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Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.06.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-06-06
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1878454692-189006061
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1878454692-18900606
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1878454692-18900606
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungFreiberger Anzeiger und Tageblatt
- Jahr1890
- Monat1890-06
- Tag1890-06-06
- Monat1890-06
- Jahr1890
- Titel
- Freiberger Anzeiger und Tageblatt : 06.06.1890
- Autor
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Zreunde und Amtsblatt für die königlichen und .R 128 7« 7Z0 720 710 ms- »d. etliche tränke . Die- 7 Jahre Diensten ameister mg nur storbenen öpfner, Borm. - Knaben- imid. chmittagS Uebung lung. se. Bekanntmachung. Da die Stadtgemeinde beabsichtigt, den sogenannten Bettelborn in der Bertholdstadt den Fran Gutsbesitzer Pätz zu erwerben und das Wasser desselben für die allgemeine Wasser versorgung nutzbar zu machen, so werden alle diejenigen Personen, welche nachweisbare Erscheint jeden Wochentag Nachmittag» 6 Uhr für dm andern Tag. Preis vierteljährlich S Mark 25 Pso., zweimonatlich 1 M. 50 Pf. und ««monatlich 7b Pf. er Krank- seres un- schmiede- N, sagen ik. uni 1890. tutter idten. Au Lacket 4>/t tt evbit. Parlamentarisches. Nach einer pfingsttägigen Ruhepause von mehr als 14 Tagen kommt in Deutschland das parlamentarische Leben allmählich wieder in Fluß. In anderen Ländern kennt man derartige, durch die Feste veranlaßten Unterbrechungen parlamentarischer Berath- ungen nicht. So lagen während der Pfingsttage Berichte über parlamentarische Verhandlungen vor aus Oesterreich — hier galt es im böhmischen Landtage der Lösung der wichtigen Ausgleichsfrage — aus Ungarn, wo zur Abwechslung wieder einmal die Kossuthfrage aus der Tagesordnung stand, auS Italien, wo kurz nach dem Pfingstfest der Ministerpräsident Crispi eine scharfe Fehde mit der Opposition zu bestehen hatte, aus Frank reich, wo die Regierung mehrere wichtige Reformen auf dem Gebiete der Arbeiterfrage ankündigte, aus Spanien, wo das allgemeine Wahlrecht proklamirt wurde, und aus England, wo der Minister des Aeußeren allerlei neugierige Fragen über die auswärtige Politik derRegierung beantworten mußte. JnDeutsch- land dagegen war ein gänzlicher parlamentarischerAusstandzukon- statiren. Selbst aus den Zeitungen hätte man während der Pfingsttage kaum ersehen können, daß wir in einem parla mentarischen Staake lebten. So spärlich flossen die Mittheil- ungen aus unserem parlamentarischen Leben. Und doch hat kein einziger von den Staaten, deren Volksvertretungen ihre Arbeiten durch das Pfingstfest nicht unterbrochen haben, Fragen von solche mi- nenter Bedeutung zu lösen, wie sie dem deutschen Reichstag vorliegen. Toch der Reichstag ist in seinen Entschließungen über die Eintheilung seiner Arbeiten souverän, und er thut vielleicht ganz gut daran, seinen Mitgliedern möglichste Er holung zu gönnen, damit sie sich dann ihren anstrengenden Ar beiten mit um so größerer Frische und Hingabe widmen können. Nächsten Monntag wird er seine Sitzungen wieder aufnehmen. Bereits jetzt verlautet, daß in Betreff der Arbeiterschutz-Vor- loge in gewissen parlamentarischen Kreisen die Absicht bestehen soll, zunächst nur diejenigen Paragraphen zur Annahme ge langen zu lassen, welche den Schutz der Frauen- und Kinder arbeit, sowie die Sonntagsruhe betreffen, die anderen Vorlagen jedoch zu vertagen. Hiermit wäre jedoch, wie offiziös betont wird, die Regierung nicht einverstanden, vielmehr beabsichtige dieselbe, die Annahme des ganzen Gesetzes zu verlangen, würde indeß gegen die Vertagung der Diskussion über dasselbe bis zum Herbst keine Einwendung erheben. Daß das ganze Gesetz in der gegenwärtigen Tagung des Reichstages seine Erledigung nicht finden kann, ist allerdings als feststehend anzunehmen, schon deshalb, weil den Reichstag außer der Arbeiterschutz- Vorlage noch andere wichtige Berathungs - Gegenstände be schäftigen. Zu diesen Vorlagen wird in den nächsten Tagen noch ein Nachtrag zum Budget kommen, wenigstens ist dem Bundes- rathe bereits der auf die Ausbesserungen der Besoldungen der Reichsbeamten bezügliche Nachtragsetat zugegangen. Es steht nur noch der dritte in Aussicht genommene Nachtragsetat, der auf die Militärvorlage bezügliche, aus, doch ist auch dessen Einbringung im Bundesrathe und demnächstige Vorlegung im Reichstage nahe bevorstehend. Die durch Matrikularumlagen zu deckenden dauernden Ausgaben der Letzteren belaufen sich auf 18 Millionen Mark, die durch Erhöhung der Gehälter der Reichsbeamten nothweudigen dauernden Mehrausgaben dürften 2V Millionen Mark erreichen, so daß mit Hinzurechnung des auf die Kolonien bezüglichen Nachtragsetats im Betrage von ö'/y Millionen Mark im Ganzen eine Erhöhung der Beiträge der Einzelstaaten zu den Kosten des Reichshaushaltes uin 43'/, Millionen zu gewärtigen wäre. Das ist eine Summe .von bedenklicher Höhe, deren Beschaffung das Budget der Bundesstaaten merklich belasten wird. Schnell ist jedoch Herr Richter bei der Hand, um mit seinem Finanzgenie den Herren Finanzministern aus der Klemme zu helfen. „Neue Steuer projekte zur Deckung der erhöhten Militärkosten", schreibt er in der „Freis. Ztg.", „werden in den maßgebenden Kreisen bereits erwogen, wenngleich die bezüglichen Pläne noch nicht bis zu Entwürfen formulirt sind. So wird uns mitgctheilt, daß in erster Reihe sich das Augenmerk gerichtet hat auf eine Be steuerung der Streichhölzer, sei es, daß hierfür das Französische -— 700 7,-»L. ; 0. vkaulltfch ntwortlich: uck: Buch- lauckisch det von ein -gaffe- jfee und Wegefperning. Der Communicationswcg von Niederschöna nach Oberschaar wird vom 6. bis mit 14. Juni für den Fährverkehr gesperrt. Der Letztere wird über Haida und Erltcht verwiesen. Die Nichtbeachtung dieser Anordnung würde mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet werden. Freiberg, am 4. Juni 1890. Königliche Amtshauptmannschaft. Idr Uskerkori». Hbld. " rr-ntrum die gebotene Hand m letzter Stunde nehmen, daß das Z «ach Ablehnung seiner nicht noch es schli-ßÄ - zwar sümmtlichen Ab^ in seiner überwiegenden Mebrheit nicht geschloffen, «„aieruna gebilligten Antrag des Abge- - sür den v°n de Regierung g-°^ Verwendung der ordneten Hobrech gcst^ Gelder zwichen dem den einzelnen Dwzestn zug^ chen ^„en zu verein. b!>r?n fft. Dst Abstimmung in der bevorstehenden dritten Lesung wird kaum eine andere sein. Tagesschau. Freiberg, den 5. Juni. D-r »rutsch- Kaiser ist von seinem Unfall völlig wieder hergchellb-Mittwoch Nachmittag ist im Königlichen Stadt- schlöffe zu Potsdam die Taufe der am 17. April geborenen Prin sK, Tochter Ihrer Königlichen Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Leopold von Preußen, m der zur Tauskapelle hmgerichteten Bibliothek König Friedrich des Großen vollzogen worden. Kurz vor dem Beginn der heiligen Hand lung nahmen die anwesenden Taufpathen vor dem unter einem Baldachin errichteten Altar im Halbkreise Aufstellung. ES waren als solche zugegen: der Kaiser und die Kaiserin, der König von Sachsen, die Prinzessin Friedrich Karl, Prinz und Prin- zessin Heinrich von Preußen, Erbprinzessin von Meiningen, Erbgroßherzogin von Oldenburg, Prinz Günther von Schleswig Holstein, Herzogin Adelheid von Schleswig-Holstein, Herzogin von Schleswig-Holstein-Glücksburg, Herzog und Herzogin von Anhalt, Prinz Albert von Sachsen-Altenburg, Erbprinzessin von Reuß j. L. Geführt von dem Hofmarschall Graf Kanitz wurde der Täufling durch die Oberhofmeisterin Gräfin Berns torff an den Taufaltar getragen. Oberhofprediger v. Kögel vollzog unter Assistenz des Hofpredigers v. Rogge die heilige Handlung. Im Augenblick der Taufe übernahm Ihre Majestät die Kaiserin den Täufling, um denselben über die Taufe zu halten. Die Prinzessin erhielt die Namen: Viktoria, Marga rethe, Elisabeth, Marie, Adelheid, Ulrike. Demnächst wurde die Prinzessin der hohen Mutter überreicht, und Oberhofpre diger v. Kögel sprach über Beide den Segen. Nachdem die Allerhöchsten Herrschaften der Frau Prinzessin Friedrich Leo pold ihre Glückwünsche dargebracht hatten, erfolgte seitens der übrigen zur Feier geladenen Herrschaften eine Defilircour vor derselben, an welche sich dann die Festtafel im Marmorsaal, unmittelbar anschloß. — Die „Jndep. beige" meldet, daß Fürst Bismarck bei der holländischen Eisenbahnverwaltung, Linie Venloo-Vlissingen, einen Sonderzug bestellt habe, der am 21. d. Mts. zu seiner Verfügung stehen muß. — Der Chef de- großen Generalstabes Graf von Waldersee hat am Mitt- woch mittels Extrazuges die strategischen Bahnen Badens be sichtigt ; an der Fahrt nahmen die Prinzen Karl und Max, sowie die Minister vr. Turban und Ellstätter und der komman- dirende General von Schlichting Theil. — Die Verschiebung des Ankaufs der großen in Rußland gelegenen Güter der Frau Fürstin zu Hohenlohe durch das Kaiserlich russische Apanagen- Departement auf sechs Jahre geschah, um es dem Sohn der 'm-?" ermöglichen, nach fünfjährigem ständigen Aufenthalt m Rußland das Recht auf Aufnahme in den russischen Unter- 'H^Erband zu erwerben. Die Güter verbleiben demnach thatfiichlich rm Besitz der Fürstlichen Familie. ^Adreußlsche Abgeordnetenhaus setzte am Mittwoch di-> Vorlage kund gaben, ist bei der zweiten Berathung därin üin-^ getreten und dies hatte wohl ersten Forderungen, welche bei der Aber 6 gestellt wurden, in der That unerfüllbar waren, triebene,? AnÄnir an solchen Forderungen und anüber- übertr^ ^hlt, denn es ist doch eine Monopol oder die Russische BesteueriingSform (Emnh e 3 Millionen Rubel) in Vorschlag gebracht w'^- Dan^ der frühere Plan einer Stempelsteuer auf die wieder erneut in Erwägung gezogen werden. , der tagssessionen 1880 und 1881 unterbreitete bekannt^ Bundesrath dem Reichstage einen Gesetzentwurf, jede Quittung, welche über den Betrag von 20 Mark und^mehr , einer Stempelsteuer vonlOPfg. zu belegen., Nii tz wenigstens, wie sich Herr Richter helfen wurde, we mal Finanzminister ist. Neben den Streichhölzern konnte man ihm hierbei gleich noch Schuhzwecken und Shlipsnadelnals ge eignete Steuerobjekte zum Vormerken empfehlen, -l der fettesten Enten, die jemals im Rosenmond aufgeflog , zeichnet die .Börsenzeitung" die eben erwähnte Mitthell g vcr „Freisinnigen Zeitung" auf Grund von Erkundigung , die sie „an berufener Stelle" eingezogen habe Bedarf es denn bei einer derartigen plumpen Erfindung überhaupt noch Erkundigungen? . ° Gleich nach seinem Wiederzusammentrltt hat sich das preu ßische Abgeordetenhaus in zweitägiger Verhandlung mit dem sogenannten Sperrgeldergesetz zu beschäftigen gehabt. Bekannt lich hat die preußische Regierung aus eigenem Antrieb, „ledig lich um durch Beseitigung eines Rückstandes aus dem Kultur kampf die Bürgschaften des inneren Friedens der Konfessionen im Lande zu vermehren und zu stärken", ihre Bereitwilligkeit erklärt, die Zinsen desjenigen Kapitals, welches während des Kulturkampfes durch Sperrung ver Einkünfte widersetzlicher katholischer Geistlicher zusammengeflofsen war, der katholischen Kirche unter gewissen Voraussetzungen jährlich zu überlasten. Es handelt sich um die bedeutende Summe von jährlich 560 000 Mk. als die Zinsen eines Kapitals von 16 Millionen Mark. Das Zentrum war jedoch mit diesem Zugeständniß nicht zufrieden. Es verlangte die bedingungslose Zurückgabe des ganzen Kapitals, das sich die Regierung auf widerrechtliche Art ungeeignet habe. Die Sprache, welche die Redner des Zentrums in der bereits vor den Pfingstserien stattgefundencn ersten Lesung der Vorlage führten, war eine derart heftige und herausfordernde, daß die übrigen maßgebenden Parteien zu dem Entschluß gelangten, die Vorlage ohne Weiteres abzu lehnen, falls das Zentrum nicht selbst schließlich für dieselbe stimmen würde. Ein Geschenk Jemandem aufdrängen, ist eben nicht Jedermanns Sache. Für die gestern zu Ende geführte zweire Lesung der Vorlage hatte das Zentrum mehrere Ab- änderungsanträge gestellt, die sämmtlich bezweckten, die Gelder der Kontrole der Regierung zu entziehen. Man konnte jedoch in diesen Anträgen ebenso wie in der bedeutend gemäßigteren Sprache der Zentrumsredner ein gewisses Einlenken erblicken. Damit werden sich die ausschlaggebenden Parteien des Abge ordnetenhauses, Nationalliberale, wie Konservative und Frei konservative, jedoch nicht begnügen. Ihre Redner brachten sämmtlich in klaren Worten zum Ausdruck, daß ihre Abstimmung in der zweiten Lesung nicht vorbestimmend für diedritte Lesung sein werde. Würde das Zentrum, dessen sämmtlicheAbänderungsanträge abgelehnt wurden, dann gegen die Vorlage in der von der Regierung vorgeschlagenen Form stimmen, dann würden auch sie das Gesetz ablehnen, und die katholische Kirche werde um jährlich 560 000 Mark ärmer sein. Das Zentrum hat sich alsoallernzuentscheiden.ob es der katholischen Kirche Preußenseine jährliche Einnahme von einer halben Million Mark »uwenden will oder nicht. Di- schließliche Ablehnung der Vorlage dürfte dem Zentrum um so schwerer fallen, als bereits der Bischof von Paderborn und der Fürstbischof Kopp von Breslau das Gesetz als annehmbar bezeichnet haben. Auch au den Papst kann berufen denn mit Recht führte der Kultusminister von Goßler aus das die von Jenem behauptete Erklärung der Kurst, das nach semem Ermesten handeln, gerade bedeutet daß kirchlich gegen die Annahme der Vorlage nichts e n .' wendense: Freilich ,st „kirchlich- nicht ganz gleichbedeutend mit „windthorstlich". Von einem Ausgleich dieser beid-n N- griffe würde also das Geschick der Vortag?^ dem Verlauf, den der gestrige zweite LhL nommen, kann man indeß m.t ziemlicher Bestimmtheit an' E ur-d txAdtrtN Raum ......... Begründung innerhalv » Protokoll anzumelden. Stadtrath. Fr-iv-rg, den 2. Ium 1»^- Fhrg.
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