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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 09.01.1912
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1912-01-09
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19120109024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1912010902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1912010902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Handelszeitung
- Jahr1912
- Monat1912-01
- Tag1912-01-09
- Monat1912-01
- Jahr1912
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Anzeigen-Preit Wr Ins»»«» an» and Um^ebnn, dt» II»aln,«P»ttr»»<l« /,^<«vi» Reklame« ,»U« I Ml. »»n au»wa:r, »»TI. liektamk» ll0 Mk. 2nl«,ol» vnn it»«li0rd»n im aml» Uchrn Titt vt» ^-»ttt-»il, Tb G«lchäfl»<>nt»lgr» m» TUuroottchnU«» im Pr«tt« »kholtt Rabatt naS» Tarts Bkilaa»»ebiihr <v»>amr» auUaa« L T)a p Taulend »kN Poslacdllhk. T«Udeila«r b^oer. FeltrttrtU« Aattraa« können ar-bt zurück- ae«,a«n werben. !tür da» LrlÄelnen an beirtmmien lanen und Plagen wird kern« <Lar ntt« übernommen. Anzeigen - Annahme Aohann>»quN« 8, del iämllichen «iilialen n olle» Annoncen- Eioedtttonen de» In. und Äuolanbe». De»« »nd rierla, »«» K«>ider L Xurft«, Inhaber Pani tturilen. Redattion on» <^e!chäll»it«ll«: Iobannlsgasje 8. Haupt »Filiale Dresden: Eeestran« i, l <Tc!epl>on Eilt st» ktlpzia und 1 erott» turL »nie»« Troaei und Eoebikeur, '.'mut «dgl'ch in» s>ou» gedloMi »Vt m«n«lü.r.?»>Atl. »erielindri t^e« unter» Filialen n An« »ahmeslellen adueyolr 7L VI. monaU, LLOIt o.etteliadrl. Dar» die PotN tnnerbalb Deultchrand» und de» deukILen H. oton>en vierleliabrl All., mvnatl. I. A> All auslcht VoadrtieUueld Hern« in Belgien, Denemait den ^unautiouten, Italien Lurembulg. ^liedeilanü, Vor» wegen >?«'teil».l!, - Unuarn. -iuglunb, Echwedrn Litisei» u Evanien 3» allen iibrigen Etauleu »ui direkt vurür die tLelLailtiteU« de» B'atlr» erdaltlich. Da» Veipzigei Tageblatt ertldrini rmat togtilb Lana. a. -lrirnag» nui morgen». Avon,i«menr»>Anna!>me 3obnnir>»ga>l» 8, bei unleren Trugein. üilialen. Lpediteut«» »lU> Annahmelrellen. towie Pogumtern und Bnettragern. Stn,«l»«»la,f»p,,t» lv Dl- Abend-Ausgabe. «-l« jHandelszeitung. Te,..^sch.. l Ämtsblalt des Rates und des Vokizeiamtes der Stadt 2eipiig. llr. 15 Otenswy, üen 9. Januar 1912 Die vorliegende Ansgave umsaßi 8 Leuen. Das Wiüftiglte. * Aus Mazedonien und Albanien lau sen beunruhigende Nachrichten über be vorstehende Aufstände ein. (S. Pol. Nachr.) * Rußland hat die Unabhängigkeit der äußeren Mongolei anerkannt. (S. bes. Art.) * Der russische Botschafter in Pe king ist zu rück getreten. (S. Pol. Nachr.) * Bei Zwickau fand ein Zusammenstoß eines Automobils mit einem Schnellzug statt. Der Chauffeur Paetzold wurde so fort getötet. (S. Aus Sachsen.) Staat aüer GemMen? Der Bischof von Limburg ist vor eine wichtige Frage gestellt. Er müßte dem Redakteur des schlesischen Zentrumsblattes, der ihn um Er laubnis gebeten hat, den Geistlichen Dr. theol. und phil. Earl Maria Kaufmann in Frankfurt a. M. wegen Beleidigung zu verklagen, antworten, daß er keine Erlaubnis zu geben habe, daß vielmehr die Entscheidung bei dem Fragesteller selbst stehe, da das letzte Motuproprio des Papstes Deutschland „nicht berühre". Wir wollen abwarten, ob Bischof Willi einen solchen Bescheid erteilt. Tut er es nicht, sondern trifft er eine sachliche Entscheidung, so oder so, dann bat die Wirksamkeit des Motu proprio in Deutschland begonnen. Dabei wäre es ein eigenartiges Zusammentreffen, daß scheinbar als erster ein Vertreter der Preise, dieses In struments der freien Meinung, dem päpstlichen Erlaß zur Anwendung verhalfen hätte. Also wäre der deutsche Michel wieder einmal von der Kurie „über's Ober gehauen" worden? Schein bar ist die preußische Regierung, falls sie — was wir nicht wißen — geglaubt hat, daß infolge der vom päpstlichen Staatssekretär gegebenen Erklärung in Deutschland nie der Fall ei »treten werde, daß ein katholischer Laie zur gerichtlichen Ver folgung eines Priesters die Genehmigung von dessen geistlichem Oberen einholt, einer Täuschung zum Opfer gefallen. Zu Len Grundsätzen Les preußischen Staates und aller deutschen Staaten gehört die Gleichheit vor rem Gesetze und vor dem Richter; es ist ein ernstes Anliegen des Staates, diese Gleichheit nicht durch eine andere Macht durchbrechen zu laßen. Das Motuproprio kann als eine Durchbrechung der Rechtsgleichheit aufgesaßt werden. Es ist wohl getan, das Pflichtgefühl des Staates zu schärfen und ihn vor der abschüssigen Bahn der Klerikalisierung zu warnen. Sonderbar aber ist es, wenn man glaubt, damit genug getan zu haben Es hat etwas „Vormärzliches" an sich, Len Staat und immer wie der den Staat anzurufen, selbst aber Lie Hände in Len Schoß zu legen. Für die Freiheit der Gewissen erster kl»e. Roman von H. LourthS-Mahler. 38s (Nachdruck verkoten.) „Nun, — er soll mir nur eine vollwertige Entschuldigung bringen, sonst bin ich ihm böse. Aber jetzt nichts mehr von ihm. Ich bin euch vor allen Dingen eine Erklärung schuldig für meinen Ueberfall. Mich führt nämlich ein sehr wichtiger und delikater Auftrag zu euch — oder besser, zu l'7, mein lieber Rudolf. Und deshalb mochte ich dich um eine Unterredung unter vier Augen bitten." Der Hausherr verneigte sich mit gesteigertem Erstaunen. „Im stehe dir jederzeit zur Verfügung." „Aber nicht, bevor du einen Imbiß zu dir genommen hast, Maria," protestierte die Haus- frau. Die Generalin nickte vergnügt. „So lange h...' meine Angelegenheit Zeit; ich gestehe, daß ich Hunger habe. Ihr leistet mir doch Gesellschaft? Es wird mir doppelt schmecken, wenn ich diese drei jungen Gesichter um mich sehe." Ihr Blick ruhte mit großem Wohlbehagen auf den jungen Mädchen, hauptsächlich Jutta uno Eva gefielen ihr sehr. Bei EvaS Anblick hatte sic vorhin gedacht: „Also das ist meines lieben Götz' zukünftige Frau. Ei, — ist das ein liebes, schönes Gesicht. Der Junge hat ja ein unglaubliches Glück." Götz hatte ihr in kurzen Worten mitge teilt, daß er um Eva angehalten habe und mit ihr einig sei, daß aber ihr Vater seine Einwilli gung abhängig gemacht hatte von einer pekuniä ren Verbesserung seiner Lage. zu sorgen, ist Locb hoffentlich auch noch eine höchst persönliche Angelegenheit Les einzelnen. Welche Handhaben der Staat hat, um zu verhindern, daß ein Teil seiner Bürgerschaft freiwillig auf Gewissens freiheit verzichtet, ist gar nicht so einfach zu ent scheiden; über jedem Zweifel sollte aber stehen, daß es für uns Pflicht Les einzelnen ist, wie die politische, so die Gewissensfreiheit, die zunächst nur formal ist, durch Leben und Tat auszufüllen und so zur Wahrheit zu machen. Wenn man beobachtet, wie oberflächlich Gewißensangelegenheiten heute von manchem behandelt werden, wie viele geneigt sind, in solchen Fragen zu paktieren, obwohj dies, wenn es sonst überall erlaubt sein mag, nach dem Zeugnis aller großen Glaubenshelden, z. B. auch eines Augustin, gerade in Eewißensfragen schwerste Sünde ist, so möchte man daran zweifeln, ob man noch das Volk vor sich hat, in dem die Reformation als ein freier, begeisterter Entschluß des Gewißens aufgekommen ist, das Volk, in dem der Katholizismus eine besonders innige, ernste und gewissenhaftere Ausprägung erfahren hat, das Volk, das von einem Ausländer das moralische Gewißen der Welt ge nannt worden ist! Diejenigen, die den Erfolg der preußischen Re gierung gegenüber dem Vatikan in der Frage des bekannten Motuproprio nicht besonders hoch ein schätzen, haben recht, wenn sie meinen, Last es schwer sein wird, die katholische Kirche abzuhaltcn, Len Inhalt des Motuproprio ihren Gläubigen ins Ge wissen zu schreiben. Nur wäre es falsch, diese Ee- Wißensbelastung als besonders drückend hinzustellen. Di« Eewissensbindung, die durch die katholische Kirche jedem ihrer Angehörigen mit Bezug auf Glauben und Leben auferlegt wird, ist bei weitem bedeutsamer. Ob wir die Strafverfolgung eines Priesters von der Genehmigung seines geistlichen Oberen abhängig machen, ist für die Rechtsordnung — wir wieder holen es —, nicht belanglos; für Las Gewißen aber ist es eine viel g.ößere Sache, Glauben und ewig« Seligkeit einer Autorität außerhalb unser anheim zustellen. Jeder katholische Katechismus, der für den Unterricht der Kinder bestimmt ist, und jeder Lehrplan, der für den katholischen Religions unterricht, auch an staatlichen Schulen, gilt, enthält, soviel man weiß als beherrschendes Prinzip die Unterwerfung des einzelnen unter die Kirche. Vom Gewißen aus gesehen, verschlägt es nicht viel, v-ö zu dieser grundsätzlichen Unterwerfung eine Einzel verpflichtung im Verhalten gegenüber den Priestern hinzugefügt wird. In üen letzten Jahren und Jahrzehnten sind innerhalb der katholischen Kirche immer von neuem Versuche gemacht worden, dem Einflußgebiet der obersten kirchlichen Stelle Grenzen zu ziehen und auf dem übrigbleibenden Gebiet das Banner der Freiheit aufzupflanzcn. Diesem Bestreben ver danken die unter verschiedenem Namen bekannten Be wegungen in der katholischen Kirche bis zu den Mo dernisten hin ihr Dasein. Hochmütig ist von Ver tretern solcher Bewegungen denen, die zweifelnd auf ihr Bemühen schauten, entgegengehalten worden, sie verständen von diesen Dingen nichts, das Dogma der Unfehlbarkeit bezöge sich nur auf solche Entscheidungen im Gebiete des Glaubens und der Sitte, die feierlich ax aatstockra erfolgt seien usw. Der Hochmut hat sich in der Regel als sehr unberechtigt erwiesen; die Nun, — diese Verbesserung stand ja durch Eva selbst schon als Götz' Braut, wenn sie sich auch den Anschein gab, als habe sie keine Ahnung von den Beziehungen zwischen den beiden jungen Leuten. Eine Stunde später saß die Generalin mit Rudolf von Wollersheim in dessen Arbeitszim mer und eröffnete ihm, weshalb sie gekommen sei. Er war vollständig fassungslos, als er hörte, daß seine erste Frau als vielfache Millionärin von Amerika zurückgekehrt sei und nun sehn süchtig nach einem Wiedersehen mit ihrer Tochter verlange. Was in ihm vorging bei dieser Er öffnung, darüber sprach er kein Wort. Als sich seine Erregung etwas gelegt hatte, sagte er sich zunächst, daß ec ohne seine Gattin nichts beschließen dürfe, wenn sich nicht allerlei pein liche Situationen daraus ergeben sollten. Er ließ seine Gattin rufen. Helene faßte die Angelegenheit in sehr ruhiger und nüchterner Art auf. Sie ging sogleich auf den Kern der Sache ein, daß Eva Mrs. Fokhams alleinige Erbin sein würde. Ohne jede Sentimentalität wies sie darauf hin, daß dies ein ungeheures Glück für Eva sei. Ihre Stieftochter wuchs in ihren Augen zu einer wichtigen Persönlichkeit empor. Daß ihrem Gatten das Auftauchen seiner ersten Frau irgendwelchen anderen Eindruck machen könnte, kam ihr gar nicht in den Sinn. Sie debattierte eifrig mit der Generalin und hielt es für selbstverständlich, daß man der Mut ter das Wiedersehen mit ihrer Tochter gestatten müsse. Wie sie sich zu diesem Wunsche gestellt hätte, wenn Mrs. Fokham in ärmlichen Verhält nissen zurückgekehrt wäre, das brauchte sie ja nicht in Betracht zu ziehen. Jedenfalls hoffte sie im Stillen, daß durch Eva eventuell auch ihre von den Freiheitsfreunden aufgerichtetcn Grenz marken wurden umgeworfen oücr eingejtampfl; die Kirche schritt souverän darüber hinweg. Die deutsch« Zentrumspartei bemüht sich, di« Politik als welt liches „Reservat" aufrechtzuerhalten; di« in Rom herrsch 'de Richtung hat keinen Zweifel darüber ge laßen. ß sie auch diese Konstruktion nicht anerkennt. Man irrste das schon vor den neuesten Enthüllungen. Mit besonderer Schürfe ist von konservativer Seite gelegentlich der kirchlichen Ervansions- bestrebungen, die unter Papst Pius in die Erscheinung getreten sind, darauf hingewicsen worden, daß Lie katholisch« Kirche auf Kosten des Staates Gebiet zu gewinnen suche. Anderseits konnte man sich schwer lich der Tatsache verschließen, daß die heutige katho lische Kirche nun einmal auf der Gebundenheit des Glaubens aufgebaut ist. Auch der Liberalismus als politische Partei kommt aus diesem Einerseits — Anderseits nicht leicht heraus. Im übrigen steht jedem einzelnen Katholiken der Weg ins Freie offen. Schwierigkeiten, die den heute Lebenden aus einer selbständigen Glaubensentschei dung erwachsen, sind nicht im entferntesten mit den Martern zu vergleichen, die zu bestehen die Glaubens helden unserer Altvordern, katholischen oder protestan tischen Bekenntnißes, bereit waren. Es ist also an den ..Ringen", im Sinn« der Lessingschen Erzählung in „Nathan dem Weisen", die Kraft ihres Steins an den Tag zu legen. Nathan spricht von der Kraft der drei Ringe, vor Gott und Menschen angenehm zu machen, und empfiehlt, dieser Kraft n-tt -onftmur. mit herzlicher Verträglichkeit, mit Wohltun, mit innigster Ergebenheit in Gott zu Hilfe zu kommen. Nach guter deutscher Auffassung gehört dazu auch peinliche und todernste Treue gegen Lie eigene Ueber- zeugung. Reichstsyssbyeorünete, üie nicht wieüerlrehren. Der neue Reichstag wird infolge der Nichtwieder wahl zahlreicher bekannter Parlamentarier ein ziem lich verändertes Aussehen erhalten. Eine große Anzahl bisheriger Reichstagsabaeordneter wird in den neuen Reichstag nicht einziehen, weil sie keine Kandidatur mehr angenommen haben. Dazu werden andere kommen, die, als Reichstags kandidaten aufgestellt, im Wahlkampfe unterlegen sind. Unter den neuen Männern werden sich zum Teil schon bekannte Parlamentarier befinden, die in den Parlamenten einzelner Bundesstaaten, namentlich im preußischen Abgeordnetenhause, bereits Mandate innehaben. Während auf der einen Seite bei den Parieien, wie z. B. beim Zentrum, das Be streben dahin geht, die große Zahl der Doppel mandatare abzuschaffen, Haden die Liberalen für den Reichstagskampf eine Reihe von Kandidaten aus gestellt, Lie bisher dem preußischen Abgeordnetenhaus angehörten und die im Falle ihrer Wahl die Zahl der liberalen Doppelmandarare verstärken werden. Die Zahl der Abgeordneten, die freiwillig nicht mehr in den Reichstag einziehen werden, ist recht beträchtlich. Die Gründe ihres Verzichts liegen auf verschiedenen Gebieten. Die einen scheiden wegen zu hohen Alters aus, andere wegen Ueber- häufung mit Berufsgeschäften, einige schließlich auch aus politischer Verärgerung. Nachdem die Kandidaten Schwestern ein wenig von dem kolossalen Reich tum profitieren könnten. Nachdem man darüber einig geworden war, daß Eva jedenfalls die Generalin nach Berlin begleiten solle, rief man das junge Mädchen herbei, um ihr mitzuteileu, was doch in der Hauptsache sie betraf. Eva war wie betäubt, als sie alles gehört hatte. Tausend widerstrebende Empfindungen erfüllten ihr Herz. Sie wollte sich freuen, daß sie ihre Mutter sehen sollte und konnte doch nicht. Die Mutter war ihr eine Fremde, für die jetzt kein Platz mehr in ihrem Herzen war. Blaß, mit niedergeschlagenen Augen saß sie da. Die Generalin erzählte ihr von ihrer Mut ter und fragte sie dann lächelnd, ob sie sich denn gar nicht freue, daß sic nun plötzlich eine reiche Erbin geworden sei. Diese Worte rissen Eva aus ihrer Erstar rung. Mit jähem Erröten fuhr sie empor und sah ihren Vater an. „Papa, — wenn das wahr ist — dann — ach mein Gott — dann kann ich ja Götz heira ten! Nicht wahr?" sagte sie hastig, wie über wältigt von diesem Gedanken. Herr von Woltersheim strich sich über die Stirn. „Wenn sich das alles so verhält, — dann freilich, — da gäbe es kein Hindernis für eure Verbindung. Wenn deine Mutter dir das nötige Kapital zur Verfügung stellte — es wäre für sie wohl kaum ein Opfer — dann wäre ja alles gut." Eva drückte di? Hände an das Herz. „O, — ich will zu ihr — will sie darum bitten. Du erlaubst es doch, daß ich zu ihr gehe, Papa?" los. ZslNMNg. liste nunmehr vollständig vorliegt, läßt sich ein ge naues Bilo geben von den Abgeordneten die sich bei den Neuwahlen um ein Mandat nicht mehr bewerben. Es sind 17 Konservative, 7 Neichspaneiler, 31 Anhänger des Zentrums, 17 NationalUbcrale, 17 Freisinnige. 8 Polen, 4 Sozialdemokraten, 4 Mit glieder der Wirtschaftlichen Vereinigung und 7 Fraktionslose. Nach den Parteien geordnet sind es die folgenden Abgeordneten: Konservative: v. Eiern, Dröjcher Feldmann, Erat Finck v. Finclen- stein, Elüer, Fürst Hohenlohe - Oehringen, Mentz, Pauli (Potsdam), Perniock. v. Saldern, Frhr. v. Steinäcker, Schickert, v. Staudrs. v. Treuenfels. v. Naut- ter, Winckler, Witckens; Reichspartei: v Dirckjen, Fürst v. Hatzfeldt, Erbprinz v. Hohenlohe, Löcher, Pauli (Eberswalde), Scherre, Schlüter: Zentrum: Herzog v. Arenderg, Beck iAichach), Bitter, Euler, Fritzen (Mörs), Fritzen (Kempen), Fleischer. Frhr. v. Freybcrg, Gleitsmann, Hau;,', Heim, Holzapfel, Hinteiwinkler, Hamecher, Hoen, Krebs, Lehcmcir. Kalckof,Opfergelt,Pichler, Orlowski, Gras Oppersdorfs, Frhr. v. Pfetten, v. Strombeck, Spahn jun. Stupp. Spindler, Schneider, Vonderscheer, Will, Frhr. von Wolff-Metternich; N a t i o n a l l i b e r a l e: Buch sieb, Boltz, Fehlhauer, Frndel, Hagen, Haas, Merkel, Müller-Rudoistadt, Ortel. Sievers, Trautmann, Wehl, Weber, Wetzel, Wilde, Wommelsdorss, Wölzl; Frei sinnige: Graf v. Bothmer, Buddeberg, Carstens, Cuno, Dohrn, Enders. Hoffmeister, Leonhart, Mommsen, Pfundtner, Potthoff, Stengel, Schoiz. Spethmann, Schrader, Wagner (Freudenstadt), Wieland; Polen: Brejski, v.Dziembowski, v.Janta- Polczynski, Napicralsti, Kulerski, v. Trzcpnsti, Korfanti), Waida: Sozialdemokraten: Bömel- burg, Eichhorn, Faber, Heine; Wirtschaftliche Vereinigung: v. Damm, Gäbel, Hanisch, Stauffer; Fraktionslose: Arnold, Gregoire. Lehmann (Jena), Labroije, Preist, de Wendel, Wiltberger. Im ganzen sind dies 112 Abgeordnete, die frei willig auf ein Mandat verzichtet Huden. Sozialüemokratilche GewerklHölts- vemegung. Man schreibt uns: Das Zeniralorgan der sozial demokratischen Gewerkschaften (das „Correfpondenz- blatt") macht über die Entwickelung, die die sozial demokratischen Gewerkchaften im Jahre 1911 gehakt haben, folgende Angaben. Nach den zurzeit vor liegenden Abrechnungen, die sich großenteils aus das 3. Vierteljahr, zum kleineren Teil auf das 2. Viertel jahr 1911 erstrecken, betrug in 49 von 51 Ver bänden die Mitgliederzahl 2,37 Millionen gegen 2,12 Millionen um Ende des Jahres 1910. Wenn vorausgesetzt werden darf, daß der durchschnittliche Mitaliederzuwachs von 14,65 "'s, auch für den Jahres schluß der gleiche bleibt, jo werden die jozialdemo- kratuchcn Gewerkschaften Ende 1911 ungefähr 2,44 Millionen Mitglieder zählen. Die großen In dustrieverbände der Bau-, Metall-, Transport-. Fabrik-, Holz- und Textilarbeiter haben sich als werbekräftige Organisationen erwiesen; sie enthielten im 3 Vierteljahr 1910 rund 61"/» aller Gewerk schaftsmitglieder und bis zum 3 Vierteljahr 1911 rund 74"/ des gesamten Mitgliederzuwachses Die Genugtuung des gewerlschaitlichen Zentral organs über das Anwachsen der sozialdemokratischen „Gewiß, eS liegt kein Grund vor, dich daran zu hindern." „Darf ich wissen, um welchen Götz es sich hier handelt?" fragte die Generalin mit gut gespielter Neugier. „Um deinen Neffen, Götz Herreufclde, liebe Maria. Jetzt können wir es dir ja sagen: Eva war die Veranlassung, daß Götz nicht zu dir kam. Er wollte sich plötzlich nicht mehr von dir mit einer reichen Frau verheiraten lassen. Eva hatte es ihm angetan. Du kannst dir unsere Sorge und Unruhe denken, als Götz um Evas Hand anhielt. Wovon sollten sie denn leben? Mein Mann kann seinen Töchtern nicht viel mehr als eine Aussteuer mitgeben. Aber die beiden lieben sich und wollten trotz aller Vernunftgründc nicht voneinander lassen," erklärte Helene. Die Generalin zog Eva an sich. „Also dein Herz ist schon vergeben, — unk an meinen lieben Götz? Kändchen — das kann ich dir nicht verdenken. Er ist ein Prachtmensch, wenn er mich auch schnöde im Stich gelassen hat. Nun — ich will es ihm nicht anrechnen, so ein liebes, holdes Kind! Er muß dich ja lieb haben, kleine Eva. Und nun freue ich mich doppelt, daß ich dir eine so gute Nachricht brin gen konnte. Deine Mutter wird dir gewiß deinen Wunsch erfüllen und euch helfen. Dafür über nehme ich jede Garantie." Eva küßte ihr die Hand. „Ich kann es noch gar nicht fassen. Ist denn auch wirklich alles wahr?" Die Generalin lachte und küßte mit war mer Herzlichkeit Eva auf die Wange. „Ja, Kindchen, eS ist gewiß alles wahr. Du bist eine reiche Erbin und kannst dir einen Manu aussuchen, der dir gefällt." (Forlsetzuag 1» der MorgevauSgabe^ Uatianalk Mähler tut eure Wicht am 12. Januar!
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