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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 01.06.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-06-01
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19310601021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931060102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931060102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-06
- Tag1931-06-01
- Monat1931-06
- Jahr1931
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Abtn-AuSsa-e «»ntao, i. Ami i»»l «.Ach»»««. «».«» Vor Ferlisttellung -er Notverordnung SOmNRechiiwnMm - «»m»1m>!iiiie du LaMmdu Sie nallonalen Aulmbkn »er Tagksvresse en g-rnjpr»ch«r-e»»»«p,um»er: »ü»4t «>rr lü, N»cht«^p«4ch«I M.WOU »««»«». »W» «-Id«» ««chdn« «« »tt »-iv.0«>«Ue»-»«»»« Et«. wv>n,«ad» «ichrytsttck» »rrd«« >ü<V «st«»«»«« d«ch Voß»«»»« ».40 «u. «t»1chtl«tU-r> »« »sg. «»!l«cbützk t«h« Pop4»!kv>l»a»««dcchy «,,»« W»ch4«1llch«>» »«rltmd. «U»4«I»u»mrr w «1». U»«eigt»P«tI-! Dt« et»st«IU«e — »» »«tt« Ne«« »» ÜU «»»«« 40 «f» «mollleEtetsr« «st etellk»s«1>ich« »h«k A«b-N >» «st. «»«»«» »» «Ist, dt« »0 »» »rett« »-a»me»e«« »oo «Ist, e«»«st»a uo «1g. vtststr» ,e»vh« »0 «Ist «MwLrtt^ «NytrLo, »eg« «o«-»4»e»»»I>»a Die Wiener Seitungsverlever-ragunv Wien, 1. Juni. Im Philharmonie-Saal der Burg be gannen heute die Verhandlungen der 37. Hauptver sammlung des Vereins Deutscher Zettungüverlcger mit einem Festakt, zu dem auf,er den Tagungsteilnehmern viele Ehrengäste und Vertreter der österreichischen Bundesregierung und der deutschen Reichs» regier ung erschienen waren. Nachdem das Wiener SInsonteorchester unter Leitung seines Dirigenten Dr. Walter Cornelius das „Meistcrsinger"-Vorsptcl vor getragen hatte, nahm der Vorsitzende des Vereins Deutscher ZeitungSvcrlegcr, .Nommerztenrat Dr. Krumbhaar, das Wort. Er sprach der Bundesregierung, der Stadt Wien und dem Verbände der Herausgeber der österreichischen Tages zeitungen seinen Dank aus fttr die Einladung nach Wien. Nachdem er die zahlreichen Ehrengäste begrüßt hatte, ge dachte er mit Anerkennung der deutschen Minderheitenpreise, die In den verschiedenen Ländern aus schwierigen und be drohten Posten fttr die Erhaltung deutscher Art und deut schen VolkötumS mutig kämpft. Der Redner kam dann aus die Wechselwirkung zwischen P r c s s c u n d V o l k zu sprechen. Er erklärte u. a.: „Von Anbeginn hat es der Verein Deut scher Kettungsverleger als eine seiner Hauptaufgaben erachtet, das Bcwusttsein der letzten und höchsten Verantwortung zu schassen. Gerade in unseren mit Hochspannung erfüllten Tagen erwächst der gesamten deutschen Presse eine gewaltige Flille bedeutungsvoller und verantwortungsschwerer Auf gaben, auch in bezug auf unser gemeinsames Schicksal. Durch nichts kann diese Schicksalsgemeinschast schärser betont werden, als durch die Ereignisse der letzten Tage. Der Wunsch Oesterreichs und Deutschlands, dem deut schen Volke beider Staaten einen breiteren und grösteren Reichskanzler Dr. Brüning hat Montag vor mittag vor der Kab«ne»t»sitzung die Vertreter der Beamten - Spitzenorgantsattonen empsangen. Bet dieser Aussprache handelt es sich nm die Unterrichtung d«r Beamienverircter Ober die tatsächlichen Pläne der Regierung und die Notwendigkeit ihrer Durch- siihru«-. «eine MMuMbertrmimg des StaMelmavvells BreSla«, 1. Juni. Die Schlesische Funkstunbe hatte an- läftlich des Stahlhelm-Appells eine Nundsunk- reportagc beabsichtigt, der der Breslauer Ucber- wachungSanSschuft wie auch der Intendant der Schlesischen Funkstnndc loyal gegcniiberstanben. Nun ist vom Ueber- w a ch u n g Sa n S sch n st Berlin bas folgende Schreiben eingctrosfcn: „Der in Aussicht genommene Hörbericht kann nicht st a t t f i n d e n." Das, die Breslauer Stellen die Kundgebung in ihr Sendeprogramm ausnahmen, beweist, wie diele Stellen in der ganzen Nebertragung nur eine Selb st verständlich- kett sehen. Deshalb kann man cS nur bedauern, wenn sich nun die mastgebcndc Berliner Leitung mit dem Verbot der „Stahlhelm"-Nebertragnng aus ein Gebiet begeben hat. da» in den weitesten Kreisen der Hörer bestimmt kein Verständ nis findet, sondern — angesichts der sonstigen Gesamt auswahl des Stosses — nur starke» Befremden erregt. Der Run-ftuo -er „o 38" a-vefavt Auch «ine Folge der Notverordnung Berlin, 1. Juni. Wie wir erfahren, mutzte der Deutsch- lanbrundflug der „U 33", besten Beginn stir den 2. Juni vor gesehen war und der da» Flugzeug vor seiner Verwendung im allgemeinen Luftverkehr durch eine Reihe von Städten siihren sollte, abgesagt werden. Der Absage liegen die neuen Spar mast nahmen zngrimde. die die bevor stehende Notverordnung enthält und durch bi« auch der Haushalt des Luftverkehr» erheblich betroffen wird. Unwetter verwüstet Berliner Vororte Berlin, 1. Juni. Da» schwere Unwetter, da» Sonntag abend fünf Stunden lang Uber Berlin und seiner Umgebung tobte, hat katastrophal« Verheerungen angertchtet. Während die Innenstadt selbst vom Schlimmsten verschont blieb, sind die Außenbezirke und Vororte stellenweise förmlich verwllstet worben. Gleich leistenden Strömen flössen die Negensluten durch die Stratzen und über schwemmten Keller und Läden, verursachten Wasterrohrbrüche, durch die wiederum die Fahrdämme und Bürgersteige auf« gerissen und überflutet wurden, bildeten Seen, in denen Autos, Wagen und vollbesetzte Autobusse hilflos stecken blieben, und legten den Verkehr stellenweise völlig lahm. Im Bunde mit den Regengüssen vollbrachte der orkan artige Sturm sein VerntchtungSwerk. Ganze Reiben von Siedlungshäusern wurden innerhalb weniger Sekunden abgebeckt. Schaufensterscheiben wurden eingedrückt, Bau gerüste umgeworsen und der Putz von den HauSfronten « fegt, durch den an verschiedenen Stellen Pastanten getrosf und verletzt wurden. Schweres Unwetter tm Vtlo-u München, 1. Jun«. In den letzten Mattagen ginge« in verschiedenen Waldgegenden Bayern» schwere Gewitter nieder. Ein besonder» schwere» Gewitter suchte am Gon«- abendnachmittag die Gegend von Füssen tm Allgäu heim. Besonder» stark in Mitleidenschaft gezogen wurde da» Ge- biet zwischen Psronten und Seeg. Hier vernichtete ein schwerer Hagel alle», wa» auf den Felbern stand und an den Bäumen bing. Eine Stunde nach dem Unwetter konnte« noch Hagelkörner tm Gewicht von 80 bi» S0 g gesammelt werben. Die Dächer der Häuser wurde« wt» »t<b« durchlöchert, Berlin, 1. Juni. <Etgene Drahimeldung.j Da» Reich»kabtnett hat heute die Verhandlungen über die neue Notverordnung fortgesetzt und will sie noch am Montag abschltestcn. Man rechnet daher mit einer längeren KabtnettSsihung, die sich gegebenenfalls bis spät in die Nacht htneinztchen kann. An der Höhe der „Krisen st euer* hat sich bet den Beratungen de» Kabi netts nichts geändert, weil die Regierung in dieser Frage vollkommen von der Sozialdemokratie abhängig ist. In RegterungSkreisen glaubt man annehmen zu können, dab sich ans dem Verlaus des sozialdemokratischen Partei tage» keine Schwierigkeiten für die Regierung ergeben werden, nachdem die Regierung die alte sozialdemokratische Forderung, durch eine neue Steuer die Einkommen der mittleren und höheren Angestellten stärker zu belasten, er- jüllt worben ist. Zwar wird im sozialdemokratischen Lager der bisher bekannt gewordene Inhalt der Notverordnung ziemlich scharf kritisiert, doch halten sich die offiziellen Stellen der Sozialdemokratie noch zurück. Die stärkste Kritik wird an der Notverordnung der Regierung in «llen politischen Kreisen re chtSvom Zentrum geübt, und auch in der BolkSpartei scheint man sich mit dem, was die neue Brüningsche Not verordnung bringen wird, nur sehr schwer befreunden zu können. Die RetchStagSsraktion tritt heute nachmittag zu sammen: Ursprünglich war ein späterer Termin beabsichtigt. Der Abgeordnete Dinkel der» hat eS aber stir nötig ge halten, schon setzt eine Stellungnahme der Fraktion zu dem herbeizuttthren, was bisher Uber den Inhalt der Notverord- »ung vekannt geworden ist. Wie wir erfahren, hat sich rin delonderer Ausschust der Fraktion bereits am ver- aangenen Freitag mit diesen Dingen beschäftigt. Nach dem Ergebnis dieser Beratung must man annehmen, das, die RetchStagSsraktion der Deutschen BolkSpartei sich nicht in allen Punkten mit dem Sanierungsprogramm der NetchS- regterung, wenn es in der Notverordnung zum Ausdruck kommen wird, einverstanden erklären wird. Die Fraktion türste vielmehr ein eigenes Programm vorlege«, In besten Mittelpunkt gewisse Monopolvorschläge stehen, die nach Auffassung stthrcnder volkSpartetltcher Kreise geeignet sind, dem Reich in absehbarer Zeit erhebliche Mittel juzusithren. Darüber hinaus tritt die Deutsche BolkSpartei für Steuerherabsetzungen ein, da sie glaubt, dast eine Belebung der Wirtschaft und damit eine Vermehrung -er ReichSeinnahmen angesichts der augenblicklichen „Steuerdürre" am besten aus diesem Wege erzielt werden kann. Daneben verlangt die Deutsche BolkSpartei äusserste Sparsamkeit bet den Gemeinden, z. B. durch Abbau der Aus gaben und Abbau der Verwaltung, Einsparungen auf per sonellem Gebiete usw. ES ist anznnehmen, dast der Führer der Deutschen Volkopartei dem Reichskanzler Vorschläge dieser Art unterbreiten wird. Der Reichskanzler wird — wie eö heisst, soll die Not verordnung am Mittwoch auch dem ReichSrat unterbreitet werden — einer politischen Auseinandersetzung durch seine Netse nach ChegucrS ans dem Wege gehen. Da der N-ichSkanzler nnd Dr. CurliuS erst am IN. Juni von ChcguerS zurückkehren, sind vor Mitte Juni Besprechungen der Parteiführer mit Dr. Brüning nicht möglich. Da man auch in RegterungSkreisen sich über die Ergebnisse der Konscrenz von Chegners keinen groben Illusionen hingtbt, so wird der Reichskanzler nach seiner Rückkehr nach Berlin wahrscheinlich mit dem Hinweis ans die schlechten Aus sichten in der Reparation Ssrage die Regierungs parteien zn vcranlatsen suchen, den Inhalt der Not verordnung zu billigen. Um nach der rechten Sette hin wenigstens etwas Deckung zu haben, hat der Reichskanzler unter Verzicht aus wesentliche Teile der Notverordnnng vom Dezember des letzten Jahres mit der bayrischen Regierung in dem Steuer« streit, der schon den StaatSgerichtöhos beschäftigte, «inen vorläufigen Frieden abgeschlossen. Tie Spannung, die schon längere Zeit zwischen dem Reichs kanzler und dem N c t ch S l a n d b n n d bestand, ist setzt zur schärsstcn Opposition des NetkhSlandbundcS gegen die Rclchörcgicrung geworden. Nach der Erklärung de» Reichskanzlers gegenüber den sozialdemokratischen Ver tretern, dast die RcichSregierung mit Rücksicht auf den vrotpreis sich auch gezwungen sehen könnte, die Zölle für Brotgetreide herabzu setzen, hat der Präsident de» NeichSlandbnndeS, Gras Kalckrenth, in einer Rede in Plane n erklärt, dast diese Ankündigung de» Reichskanzlers genügt habe, den wctreidemarkt in» Wanken zu bringen und der Lanbwirtschast starke» Schaden »uzufügen. In allen Kreisen der deutschen Lanbwirtschast sei da» Vertrauen zum NetchSkaVlnetk voll- kommen erschüttert. Wirtschaft»- und BeweguimSraum z« schassen und so «in« wirtschaftliche Befriedung Mitteleuropas anzubahnen, tst be- kanntltch im Bölkerbundörat auf den schärfsten Widerstand gestoben. Heute, wo bas Deutschtum der äuberen Macht- mittel beraubt tst, sind es allein die moraltschenKräft«, mit denen wir unsere Weltgeltung zu erringen und zu be wahren vermögen, und bas wichtigste Werkzeug da- für tst die Presse. Für uns alle, die wir deutschen Volke» und deutscher Zunge sind, ist die deutsche Sprache, ist das gedruckte deutsche Wort, tst die deutsche Zeitung da» einigende Band geistiger Zusammengehörigkeit und gemein samen Volkstums. Angesichts des unheuren Reichtums a« Gütern des Geisteslebens, der Kunst, der Wissenschaft, der Technik, die das deutsche Volk der Welt geschenkt hat, sind wir stolz daraus, dieser VolkSgcsamtheit anzugehören. Unser Stolz kann bnrch Sicheres Mißgeschick nicht gebrochen werden. In diesem Bewichtsetn empfinden wir den heutigen Tag al» einen Ehrentag für bas gesamte Deutschtum.* Der Redner schlaft mit einem begeistert ausgenommen«« Hoch aus den Bundespräsidenten Mikla», den Reichs präsidenten v. Hindenburg und das gesamte Deutsch- t u m. Hieraus übermittelte der Vorstand des BundeSpreste« dienst«», Gesandter Ludwig, die Grüfte der österreichischen Bundesregierung. Die Grütze und Wünsche der deutschen RetchSregterung überbrachte der Ministerialdirigent in der Presteabtetlung der RetchSregterung, Geheimrat vo « Kaufmann. Die RcichSregierung verfolge die Tagung mit gröfttem Interesse. Sie wisse, baft die Zeitungsverleger kein Opfer scheuen würden, um im Interesse des deutschen Namens und des deutschen Volkes weiterhin zu wirken. Für den Verband der Herausgeber österreichischer Tageszeitungen richtete deren Präsident, Kommerzialrat Fltegel, BegrühungSworte an die Versammlung. bedarf bringend einer steuerlichen Entlastung und ist völlig außerstande, neue Belastungen aus sich zu nehmen. Ein« Senkung der Selbstkosten der Industrie, die der Reichskanzler selbst am 23. Januar 1981 aus der Nottagung des BSI, in Chemnitz als erforderlich bezeichnet hat, ist bestimmt nicht aus dem Weg« einer Erhöhung der Einkommensteuer, der Zuschläge zur Einkommensteuer, der Umsatzsteuer und der Erhöhung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung zu er reichen. Dabei mutz es als besonder» bedauerlich und al» ge- sährlich bezeichnet werden, baft eine ErhöhungberEi«» kommensteuer und der Zuschläge zur Einkommensteuer wiederum tu gleichem Matze den einzelnen Unternehmer be lasten würben. Ist dieser Unternehmer schon durch die Steuer politik der letzten Jahre besonders hart betroffen worden, so tst es unverständlich, mit welcher Berechtigung man gerad« ihn erneut belasten will, um so mehr, als der Reichskanzler am 23. Januar in Chemnitz den Schutz des Einzel- unternehmerS aus wirtschaftlichen und soziologische» Gründen als unerlätzltch erklärt hat. Wir bitten -«»halb nicht nur im Interesse der Industrie, sondern vor allem tm Interest« der VolkSgesamthett, jede Erhöhung der Steuerbelastung der Industrie und insbesondere auch de» Einzelunternehmers unbedingt zu vermeiden. Die fachfischen Snöufttrietlen warnen Dresden, 1. Juni. Der Ber bandSächsischerIn- bustrieller hat folgende Eingabe an die Reichsregierung gerichtet: Die sächsische Industrie ist durch Zeitungsmeldun- aen über die Erwägungen und Pläne der RcichSregierung für die bevorstehende NotverordnungausSschwerste beunruhigt. Wenngleich sich aus den Meldungen ein klares Bild nicht gestalten läßt, so gewinnt man doch den be- stimmten Eindruck, baft innerhalb ber Reichsregierung auch Vorschläge besprochen werben, die eine erneute Erhöhung der steuerltchen Belastung der Wirtschaft zum Gegenstand haben. Die letzten Jahre, besonders das Rechnungsjahr 1931, haben den einwandsreten Beweis dafür erbracht, datz jede Er höhung der steuerlichen Belastung der Wirtschaft zu einem Rückgang des Auskommens und zur Verstärkung der Arbeitslosigkeit führen mutz. Die Industrie lebt heute zum weitaus grössten Teile nur noch von ber allmählichen Liquidierung ihres Betriebsvermögens. Sie
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