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Dresdner Nachrichten : 28.05.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-05-28
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189605289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960528
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960528
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1896
- Monat1896-05
- Tag1896-05-28
- Monat1896-05
- Jahr1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.05.1896
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Söst ' slmiatm« von Z. I>>Lrik»m.L«v.>8on» k Loimlo««v. vorm i> ^ VikMiatt: ä!r Klollri ^ ülir » Silben! is dmnnaei, auf der Nrlvaileile ürN« 20 Psg. l Dovveljkile „niitenn Strich' löiiiLkiaiidl! « P>a. Ärundjeile lur oder imck ftesllaaen M!Mu Mir Saminnmaibrlmen r^s. be». so P« nach belonderem karil »uLwüttiae Sluliräae nur gegen BonmÄbeialilmia »Miiblgungen »evmett tammtlich« nauibalie Aittwnceuburraiir an. vtlegdiatter «erben mit n> Dfg. berechnet. Für üjuckgabe emgelanbler Schritt» tnicke keine Nerduidlichkeit. Ur. ll. 41. Jahrqanq. RZOvon o l-ustre-, vsodemir-, Le1i»si»-S»ov08. »IvIvI a?romsllsäen- ...i Us8od-^v2ü8e. 8vIkI»Er«vZ^<Nl« )«;r. f>3uon8ti-s886 S. ?tiat»8ISpdNLtlk! ^ kllpsrille Dresden. 18W. 8 »> *4 rsiekster ' E bei 's Hmil ^VüriLLlis > »! 20 '» A fX»kv äsr M - ^ Xll8fükr!itit»vf t'u'alok n»o!> ^ -d »uivrin^ I's?. !'» A f e. «L88« ch ziFMKItV reSvisIloNsr Ilokllsksranr grSutv» Sp«e1»iL«8ctlL1t wr vsidl. llalläsrdsiteii. ^ ^s«A>I»v1tvi»küi VriU»^»Iin > I i »t üanUrt« veaatttu«, I» »Ueo I'eeI»I»g«u. « L»»M»b> »U«r r»pl„,el«-ll,««rl»ll«n. I'ntr- ui»I ^loilruiitixnlin»-« lit'iiti it li IknillivI lieueste K IWkIm I'eimüpr. I, MO. T DMU" -OroUImiralirlU. »r MM" Uoxriiiniet 18«i7 "MW .» E kettkvüt i-,, i„»I duii»onZ; xnniilit« Inlett in zvilc-r i'rai<I:>x><> nmplielilt ilit» "« LveeiLl-SsseliLtt v»« 7u1ius välukt La äsr Irmsr 3 — K^I. Uati. — Lelrs 8ssstr»s»e. ^ 8omwvi'loÄenj«ppen von ii )Iß., Ilrn olooku von 13 )lli. an, I/inloi'- nnä I^inenj»«k«t8 io xrüsstvr ^usrvnffl, sniffffvlilt ,U«N. .»»8 'Iffrol, ^I»1o88-^tl'»88l; 23, »offo» «lom Xtzni^I. Lelüoss. Nr. 146. Ulegtl: MistenkultiiS in lkultnS in ^rmikreich. b>v>nnchrichtrii, Püiiastverkchr, ^clnerversnminliiiia. Oiemriiidetnci. Stichs, l Mutlnnichlichc Wi!tem»0' Schweiz. GerichlSvcrliandlimgcii. Taneslieschichle. Sächsischer 5ttt»stvcre>», „Erntesest". Twcke». lieitcr. wtiri». e-o» Wr Sm Mal Zum werden BestLllnuqen auf die „Dresdner Nach richten" für Dresden bei Unterzeichneter Geschäfts stelle zu 80 Pfennigen, für auswärts bei den kaiserlichen Pastanstalten im Deutschen Reichsgebiete zu 92 Pfennigen, in Oesterreich - Ungam bei den K. K. Postämtern zu 85 Kreuzern angenommen. SeschSsls-elle -er „vresdner Aachrichlc»". Marienßrabe 38, Lr-grschoß. Politisches. Während der Kröiiiinasfeierlichkciten in Mvkknn entfaltet der RussenkultnS in Frankreich die üppigsten Blüthen. Man hat eine liegende geschaffen, um die Russomanie, wiewohl das eigentlich gar nicht nöthig ist, künstlich aus die Spitze zn treiben. Die lezarin-Mutter soll, als am 16. Mai Abends der russische Hoszug in den Grenzbahnhos von Pagnh-sur-Moselle einlicf nnd Herr Präsident Faure sich anschickte, Abschied zu nehmen, zn diesem ganz unprovocirt gesagt haben, sie bedaure sehr, daß Frankreichs Kreuze jetzt so weit westlich liege, sie hoffe aber, bah, wenn Janre sie wieder einmal zur Grenze geleiten sollte, diese dann wiederum da sein werde, wo sie früher gewesen nnd wo sie immer hätte bleiben sollen. An diese Bemerkungen soll dann die demonstrative Ueberreichung der beiden La-France-Rosen an das französische E.aatsvberhaupt und den General de Boisdeffre sich angeschlossen haben. Wenn eS nicht wahr ist, so ist es sehr gut erfunden, be sonders, wie gesagt, zn dem Zwecke, die Russen- nnd Czaren- begeisterung in lodernde Flammen zu setzen. Der französische Chauvinismus geberdet sich, als ob soeben im Kreml der eigene Kaiser gckröpt worden sei. In der That ist ja der nunniehr gekrönte Selbstherrscher aller Renken zugleich der ungekrönte Herrscher Frankreichs. Die französische Republik, welche sonst die Verkörperung der großen Revolution von 1789 zu sein vorgiebt, fühlt sich geehrt, die Nolle einer unterwürfigen Sklavin des absoluten Czarenreiches spielen zu dürfen. Tic Krönungsseier !» Moskau ist jenseits der Vogesen als ein heiliges Nationalsest begangen worden. Bereits am Vortage der Czarenkrönnng waren in Paris die öffentlichen Gebäude und viele private .Häuser mit russischen und französischen Fahnen geschmückt nnd in der Großen Sper fand eine Gratisvocstellnng statt. Unter endlosem Jubel führte inan das Stück auf, welches vor drei Jahren beim Besuche der Russen gegeben worden ist. Am Dienstag prangte ganz Frauk- leich im Schmucke der russisch-französischen Fahnen, gleich als ob Rußland-Frankreich ein durch Personalunion verbundenes Doppel- >eich darstelle. Cs fehlte nur noch, daß die Krönung dcS Czaren auch jmnbolisch in der Notrc-Dame de Paris vollzogen worden wäre. Allenthalben mischten sich die Klänge der Marseillaise mit denen der russischen Nationalhymne. Zum Zeichen, daß die fran zösische Armee dem Oberbefehle des Czaren untersteht, waren die Soldaten vorgestern alle dienstfrei, sie hatten in Paradeuniform zn erscheinen, alle militärischen Strafe» wurden ausgehoben. Wein- wenden wurden angeordnet und in den Häsen trugen die Kriegs schiffe große Flagaenaala. Ans Befehl des Kriegsministers wurde der russischen Botschaft in Paris von mehreren vereinigten Ne- gimentskapellen ein Ständchen gebracht, und an allen Standorten, wo sich ein russisches Konsulat befindet, erwies eine Militärmusik dem Konsul die gleiche Ehre. Sogar die Ernennung des Czaren zum Obersten eines Zuavenregiments wurde angeregt. Man hat nideß von dieser Ehrung Abstand genommen: vielleicht befürchtete man. daß der Czar die sonderbare Ehre, der Inhaber eines republi kanischen Regiments zu sein, ablehnen könnte. Nicht unmöglich ist es. daß man dabei auch eine andere Eventualität in's Auge faßte. Es könnte ja der Fall eintreten, daß der Präsident der Rcpnbiik. dem natürlich der Czar gleichfalls einen Grad in der russischen Armee verleihen müßte, auch vom deutschen Kaiser znm Offizier befördert würde, woraus dann nothgedrnngcn auch Kaiser Wilhelm II. eine gleiche Auszeichnung in der französischen Armee erhalten müßte. Und deswegen, meint ein Pariser Berichterstatter, hat man die Idee wohl fallen lasse» müssen. Alle diese Verbrüdernngsdemonstrationen auf Seite der sran- zösischen Patrioten zeigen immer von Neuem, wie weit es in Liebedienerei nnd Speichelleckerei vor dem moskowitischen Czaris- muS die einst so stolze französische Nation unter der vcrhängniß- vollcn Wirkung des Nevanchegedankens gebracht hat. Wo immer ein offener oder geheimer Wunsch Rußlands berührt erscheint, da sind die Franzose» sofort zur Stelle, um die Sache ihres Dienst herr» mit Begeisterung zu führen. Für ein dankbares Augen- blinzeln ihres russischen Götzenbildes ist die französische Presse zn icdem Gcsinnnngsopser bereit und mit einer wahre» Gier nimmt sie jeden Anlaß ans, um den Machthabern an der Newa die blinde Ergebenheit der Republik in der aufdringlichsten Weise vor Augen zn »ihren. Frankreich dcmüthigt sich heute in dem Maße vor Ruß land. daß es seine eigenen Gesinnungen verleugnet nnd sein wahres Denken ängstlich verbirgt, nm sich die Gnade des Czaren zn erhalten. Und wie gering ist der Lohn bisher gewesen, den das republikanische Frankreich für alle seine dem Czarenreichc so bereit willig geleisteten Dienste geerntet hat! Zuweilen habe» sogar die Werbungen nm die Gunst der nordischen Despotie, die mit echtem Republimnerstolz unvereinbar sind, bei dem nmivorbenen Dhcile eine recht spröde Erwiderung gesunden. Seit einem halben Jahr- k. Wahr! sw 'erlenden ^ V Forderung ihrer auswärtigen Pläne und ihrer Finanzpolitik. Wahr empfunden, meint der Pariser Berichterstatter der .M- Allg , ist die Liebe der Russe» ;n den Franzosen nur beim perlen Champagner. Was übrig bleibt, wenn sic wieder nüchtern nnd unter sich sind, ist nur Spott nnd Ueberhcbnng. Man hat, wenn der Russe von und über Frankreich spricht, das Gefühl, al- blicke der Untcrthan des Czaren ans die französische Advokaten Republit mit einem gewissen Bedauern, einem hochgradigen Nationalst»!.; herab. Die Franzosen lieben nnd verehren die Russen, wie eine schwache und zugleich reizbare, um nicht zn sagen hysterische Frau einen besondeis starken, energischen, ja selbst einen gewaltthätigcn, Othello ans olgen alte wieder zu ver- Denn der Form rohen nnd brutalen Man», wie eine Desdemona einen liebt. Der Russen- und dem Gefühl der eigenen der Niederlagen von 1870 Stellung in Europa und zugleich eine Regierung schassen, deren man sich nicht zu schämen braucht. d Czarcnlnltns der Franzosen entspringt n Unfähigkeit, sich allem aus den Fr 870 71 hcranszuarbciten, sich selbst die und der Führer der ictzigen Republik schämen sich nach dem Zeug niß des erwähnten Pariser Berichterstatters von zehn honetten französischen Republikanern, sobald sie einmal zum Nachdenken und rum Vergleiche» kommen, mindestens nenn: es schämt sich dieser Republik mit dem. waS darum nnd daran hängt, vor Allen, fast das gesammte Offizierskorps der Armee und der Marine, nnd mit ihm das gesammte diplonmtischc Korps. Auch die neueste Auslage des Rnssenrumniels in Frankreich mag uns abermals belehren, wie stark dort der Revanchegedanke bleibt. Tenn nur daraus erklärt sich die selbstlose Erniedrigung, die das französische Volk, das vor wenigen Jahren begeistert den 100jährigen Gedenktag der Befreiung vom absoluten Königthum feierte, dem Czaren entgegcnbringt. Tic ekelhafte Schmeichelei, mit der das offizielle nnd nichtoffizielle Frankreich den absolutesten Herrscher in Europa umwirbt, läßt sich nur ans dem Haß gegen Deutschland und der Hoffnung begreifen, dereinst im Bunde mit Rußland Dcntschland nicderwcrfen zn können. Nach wie vor müssen wir mit dieseni Haß rechnen nnd Gras Moltke wird mit seinem Worte Recht behalten: „Wir werden snnszig Jabrr zn vcr- theidigen haben, was wir in einem Jahre gewonnen' Aernslsn-tib- und ^ernsprech-Berichte vom 27. Mai. Berlin. Der „Rcichsanzeiger" veröffentlicht amtlich die Das ist aelnnaen Verleihung des Schwarzen AdlcrordcnS an den bayrischen Minister- ,,s, ;>>, Präsidenten Frhrn. v. Crailsheim. — Ei» Prager Czechenblatt hatte berichtet. Reichskanzler Fürst Hohenlohe habe sich bemüht, die große Liegenschaft Podjebrad in Böhmen käuflich zn erwerben, es habe sich aber kein Ezechc dazu bergegeben, dem deutschen Rei> kanzler Grund zn verkaufen. An dieser Nachricht ist, wie „Kreuztzg," erfährt, kein wahres Wort. — Verschiedene Blätter haben berichtet, daß dem Verein englischer Schisfslngenieiire, der zum Besuche der Gewcrbe-Ansstellnng hierher komme, ans An regung des Kaisers von der Marineverwaltiing ein Fest gegeben werden soll. Wie das „Tageblatt" crfäbrt, ist von einer solchen Absicht der Marineverwaltung an unterrichteter Stelle überhaupt nichts bekannt geworden. — Ter 25. Kongreß der Deutschen Ge sellschaft für Ehinirgic hielt heute seine Festsitzung hier ab, in welcher Gel!. Rath v. Esmarch zum Ehrenmitglicbe der Gesell schaft proklaniirt wurde. Kultusminister v. Bosse wohnte der Fest sitzung bei. * Berlin. Amtlich wird ans Kapstadt gemeldet: Hauptmann Estorsf schlug die Hottentotten in zwei Gefechten am l8. und 19. April bei Sicgscld. nahe Gobabis, in die Flucht. Am 7. Mal besiegte Maior Leiitwein. unterstützt von den Leuten Witbois und des Hererohänptlings Samuel Maherero, den aufständischen Herero- hänptling Kahiinemn Die Lieutenants Schmidt und Eggers, sowie die Unterossiziere Pitt und Alschacfski sind gefallen. Lieutenant Helm wurde leicht verwundet. — Der Kreuzer „Seeadler", am 20 Abrechnung mit Dcutlchlaiid" die Russen bereit sei» werde», sich vor den Revanchekarren ketten zu lassen. Bisher haben die Russen Frankreich vor ihre» Staatswagen gespannt als Vorspann zur iai von dem Kanonenboot ^Hvänc" in Swakopmund abgelöst, Ist am 25. Mai in Kapstadt erngetrofsen. H a ni b ii r g. Dir Deutsche Lehrcrversamnililng beschloß, die nächste im Jahre 1898 stattfindendc Deutsche Lchrerversnmmliing in Breslau abznhalten. Rudolstadt. Dem heute «öffnete» Landtage ging eine Regierungsvorlage zu, welche den Prinzen Sizzo von Lentenberg als thronfolgcberechtigt anerkannt wissen will. Nachen. In der heutigen Sitzung des internationalen Bergarbeiter-Kongresses wurde ein von deutschen Bergarbeitern eingebrachter Zusatzantrng zn der Revision der Miners Federation, betreffend die Versöhniingskommission berathen. Nach diesem Zn- satzantrng soll als Normallohn für den Achtstnnden-Arbcitstag für Deutschland ein Lohn von 5 Mk. festgesetzt werden nnd jede Nation ihren eigenen Normallohn zn bestimmen haben. Der Kongreß nahm schließlich mit 969,000 Stimmen gegen 36,009 belgische Stimmen folgende von Möller-Waldenburg beantragte Resolution an: die Vertretungen oder Organisationen der Bergarbeiter der ein zelnen Länder mögen einen bestimmten, ihren besonderen Verhält nissen und der Konjunktur entsprechenden Minimallohn bezeichnen, an welchen bei den Lohnbestrebungcn festzuhalten sei, damit die Agitation für die Lohnerhöhung eine feste Grundlage erhält. Die Vertreter von 90,000 englischen Stimmen enthielten sich der Ab stimmung. * Aa ch c n. In der heutigen Sitzung des Bergarbeiter-Kon gresses wurde bei dem Verathungöacgenstaiid „Ueberproduktion" eine Resolution der deutschen Deleairten betreffend das Verbot von Ncberstuiiden. welche direkt und indirekt die Produktion ver mehren. mit allen gegen 16,000 Stimmen angenommen. In den Bezirken, welche durch diese 16,OM Stimmen vertreten werden, ist die Ueberprodnktioil bereits ahgeschafft. Ferner wurde eine Reso lution der sroiizösischen und belgischen Telegirten. die Kvhlcnpro- duktivii zn beschränken nnd mit dem Bedürfnis; in Verhältniß zu bringen, einstimmig angenommen. — Der TageSpräsident Cal- vignar, sranzösischcr Delegirter, legte zeitweise den Vorsitz nieder, weil während der Sitzung infolge Mißverständnisses erregte Scene» vorkamcn. M ü nchc». Die bnvrische Regierung beabsichtigt, Normativ- bestiiiliniliiacil sür die bayrischen Hypothekenbanken, ähnlich wie solche in Preußen bestehen, zn erlasse». Wien. Das Auswärtige Amt hat beschlossen, ein Kriegsschiff nach Kreta zu sende». Ucber Verhandlungen Deutschlands ist bis her nichts bekannt: Deutschland besitzt auf Kreta keine Vertretung (Oesterreich-Ungarn vertritt die deutichen Staatsangebörigen! und dürfte man nach diesiger Annahme von der Entiendnng eines Schiffes absehen. * Paris. Die Auslieferung Friedmanns an,die deutschen Behörden wird dem Vernehmen nach in Bricy morgen ftattfinden, Pari s. Das ständische Bureau des Miinizipalrnthes Protest' ! egen die gestrige Beleuchtung des Rnthhauses, die ohne sein lorwisscn vom Polizeipräsekten ungeordnet worden sei: cs verweigei: die Ratifikation der aiisgclanfciicii Kosten. Paris Gestern Abend herrschte hier sehr reges Leben: mein rerc vsieiuliche Bauten und Privalhäuscr waren festlich erlenchlei eine große, festlich gestimmte Menge bewegte sich ans den Boule vards. Nachrichten aus der Provinz berichten von neuerlichen französisch-russischen Kundgebungen: überall waren öfienrliche und private Häuser beflaggt und illuminirt: von städti'chen Vertrei ungen wurden Adressen an den Kaiser von Rußland gerichtet. Paris. Ans Eanea wird gemeldet, der französische Krenz-r „Eosmno" ist hier eingetroffen. Der Kommandant hat Maßnahmen zum Schutze seiner Landsleute getroffen. Ein englijcher Panzer ist gleichfalls nngckommcn. der italienische Panzer „Piemontc" wird erwartet. Die Lage in Eanea ist ruhig, im Innern herrschen noch Unruhen. Rom. Der Antrag auf Genehmigung der strafrechtlichen Verfolgung des Generals Baratieri ist heute Vormittag eröffne! worden. In demselben wird die Ueberweisung Baratieff/s an ein Kriegsgericht geiordert, dem er sich wegen Verbrechen gegen die Artikel 71 und 88 des Militärstrasgeselchnches und wegen der An , klage verantworten soll, daß er am 1. März 1896 aus iinenlschnld baren Gründen einen Angriff unternommen habe, obwohl die damalige Lage eine Niederlage unvermeidlich machte, und daß er- ferner den Oberbefehl in der Zeit vom 1. März 1896 halb 1 Uhr Mittags bis 3. März 9 Ulir Vormittags nicht ansgcübt und esst ebenso unterlassen habe, geeignete Instruktionen zu geben, nm diej Folgen der Niederlage abzuschwächen. London. Es stellt sich heraus, daß der Geistliche Hermanin in Snltlake City in Amerika, der beschuldigt wurde, seine erste und zweite Frau ermordet zu haben, 7 Frauen gehabt nnd ermordeff hat. In den Kellern der Kirche wurden 3 weitere Leichname bc reits enldeckt. London. In einem Artikel der „Times" über die .Krönung in MoSta» heißt es: Nikolaus ll. ist vom Himmel zn der größten und verantwortlichsten Stellung in der Welt bernsen, da die volle Last des Reiches in einem Maße ans ihm liegt, wie eS in konsti-j nitioiiellen Ländern nicht bekannt ist. — „Daily News" sagen, alle Welk bringe der neuen Regierung, die eine Negierung der Hoffnung nnd der Jugend sei, die besten Wünsche entgegen. Prä-! sidcnt Fanre habe sich znm Echo auch der Gefühle Englands ge macht, als er seine Wünsche sür dos Wohl des Kaisers nnd der Kaiserin, sür den Ruhm und die Wohlfahrt Rußlands ausdrücktc. Der Artikel befürwortet die Herstellung gegenseitiger Achtung und gcgeiffeitigcn Vertrauens zwischen England und Rußland und er-- kennt das Verlangen Rußlands nach freiem Auslaufen in die! großen Weltmeere als berechtigt an. M oska ». Zur gestrigen Festbeleuchtung wird berichtet, daß der Kafferin, welche mit deni Kaiser nnd anderen Fürstlichkeiten^ vom Balkon des Kremlschlosscs die Beleuchtung betrachtete, ein Blumenstrauß überreicht wurde, welcher in selbigem Augenblick, da- ihn die Kaiserin erfaßte, in zahlreichen kleinen Glühlämpchen er glänzte. Gleichzeitig stammten sämmtliche Thürmc des Kremls der Glockenthurin des Iwan Weliki nnd verschiedene andere Ge bände des Kreml in buntfarbigem elektrischen Lichte niff. Tie Gcsammtbeleiichtnng war geradezu feenhaft. Petersburg. Finanzministcr Witte wnrdc mit jeln schmeichelhaftem Handschreiben des Kaisers znm Staatssekrctni ernannt. Konstantinopel. An der hiesigen Börse cirkulirt da» Gerücht, in Teheran sei Revolution ansgevrochen. K o nstantinovc I. Nach hier vorliegenden zuverlässigen Nachrichten aus Kreta wird dir Schuld an den Straßenkämpsen in den kretensischcn Städten und an dem Eindringen der Mohammedaner in christliche Häuser CaneaS hauptsächlich den von, Lande in die Städte gezüchteten Mohammedanern bei gemessen. Das Konsularkorps, welches seine betreffenden Staats angchörigen nur schwer z» ichützen vermag, bezeichnet die gegen wärtige Lage ans der Insel als äußerst kritisch und erklärt weiter« Schutz ohne fremde Kriegsschiffe sei nninoglich. Diesem Wunsche ist inztvijche» von mehreren Staaten Rechnung getragen worden. Die Pforte entsendet 6 Bataillone und 2 Kriegsschiffe nach Kreta. Die für den 29. dS. M. verfügte Einberufung des kretensischen Landtage? ist angesichts der Ausdehnung, welche die Nnrubcn genommen haben, abermals vertagt worden. Der bis hcrige Verlust der türkischen Truppen wird ans 120 Mann an gegeben. Belgrad. Infolge Scheitern? der Versassnilgsrevlsion gilt eine Ministerkrisis für unvermeidlich. Gerüchtweise verlautet, das Kabinet babe seine Demission schon angeboten. Die bentige Berliner Börse verkehrte in lebhafter und zrvßcnthcils fester Haltung. Den Haiiptantheii a» dieser Festigkeit gatte wohl die Nähe des Ultimo, die nach den starken Abgaben an den vorangegangenen Börsentagen größeren Dcckungsbegchr namentlich sür österreichische Werthe an den Markt kommen lies; Ferner lauteten die Tendenzberichte von den meisten auswärtigen Plätzen recht zuversichtlich. Im weiteren Verlause blieb die Haltung fest nnd zwar besonders ans günstige Sitiiationsberichte aus dem rheinisch-westfälischen Bergwerksgebiet, ferner auf neuer liche Gerüchte über zu erwartende Bestellungen für Japan und China, sowie ans die Mitthcilniig, daß der Ceiitralansichliß de, Rcichsbank vorläufig eine Erhöhung des Diskontsatzes nicht vor nehmen werde. Am Kassamarkt dauerte die bisherige Kanslnst an Besonders beachtet waren Maschinenfabriken, Falnradwerthe und Schisifahrtsaktie». Am Bantakticnmarkte waren Deutsche Bank nnd Kommanditantheilr, sowie Kreditaktien höher. Von heimischen Bahnen gaben Ostpreußen nnd Marienburgcr leicht nach, während die meisten fremden Val,neu ?steige»dc Richtung zeigten, besonders Franzosen und Lombarden, die meisten Schwcizc, Bahnen nnd Princc Henri. Recht fest lag der Montanaktienmark!: die Kurse setzten zwar niedriger ein, zogen aber bald an, ivdnß Kohlen- wie Hüttenwerthe höher schlosse». Renten lebhafter und steigend, Mexikaner und Italiener fest, Russen still. Türken ans die Unruhen ans Kreta gedrückt. Heimische Anleihen anziehend Der Schluß der Börse war fest. Ultimogcld ea. ^ < Prozent höher. Privatdiskont 2^/« Prozent. — Die Getreidebörse nahm cnck glatte Bestellungen, ferner ans fruchtbares Wetter und auf mattes Ausland einen schwachen Verlauf. Weizen »nchaebciid und ea. 1 Mk. niedriger. Roageiikcinsc nilnacr. eine Kleinigkeit billiger. Hafer sehr still. Spiritus setzte ans Maiknnsc fest cm. schwächte sich ab« aus Realisationen ab, Preis »»verändert. — Wetter: Warm, schön. Südostwind. Pfiinü's «iuderiuilch. ökksdner Molkerei lüelir. Pfund. PautzvtrSr. 70.
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