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Der sächsische Erzähler : 10.06.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-06-10
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194006105
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19400610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19400610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1940
- Monat1940-06
- Tag1940-06-10
- Monat1940-06
- Jahr1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 10.06.1940
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um- Die Franzosen zum Rückzug gezwungen Gtarke feindliche Kräfte im Somme- und Oise-Gebiet zerschlagen — Die Aisne überschritten — Großer Erfolg deutscher Geestreitkräfte im Nordmeer — Havas über -en Höhepunkt -er Schlacht: Der fürchterlichste Schock in Frankreichs j Kriegsgeschichte . . . Es geht um das Schicksal des Weges Die Schlacht im Westen auf -em Höhepunkt — Eine militärische Zwischenbilanz zielten, baS Voll in Frankreich über die Verzweiflung der Lage zu täuschen, in die die Politik und KrtegSführung Frankreich hineingetriehenhat. Bier schwere Panzer von Stukas vernichtet Berlin, 9. Juni. Junkers-Sturzkampfflugzeuge unterstützten in zahlreichen Einsätzen bas Borgehen her Erbtruppen. Dabei gelang es ihnen an einer Stelle, vier «S-Tonnen-Pan-er Les Gegners zu vernichten. Britischer 20 OVO-Tonnen-HiLfskreuzer versenkt „Carinthia" von A-Voot torpediert Stockholm, v. Jüni. Mit dem übliche« Trick, unbedeuten dere Schiff-Verluste bekanntzugeben, größere aber zu verschwei gen, gibt die britisch« Admiralität zu, baß der Hilfskreuzer „Carinthia" von einem U-Boot torpediert wurde und gesun ken ist. Bevor hie „Carinthia" in einen Hilfskreuzer umgewandelt wurde, war sie den transatlantischen Reisenden als der größte Dampfer der Cunard- und White-Star-Linie bekannt. Tausen de Laben auf der „Carinthia" Erholungsfahrten gemacht. Das Schiff hatte 20277 Tonnen und wurde 1925 erbaut. In Frie denszeiten betrug seine Bemannung 405 Mann. Berlin, 9. Juni. Unter der Ueberschrift „Im englischen In teresse" veröffentlicht der ,M. B." am Sonntag die folgende vor läufige Kriegsbilanz, die Oberstleutnant Dr. Hesse aus dem bisherigen Verlauf der Kampfhandlungen im Westen zieht: Westlich der Somme, 28. Tag der großen Operation Noch steht die ganze Welt im Zeichen der Dünkirchener Kata strophe, und schon ist ein neuer starker deutscher Stoß tm Gange. Er gilt dem linken Feindflügel, der an der un teren Somme seit etwa IS Tagen in der Neubildung begriffen ist, der aber dennoch wesentlich anders aussteht als früher. Von dem, waS im Raum um Lille einst als stolze OPerattonSgruppe der Westmächte sich befand, ist nicht mehr allzuviel übrig. Nur Trümmer haben sich auf die Schiffe retten können. Sie haben, worüber mehrfach berichtet worden ist, ihr gesamtes Material aus flandrischem Boden lassen müssen — eine SiegeSbeute deutscher Trrchpen, wie sie in diesem Ausmaß auch der Weltkrieg nirgends gesehen hat. Stand am Abschluß der S. Woche der großen Operation noch die Masse des englischen Expeditionskorps ander Seite des fran- züstschen Verbündeten, so kann heute davon keine Rede mehr sein. Nur ganz schwache Teile des englischen Heere» Haven Anschluß an den neuen linken Flügel de- General» Weh- gand gefunden. Sie haben in diesen Tagen einen neuen Schlag «hallen. Sie bekommen da» zu spüren, wa» ihre Kameraden in Lünkirchen erlebt haben. DbA kann gar nicht drastisch und für trn Gegner tragisch ßenng geschildert werden. Man kann r» nicht damit bezeichnen, daß «an etwa säest, bie beutschen Trnppen hätten einen vollen G«g errungen. Sie habe« da» erreicht, worauf die militärisch, Führerhauptquartier, 9. Juni. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Zn viertägiger Schlacht im Somme- und Oifegebiet haben deutsche Infanterie- und Panzerdivisionen in enger Zusammenarbeit mit der Luftwaffe starke feindlicheSrSfte zerschlagen und andere, zum Leit neu in den Kampf geworfene feindliche Truppen, zum Rückzug gezwungen. Der Versuch des Feindes,-en deut- scheu Angriff um jeden Preis aufzuhallen, ist gescheitert. In Richtung auf die untere Seine wurden rückwärtige Verteidigungslinien des Feindes durchbrochen und favgreiche Versorgungseinrichtungen und Vorräte des Ägner» erbeutet. DK Luftwaffe unterstützte das Vorgehen -es Heeres südlich -er Somme. Artillerie- und Flakfiellungen sowie Kolonnen aller Art sind mit Vomben belegt, Trappen- und Panzeransammlunaen zersprengt worden. Weller ost wärts verfolgen unsere Divisionen den Feind. Beiderseits Soisjoas ist die Aisne im Kampf überschritten. Hente früy find weitere Teile -er deutschen Front in Frankreich zum Angriff angetreten. Den Hafen von Cherbourg griff die Luftwaffe ernenl mit Erfolg an, mehrere Flugplätze nord- und südostwärts von Pari, sowie Straßen und Eisenbahnstrecken nordwestlich von Paris wurden mit Vomben belegt. Die Gesamt- verloste -es Gegners in der Lust betrugen gestern 5S Flugzeuge und 1 Fesselballon, davon find 39 Flugzeuge im Lvftkampf, 13 durch Flak abgeschossen, der Rest am Voden zerstört. Neun eigene Flugzeuge werden vermißt. Deutsche Seestreltkräfte, darunter die beiden Schlachtschiffe „Sneisenau" und „Scharnhorst" operier ten unter Führung des Admirals Marschall zur Entlastung der um Narvik kämpfenden Truppen im Nordmeer. Hierbei wurden am S. S. durch eine Kampfgruppe der englische Flugzeugträger „Glorios»" (22500 Tonnen) und ein feindlicher Zerstörer in Grund geschossen. Eine zweite Kampfgruppe vernichtete den 21V09 Tonnen großen Truppentransporter „Drama", den englischen Marinelanker „Vstploneer" (9190 Tonnen) und einen modernen U- Vdotjäger. Sie brachte ferner mehrere hundert Gefangene ein. Die eigenen Streitkräfte fetzten ihre Operationen fort. Der Feind wiederholte auch in der Rächt zum S. Juni feine Einslüge in das westdeutsche Gebiet. Militärischer Schaden würde nicht ungerichtet. Wahrend das deutsche Oberkommando mit der Wucht der ih« eigenen Spräche die erste stolze Bilanz der großen Schlacht im Somme- und Oise-Gebiet zieht, sieht sich HavaS gezwungen, einen Katastrophen bericht zu veröffentlichen, der dem französischen Volk nun auchbie.letzten Illusionen nimmt, in die e» die Lügen der verantwortlichen Kriegstreiber immer wieder gestürzt häben. Jetzt endlich muß man zugeben, daß die Auswir kungen der großen Schlacht in Flandern und im Artois nun an der Somme und an der Oise ihre für Frankreich verhängnis vollen Ergebnisse zeitigen. Jetzt spricht man offen davon, daß dta gegenwärtig tobende Schlacht! die Herr Rehnaud die Schlacht Frankreichs genannt hat,^ ihren Höhe punkt erreicht hat. Und jetzt wird den so lange belogenen Franzosen in Paris und im Lande gesagt, daß diese Schlacht > Frankreichs den fürchterlichsten Schock der mili- tärischenGeschichte mit sich brachte. . In der den Franzosen eigenen Sprache wählt Havas Bilder, die kaum plastischer gewählt werden können, um den Verlauf des großen Ringens klarzumachen. Die Deutschen seien, so sagt HavaS, „vorwärts gestürmt, von Siegesjubel umrauscht, w i e die Cimbern und Teutonen", ihre Vorfahren. So wird diesem Ringen, das das französische Büro die größte Schlacht der Kriege aller Zetten nennt, da» Signum jene» Furor teutonicus ausgeprägt, mit dem alle biShergiett Schilderungen Lügen gestraft werden, die darauf ab- Daran ändert auch nichts, daß einige tausend Mann eng lischer Truppen auf die Schiffe geflüchtet sind. Biele Hundert an geschwemmter Leichen am Strand von Dünkirchen besagen außerdem genug, daß auch diese Absicht nur zu einem beschränk ten Teil Ausführung fand. Es mögen V000 oder 8000. vielleicht auch 10000 oder 15000 Kraftfahrzeuge fein, die im weiten Ring um Dünkirchen, auf allen Straßen und Feldwegen, vielfach in großen Parks versammelt, zumeist beschädigt oder «»»gebrannt, sich befinden. ES ist-ter Wohl d i e größte Beute gemacht worden, die je ein Heer zu verzeichnen gehabt hat. Dieser Ausfall ist in kurzer Zeit nicht zu ersetzen. Der deutsche Sieg im Artois und in Flandern kann al» der erste entscheidende Schlag gegen die Heere der Westmächte angesehen werden. Belgier und Holländer eingerechnet, haben allein rund 1L Millionen Mann die Waffen gestreckt. Die blu tigen Verluste sind an vielen Stellen sehr hoch. Man dürfte nicht fehlgehen, wenn man damit rechnet, daß die Zahl der Loten auf britischer und französischer Seite um daS Zehnfache die deutschen Verluste übersteigt. Berücksichtigt man hierbei noch, daß nur ein verhältnis mäßig kleiner Teil deutscher Divisionen in den ersten drei Wochen der großen Operationen im Westen überhaupt gekämpft hat, so ist da» neue Kräfteverhältnis aus dem westlichen Kriegsschau platz, soweit da» Heer in Betracht kommt, unter 3 Gesichtspunk ten zu beurteilen: HE» ist «ine zahlenmäßige Schwächung de» eng. lifch.fraaz^ftfchen Heere» um A» bi» 4« Divisionen etnoetreten, WM, «och der »«»fall der gesamten belgischen und holländischen Armee kommt. Y G» ist ein wesentlich darüber binau-gehender M<te- »lnlnu-fnH festznstele«, der vor allem die MmzerwUfft und di, motorisierten KrÜtnde betrifft. M Via m «e SlMWSlkileM An einer Front, deren Länge in der Luftlinie gemessen, von Franksurt/Mam bis München reicht, entwickelt sich die Schlacht in Frankreich so, wie das Oberkommando der deutschen Wehr macht planmäßig vorgesehen hat. Wer die scheinbar so lakoni schen Sätze im deutschen Heeresbericht gelesen hat, erinnert sich daran, daß bei der berühmten Winterschlacht in Masuren unter Hindenburg und Ludendorff in den ersten Tagen die Heeres berichte nichts anderes mitzuteilen wußten als: Die Operationen nehmen den beabsichtigten Verlauf. Heute sind aber ganz andere Masten, ist ganz anderes Material auf beiden Seiten eingesetzt, wobei es nicht nur um den Gewinn einer Schlacht geht, sondern wie die Franzosen von sich aus sagen, um die Entscheidung, nm das Schicksal Frankreichs. Dem Generalissimus Weygand ist die befestigte Linie eingeschlagen worden, die nicht nur behelfsmlfßig einen Schutz gegen eine neue deutsche Offensive bilden sollte. Aber hinter dieser eingeschlagenen Verteidigungs zone hat Wehgand alles an mobilen Truppen zusammengerafft, was aus ganz Frankreich herbeizuholen war. Alle Kraftwagen. Frankreichs waren schon seit Tagen beschlagnahmt, um ununter brochen für den Einsatz von Truppen und Material an der schwer gefährdeten Front zu dienen. Daß dies der Fall sein würde, ist von der deutschen Heeres leitung boraüSaesehen und bei der Anlage aller Operationen be rücksichtigt worden. Eine Schlacht von dieser FrontauSdehnuna, bei der so gewaltige, so ungeheuere Massen an Truppen und Material eingesetzt werden, kann nicht in wenigen Tagen ab rollen. Da» deutsche Volk mutz Verständnis haben für das, was seine unvergleichlichen Soldaten unter einer unvergleichlichen Heeresleitung in der großen Schlacht in Frankreich leisten. Das Verständnis ist doch herangereist an dem Feldzug in Polen, an der Flandernschlacht, die, trotzdem der Begriff Blitzkrieg für sie geprägt worben ist, auch nicht in unverhältnismäßig kurzer Zeit abrollte. Gewiß, wir sind in Großdeutschland durch die glan zenden Waffentaten unserer Helden auf allen Kriegsschauplätzen und in allen Feldzügen dieses schicksalhaften Krieges reichlich verwöhnt. Es mit aber immerhin 25 Lage gedauert, bis der über Holland und Belgien vorgetragene Angriff mit der Erobe rung Dünkirchens planmäßig im Sinne der obersten Heereslei tung beendet wurde. Es sind auch diesmal wieder deutsche Sol daten, die in einem groß angelegten Bewegungs krieg den Feind, der auf der ganzen Front zähen Widerstand leistet, zurüiKrücken müssen. Das sind Hammerschläge auf die Front deS Gegners, aber diese Front besteht njcht aus Regimen tern und Divisionen, die nicht mehr kämpfen wollen, im Gegen teil, sie kämpfen mit dem Mute der Verzweiflung, was auch deshalb schon nicht wenig ist, weil die Franzosen an sich immer gute Soldaten gewesen sind. Die Heimat hat die Pflicht, die deutschen Soldaten an der Front nicht nur im Geist, sondern auch mit harten Arbeiterhän- oen, mitalle »Mitteln zu unterstützen. Wer sich in der Heimat als freiwilliger Stratege ausgetan hat, wer Blitz kriege sich am Stammtisch ausdenkt, wer davon ausgeht, baß im Manöver der deutsche Soldat mit allem Gepäck 60 bis 70 Kilo meter am Tage marschieren muß, darf diese Sportleistung nicht zur Grundlage seiner taktischen und strategischen „Ueberlegun- gen" oder gar Schwätzereien machen. So etwas ist immer Spie- tzerart gewesen, die auch nicht die geringste Vorstellung von dem hat, was wirklich ist, die deshalb stimmungsgemäß von einen: Extrem ins andere schwankt. DaS deutsche Heer draußen in FraUkreich, das gewaltigste und siegreichste, baS die Kriegsge schichte kennt, kann fordern, datz die Heimat hart und geschlossen dasteht. Es geht an der Front Planmäßig vorwärts, es muß aber auch in der Heimat dafür gesorgt werden, baß die deutsche Wehr macht es fühlt und empfindet, wie die ganze Heimat mit ihr kämpft. s) Der geringe Ausfall auf deutscher Seite und seine bereits burchgeführte personelle und materielle Ergänzung der in Len Kampf getretenen Divisionen verändert daSStärkeverhält. ni- wesentlich zu deutschen Gunsten. Es muß gewiß damit gerechnet werden, daß eine Art M u t der Verzweiflung hier und da auf der Gegenseite jetzt sichtbar wird; geht es doch schon jetzt sowohl für England wie für Frankreich um daS Schicksal deS Kriege-, so steht auf deutscher Seite ein herrlicher Schwung, ein echter Sieges glaube und ein unerschütterliches Vertrauen zur Führung „Wir müssen den Feind schlagen"! da» ist die Parole jedes In fanteristen, jede» Pioniers und jedes Panzerschützen und erst recht jedes militärischen Führers. AuS dem Feinblager kann folgende- völlig zuverlässig be richtet werden: Alles, wa» geschieht, wird vom englischen Interesse bestimmt. Die» geht so weit, datz bei der Flucht aus Dünkir chen zunächst die englischen Toten mitgenommen werden mußten, dann erst Franzosen kamen. Zwei Angehörige der 32. französischen Division berichteten, datz britische Offiziere mit der Pistole in der Hand da» Betreten der Schiffe in Dünkirchen durch Franzosen verhindert hätten. ES sei unter anderem auch der Frau eine» gefallenen französischen Offiziers auf diese Weise die Flucht nach England verwehrt worden. Es erübrigt sich zu sagen, welche erbitterte Stimmung unter diesen Soldaten herrschte. Ich bin Zeuge einer Szene gewesen, das; englische und ftanzösische Gefangene vonein- ander getrennt werden mußten, um Mard und Tot schlag zu verhindern. Nicht ander» al» in Belgien besteht Montag, den 10. Juni 1940 Nr. ISS 95. Jahrgang Aleukirch und Almgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Awmvaaiw n, L« Umschrift» d«r »«chch« »Nfchw «qp-rchm, sind «t. «schäum», M. W4. - 0m« -a» »n«, IM, m«, », liHen Bekanntmachungen de« Landrate» zu Bautzen und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz) nthiilt ferner die Bekanntmachungen de« Finanzamt« zu Bischofswerda und anderer Behörden. Aer SSchWe LMler f, Tageblatt firMWoßwerda einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Mich»«—l" m« »er «nm- m» MnN*. Ne,»»»»el« «MkPIe»»» krBNIeg« am. «wt» n »» cklWewa« w«4«mo « ps. «»Mumm» 1» Pt. u pk M zu» w »» «ww» «m» «-chn-o «utcwmme d» zu»«, w« ruche-ien,»««NWzwmil««. Der Sächsische Erzähler ist da« zur Veröffentlichung der amtli behördlicherseits bestimmte Blatt und entl
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