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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889-11-16
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188911164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18891116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18891116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1889
- Monat1889-11
- Tag1889-11-16
- Monat1889-11
- Jahr1889
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1889
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Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. Net«ti»n und rrPettti« IohanneSgaffe 8. LPrechKun-ea »er ttedarlioa. Bocmittags 10—IS Uhr. Nachmittag» 5—K Uhr. l »> t>> »a,,«<«,»«« «»„licm»«» «cht >>ch di« Ul»«,U!» «M >,»«»«» her f»r »te u4ch»f«l»e>»e R,«««r »,M«»tkN Jusrrute a» «»chrutuyeu ht« S Uhr Rachmitia,«, ,, K«»u- »»» Keftta»«» früh »>«',,» Uhr. 3» »r> FUütlrn für 3>s.-L»uah»r-. vtt» M-»W, Umversiittsstrahe 1. L«ut« Lösch«. Kachar»»e,ftr. 23 Part, und »Suigspla» 7. «nr bis '/,S Uhr. nWgcr. TmjMalt Anzeiger. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- und Geschäftsverkehr. Abon«Oment4pr«t» vierteljährlich 4V» Mk. iacl. Briagerloha 5 Mk., durch dir Post bezog«» 6 Mk. Jede eiuzelae Nummer SO Ps Belegeremplar 10 Ps. Gebühren für Extradeilogea (in Tageblatt-Format gesalzt! «tzn« Postbejörderuag M Mk. mit Postbesörderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile 20 Pf. Größere Schriften laut uns. Preisverzetchmtz. Tadellarllcher u.Zifferusa» nach HSHerm Taril. Uertamen unter dem RedactioaSstrich die »geipalt, geile bOPs^ vor de« Kamillen aachricht«» die Kgespolieue geile 10 Ps. Inserate si»d stet» a» dir «rh«»M«t, »u sende». — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueonmeruodo oder durch Post« uachnahme. zro. Sonnabend den 16. November 1889. 83. Jahrgang. Liste der Wahlberechtigten für die dem» von Kirchenvorstehern für die Nicolai- Zur gefälligen Beachtung. I Unsere Expedition ist morgen Sonntag, den 17. Novembers Bormittags nur bis zS Uhr geöffnet. LxpeiMlon 6e8 l'ssekluttest. Amtliche Bekanntmachungen. Wahl oo« KirchkirvorßcllkrujiiSt. Nicolai. Die geprüfte vächstige Wahl gemeinde liegt «u« irr., IL., IS. und 18. Rove«ber d. I., Vormittag- von 9—l2 Uhr in der Kirchenexpekiiion zu St. Nicolai, am Nicolaikirchhos Nr. 4, Pt., zur Einsicht auS. Leipzig, am 12 November 188S. Der Kirchenvorstaud zu Tt. Nicolai. v. Hölscher. lorblvtiden-Allclion. Mittwoch, den 20. November «. sollen im Forst, rrviere Connewitz von Vormittag S Uhr an ca 1200 Bund einjährige Korbweiden unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung nach dem Zuschläge an den Meistbietende» verlaust werben. Zusammenkunft: Am Streitteiche bei Connewitz. Leipzig, den 12. November 1889. DeS NathS Forst-Deputation. Holzauktion. Donnerstag, de»« 21. November ds». Z« sollen! aus dem Burgauer Revier dicht am neuen Schützenhause und am Wege nach dem Knbthurme ca Itv starke CIler-Langhaufe» und «20 - Weiden- - (zu Uferbaute«) > unter de» öffentlich auShängenden Bedingungen und gegen sofortige Bezahlung an Ort und Stelle mr>stbielc»d ^ verkauft werden. Zusammenkunft: Bormittag» 9 Uhr am neuens Schutzenhause. Leipzig, am 15. November 1889. DeS Raths Forstdeputation. Vckanntniachlmg. Durch Bekanntmachung vom 12. September 1889 ist da» DUnger-Export-Regulativ vom 8. Januar 1882 nebst den in der Bekanntmachung angegebenen Nachträgen vom 1. Oktober >889 an in den Stadllheilen Reudnitz und Anaer-Crottcudors eingesührt, dabei auch in G.mLßhrii von tz l Abs 2 ce« gedachte» Regulativ» angeorvnel worden, daß die Räumung der Abortgruben und die Abfuhr -eS Inhalts derselbe» IN sene» Siavlttieile» auSschliest- ltch durch die Leipziger Dünger-Sxport Actien- gesellschaft nach dein für den früheren Stadltheit gellenden Tarife und unter den dieser Gesellschaft bei Erlheilung Eoncession aestellken Bedingunge» zu erfolge» habe. Dieser Anordnung ist »lehrsach zuwidergehanbell worden, indem neben der Leipziger Dünger-Exporl-Aclien-Gesellschasl auch da» Abfubriiistilul „Oelviiomie Hcnze" die Gruben räumung und Düngerabsuhr immer noch betrieben hat, die selbe wird daher, nachdem der von den Inhabern der Oekonnomie Hönze dagegen eingewendele Recur« von der Königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig durch Verordnung vom 28. Oclcber l889 verworfen worden ist, hierdurch ii, Erinnerung gebracht. Leipzig, am l2. November 1889. I». 7342 Der Rath der Stadt Leipzig. Ör. Georg». vr. Krippendorff. Der Büffelier Herma»» Gustav Hopfe. 28 Jahre all, scüher in Knauthain, ist in einer hier anhaugigcu Strajiache als Zeuge zu vernehme». Da Hopse'S gegenwärtiger Aufenthalt nicht bekannt ist, so wird derselbe hierdurch ausgesordert, ungesäumt seinen Ausenthaltsort anher ÜNAUAklgen. Leipzig, den 18. November 1869. Königliche Staatsanwaltschaft. Harko tstratze 11, II. Martini. ^ Vekanntmachung. Erbtheilung-balber soll a»s Requisition de« Herzog! Amtsgericht» Schmülln das zum N «blosse de« Privatmann« Artrprich Wilhel« Datzltzrlm weil, in Götznitz gehörige, am SporergLtzchen zu Le pzig gelegene Ha»«grnnp>tütk Kol. 618 de» Grund- und Hyvotheken- buchs sür Leipzig, laxirt aus 45 000 durch da» Unterzeichnete Amtsgericht de« 14. Decewber d. I-, vormittag» 11 Uhr. I» diesiger Gelichisilelle öffentlich uns meistbietend vei steige, twerdeu. Die Verknussdedingungeu sttid an der Gcrichtslasel angeschlagea. Leipzig, am 14 November >889. KSnigltchr« Amtsgericht. Abth. V, Sect. 1. Ma nnsicld Sv. Die Herstellung van Erp-, veschlrunittigS- ^»UspUlfllp» und Verfte>nu«g»-Arbrtten in der v rläng iien Lrlptigrr Strahe. und zwar der Dract von der Dimpsei'schea Wachstuchsabrik dis zur Liadenstraße, soll an einen Unternehmer in Accord verdungen werden. Die Lediiiguog-u sür diese Arbeiten liegen im Grmriadeamle Heuptftrotze Nr. 45. au» und können daselbst eingesehea, oder gegen Eutrichluug der Gebühren entnommen werde». Bezügliche Angebote sind verschloffen und portofrei, mit ent- svrecheuder Aufschrift veisedea, ebensastlbfk und zwar btt t»w Ab. bteseS Monat», Nachmittags 5 Uhr. eiuzureichen. Der uoterzeichnete Gcmeiaderoth behalt sich di« Answahl unter de» Bewerbern und die etwaige Theilaug der Arbeiten vd-r die Ablehnung sämmtlicher Angebot» vor. bchSmsrld» am 13. November 1889. Der Gemeivberattz. Lore»^ ^errlüeker Le2!i-Ir8ver6in I^eipriiA-8lL6t. SttLMMU «I. I«. 8>«o., K>»«mch, B VI»r im 8u»I« Sor 1. ItUi-xernodul«. D»,e»oräuuoL: 1> Lnatntroock«. 2) Xntnur« berüxlieb der 8e»rl»tio» out« den 8cduUriod«rv. 3j 2»«i kenzzen nur 8taod«nordvuoir 4) IVnbl der Oomwi-nioa nur ^uksteUiuur der neuen dlorm tklr Lr»»lrene»^»en etc 5) lnterpeUutioa denüLlich der Ortnbrunlcene»»»«. vr. Aoadert. lusschrkibung Schulneubau Volkmarsdors-Iriprig. Es sollen weiter d>e Klempner-, Dachdecker«. Glaser-, Diichler-, Schlaffer- Maler« und Stückarbeiten, die Auiertiguag der Blitz« und rttinae'aulage, die Lieserung der Uhr, der «yosdielen und der Subielliea, sowie die Anjertiguug der Bdrageu »ergeben werden. Die Blankett» sind gegen Erleauug der llovialgebübren bei den ^ Herren Archilckten Ludwig 4k Hültzner IN Leipzig. Mozarlstraße l, bei welchen auch die Zeichnungen und Bedingungen eiuzusehea sind, in Empiang zu nehmen. Die V boie sind dis zum 20. d M., Mittag» 12 Uhr, an oben- l genannter Stelle eirzuretcheo. De Auswahl unter den Bewerbern oehäli sich der Unterzeichnete Schulvorstand vor. Bolkmarsdorf, den 15. November 1889 Der echnlporftanb. Lohi», Vorsitzender. Noack. HtftSttpfolkl ^ beS Unterzeichneten Gemeinderathe« soll »IUsvU4s4lp« die verlang rte Leipziger Ltratze auch be,ü»li« j de» T>ac»eS von der D mviel'ichen W ichSiuchsabrik dis zur Linden« strafte di» aus 20 Meter verbreitert werden und sind hierzu circa 1200 cdw gut gewachsener Boden erforderlich Lff.rteu sind verschloffen und ponosrel. mü entsprechender Aus- j schrist versehen, bi» zum 21. btesr» Mo»at» tm Gemeindeamte eiuzureichen. Schöuefeld, am 13. November 1889. Der »emeiaberath. Lorevz. Vekanutmachung. Mit Rücksicht auf die nah« bevorstehend« Llvverlelbvng dt» hiesigen Orte« i» den Stadtbezirk LeivUg und die damit zusammeu- nängende Uebergabe der Laffenverwoltung ersuchen wir h-ermit alle Dieieuige». welche noch Ansprüche sür gelieferte Arbeite« oder Materialien irgend welcher Art an die diesige Gemein be oder Schale zu machen haben, uns ihre bezüglichen Rechnungen, sowt» die« »ich! bereit« g-schehea, ungesäumt zuzustelleu. Gohli», am 7. November 1889 Die Gcmetnbe- un» Echnleaffen-Verwaltnng. Singer. Boragk. Vtkanntlnachuligl In unser Firniruregistrr ist bci vcr unter Nr. 263 ringe- trageoen Firma: Gufta» L. Mol ln Torga» zusolge Verfügung vom l2. November 1889 am selbigen Tage Folgendes eingetragen worden: Spalte 6: Die Firma ist erloschen. Torgau, den 12. November 1889 Königliche» Amt»-Gericht. Haildelsrichlerliäje Vrkanntmlkchung. Fol. 235 deS hiesigen Handelsregisters, wo die Firma Lebt Ealw 4k T-dne, Bankgeschafi in Be, bürg, eingetragen steht, ist heute aus Beifügung vom 12. d. Mi«, nachgeiragen worden Rubr. II. der Kaufmann Jacob Ealu» in Ber,iburg ,st am 12. November 1889 als Ge cUschaster eingetreten. Rubr. lll. die dem Kaufmann Jacob tzalm ertlikilte Procura ist durch dessen Eintritt als Mltgrlellsctiasier erloschen. Beradurg, de» 13. November 1889. Herzoglich Anhalt. Amtsgericht B. Brunn. Hartman». Der Gesundheitszustand -es Papstes. Der Papst ist bekanntlich von jener zäben Körper beschaffenheit, welche zur Erlangung hoben Alter» befähig» und auch die geistigen Kräfte b>» zum Eintritt de» Todes ungeschwächt sörtbcsiehen lägt. Aber die in immer kürzeren Zwischenräumen sich wiederholenden Nachrichten von Schwäche, zustande», welche» der Papst unterworfen sein soll, lasten trotz der regelmäßig erfolgenden Ableugnunge» keinen Zweisel darüber, daß die Lebenstbäligkeit Leo'» XIH. nachzulassen beginnt und daß eine Sebi-vacanz plötzlich eintrelen kan». Papst Leo führt eine ascctische Lebensweise und hält die Faltlage mil peinlicher Genauiakeit inne, kein Wunder, daß sich daraus Folgen sür sein Befinden ergeben und daß er von Oknmachlansällc» heiuigesucht wird. DaS hindert ihn zwar nicht, sich mit gewohntem Eiser den Pflichten seines Berufe- zu widmen, wie denn erst »och am ll. November berichle« wurde, daß er die Messe celebrirt und alle anwesenden Pilger gesegnet habe. Wen» aber solche anstrengende A»>lSh.indlung-n vorüber sind, dann pfleat große Abspannung einzulielc», und der Papst soll langer Ruhe bedürfen, bevor die Folgen der vorhergegangene» Aufregung überwunden sind. Unter solche» Umständen ist eS erklärlich, daß taS Cardinal»« Collegium bereit» die Frage der Nachfolge Leo'S Xlll i» Er wäauiig ziebt und Vorsorge sür alle Fälle tristst. Die Erz bischöfe von Neapel und Bologna. San Fel,ce und Ballagliiii, werden als die meist begünstigten Candibaten sür den Papst, lichen Slubl bezeichnet, und beide sind als gemäßigt bekannt. Auch von Leo XIII. läßt sich nicht behaupte», daß er zu den extremen Naturen gehört, obwohl er de» Rkchlcn der Kirche niemals etwa- vergeben und zeitweise auch einen recht derben Ton in seinen öffentlichen Erlassen angestimmt bat. Wir erinnern in dieser Beziehung nur an die Kundgebungen gegen die Brunoseirr und an die Klagen über die Unerlräg, lichkeit der Stellung, welche er in Rom emnimmk. Bei der großen Machl, welche da» Papstthum noch beule au-übl, war cS sür taS deutsche Reich von W chligkeil, daß ein Papst die dreifache Krone trägt, dessen WciShe,! nnd außer, gewöhnliche politische Begabung ihn stet» die Grenzlinie einbalten ließ, welche nolhwendig war, um Au-gleichsver- hanvluvzen zu ermöglichen und BertragSadschlüsie zu Stand« brachte. Wir wissen ja auS Erfahrung, daß die römische Curie niemals vollständig zufrieden gestellt werden kann, daß stet- neue Wunsche von idr ausgesprochen werden und daß sie mit der größten Beharrlichkeit bemüht ist, den StaakSregierungen »»«er »«ltergehcnoe Zugeständnisse abzurlugeo. Die Vorgänge der letzten Woche in Bayern haben gezeigt, zu welchen AuS- schreitungen sich die Organe der Cune hinreißrn lasten, wenn sie glauben, die Macht in Landen zu baden. Leo Xlll. bal erkannt, daß Bayern der Punct in Deutschland ist, wo der Hebel angesetzt werden muß, wenn die Anerkennung deS Un« seblbarkeitSdogma und de- damit verbundenen General- epiikopal- durchgesetzt werden soll. Wenn da- Ziel jetzt auch nicht erreicht wird, so ist doch die Sache wieder in Erinnerung gebracht worden, und da» genügt nach valicanischcr Auslastung vorläufig. Die päpstliche Macht hat unter Lev Xlll. unzweiselhasl eine bedeutende Vermehrung erfahren, und da» ist die Folge ber diplomatische» Begabung de» Papste», seiner höchst ge schickten Durchführung de» Grundsätze» »uuriler in modo et koilltsr in r« (mild ui der Form und kräftig und tapfer in der Sache). Nicht nur der Einfluß der katholischen Kirche und die Zahl ihrer Anhänger bal einen bedeutenden Zuwachs erhalten, sondern die Organisation der Hierarchie hat an Festigkeit und Wirksamkeit gewonnen, so daß Pipst Leo aus vie Erfolge seiner nun bald elfjährigen Thäligkeil mit Be sriedigung zurückblicken kann. Die Kirche bat unter ihm aber auch eine Wandlung vollzogen, sie hat sich den bestehenden Verhältnissen anbequenit und sich besonder» mit den Fortschritten aus dem Gebiete der Nalurwissenlchaslen au» gesöhnt. Dir Beschränkung aus da- rein dogmalische nnd da» moralische Gebiet hat über Schwierigkeiten dmweggeholse». vie sür die Macht der Kirche hätten verbängnißvoll werbe» könne», die Versolgnng von Früchte» der Forschung und der sorischreitenden Erkennlniß ist al» unzeitgemäß ausgegebc» worben, und dafür hat sich die Kirche der socialen Frage be mächtigt. sie hat die Meinung zu verbreiten gesucht, dag diese Frage ohne ihre Hilse nicht gelöst werken könne. Da» ist da» Gebiet, aus welchem Leo Xlll mit besonderem Eifer thälig qewesen ist. und e» läßt sich nicht leugnen, daß er auch in dieser Beziehung Erfolge ausmweisen hat. uni so mehr al- er in Deutschland und Frankreich verständmßvolle Vertreter keiner Absichten gesunden hat, welche sich zu Vorkämpfern bei Lösung der socia'en Frage aufgeworfen habe». Anträge aus den Arbeiterschutz auf die Verminderung der SoniitagSarbeit sind seit geraum r Zeit regelmäßig von der CentrumSpartei deS deutschen Re dslage» gestellt worden, und der streilbare Bffchos von >ng«t» Freppel bat auch keine Gelegenheit vor ibergeben lasse«, u>" > ch al« Anwalt der Ardeiler auszuspielen. DieseBemühunoe-i si:.v um so erfolgreicher gewesen, al» sie nicht in Form von Aufreizungen hervorgetreten sind, sondern viel, mehr d»e Achtung von Gesetz und Herkommen al» Bedingung für die Erreichung von Lonhnausdefferunge» und sonstigen Vorlheilen gestellt baden. Höchst verderblich ist dagegen die Thätigkeit gewesen, welche Leo XIII. zum Zweck ber Wiederherstellung der well lichen Macht de» PapüihumeS entfaltet hat. E» ist dadurch der Geist der Zwietracht im Königreich Italien rege erkalten worden, und es dal nicht zu der gedeihlichen Entfaltung der Vorhandene» K'äsle kommen können. Diese Angelegenheit ist auch ber Gegenstand von Verhandlungen außerbalb Italien», insbesondere in Deutschland und O sterreich aus Katbolike» tagen gewesen. Wenn auch dadurch ein Erfolg nicht erzielt worden ist, so hat doch schon die bloße Agitation sür eine solche Sache ihre Uedelstände. und e» werben dadurch Be schlöffe herbeigesührt, die ganz außerhalb der konfessionellen Ausgaben kalholischer Staatsangehöriger liegen. Man hat eS von Seiten der StaatSregierung sür zweckmäßig erachtet diese Kundgebungen unbeachtet zu lassen, weil d>e mit einem amtlichen Vorgehen gegen diese lhönchten Bestrebungen der biindene Aufregung den cons ssionellen Frieden gefährden würbe, ohne einen erheblichen praktischen Nutzen zu gewähren Fall- Leo Xlll. in »aber Zeit auS seinem machtvollen Wirkungskreise abbcrusen werden sollte, so könne» wir im Ganzen uiid Großen nur wünsche», daß sein Nachsolger binter ibm an Vorzügen nicht zurückstehen möge. Die historische Ueberliescrung und da» Wesen deS PapstlhumS dringt eS mit sich, daß eine grundsätzliche Aenderung der Einrichtung nicht erwartet werden kann, e» muß de-balb für einen Gewinn erachtet werbe», wen» der Inhaber de» päpstlichen Stuhle» sich seiner moralischen Machtvollkommenheit inil Mäßi. gung bedient. Kämpfe zwischen Kirche und Staat sind steks auSgesochlen worden, sie werben also auch in Zukunsl nicht ausdleiben. Die Behauptung, daß sich da» Papttlhum über leb! habe, ist zwar in neuerer und neuester Zeit oft aus gesprochen worden, aber dieTdalsachen haben ihre Richtigkeil nicht bestätigt. Die Organisation der katholischen Kirche ist fest und dauerhaft und ihre Unzerstörbarkeit hat sich unter den schwierigsten Verhältnissen bewährt, weder die Resvr- mation, noch die französische Revolution haben ihr dauernden Schaden zu bringen vermocht Die bestehenden Staaten haben nur darüber zu wachen, baß die Macht der Hierarchie nicht eine Gestalt nimmt, welche den Staat zum Diener der Kirche berabwürdigt. die Grenzen zwischen beiden Machtkreisen sind stet« so zu ziehen, daß der Staat jeden Uebcrgrifs der Kirche aus da« ibm zustehenbe Gebiet zuruckzuweisen vermag. DeS- hilb hat Teutschlanb die Anerkennung päpstlicher Uiisebtbar- keit abqetehnt, und diese Ablehnung wird auch unter dem Nachfolger Leo'» Xlll. ausrecht erhaltcn werben. Der Generat episkopat in staatsgesährlich, wie ber bayerische Minister v. Lutz vor einigen Tagen in der Kammer laut und überall vernehmlich betont hat. * materiellen Leistungen der Eltern zu stellen berechtigt ist E« kann im Interesse eine» gedeihliche» Unternehmen« aller dings al« wünschenSwerth hingestellt werden, daß die Mädchen möglichst da» gleiche Arbcilsmaterial beibringe», aber ein »swang kann nur insoweit au-geübt werden, al» da» von den Altern zu stellende Material derart sein muß. daß e» eine Unterweisung in dem UnterrichtSgezenstande ermöglicht. * Die üblichen Uebersichlen über die Geschäst»- thätigkrit des preußischen Abgeordnetenhauses in der letziverflossenen Session sind soeben, bearbeitet von dem Bureaudireclor Geh. RechnungSrath Kleinschmidt, er schienen. Dieselbe» sind in ber bisherigen Art angesertigt und zerfallen in die Rednerliste, die Uebersicht über dev StaatShauShatlSrtat und die Hauplübcrsichl. * DaS Ansiedelung-Werk in Posen und Westpreußen schreitet rüstig vorwärts. Wenn auch zu den b>S Ende 1888 angekausten 62 Rittergütern und Güter» nur eine geringe Zahl weiterer polnischer Besitzungen erworben worben ist, so bat doch die Parcellirung der 37 400 Hektaren Landes große Fortschritte gemacht. 22 Rittergüter und Vorwerke sind nicht nur vollständig parcellirt, sondern bi« ans wenige Stellen auch schon mit deutschen Coloiiisten besiedelt. D cse fertigen deutschen Dörfer sind Sablonowo im Kreise Briefen (l7 Stellen). Dollnik-Paruschke be> Flalow (20 Stellen), Komorowo bei Gncscn (15 Stellen). Michalcza bei Gnesen (17 Stellen), Kujawa-Müble iin Kreise Briefen (8 Stellen). SlonSkoivo bei Rawitsch (31 Stelle»), Bobrowo bei Stras burg (57 Stellen). Swiniaiy-Swiniarki (31 Stellen), Lubowo- Lnbowko bei Gnese» (38 Stellen). Inncliiiko und IaroSzewo bei Wongrowitz (25 Stellen). Wojcicchowo (l8 Stellen). Kobissau bei KarlbauS (1l Stelle»), Sokolncki bei Gnesen (18 Stellen). Ostrowilke bei Mogilno (2t Stelle»), SaNogosch bei Schub», <21 Stellen), Lippusch bei Berenl (l2 Stellen), Kopaschin bei Wongrowitz (11 Stelle»), Niinowo bei Wongro- witz (25 Stelle»), UslaSzewo bci Zni» (28 Stelle»), Zotyn bet Bonist (13 Stellen), Bvguniewo bei Obormk (22 Stellen) »nd Goretschki bei Rawilsch (22 Stellen). In diesen 22 neuen Dörfern baden 523 deutsche Coloiiisten n»t ihren Faniilieu, eine neue Heimatb gesunden. Von den 523 Bauergülern und Wirthschaslen haben 48 eine Fläche b,S zu 5 >>u, l22 eine Fläche vott 5—>0 da, l l9 eine Fläche von lü—15 ba, 89 eine FläHe vo» >5—2V I>». 60 eine Fläche von 20—25 du und 85 eine Fläche von über 25 da. Alle 22 neuen Orte haben eine Eesammifläche von rund 10 000 Hektar. Zwei der neuen Dörfer, nämlich Kobissau bei Karthau» »nb Sokotniki bci Gnesen. sind mit deutschen Katholiken besetzt, die Colonisten der übrige» Dörfer sind durchweg evang lilch. Die meisten der Ansiedler stammen aus Ost- und Westpreußen, Pose», Schlesien, Pommern und Brandenburg, der Zuzug au» den übrigen preußischen Provinzen wie au» Würltcnibeig ist noch nicht bedeutend; doch dürste sich da» schon im nächsten Jahre ändern, nachdem kleinere Abtheilungen von süddeutschen nnd westdeutschen Colonisten die Verhältnisse in Posen sehr günstig gesunden haben. Ausfallend ist cS, daß au» dem Königreich Sachsen, wo doch viele tüchtige und auch leidlich bcmtttelle Lankwirthe eS zu eigenem Besitze nicht leicht bringen können, noch gar keine Colonisten den Versuch gemacht baden, sich in Posen oder Westpreußen unter de» gebotenen günstigen Be dingungen nictcrzulassen. Durch die in diesem Jahre beiviikle Parcellirung von weiteren 20 Rittergütern wird wiederum mehreren Hnnderl Laiikwirlhen Gelegenheit gegeben, sich im Osten Deutschlands anzusievcln. Leipzig, 16. November. * In der Sitzung de« BundeSra th» am Donnerstag wurde beschlossen, den Gesetzentwurf wegen Feststellung einc» zweilen Nachtrag« zum ReichshauSbaltSetal sür 1889/90 dem Ausschuß sür da» Rechnungswesen zu überweisen und der Kameruner Land» und Planlagen-Gesellschask die im tz 8 des Gesetze», betreffend d e RechtSverbätlniffk der deutschen Schutz gebiete, bezeichneten Rechte zu verleihen. * In einer neuerlichen Verfügung hat der preußische Cullu-minister betont, daß es intt der dienstlichei> Ordnung unvereinbar und daber unstatthaft ist. wenn ein Lehrer Zeit und Kräfte der Kinder, sei eS wäbrcnd oder außer der Schulzeit, in seinem Interesse i» Anspruch nimmt, selbst dann, wenn die Arbeit von den Schulkindern freiwillig übernommen wird und ohne körperliche Anstrengung au-znsübrcn ist. — Der CulluSministlk hal auch jungst eine Entscheidung ge troffen, wonach e« unzulässig ist, baß an die Schulkinder die Forderung der Beibringung von turchauS gleichwerlbigem Arbeit-material für den Industrieunterricht ge stellt wird. Eine solche Forderung übe,schreitet danach durch au» da» Maß der Ansprüche, welche di« Schule au dle « « * Man ist zu St. Petersburg in den panslawisti- schen Kreisen koch gründlich verstimmt über Kaiser Wilhelm'« Reise nach Konstantinopel, obgleich ma» dieselbe mit Vorliebe al» einen politischen Mchersolg karstellt. AlS Stimmungsbild mögen die frechen Schlußworte eine» Lettarlikel» de» „Sivjel" biene». DaS Leibblatt de« rothen PanslawiSmu» und des Generalstabs spricht sich folgender maßen auS: „AuS dem Zusammentreffen vieler Umstände kann man annebmen, daß vie Reise Kaiser Wilhelm'» keine politischen Folgen haben wird; aber eben im Hinblick hierauf muß man die Frage ausweri.,,. wie weit diese Reise nber- baupl angebracht war. In einem jungen, lcbe»St»sligen Manne ist da» Verlangen nach Wissen und Abwechselung ganz natürlich; aber wenn dieser Mann da» Haupt einer großen Macht ist. so legt ihm diese Lage viele Verpflichtungen ans »nd seine säinmtiiche!, Handlungen bedürfen der Ueberlegung. Von diesem Gesichtspunkte a»S wird die Reise Wilhelm'» II. elbst die nachsichtigste Kritik kaum ausbatten" Tic Pan slawisten könnten gar kein bessere» Zeugniß al» solchen Aus druck ihres AergerS dafür abgebcn, daß die Reise des Kaiser» Wilhelm zur Befestigung des Frieden« dkigetragen bat. Durch eine Aulklürung ber Türkei über die Ziele deS Dreibundes kan» dem Frieden n»r weitere Förderung gegeben werden, „nd wir begrüße» darin einen Erfolg der deuische» Politik. * Seit der Rückkehr de» König» landen in Bukarest wiederholte Sitzungen deS M i n > st e r ratb S statt, welche sich mit der Frage b tkeff- Auslösung der Kammer und Um bildung d>» Cabinel» beschäftigten. Ein diesbezüglicher Beschluß ist jedoch noch nicht gefaßt. Die Meldungen der Btäiler von einer bereit« eisolgten Entscheidung beruhen auf Conjecturen und sind verfrüht. (Wiederholt.) * DaS türkische Amtsbtalt von BitliS in Armenien theilt mit, daß die Armenier und Kurden de» Bcrg- districtS von Sassen am Anti TaurnS, zwischen DraSbekir und Miisch, sich in offener Revolte befinden und daß zwei Truppenabtbc lungcn, welche zur Unterdrückung ber Insurreclion adgcsankl waren, zwei Fuhicr derselbe» gefangen genommen haben. * Der Gesundheitszustand de» Papste» scheint sehr bedenklich zu sei», da man sich im EardinalS« Collegium mit der Frage der Nachfolge beschäftigt. Dem „Hambnrgischen Eorrespondcnt" wird hierüber au» Rom geschrieben: Der Schwächezustand deS Papste» ist in bedenklicher Zunahme b e.rffs n. Die Eardinäle Hallen bereu«, in vrii<tmd,ae Giuvve» qrih ilk, geheime Eonvenilket ab. uni über d e Nachfolge zu bciatdea. Tie nikistc Aussicht haben: Tie Eijbiichose von Neapel und Bologna, Cardinäle San Felice und Bailagtini. Beide sind oenütmlich gesinnte Männer. Baitnglini ist bis > tzi noch nicht in c» Vorder« giund getreten, wallet seines Anna mit christlicher ivew sscnuasttgkeit und belchästigt sich gar nicht »nt Politik. Aus d esem Grunde Hude» ihn die to erant gesinnten Earduiale ins Auge gesuhi. Er wurde nach Bologna gesandt, um be» üblen Eindruck zu veiwi chen, welchen d > Erzbischof Paroedne, jetzt vöostliili Ge w alt'ear. disrllst zutückqelassin hatte. Derselbe lebte »nt den Begorbcu und vielen hochgestellten Peisonen in sortwährendee Fehde und mutzte deshalb abberusku wer den. Er ist auch in Rom und l» i seine» Entlegen wegen seines Hochsahreudea We>cuS uabclnb«, se»c Hosjuuug. V»r
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