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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.09.1904
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1904-09-08
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19040908025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1904090802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19040908
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1904090802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1904
- Monat1904-09
- Tag1904-09-08
- Monat1904-09
- Jahr1904
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Dieses Blntt wird den Lesern von Dresden und Umgebung am Tage vorher bereits als Abrird-Atisgabe zugestcllt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erhalten. LerugsgedW: vitr>kliübrli<b s»k»«»»«« bei tllalicki »weinialtaer Zntrasuna durch »ulere Bolen ««de»»» und «»ric»S, an Lo»»> und Ptonlaoe» nur einmal« «Ml »0Ps,durchaudwariiaeKom- »milonLre s Btt de», s Btt so Pi. Siel einnialiaer Zuliellu», durch die PoliSMk. tolnikBeslellaeld», im Aus land mit cntivrechendem Zuichlaae. N achdruik aller Artikel u. Oriainal- Millciiunaen nur mit deutlicher Ouelienanaabe <„DreLd Nach« ') tuiäüla. Nachlräaliche Lonorar- auivrüche bleiben unberültiichtiol: miverianate Mannilrivle werden nicht aulbewalirt. kelearamm-Adrelle: Nachrichten Dresden. von Kiepsrl» Reiclrnvdt. /inreigen-cartt. Nnnabme von Ankündiaunoen bis nachmitiaaS s Mir Sonn und NcierlaaL nur Marienlnabe :>« non II bis '/-l Ulir Tie l waitiae Grund- »eile lca. s Silben» 20 Bia - An- lündigunaen aut der Pr>vatie»le Zeile N Pia : die Livalliae Zeile aui Tert ieiie so Pia. als Einaciandt Zeile so Pia- In Nummern nach Sonn- und Feiertagen I ivallioe Grundzeile so Pia>. aui Privaliciic «0 Pia. Lwailiae Zeile aui Terlieite und al« Eingesandt so Pig. AuSwärlige Aui- träge nur gegen Vorausbczanlung. Beleablätter werden mit -,0 Psg> berechnet. Nernivrechanichlutz: Amt l Nr. ll und Nr. 209«. KIuA. v^ercien-/^. gr. plnucnsclicestr. 20 allep Nr. 2S0. SMkl: Russisch-jopansicberKrieg bleueste Drahlberichte. Hofnachrichteii. Kirchliche Scptcmbcrsestc, Piinzessi» Lulle voll Kovnig, Gcnchtsverlinuolnngen. ?lnsiicllnngstatnloge. Tontterskag, 8. Leptember 1904. Der russisch-japanische Krieg. , In Petersburg verhehlt man sich nach der „Köln Ztg." in objektjv urteilenden Kreisen nicht, das; die Mi Herfa! ge aus dem Kriegsschauplätze nicht auf Znsall znrückznsnhrcii sind. Gleicher Ansicht ist man auch in Liansang. In den Briefen der Militärs von dort wird die Klage laut, das; die russischen Generale für den Krieg nicht genügend vorbereitet seien. Fürst Mcschtscherski schreibt ans Berlin, in dortigen Militärkreisen werde ebenfalls ans ocn Mangel an sachkundigen und begabte^ Generalen in der russischen Armee hingewicsen. Bei solcher Sachlage nimmt es sich recht unwürdig aus, wenn selbst von Militärs versucht wird, jede Aktion der Japaner als eine bedeutungslose Demonstration hiiiznstellen. Selbst in der Besetzung Liaujangs möchten mnncbe nur eine japanische Demon stration sehen, in Wirklichkeit bleibt sie aber eine Niederlage, die den Rückzug nach Mukdcn erzwingt. Knropatkin soll übrigens selbst den bei Lianjang zu erwartenden Kampf als den Ent- scheldunaskamps bezeichnet haben, und daran ändert auch nichts die Tatsache, daß schon im Juli alle Vorbereitungen zur Räu mung Liaujangs getroffen und deren Notwendigkeit aner kannt war. General Kuropatkin meldet dem Kaiser: Am 5. d. Mts. ging die.Armee „erfolgreich" nach Norden und hat sich der gefahrvollen Lage entzogen, in der sie sich da durch befand, daß sie bei ihrer geringen Frontausdelmung sowohl ans der Front als auch aus dein linke» Flügel vom Feinde be droht wurde. Den ganzen Tag über fanden, besonders ans dem linken Flügel, unbedeutende Nachhutscharniützel statt. Unsere Ver luste am heutigen Tage betragen gegen 100 Man», Ein Telegramm des rnsjischcn Generals Liapnnows an den Kaiser vom 6. September meidet: Heule früh näbcrtcn sich zwei feindliche Kriegsschiffe Korssakow lauf Sachalins aus ungefähr 7 Werst. Um io Uhr 20 Minuten fubren zwei Tamps- kuttcr zn dem gesunkenen Kreuzer „Nowik". Unsere Truppen er- össneten ein Feuer gegen die Kutter, woraus diese sich aus ihre Schiffe zurückzogen. In Pensa traf der erste Zug japanischer Krieys- aesangencr ein. Es sind 256 Matrosen und 63 Offiziere loarunter vier Engländers von den durch das Wladiwostok- Geschwader in Grund gebohrten T r ansv ort s chifs cn. Tie Gefangenen werden nach Riashk lGouv. Rjäsans gehracht. In Tschisn wurde gestern .abend Geschützseuer aus der Richtung von Por» Arthur vernommen. Zwei chinesische Dolmetscher, die zu der Umgebung des Generals Stöffel gehöre», wurden, der eine in Schuschiyen, der andere in Palungschan, von den Japanern als Spione fcstgciiommcn und hi »ge richtet. Aus Port Arthur eingctrvffene Chinesen berichten, daß die Russen dort für morgen einen allgemeinen An griff von der Land- und von de'' Seeseite erwarten. Die Japaner haben am 2. und 0. d. MtS. die Stadt hcstig be schossen; in einem Fort bei Erlunaschan wurden zwei Ge schütze unbrauchbar, gemacht. Der Preis des Mehls ist in Port Arthur von 10 auf 4 Rubel gefallen, da dieier Tage ein großer Dampfer mit einer Ladung Lebensmittel/hauptsächlich Mehl, dort eingctroffen ist. Der englische Kreuzer „Forle" fand die russis che n Hills- kreiizcr .„Petersburg" und „Smolensk" in der Nähe von S a n sibar innerhalb der Dreimcilcngrenzc und übcrbrachtc ihnen,die Befehle des Kaisers Nikolaus: die Schiffe damusten darauf sofort ab, indem sie milteillcn, sie wollten unverzüglich nach Europa. Die neuesten Meldungen lauten: Tokio. General Kuroki stieß bei Ja »lei ans so hart näckigen Widerstand, daß er ihn erst nach viertägigem Kampfe brechen konnte. Dies erklärt, daß der Rückzug der Rüsten nachMukden möglich war. London. Der „Dailp Telegraph" meldet aus Tschisn von gestern, daß 10000 lapanische Soldaten an der Bcribcri- Krankheit darnicdcrlägcn. Die Krankheit endige schnell mit dem Tode. — Die ,,Dailp Mail" berichtet aus Nmlschwang von gestern, daß die Russen unter Vermeidung von Mnkde» sich hauptsächlich auf Tieling zurückzuzichcu beabsichtige». Am 6. Sep tember trafen acht japanische Truppentransporte hier ein, die sofort mit der Bahn nach Lianjang wkilergingcn. Mnkden. Tie Station Taitze ist geräumt worden. London. Ans Petersburg wird gemeldet, daß Kapitän Wiren, Kommandant des ..Bajan". an Stelle des Admirals Uchtoniski zum Kommandanten des Geschwaders in Port Arthur ernannt worden ist. — Eine große Anzahl von Re kruten soll unverzüglich ein gezogen werden. Seit Beginn des Krieges sind, abgesehen von den Truppen zur Bewachung der Sibirischen Bahn, 315 000 Mann nach der Mandschurei entsandt worden, welche noch nicht einmal sämtlich den Kriegs schauplatz erreicht haben. Vor Ende Oktober werden das 4., 8. und >0. Korps mit zusammen 102 000 Manu zur Front stoßen. Bis Ende September werden 1103 Geschütze an Kurovatlin nachgcsaiidt sein. Neueste Deulitmeidunsien vom 7. September. Zur Pcrlvbmig des deutschen Kronprinzen. Bremen. Anläßlich der Verlobung des Kron prinzen sandte der Senat an den Kaiser ein Glückwunsch telegramm, worauf der Kaiser lelegraphffch seinen wärmsten Dank anssprach. Gelbe »fände. Heute vormittag 114/b Uhr trascn der Groß Herzog und die G r o sich e r z v g i n aus Hamburg hier ein. Auf dem Bcibuhose waren der Kronprinz mit der Braut, die Großherzogiu Anastasia und die Prinzessin Christian von Dänemark anwesend. Nach herzlicher Begrüßung fuhren die Hcrrschastcn nach dem Schloß. Helg 0 Pand. Der Kaiser fuhr vormittags 10 Uhr unter dem Salut der gesamten Flotte und der Batterie von Helgoland an Bord des Schiffes „Kaiser Wilhelm II." zn der I Seemeilen östlich von .Helgoland liegenden Flotte. Wilhel m s I, avc» Zum heutigen 251nl> rigen I >, b i - l ä » m des BeiineffniigSiahnenges „ H pä n c" iaiivte der Kaiser folgenbe Depesche: „Am heutigen Tage, an dem vor 25 Jahren durch Mein Svczialichiss „Hpäne" z»m erstenmal die Flagge und das Koinmondo,wichen gesetzt worden sind, entbiete Ich den Ossi- zieicn und Mannschasleii dieses Schisses Meinen kaiierlicheii Gniß mit dem Wunsche, dnß baS bewährte Schiff weitcrbin glücklich tahrcn und criolgreich seinen Dienst versehen möge. Altona, an Bord Meiner Jacht „Hohciizvllem"» 7. September 1901. Wilhelm." M ü ncben. Wie die „Kvrresp. Hoffimmn" berichtet, gibt das Hosmaischnllamt des Herzogs Kart Theodor folgenbe Dar stellung über de» Z u st a n d des.Herzogs Ludwig Wil helm belannt: Heizvg Ludwig Wilhelm ist am Montag beim NegimciilS-Ererzierc» gestürzt. Er zog sich eine Gehiiiieischntte- iniig zu, ohne weitere Verletzungen erlitten zu haben. Das Be singen des zzeizons ist znsciedenslcllciid. Der Herzog liegt in Maiigvlbing bei Regeiisbiirg. München. Bei dem Unfall des Herzogs Ludwig WiIhei m handelt es sich nicht um eine Gehirnerschütterung, sondern um leichte Koittiisionen, die sich der Herzog bei den Regi- menisübuiigcii bei Kvsering zugezogen hak. Der Zustand ist zu friedenstellend. N i c d e r - R r c i s i n g. Gestern nachmittag sind hier sieben Häuier vollständig n i e d c r g c b r a n n t. Uebcr die Entstehung des Feuers ist bisher nichts fcstgestellt. A a che n. Gestern abend Ist c Ubc ist der Personciizirg 400 von Richiciich ans den »or dem Bahnhose Aachen-Tcmplerbciid haltenden holländischen Gütcrzug UW a n s g e l o u f e » . wohei der Schliischieniser gelötet wurde. Ter Materialschaden ist erheb lich. Beide Glciic waren ans etwa 7 Stunden gesperrt. Der Pcisoiikiwellehr wurde durch Umstcigcn an der Unsallslelle auf- rcchteihalten. Die Unterinchuiig über die Ursache ist in, Gange. Dingelstn dt (Eichsscldi. Heute früh ist das F c u e r zum Stillstand gelommcn. Es sind im ganzen etwa 50 Häuser nievec- gcbraniit Ten Anstrengungen von 11 Feuerwehren gelang cs, die beiruts brennende Hanpipsarikirche so weit z» retten, daß mir der Dachstiikl und die Fenster beschädigt sind. Der Schaden wird aus über 1 Mtll. Mk. geschätzt. Metz. Amtlich wird bekannt gegeben, d-aß die Korps- m ci n ö v e r des 16. Armeekorps in der Zeit vom 19. bis 21. Tcptembcr, die in d r Gegend von Diederst-ofen stattnnden sollten, wegen des in den Kreffen Diedenhoscn-r.ist und Ticdcn- Hofen-West herrschenden Wassermangcls anssallcn. Pari s. Ter Oberkommissar für Kreta Prinz Georg von Griechenland halte gestern nachmittag eine Unter redung mit denr Direktor der politischen Angelegenheiten im Ministerium des Aeußercn Louis. To der Minister des Acußeren Tclcass,' zu Beginn der nächsten Woche vom Urlaub nach Paris znrnckkchren wird, hält man es für möglich, Laß Prinz Georg seinen Aufenthalt bis dahin verlängern wird. Paris. Weder aus den hiesigen Bahnhöicn, noch ans den Polizeipräsekturcn fand die Nachricht Bestätigung, daß die Prinzessin Luise von Koburg vier eingetrossen sei. M arseille. Ter Generalsekretär des T o c! a r b c i t e r- vcrbandes hat die hiesige Toctarbcitcrvereinignng telegra phisch ousgesordcrt, die Arbeit wieder ans z'u n e h m c n. K on st an t i n op c!. Konsiilarweldungcn aus Wan be stätigen die offiziellen türkische» Nachrichten, daß eine zahlreiche armenische Bande in die Dörfer in der Nähe der Siadt Wan eingedrungcn sei und daß es zu einem Zusammenstoß mit den Truppen kgm, bei dem zwei Soldaten getütet wurden. Die Bande wird venolgt. Nach einem amtlichen türkischen Tele gramm verhielt sich die muselmanische und die kurdische Be völkerung vollständig ruhig und störte die Truppen in ihrer Tätig- keit nicht. Oertlichcs mid Snchsisches. Dresden. 7. September. —* Se. Königl. Hoheit der Kronprinz hat das Protek torat über die 2. Erzgebirgische Gartenban-Ausstellung in Chemnitz übernommen. —* Aus Veranlassung des Ministeriums des Innern haben der landwirticbaslliche Beirat Geb. Regicrungsrat Münz,» er aus diesem Ministerium und der Assistent am Königlichen Botanischen Garten Tr. pbil. Arno Naumann von Dresden eine Jnwrmationsreise nach der Rherngcgcnd ongetrcten, um dort die Reblaus-Untersuch ri n gsarbeiten kennen zu lernen. Zu dem gleichen Zwecke treffen auch die übrigen Neb- laus-Untcriuchnngskommiisioncir am Rhein ein. —» Im Kirnitzichtatgebicte werden demnächst noch einrge Hofjagbe» obgcbatteii werden. —* Herrn De. Ferdinand Goetz in Leipzig, dem Vorsitzen den der Teniichen Turnerschast, wurde von dem König von Italien das Ossizierkrenz des Ordens der italienischen Krone ver liehen in Anerkennung der Verdienste uin die Entwicklung der Turnsache. . . . , —* Ten Abschluß des ersten Tages der Kirchlichen Sep ie in bcrsc sie bildete gestern Abend halb 8 Uhr eine im großen Saale des Bereinsb.auses abaehastcne und von etwa 800 Personen besuchte öfscntli ch c M i s s i o n sv c r s,a m m l u n g unter Leitung des Herrn 1>. Otto Grasen v. Vitzthum, welcher als Vertreter des evangelisch-lutherischen Landcskonsrstoriums Herr Oberkonsistorialrat Lotichius beiwohnte. Tic Versammlung wurde mit dem allgemeinen Gelange des Liedes: „Wach' aus, du Geist der ersten Zeugen" eröffnet, woraus .Herr Konsistorialrat Hosral Dr. Friedrich in einer längeren Anwrache die Berechtigung der Mission einer grundsätzlichen Erörterung unterzog. Hierauf sprach Herr Missionar Müller aus Madicharnc m Tcntsch-Ost- asrika über das Tbcma: „Zehn Jahre evangelischer Missions- arbelt .,m Kiliinandicharv" aui Grund iclbsterlcbter Ernährungen. Er schilderte das anfängliche, fast nnübe-windliche Mißtrauen der Wadschagga gegen das Enropäertuin, das die Misstorrsarbeit ungemein erschwerie, heule aber ziemlich überwunden sei, da die Missionare inzwischen die Sprache erlernt und durch diese sich dem Herzen dieses Volkes zn näbcrn verstanden buben. Wesent liche Erfolge hatte die Million durch die Errichtung von Kosl- schnlcn zu verzeichnen. Etwa M» Kinder gehören jetzt schon der lungcn Tschagga-Kirchc als Christen an, und gegen 250 stehen im Tansuntcrricht. In fesselnder Darstellung entwarf Redner sodann ein Bild des Taaeslcinfcs auf der Missionsstation zu Madschum. Sodann sprach Herr Pfarrer Espia aus Fricdrichs- walde über die Mission unter den Herero. Nach einer Schil derung von Land und Leuten in Tcnisch-Südwestafrika und ins besondere der Herero besprach Redner eingehend die Missions- täligkeit unter dcnlclben, die seit 60 Jahren in den Händen der Rheinischen Misstonsgesellschcist in Barmen liegt, und deren Gc- schichle sich in drei große Perioden, von ihrem Beginne bis zum Jahre 186l, von ihrem gesegneten Fortgang bis Zur ociit- Krmst und Wissenschaft. f* Mitteilung aus dem Bureau der Königlichen Hos- theater. Im Lpernhause wird Sonntag, Leu 11. September, Mozarts zweiaktiae große Over ,,Dic Zaubers löte" ge geben. In der Partie des Tamino eröffnet Herr Wildbriinn vom Hoftheater in Wiesbaden ein auf Engagement abzielendes Gastspiel. — Als fünfte ^Schauspiclvorstellnng im Overnhause wird Montag, den 12. September, das vicraktigc Schauspiel „Preciosa" von P. A. Wolf mit der Musik von C. M. von Weber in neuer Einstudierung gegeben. f* Der Königliche Opernsänger Wilhelm Grün ing hat sich, einer Einladung Lconcavallos Folge leistend, nach Brissago am Lago Maggiore begeben, wo der Komponist des „Roland von Berlin" seinen Wohnsitz hat. Dort wird Herr Grüning mit dem Komponisten die Tenor- und Hanvt- vartie des Henning studieren, die Herr Grüning bei der ersten Aufführung in Berlin, im Herbst dieses Jahres, darstelle» soll. ff* Das Zittaucr Stadttbealcr wurde durch Nals- beichluß auf zwei Jahre an den bisherigen Schauspieler und Overregisseur Greiner vom Leipziger Stadlthealer vergeben. Direktor Karl„ der bisher das Theater leitet, wird im Oktober seine letzte Saison eröffnen. f lieber die Ausgaben und Einnahmen der Berliner Universität seit vierzig Jahren gibt ein auf Anregung des Unterrichtsministers entstandenes, dem Kaiser gewidmetes neues Werk von Lcxis über das Uiitcrrichtswcscil im Deutschen Reiche jl-.Band Universitätens interessante Auskunft: Die Ein nahmen der Berliner Universität aus eigenem Vermögen und Stiftungen betrugen: Im Jahre 1865: 483 Mk., im Jahre 1878: 9!»0, im Jahre 1890: 5107 und im Jahre 1903: 12 342 Mk. Sehr erheblich stiegen auch die Einnahmen aus eigenem Erwerb lKlinikenj; sie betrugen im Jahre 1865: 22671, im Jahre 1878: 117877, im Jahre 1890: .323 725 und im Jahre 1903 : 489 827 Mark. Der Staatsznschuß hatte folgende Höne: Im Jahre 1865: 567 207» im Jahre 1878: 1334 696, im Jahre 1890 : 2 005 640, im Jahre 1903: 2 904 745 Mk. Die Einnahmen ergeben danach die Summen: Im Jabrc 1865: 590 361, im Jahre 1878: 1453 563, im Jahre 1890: 2 334 472 und im Jahre 1903: 3406 914 Mk. Ueber die ordentlichen Ausgaben wird mit geteilt: Die Besoldungen und Ncmuncratione» für Prvscssorcii und Dozenten kosteten: Im Jahre 1865: 307 200, 1878: 549 300, 1890 : 653 100, 1903 : 818 850 Mk. An Wohmi»gsz»schüise,r sör Lehrer und Beamte wnrdcn geleistet: Im Jabre 1865: >878: 110 940, 1890: 152 160, 1903: 198 480 Mk. Sehr erheblich sind die ordentlichen Ausgaben für die Institute und Sammlungen: sic betrugen: Im Jahre 1865: 210690, 1878: 693011, 1890: 1 274 959, 1903: 1 998 745 Mk. Die Verwaltungs- und sonstige» Kosten ergaben: Im Jahre 1865: 71421, 1878: 99 262, 1890: 252 983 und >903: 382 569 Mk. Hierzu treten noch die onßcr- ordcirtlichcn Ausgaben, die ganz überwiegend durch Neu-, bezw. Um- und Erweiterungsbauten, sowie durch größere einmalige Ausbesserungen und Aiisriislnngcn der Institute verursacht 'ind. Die Gcsainffnmme dieser Ausgaben, die von einem Jahre znm anderen erhebliche Schwankungen anfwciscn, stellt sich Zur die letzten 25 Jahre s1879—1903s aus 17 445 361 Mk. Auch m diesen Ziffern spiegelt sich die Entwicklung der Berliner Universum in den letzten Jahrzehnten. Ausstellungskataloge. Zn diesem Thema wird »ns geschrieben: Wie lange noch wird die Geduld des Publikums durch das leidige Katalogwcscn der Ausstellungen gcmißbrancht werden, wenn endlich wird dieser Zvpf in Wegfall kommen? Diese Frage legt sich die Mehrzahl der Ansstellungsbesilchcr rinwcigcr- lich vor, wenn sic gezwungen ist, beim Betrachten eines Bildes erst nach der Nummer zu sehen, dann den Katalog nnfzuschlagcn und dann einfach den Namen des Künstlers und die Bezeich nung des Bildes, etwa „Stillleben", „Franenbildnis", „Hcrbst- landscbaft" hcranszulcscn. Warum kann nicht mit der Nummer Künsllernamc und Gcgcnstcindsbczcichnung dem Bilde beigcsügl sein? Warum diese Schikane, die sich für alle diejenigen, die nicht über normale Augen verfügen, sonder» für verschiedene Entfernungen verschiedener Augengläser bedürfen, noch wesent lich verschärft? Alle diese müsse», um der großen Aufklärung im Kataloge teilhaftig zu werden, erst andere Gläser aussetzen, oder den Klemmer almchmen und dann wieder aussetzen, was sich also während deS ganzen Ausstellungsbcsuchcs immer wieder holt und geradezu schädigend snr die Sehkraft wird, zum min- ! besten aber eure ganz unnötige Ermüdung derselben mit sich i bringt: dazu kommt, da die Nummern der iicbeircinanoer be findlichen Werke nicht fortlaufend geordnet sind, sondern um ^ beliebige Zehner oder Hunderter vor- oder rückwärts springen, daß ein fortwährendes Blättern im Kataloge notwendig wird. ! Alles dies, um den Autornamcn und die Gcgenstandsbczcich- nung zn entdecken! Warum diese augenscheinliche, unbestreitbare Belustigung des Publikums? Was in den meisten Sainnilungcn und Museen bereits durchgcsührl ist, z. B. in vorzüglicher Weise im hiesigen Albertinum, das; jedem Gegenstand die nötigste» Ertlüningcn gleich beigcfügt sind, warum kann dies nicht auch bei Ausstellungen geschehen? Nun kommt die cinsachc. aber etwas verblüffende Antwort: „Der K atalog bringt Geld ein, wir können diese Einnahme nicht entbehren.' Während also einerseits alles geschieht, um vorzügliche Kunstgcgenständc zur Ausstellung z» bringen und besondere und grotzc Answcndungcn an Geld, Geschick »nd Kunst gemacht werde», um diese Ausstellungsgegenstände dem Publikum in geschmackvoller, bcgucmer und lohnender Weise vorzusühren, wird andererseits dadurch, daß die notwendigen Bezeichnungen nicht dem Gegenstände selbst bcigefügt sind, sondern erst müh sam aus einem Katalog herausaciucht werden müssen, eine Er schwernis des Knnstgenrisscs geschaffen, bloß um Geld hcrans- zuschlagen. Ist dies nicht unlogisch im höchsten Grade. Wenn die be treffende, aus dem Katalog zu gewinnende Summe für das Ausstcllungswesen unentbehrlich ist, so soll man sic durch Er höhung des Eintrittsgeldes cinsordcrn, aber nicht durch eine Einrichtung gewinucn, die dem Ansstellungsbesilchcr immer ge wissermaßen einen Kmippel zwischen die Beine wirft. Da das Katalogwcscn verpachtet wird, so ist die Höhe dieser Einnahme annähernd bekannt, und wenn man bei dem ohnehin hohen Eintrittspreise fürchtet, durch weitere Erhöhung desselben das Publikum abzuschrcckeu, waS tatsächlich der Fall sein dürste, so soll man 1 Mark Eintrittsgeld fordern und 10 Pfennige Katalog- zuschlag, gewissermaßen als Ablösung des Katalogkaufcs: bei dieser Begründung wird sicher der Widerwille gegen die Er höhung ldes Eiiilritlsgekdcs sich in Beifall uwwandcln Md
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