Delete Search...
Deutsche allgemeine Zeitung : 21.02.1844
- Erscheinungsdatum
- 1844-02-21
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id799109797-184402215
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id799109797-18440221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-799109797-18440221
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDeutsche allgemeine Zeitung
- Jahr1844
- Monat1844-02
- Tag1844-02-21
- Monat1844-02
- Jahr1844
- Titel
- Deutsche allgemeine Zeitung : 21.02.1844
- Autor
- Links
-
Downloads
- Download single page (JPG)
-
Fulltext page (XML)
Mittwoch Leipzig. Die Zeirung erschein! ligliü, Abends. Au beziehen durch alle Postämter dek Hn- und Auslandes. Nr. 52. 21. Februar 1844 Deutsthe Allgemeine Zeitung. »Wahrheit und Recht, Freiheit und Gesetz!» Uebe-bli». Deutschland, »Karlsruhe. Beraubung von Grüften. Interpellation we gen der Haber'schen Sache, vr. Elsner. Karlsruhe. Die erste Kammer verwirft den Antrag auf Ehrenschiedsgerichte. *Kiel. Gerüchte in Betreff der Erbfolge, s Wernburg. Der Adjutant des Herzogs. Die Ktrchen- agende- Der Gustav-Adolf-Berein- Der Missionsverein. ** Lübeck. Ver wahrung eines Geisteskranken. — Die Sammlung für Jahn- Preußen. **Äerlin. Das Denkmal gefallener Krieger. Der Staatsrath. Das Publicandum wegen der Eiscnbahnpromcssen. * Posen. Die polni schen Emigranten- — Das Verbot des Besuchs der Advocatenvcrsammlung. — Das Bayonnetfechtcn. — Die Schrift von Gretsch- — Die Studenten beim Carneval- Oesterreich. sWien. Die französischen Debatten über die Legitimisten. Nachrichtcn aus der Walachei und Serbien- Die Erzherzoge Albrecht und Stephan. Großer Schneefall. Prag. Erzherzog Karl. Spanien. * Paris. Die Königin Christine. Großbritannien. Oberhaus: General Napier; Spanien. Unterhaus: Die Veröffentlichung der Parlamentsverhandlungcn. — Proklamation O'Con- nell's. Richard Oastler. Geflüchtete Polen in Portsmouth. London. Die Verurtheilung O'Connell'«. Frankreich. Der Bischof von Chalons. Preßproeeß. Lod Franz Wo- lowski's. s Paris. Das Jagdgesetz. Remusat's Antrag. Italien. Man bereut in Neapel die Anerkennung der spanischen Regie rung. Die Christinos und die französische Politik. Rußland und Polen. Das Finanzministerium. Personalnachrichten. Wissenschaft und Kunst. f Leipzig. Die öffentliche Prüfung der Can didaten de« höhern Schulamtes. Handel und Industrie. Frequenz der deutschen Eisenbahnen im De- cember I84Z. — * Wertin- Der Actienschwindcl- «Frankfurt a- M. Börsenbericht. * Kiel. Altona-Kieler und Glückstädter Eisenbahn. Köln- Rheinische Eisenbahn.— Berlin. Neueste Nachrichten. London Die irische Sache im Parlament. — Der Aufstand in Portugal. Paris. Nachrichten aus Spanien und Griechenland. Stnkündig«ngen. Deutschland. L Karlsruhe, 16. Febr. Das war einmal wieder ein wüster Tag, der gestrige! Und-aus solchen Tagen darf man mit Recht auf die Lage der Dinge und die Disposition der Gesinnungen schließen. Unverkennbar aährt es hier. Der Pöbel ist zu Verbrechen keck, wie nirgendwo sonst in Deutschland. Doch zur Sache! In der Nacht vom II. auf den 15. Febr. wurde ein abscheuliches Verbrechen begangen. Einige Bösewichter erbrachen zwei schön ausgeführte Todtenarüfte auf dem kiesigen Gottesacker mit schonungsloser Zerstö rungswuth. Es waren die Grüfte der Generale Götz und Geusau. Beide schlummern schon seit einer langen Reihe von Jahren den ewigen Schlaf in ihrer Ruhestätte. General Geusau ist ungefähr 18 Jahre todt und war ein Liebling des verstorbenen Großherzogs Ludwig. General Götz ist ein Preuße und seit 1824 begraben. Es kann nicht gesagt werden, ob die Bösewichter, welche diese ekelhafte Frcvelthat ausübten, eine andere Ab sicht hatten, als die Beraubung der noch verwesenden Leichname, an wel chen sie außer den goldenen Epauletten und etwa ein paar Ringen nichts finden konnten, was ihre Habgier gereizt hätte. Man erstarrt bei dem Gedanken, wie ein menschliches Wesen die Bruchtheile eines Verstorbe nen, in seinen Sarg cindringend und dem Pesthauche trotzend, durchwüh len mag — um den Preis von einigen Thalern! Und doch ist hier keine große Noth; das Volk hat zu arbeiten und zu leben. Darum sucht der Denkende hinter solcher That immer wieder cm zerstörerisches Motiv socia ler Natur, wie sich solches in widrigen und niedrigen Demonstrationen im Erbprinzengarten neulich kundgegeben hat. (Nr. 17.) Inzwischen sind Verhaftungen vorgenommen worden, und man soll einen der wahren Thä- ter gesahndct haben. Es ist ein Individuum Namens Ronimuß, welches schon wegen Falschmünzerei im Zuchthause saß. Die Opposition hat in der heutigen Abgeordnetenkammer gleichfalls ihre Ausgrabungen vorgcnommcn und den Minister des Innern wegen des Haber'schen Scandals in Karlsruhe interpellirt. Unter dpn vie len stürmischen Sccnen, welche diese Kammer schon darbot, war die ge strige ohne Zweifel die leidenschaftlichste, heftigste. Die Abgg. v. Jtzstcin, Bassermann, Sander und besonders Mathy setzten dem Minister des In nern v. Nüdt aufs äußerste zu. Er wurde gefragt, warum an jenem fa- mösen Sextembertage keine Maßregeln getroffen worden seien, um Per son und Eigenthum badischer Bürger gegen die rohe Wuth und Septem- brisirung eines erkauften und sanatisirten Pöbels zu schützen. Freilich traf diese Interpellation, wie ich mich nun überzeugt habe, einen sehr wunden Fleck; doch bleibt immerhin die Entschuldigung, daß nach dem Gesetze der Stadtkommandant nur auf Requisition des Stadtdirectors mi- litairisch einschreitcn darf, und daß der Polizeidircctor Picot seinen Po sten verlor, weil er die bewaffnete Intervention nicht zu rechter Zeit ver langt hatte. Allein cs ergibt sich von selbst, daß eine solche Hinterthür nur zu Ausflüchten offen steht, denn wenn neben der Hauptwache ein sol cher Tumult vor sich gehen darf, ohne Einschreiten, so läuft dies offen bar gegen die militairische Instruction aller Wachen, Patrouillen und Po sten. Indessen nicht sowol jene prätendirte Nachlässigkeit der Behörden bei dem famösen Vorfall als vielmehr die neuerdings getroffenen ängst lichen Maßregeln gegen inländische und auswärtige deutsche Zeitungen, um die Badenser selbst des Namens Haber nicht gedenken zu lassen, er regten die Leidenschaft der Opposition. Und hier war eS Abg. Mathy, der auf die rücksichtsloseste Art den Minister nicht nur anqriff^ sondern selbst verhöhnte. Die ministeriellen Abgeordneten erhoben sich in Masse, um den Minister vom Antworten abzuhalten und den Präsidenten zur Abschneidung der Debatte zu ermahnen. Sie nahm auch wirklich dann ihren Ausgang; aber was gesagt ist, sitzt eben schon. Zu verkennen ist nicht, daß dem Cabinct ein Chef fehlt, welcher mit fester Hand ein Sy stem verfolgte, das imponirend zugleich und beschwichtigend wäre. Gegen wärtig schwankt das Ruder augenscheinlich. An mancherlei Experimenten herumtastcnd, greifen die heutigen Machthaber bald zu einer absolutisti schen Maßregel, bald lassen sie sich Dinge und Worte gefallen, welche anderwärts nicht gewagt werden dürften. Jedes Departement scheint sei nen eignen Weg zu gehen, und über und neben diesen constituirten Ge walten besteht eine zweifach gespaltene Kamarilla, welche Abg. Welcker neulich so hart mitnahm und die allerdings zur Verwirrung viel beiträgt. Mit dem heutigen Datum tritt l)r. Elsner von der Redaction der Karlsruher Zeitung zurück. (Nr. 51.) Dieses Blatt soll eine Hofzeitung im aelcertestcn Sinne des Worts sein, und dazu war Elsner nicht zu gebrauchen. Man scheute sich vor ihm, als früherm Demagogen, als Württemberger, dkr eine determinirte Anhänglichkeit und Vorliebe zu seinem Lande hat, und rechnete ihm besonders hoch an, daß er einmal in der französischen Korrespondenz die Stelle stehen ließ, welche beugte, daß das Journal la France den Markgrafen Wilhelm wegen der Scptembervorgänge hart beschuldige. Die Nichtstreichung dieser Notiz scheint auch dem Ccnsor v. Türkheim verübelt worden zu sein, denn er wird künftig die Censur der Karlsruher Zeitung nicht behalten. Zum Nachfolger I-r. Elsncr's in der Redaction ist ein vr. Seypel ernannt, der als „Richard Wanderer" soeben ein Buch: „Die Pilger", hcraußgegebcn hat. I)r. Seypel hat hier einige Positionsstützen; dabei ist er versöhnlich, limitirend. ve. Elsner geht nach Stuttgart zurück, von wo aus er die durch Ministcrialerlaubniß zur politischen Zeitung erhobene »Ulmer Schnellpost» mit leitenden Ar tikeln, Uebersichten, Korrespondenzen rc. versehen wird. Dieses Blatt hat im Oberland, in dem jetzt dreifach wichtig werdenden Ulm eine Zukunft und bereits einen festen Boden. Nachschrift. Das oben erwähnte Verbrechen der Gräber- und Grüfteberaubung dehnt sich, nach neuestem Hörensagen, auf acht Grüfte aus. Die Räuber schlugen schonungslos die Deckel der Särge ein und zerbrachen die Monumente. — Die erste badische Ständckammcr hat am 5. Febr. bezüglich deS lntrags des Frhrn. v. Andlaw auf Einführung von Ehrenschieds- gc richten zur Verhütung der Duelle beschlossen: „Die Kammer, ob- wol die auch von der großherzogl. Regierungscommission gewürdigte Hobe Bedeutung dieses Gegenstandes vollkommen anerkennend, geht in Anbe tracht, daß dem Zweikampfe von Seiten der Regierung dermalen nur durch angemessene Strafbestimmungen, nicht aber durch eine Anordnung im Sinne der Motion entäegcngcwirkt werden kann, zur Tagesordnung über." Vorher war Ler Antrag des Frhrn. v. Andlaw selbst verwor fen worden. (Karlsr. Z.) *ÄieI, 17. Febr. Seit einigen Tagen sind hier in Folge brieflicher Nachrichten aus Kopenhagen Gerüchte verbreitet, welche, wenn sie bc- gründct wären, die Deductionen der deutschen und dänischen Publicisten über die schleswig-holsteinische Erbfolge sehr überflüssig machen könn ten. Nach den gegebenen Verhältnissen muß man diese Gerüchte für unbegründet halten. Wir erinnern uns, daß vor ^wci Jahren, bald nach der Vermählung des Kronprinzen, ähnliche Gerüchte ihren Weg durch den Mund des Volkes und die Spalten der Blätter machten. fSernlmrg, 18. Febr. Die Stelle eines Adjutanten bei un serm Herzoge, Vie seit dem Tode des trefflichen v. Laöperg erledigt ge blieben war, ist wiederum mit einem Ausländer, einem Hrn. Kuttc- roff, beseht worden. Derselbe hat einige Zeit als Hauptmann in Hanno-
- Current page (TXT)
- METS file (XML)
- IIIF manifest (JSON)
- Show double pages
- Thumbnail Preview