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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 20.11.1931
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1931-11-20
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19311120029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1931112002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1931112002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDresdner Nachrichten
- Jahr1931
- Monat1931-11
- Tag1931-11-20
- Monat1931-11
- Jahr1931
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König Alfons in Spanien vogelfrei Mell in Belgien um eaeralm» Berit«, 20. Nov. Nach Meldungen au» Brüssel lst man in Belgien zur Zeit in größter Aufregung über Linen Bor fäll, dessen tll-trekte Ursache der Dresdner ZirkuS Larra sant ist. Nach seinem Gastspiel in Holland wollte Tarrasaui in Brüssel seine Zelte ausschlagen. Er erhielt /m diesem Zweck auch die Einreiseerlaubnis der belgischen Behörden. Nach längerem Suchen einigte man sich schließlich aus eine» größeren Platz, der allerdings, da es sich um einen Truppen übungsplatz handelt, den militärischen Behörden unter stand. Der belgische KrtegSminister gab seine Zustimmung, -ab Sarrasant auf diesem Platz sein Gastspiel absototeren könne. In der belgischen Presse erhob sich daraufhin «in Sturm der Entrüstung gegen das Kriegsmlntsterium, dem man »orwarf, eS gestatt« das Gastspiel eine» deut schen Unternehmens ans de« gleiche« Platz«, «ns de« mährend des Krieges die englische Spionin Miß Eaoell sowie eine Reih« delgtlcher Bürger erschossen mor den sei. Diesem Borgehen schlossen sich immer mehr Blätter an. Auch in der Oefsentlichkeit mar die Aufregung so stark, daß sich schließlich das Kriegsministerium genötigt sah, die ursprüng lich erteilte Konzession wieder rückgängig zu machen. Die Brüsseler Theater nützten die Konjunktur außerdem noch aus und verlangten in Eingaben an die Regierung, sie «löge das Gastspiel des deutschen ZirkuS überhaupt verbieten, da die einheimischen Unternehmungen dadurch geschädigt wür den. Der deutsche Gesandte in Brüssel mußte schließlich intervenieren. Sarrasant selbst reiste schleunigst nach der belgischen Hauptstadt, Um seinerseits zu versuchest, den Kou- ilitt beizulegen, an dem er selbst unschuldig war. Schließlich einigte man stch dahin, daß Sarrasant erst in anderen Städten Belgiens sei» Gastspiel absolviere, um bann im April kom mende» Jahre» das sür Dezember 1SS1 vorgesehene Aus treten nachzuholen. Das Ergebnis ter iSran-i Reise Neuyork, 20. Roo. Der amtliche v«s«ch «randis i« Washington ist «««mehr beendet. Der ttalieni'che Außen» Minister wird noch einige Tage in Neuyork, Philadelphia «nd Baltimore verbringeu, bevor er nach Rom z«ritckkehrt. Grandts Besuch hat sür beide Telle einen Ge«i«n ge bracht. Der Außenminister Italiens nimmt die Gewißhett mit, baß die Genfer Abrüstungskonferenz Italien «nd die Bereinigten Staate« in einer gemeinsame« Krönt sehen mtrd. «ährend Hoover die Gewähr bat, daß Rom a m Goldstandard seftznhalte« gedenkt «nd all« An» strengnnge« mache« wird, ««, in der Klott««sraae eine Einigung mit Paris herbeiznsühren. Die Lösung der Schnldeusrage ist dagegen nicht wesentlich -«Srdert worden, da die Weitere Entwicklung durch das Hoover» Laval-Abkommen vorgezeichnet ist. Dr. Weber -emeritiert Das „Berliner Tageblatt" wollte wisse», baß der ehe malige sächsische Ftnanzminister Dr. Weber von der W t rt- schastSpartei zur Deutschnationalen Volk»- Partei überzugehen beabsichtige. Hierzu erklärte Dr. Weber dem Telunion Sacksendtenst auk Ankrage daß kür th» als Führer der Wirtschastspartei Sachsens ein Sympathisieren mit den Deutschnationalen. beispielsweise sein Vorschlag, einen deutschnationalen Abgeordneten zum sächsischen Land- »agSpräkidenten zu wählen nicht gleichbedeutend mit einem Uebertritt zu dieser Partei sei. Auch in der der Wirtschaftspaktes nahestehenden Korre spondenz kür Politik. Wirtschaft und Kultur wird erklärt, baß die Mutmaßung des „B T" unwahr sei. Dr. Weber habe in der Wirtschastspartei nicht nur nicht an Bode« ver loren. sondern mehr und mehr an Boden ge wann en. Fünf pS-agogische A'aöemien geschloffen vrusttmolcknog unooror SorUoor Sodrtltloltnng Berlin, 20. Nov. Angesichts der schwierigen Finanz lage hat die preußische Regierung stch veranlaßt gesehen, die Zahl -er pädagogischen Akademien in Preußen von tö auf lst herabzusctzen. Demgemäß stellen die Akademien Stettin» KvttbuS, Erfurt, Kassel und Altona ihre Tätigkeit ein. Auch lei den aufrechtcrhallcnen Akademien in Elbing, Frank- sstrt a. O„ Breölau, Benthe», Salle, Kiel, Hannover, Dort, münd, Bonn und Frankfurt a. M. finden im Fahre 1M2 Neu aufnahmen nicht statt. Ein Meil du »MiklmMen EMs Rach de« neuen Urteilsspr«ch wird der ehemalige König AlsonS des Hochverrate- für schuldig erklär« und ihm vorgeworfe«, baß er seine Machtbefugnisse «««er Zuwiderhandlung gegen die Uersastung des Staates anSgeübt habe. Der Oberst« Gerichtshof der Ratio« erklär« ihn deshalb als außerhalb des Gesetzes stehe«-. Der srühere König verliert daher alle Ansprüche aus seine« Besitz. Diese gehe» in das Eigentum der Republik über. Jeder lpanische Bürger kann ihn verhaste«, salls er wieder spanischen Boden betrete« sollt«. / Madrid, W. Zlov. Die heutige Nmhtfitzuua der Cortes begann mit der Berlesuna der Anlage «ege» den früheren König SlsouS ällll., wobei z« erwShue» ist, daß zwei Mit glieder de» zur Feststellung der Berautworilichkeit eingesetz te» Ausschusses lediglich die dauernde Verbannung des früheren Königs forderte». Hieraus begann de« ehemalige Präsident des spanische«, Senats, Gras Roma non «S, der Lptgegeu seitzen vorher abgegebenrn Erklärungen doch dLn König »erjeidigte, seine Red« mit der Erklärung, daß der Prozeß ««gen König AlsonS gesetzlich nicht «in- wandsrei sei, da der Angeklagte nicht anwesend sei und stch nicht vertetdigen könne. «ir führte «eiter anS, daß für alle Borgänge in Marokko dfr foithor« König nicht alles« »erantwortlich sei. ES solgt« eine Schilderung der Politik deS Königs AlsonS vor «nd nach der Diktatnr. Gras RomauoneS ist der Anficht, daß die ösfent» liche Meinung im Jahre IllSS «ine« Diktatur eher günstig gewesen fei, und daß t« diese« Kalle der srühere König AlsonS »icht in besonderem Maß« schuldig sei, wenn er da, «als daS Parlament nicht «inbernse« hab«. Immerhin er kannt« der Redner an, daß es stch dabei um «inen Verstoß gegen die Bersaff««- aehaudelt habe. Hieraus behandelte der Verteidiger der Reihe «ach sämtliche AlsonS AM. vor, geworfenen Bergehen. Der Berteidiaer richtete z«m Schluß au die Abgeordnete« die dri»nr«»e Mahnung, ernstlich ihr Gewissen z« befrage«,Ä« st« ihr Urteil fällten. Di« RachtDumg de» Corte» war «Mi» Ahr srüh beendet, «gchdeM WMhHlduwh A—s^tn« UrteUSkormel o«oo»>Wu«a» MKi» nnn^Rei»»» «erteniae» wesentlich n»«esW,«» öle ursorünglich «»i« de« Keststellmrg »er Berontwvrtlichketl des früheren KvnigS betraute Kommisfion aafgestellt hatte. Gin Vzeamiefe tn Mammen Lo»do«, sä. Rov. Ans dem i« Trockendock vou Bel, fast liegenden iSMill Lonne« große« SnxuSmotorschiss „Ber muda" brach gestern «m 21,W Uhr Jener a«S. Um Miner nacht stand das ganze Schiss in Flamme«. Dl« gesamte Feuerwehr von Belfast «ahm an de« Löscharbeite« teil, di« durch ständig auseinander folgende Explosionen lehr er. schwert wurden. Um tz Uhr srüh begann bas Schiss stch all, mählich a«s di« Seit« zu «eigen. Di« „Bermuda" war bereits am 17. J««i d. I. i« Hqsen von Hamill», <»er««dapi dnrch Feirer schwer beschädigt rvor.en ««d «ach vorlänsiaer Reparatur «ach Belfast zurück, gekehrt, wo die WiederLerst«ll«a-sarbeit«n gestern bei An», AbkcOr wm AstMasMkiral Scharfe Kritik »er «aichwirtschastsvertreter an »er RrtchSresterung vrolttmelänng «noeroe SerUuvr Svürtttleltung Berlin, 2ü. Nov. Der preußische Mtüikter des Innern hat ein« Verordnung erlassen, nach der di« Veräußerung von HieL^und Stichmassen an Personen unter 20 Jahre» verbi ist. Zuwiderhandlungen werden Verordnung soll tu den nää Danach ist sür Redner, die sich et« genepeLeS SledLoeröot für Oreußm verölet Berlin, 2ü. Nov. DL« preüßische Minister des Innern »t ein« Verordnung erlassen, nach der die Veräußerung von teL^und Stichmassen an Personen unter 20 Iahrep verboten schwer bestraft Eine weiter« !t«n Tagen erlaßen werden. besontetShetzertsch betätigen, ^Mße« zu «warte«. Berlin, 20. Nov. Di« drei landwirtschaftlichen Mit glieder de» WlrtschastSbeirateS der RelchSregier«ug, Dr. Brandes, der Präsident des Deutschen Laudwtrt'chastS» rates, RittergutSdrfitzer von Oppen- Dannrwaldr, der Präsident der Brandenburgische« Landwirtschast-kammer, und Dr. Holtckaier vo« der Bereinig««- der be«1sche« Baueruvereiue, haben seit Donnerstag a« den Sitz««»«« des WirtschastSdeirateS der Reich»regier««a nicht mehr t«ilgeno»me«. Sie Haden heut« nuter gleichzettige« Unterricht««- des ReichSPräfideuten folgendes Schreibe« «« de« Reichskanzler gerichtet: „Zu unser«» Bedauern sehen wir uns gezwungen. Ihnen nachstehende Erklärung zu unterbreit«,. Als vor einigen Wochen die Aufforderung des Herrn Reichs präsidenten an uns erging, unS zur Mitarbeit in dein neuen Wirtschastsbetrat der RetchSregierung zur Verfügung zu stellen, haben wir Lies trotz der Erfolglosigkeit aller bis herigen Bemlihungen, di« RetchSregternng zu entscheidenden Maßnahmen für die unausgesetzt tiefer in Not geratende Landwirtschaft zu veranlassen, getan, weil wir glaubten, uns einen letzten Versuch, in gemeinsamen Beratungen Mit -et RetchSregternng und den anderen Wirtschaftszweigen eine Ueüerwindung der. atoßen wirtschaftlichen Schwierig, ketten Deutschlands und damit auch eine Wiedergel>m-ung der deutschen Landwirtschaft zu erreichen, nicht versagen zu dürfe». Leider müssen wlr heute, nach mehrwöchigen Ber« haüdlunger», seststelleu. Laß wlr von einer Klärung der Grundprobleme noch wett entfernt sind, nicht zuletzt de-halb, weil die RetchSregierung eS nach unserer Ueberzeuguna an der erforderlichen Initiative in den Ber. Handlungen deö WtrtschastsbetratS hat fehlen lassen. Mir diese Feststellung hätte uns allein nicht veranlassen können, von einer wetteren Mitarbeit in dem WlrtschaftS- beirat avzusehen, wen« «iiht durch de« Erlaß der neuen Notverordnung über di« OsthUse «in« ganz neu« Situation geschassen wdrde« wär«, die wir nicht hinznnehme« vermöge«. ES wäre unsere« Erachtens Pflicht der RetchSregierung gewesen, tn Ueberetnsttmmnng mtt dem Wirtschastsbetrat da» gesamte Programm der Wirtschafte- und Kinanzsanierung einheitltch zu beschließen, anstatt eine einzelne Maß- nähme vorher herauszugerifen. Wir'können solche Methoden durch unsere wettere Mitarbeit im Wirtschastsbetrat nicht mtt unserer Verantwortung decken, da kein Bauer in West, ober Sübbeutschlanb e» verstehen würde, daß die zum Teil rück- NchtSlose Eintreibung der von ihm anszubrtnaenden Lasten sortgeht, zu steigende« Zwangsversteigerungen führt, während gleichzetng ein genereller Schutz sür den Osten ausgesprochen wird. Der gegenwärtige Zustand ist um so untragbarer, als die ReichSregieruna trotz ber immer wiederholte» Vorstellungen L>r deutschcn Landwirtschastosühre« i« de« letzte« Jahre« «ichtS Entscheidendes für de« Schutz der bäuerliche« Brredelungswirtschast getan hat «nd als gerade die Preisentwicklung sstr die Erzeugnisse der bäuerlich«, »stttschnft «in«, «ertzängnsSvollen Verlauf g«. nommen hat und die BerzweiflungSstimmung in weitesten «reisen gerade des Bauernstandes Formen anznnehmen droht, die zu esner Gefahr für unser Land werden muß. Die RetchSregierung ist immer wieder mit dem größten Nachdruck auf diese außerordentliche Gefahr aufmerksam gemacht wor den, hat aber nichts Durchgreifendes zum Schutze ber deut schen Bauet» unternommen. , Wir betonen qnSbrüMIch, daß wir für die ungeheuere Rot des pstenS, insbesondere der östlichen Landwirtschaft volles Verständnis haben und daß wir alle geeignet«. Maß. nahmen zur Sipderufia dieser Rot begrüßen, daß aLtr diese Maßnahmen nux tm Rahmen eines durchgreifenden Hilks- Programms für die deutsche Landwirtschaft von uns vertreten werden können. Solange aber Set der RetchStegierung ein Gesamt programm nicht «kenstbar ist, solange an der Methode der Etnrekmaßnahqle» sestgehalten wird, solange die wich- ttgsteu und sofort durchführbaren Hilfsmaßnahmen — wir erinnern nur an den Nutterzoll und an die Drosselung ent behrlicher Einfuhr«» durch entsprechende Devisenbewirt schaftung — immer wieder htnyuSgeschob « n werden, vermögen wir uns auch von -en Arbeiten des WirtfchästS- ssetratS keinen durchschlagenden Erfolg zu versprechen. Wir «erde« beöhalb den Arbeiten ferubleiben, bis sich die Reichere-iernng z« einer Aeuderung dieser Methoden «nd zur Anfftell««- «ine» Naren Programms zwecks Durchführung der z«r Rettung der gesamten Landwirtschaft erforderlichen Maßnahmen entschließt." Im Gegensatz zu diesem Vorgänge, ber doch ohne «et- teres als «in Scheitern bet Arbeiten des WirtschaftSbetrqtes anznsehön ist, erhält man von amtlicher Stelle di« optl- mtstische Mitteilung, daß im Wirtschastsbetrat „in zahl, reichen Punkten «ine Einigung erzielt" wor- den sei und daß die ReichSreaterung es zunächst ablehne, zu dem Schritt der Landwirtschaft-Vertreter Stellung z« nehmen. Nachdem indessen di« betreffenden drei Herren aus der Landwirtschaft ihr Schreiben der Oefsentlichkeit übergeben haben, wird die RetchSregierung nicht weiter schweigen können. Ehe es zum Austritt der landwirtschaft lichen Vertreter kam, hieß «S, daß sich die Gewerk- schaftSvcrtreter bereit» seit längerer Zeit mit der Absicht trügen, ihre Arbeiten atn Wirtschastsbetrat einzig stellen. Nachdem oiü solcher Schritt numnehv von landwirt- schaftltcher Sette erfolgt ist, werben die Gewerkschaften wohl dieser Konsequenz enthoben sein. In cllsssr ^ummsr bvglnnsn vtt mtt unOvrsm neuen ttoman
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