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Der sächsische Erzähler : 23.10.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-10-23
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194010234
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19401023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19401023
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1940
- Monat1940-10
- Tag1940-10-23
- Monat1940-10
- Jahr1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 23.10.1940
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W. Sahrgang DeröüchllAe SchlVe!8sM!Äi IN (OVÜM ' «ch«'v«d« »-M« M«' «. Mch«„s«j. »»'M««« .... .. LLSS'L^LO«LL^L?L e«? » bah» der bei dem lng über- bie auch / dl- zu- »erkennt. r Kops n seine «, weil rmMb- edemü- M Da» i lesen. k einen massen, n. als >n und uf den )e bei» S man l, der «g beobachtet drosch«« « Insas, mehr ans Verhalten bar. >li»et an- zeralarm tung zn undt wer» »land, da vor «inen, hr immer uch in der ir bearlln- ichloß der der wich- in ds« LW, Knaben len vor Leiden Mark. i, dieses n, hätte -Moses Montag »luftfahn r Su. 00 -en Luft- mco. ser» ria, Don vaNischen ÜMPtkhvk ntsterium der Lust- >«n hie«, Lüz und cden hier rrNL Di« all«. wrufMig. ßt «K «n Polizei «rett auch ine Straf? am>g ui» ellnng der und YS. nd in den fugendfüd- er» in di, -tveren barst, gleich- r ver- ind. - n Ge< s Ge- ie ihr Stak» ttt da» bwech» :v«nen l trö- >« für l und einem seiner izetter Themsebogen. Die Flak entfesselt ein verzweifeltes Feuerwerk. Nach allen Richtungen tanren die glühenden Granaten. „Mehr nach links halten!" höre ich den Bordmechaniker rufen. Noch während des Feuerhagels und der Beleuchtung durch die Scheinwerfer kann ich in vielen Richtungen das Aus blitzen von Bomben in den Gebäuden der Londoner City sehen. Der Oberleutnant muß die Erfolge unserer Kameraden eben falls erkannt haben. „So müssen auch unsere Eier sitzen!" Die Bomben fallen genau in den Block mächtiger Ge schäftshäuser. Uns zeigt sich wieder -aS so oft erlebte Bild gewaltiger Detonationen und mehrere hundert Meter hoher Rauch, und Feuersäulen Und bann erleben wir wieder für Sekunden bas konzentrierte Feuer ber Flak unb bas Su chen der Scheinwerfer. Nachtjäger kommen noch einmal auf dem .Seimweg; wir schlagen ihnen ein Schnippchen. Mächtig stolz sind wir. als wir aus der Maschine klettern. Dieses Gefühl läßt mich auch setzt ruhig einschlafen: Wir haben nicht nur bas Elmsfeuer besiegt, sondern aUck der Londoner "My, die reich geworden ist durch Aufruhr, Verbrechen und Unruhen in der Welt, di« britische Agenten änzettelten, einen neuen schweren Schlag zugefügt. Ser Aührer empfing Laval Besprechung in Gegenwart -es Reichsaußenministers In Frankreich, 22. Oktober. Während eines Aufenthaltes in Frankreich empfing der Führer den Vizepräsidenten des französischen Ministerrate-, Laval. Bei ber Besprechung war der Reich-Minister de- AuSWSrti- gen von Ribbentrop zugegen. UkWkil res MrWlkkS jj w MW Madrid, 22. vkt Nach seiner Rückkehr von Toledo stattet« de. Reichsführer F Himmler dem deutschen Heim in Madrid einen Besuch ab, wobei er von der deutschen Kolonie freudig begrüßt wurde. Nach dem er vor der lkhrentatel der im Bürgerkrieg gefallenen Spanien- deutschen einen Kran; niedergelegt hatte, trug er i ch al. Erster in das neue Gästebuch der Madrider Landesgruppe ein Lodann ließ sich der steichsfüyrer g von Landssgruppenleiter Thomsen einen Bericht über !>ie Entwicklung und über die erfolgreiche Diel, st lei st ung der stSDAP. in Spanien an den deutschen Dalksgenos» en geben. Anschließend entwickelte der Reich,fi^rer F vor den Madrider Parteigenossen di« russenvoliiischen Grundgedanken de, Nattonalsozialisma, und di, nationalsozlakistlsche Kokoniaipolltik. Am Montagabend fand im Madrider Nitz-Hotel ein Empfang zu Ehren de, Reichsführer- g statt, zu welchem Botschafter von Oran französisches Blut vergoß, der die feige'Flucht "der Briten aus Dünkirchen und damit den Verrat an Frankreich als glorreichen Sieg hinzustellen wagte, hat sich an die Opfer seiner Nieder trächtigkeit gewandt und sie um gut Wetter gebeten. Wenn die Franzosen schon nicht helfen könnten, so mochten sie ihn doch nicht behindern, barmte Mister W. C., denn er sei immer gut Freund mit Frankreich gewesen. Nun, Churchill ist wie der alte Jude Abraham, der fernen Isaak, also Frankreich, zu Ehren Jahwe- und damit des englischen Gottes schlachten wollte, nur mit dem Unterschied, daß Abraham nach der jüdischen Legende schließlich doch vor dieser ungeheuerlichen Untat durch einen Engel bewahrt wurde, während Churchill seine „Verbündeten" tatsächlich geopfert hat. Allerdings die Vorteile, die er sich da von versprach, sind nicht eingetreten. Frankreichs Widerstand Wurde so schnell zertrümmert, daß Albion jetzt seihst in der Feuerlinie steht. Daher das Churchillgeschrsi und die unflätigen Schimpfworts gegen uns, die wir für die Ausmerzung del bri tischen Piratengeistes in der europäischen Politik kämpfen und damit eine Aufgabe erfüllen, die Napoleon I^sich gesetzt, aber nicht zu lösen vermocht hatte. Gewiß, wir sind ,HaS Böse", well wir jetzt England am Kragen halten, die „Gangster", die ,Hun nen", die ,^Loches", die ganz Europa in eine „Bocherie" ver wandeln wollen, wir sind der Satan in den englischen Rühr« stücken, und der feiste Churchill wedelt mit seinen Tugenddengel- slügeln sittliche Entrüstung über die Ungeheuerlichkeit, England in seinem eigenen Lande anzugreifen, was vordem niemand ge wagt. In seiner Not verflieg sich W. C. zu der fulminanten Weisheit: „Wenn Hitler uns nicht vernichtet, dann werden wir ihn bestimmt zermalmen." Wir haben niemals an dem Willen der britischen Plutokratie gezweifelt, aber die Wahrheit ist, daß England jetzt wirklich vernichtet wird. Das weiß Churchill, deshalb fleht er um das Wohlwollen derer, die er.mordete... Sein Berzweiflunasgekreisch kamt uns ebenso kalt lasse« Wie'die Meiktirng der Ftaüzosen, die sich an Murchill die Finger verbrannt haben. Wir können nur mit einem gewissen Humor die Gedankensprünge dieses zum Clown gewordenen Hasar deurs betrachten. Daß er in seinem jüdischen SchmonzeS sogar Napoleon pries, ist um so blödsinniger, als der Korse dstr erste war, der Len Kampf gegen England als eine europäische Ange legenheit betrachtet wissen wollte. Im Kampf gegen England ist Napoleon gescheitert. Wir Deutsche aber haben stärkere Waffen, wir haben die Macht und das Recht, die britischen Verbrecher zu strafen. Das weiß natürlich Churchill sehr genau. Wie ge sagt: Der Gassenton, die Häufung von Schimpfworten, beweist am eindeutigsten, daß Churchill die Hiebe, die England erhielt, sehr wohl verspürt. Und wenn er am Ende schreit: „Nun gute Nacht. Vive la France", dann muß jedem Franzosen das wie ein verunglückter Witz erscheinen, denn gerade durch Churchill ist die Nacht über Frankreich hereiNgebtochen. Stockholm, SS. Oktober. De- üblich- Bericht b«S britischen LuftfahrtminikteriumS und des Ministeriums für innere Sichcr- heft ist am Mittwoch ««gewöhnlich dürftig und nichtssagend ausgefallen. Diese verdächtige Schweigsamkeit scheint zusammen mit be säst völligen Unterdrückung der Tätigkeit ausländischer Bericht- «rstatter barauf htmwdenten, daß die Londoner «rieg-verbre- chrr jetzt mit alle« Mittel« zu verhindern suchen, daß Einzelhei- ten über die wahre Lage England- an die Weltöffentlichkeit ge- langen. Der amtliche Bericht behauptet unter anderem, daß die feindliche Lufttätigkeit über dem Lande während der Nacht zum Mittwoch von geringerem Umfange war und daß mit Ausnah me einiger vereinzelter Vorstöße die Angriffe vor Mitternacht endeten. In einem Angriff auf die Midlands, ber zwei Stunden dauerte, sei besonders eine Stadt , angegriffen worden. Es sei sine Anzahl Brände entstanden, und „Gebäude" feien beschädigt worden. Außerdem wurden nach dem Bericht auch im Londoner Gebiet, in den inneren Grafschaften und an vereinzelten Stellen Südwestenglanbs und Südwales Bomben abgeworfen. Ueber die Kampfhandlungen am Dienstag veröffentlichte der Londoner Nachrichtendienst Mittwoch früh einen ebenfalls sehr mageren Bericht, der unter anderem von einem heftigen Suftkampf spricht, bei dem bemerkenswerterweise sechs britische und drei deutsche Flugzeuge verlorengegangen sein sollen. Die britischen Jäger hätten aber die Deutschen „zurückgedrängt", was bei dem Abschußverhältnis allerdings äußerst unglaubwür dig erscheint. ' Wie man sieht. Ist da» britische Lügenministerium in ver» stärktem Maße bestrebt, daS eigene Volk und die Welt mit der- artigen verschwommenen und verlogenen Berichten einzunebeln. Ueber eine eigenartige FoIa e der deutschen Bomben- angriffe weiß „Daily. Telegraph" zu berichten. Die Bewohner Londons seien seit einiger Zeit auffallend vergeß ltch geworden. Go sammelten sich in den Fundbüros aller Verkehrs mittel der Hauptstadt täglich große Mengen liegengebliebener Gegenstände. Schirme, Bücher und Handtaschen, aber auch Aus rüstungsgegenstände von Soldaten, wie Stahlhelme und GaS- masken, blieben in den Wagen liegen und nicht etwa vereinzelt: An einem Tage seien nicht weniger als S00 GaSmaSken in den Londoner "Verkehrsmitteln vergessen worden. Danach scheint bei Zivilisten wie Militärs die durch die zahlreichen deutschen Luftangriffe hervorgerufene Nervenbeanspruchung in ber Tat eine stark» Vergeßlichkeit ausgelöst zu habe«, wenn hieraus nicht der Wohl richtigere Schluß gezogen werben muß. daß die Lon doner Bevölkerung bei den häufigen Luftalarmen die öffent lichen Verkehrsmittel Hals über Kopf zu verlassen beliebt, ohne sich um weitere- zu kümmern, al- ihre Person in Sicherheit zu bringen. Trotz Elmsfeuer bomben ms die City Hm«« smws M SewlMM Seuifimi / dstzbe« bombe« rimbmidstti iw Ziel DNÄ.'." führer, dem Beobachter, , ... niker genau so ergeht? Ich kann nicht schlafen, obwohl der Kör- per fühlbar nach Ruhe schreit.... Irgendwo schlägt eine Uhr fünfmal. Bei dem letzten aufreizenden Ton erinnere ich mich: Drei, Stunden nach Mitternacht kamen wir von unserem Angriff auf die Londoner Mh zurück, müde und abgespannt, jg, beinahe erschöpft, aber, auch um_ein unerhört dramatisches, schaurig-schönes Erlebnis reicher Wir hatten das Elmsfeuer besiegt, jenes Feuer, dessen elektrische Entladungen wir bisher nur bei Gewitterwetter in Form von Lichtbüscheln an Blitzab leitern, Masten und Baumspttzen wahrgenommen hatten In teressant sah eS damals aus, doch dieses Mal haben wir inmit ten der Wolken hart, erbittert mit ihm gerungen. Nie werden wir diese Minuten vergessen, denn sie waren der Hölle am ähn lichsten. Ob. die Kameraden auch nicht schlafen können? Ob sie auch noch einmal diesen Flug durchleben? Wir sind ja nur Menschen! . . > Die neblige Nacht da draußen ist immer noch von dem Dtöhnen der Motoren erfüllt. Kampfmaschinen starten und landen. Unermüdlich-schlagen sie England ... . Nur noch im Unterbewußtsein nehme ich jetzt die kraftvolle.Musik der Mo toren wahr. Damit wiederholt noch einmal der Gedankenappa- rgt das, was daS Herz vor Stunden sp aufwühlte. Start im Regen und Sturm Schon der Start um diese mitternächtliche Stunde war un gewöhnlich. Der Sturm rast über den Platz, drohte die schlanken Tannen zwischen, den Lallen wie Streichhölzer zu knicken und peitscht unS einen eiskalten Sprühregen ms Gesicht. Der Flug begann trotz Sturm und Regen. Der bewährte Flugzeugführer hatte die Maschine fest, in der Hand. Sehen konnten wir nichts. Schon wenige Meter über dem Erdboden begannen die dicken Milchwolken. Kaum sind zehn Minuten vergangen, da haben sich kleine Pünktchen im Laufgang der braven He gebildet. Kein Wunder! Der starke Startwino preßt die immer dichter prasseln den Tropfen durch die Ausschußlöcher der MGs., die nun ein mal frejbleiben müssen- „Man reiche mir ein Handtuch, reibe mich ab und stecke mich in einen Bademantel", ruft der Flug zeugführer. »Dicker, bist du auch leicht bespritzt-" fragt der Beobachter den Bordfunker. „ES langt mir" brummt der zu rück, „morgen brauche ich mich nicht zu Laden". Die Motoren laufen aus höchsten Touren. Oberleutnant S, zieht de« bombenschweren Bogel immer höher, versucht über dle Wolken zu kommen. .DaS ist verdammt schwer. Kampf gegen das Eis . Die Schemen im Heckstand der Maschine haben sich mit einem Male mit einer dünnen Eisschicht überzogen. Die Regentropfen, bi» dahin harmlo», bohren sich plötzlich wie seine Nadeln in» Gesicht. Trotz der Heizung, dem warmen Unterzeug und den Pelzstiefeln habe ich jetzt Eisbeine, friere ganz jämmerlich: Den anderen wird eS genau so ergehen „Verdammter Dreck", „flü stert" der Beobachter, die ganze Kanzel ist vereist, Motoren und Profile ebenfalls mit Eiö überzogen. Wir müssen hier raus!" ,I!ur langsam, mein Junge ', schaltet sich Oberleutnant S., der Kommandant, ein. „Wir kommen schon rau«, die Jnstru- vvb wir überhaupt London sehen wAen?- fragt d« Bordmechaniker. - „Gerden wir, werden wir , meldet sich enreut der Oberleutnant. ,Lch habe mit dem We"erdottor eine Wette abgeschlossen, und Ihr wißt, der wettet so leicht ntwt. sich ruckartig der un. schwarzen ^mmel steht die Weißglühenbe"Mo^ Der SächlWe LrMler Tageblaü firAWofswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk «11««»» I« «E- «N »««NM. »«UM. sl» «Mv*« lA»1NIchN»«« S«<>M i-c E >«t» «M» n.n. 0N4»«» n«M>mo - vi. «MHu»-»« « l^. n K » Dill, d«d«n» «-»«II M «MM «M» «I, LMm— »«- z-iim, -»« MUN-ilun, n- Squs-e-E Der Sächsische Erzähler ist da» zur Terösientlichung der amtlichen Brkqnmmachungen de» Landrgies zu Bautzen und - behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält ferner die Bebanntmachunqen de, -sinanzamtt zu B Nr. 24« > Ook Kriegsberichter Erwin Kirchhof) , * ' ' . 22. üktotzer:) (P. K ) Ob'c8 dem Flugzeug-1 Wasser gtitzert, zu uns h«aus. Neben unS Mnd vor uns weit- iachter, deut Bordfunker Und dem Boromechä- auseinandergezogen und in verschiedenen Höhen dunkle Punkte, zeht? Ich kann nicht schlafen, obwohl der Kör- Kein Zweifel, Vas sind Kameraden! Noch wenige Kilometer inag die englische Küste entfernt sein, da verschluckt unS schon wieder eine ktlometerbicke Waschküche. Ast -as -ie Hölle? ! Sie hat sich geraLe hinter unS geschloffen, als unser Bogel, mit einem brutalen Schlag zur Seite getiffen wivd. Herzlich» Kosenamen schwirren durch daS Kehlkopfmikrophon. Ich flü- Nere mit, denn dieser Hieb hat mich in die Wanne geschleu- Lert. Jetzt! WaS war daS? — Und alle« stockt der Atem. Da — — schon wieder. Glühende Weiße Schlange« zische« am Rumpf ber Maschine entlang. Wieder eine! ununter, brachen. Jetzt ein« hinter der anderen — „find das Schein. Werfer?", ruft der Bordmechaniker. — „Nee, aber Blitze!", brüllt der Beobachter. Trotz der Verdunklung ist die Kiste jetzt taghell erleuchtet. Erst grellweiß, dann hellblau und jetzt - blquarün. Alle« ist mit dieser geisterhaften höllischen Farbe, die noch kein Maler in dieser Wirkung auf die Lein wand bannte, überzogen. Der Rumpf der He 1H bis zum Leitwerk, die Tragflächen bis zum Staurohr, da- jetzt einem grünen Phosphorstab gleicht. Und nun — höre ich richtig? Ja. Auch bas noch! ES ist der rechte Motor, der zu spucken anfängt. Im Bordtelephon bekomme ich mit, was sich beim Flugzeugführer in der Kanzel abspielt, in welch teuflischen Krallen unsere Maschine steckt. „Der Kompaß kreist wie verrückt!", sagt ruhig der Oberleutnant. „Langer, guck". — damit meint er sicher den Beobachter — „die Instrumente pendeln »wischen Null-Lage und Höchstausschlüg. Gott sei Dank! Der Wende zeiger ist in Ordnung. Ich werbe die Maschine schon nach ihm auf Kurs halten. Wir müssen über die Wolken!" — „Herr Oberleutnant, die Maschine brennt!", meldet der Funker, der heute seinen zweiten Feindflug macht. „Quatsch n i ch", brummt seelenruhig der Flugzeugführer, ,,daS ist nur daS Elmsfeuer". Ich halte eS >m Heckstand nicht mehr au». Ich mutz einmal sehest, wie eS vorn in der Kanzel aussieht. Müh sam arbeite ich mich bis zum Bordmechaniker, sehe über dessen Schultern hinweg In den „GlaSbalkon,,, schrecke zurück, bleibe jedoch Sekundrn, sehe nach allen Seiten und krieche wieder auf meinen alten Platz. Der Blick hat mir genügt. Di» ganze Glaskugel ist mit dieser blänNibgrünen Gespensterfarbe überzogen., Und immer wieber rase« bräunlichgrüne Lichtkugeln auf die Kanzelspitze zu, werbe« in Bruchteilen von Sekunden wie Aetzfvl so groß unb zerplatzen bann. Gan, deutlich heben sich von bor Pro. Pellernarbe die „Lattenspisten" ab. Weite Kreis» zeichnen sich in, diese spukhafte Farbenbeftuchtuna. Äst biefe i« wahrsten Sinne des Wortes „himmlische" Hölle nicht dald vorüber? SS stinkt fetzt schon schrecklich nach Schwefel. Werden wir noch London erreichen, unser Ziel finden, ia überhaupt noch einmal hier herauSkommen? lang«, unendlich lange Minuten ver- gehen. Keiner spricht ein Wort. Der innerlich« Schweinehund meldet sich, doch er wird niedergekämpft .... ! Die City unter uns , Dann wieder, welch eine Ironie, öffnet sich die Waschküche. ! Da schimmert auch schon der Mond durch die Wolkendecke, Sterne blitzen auf. Ein einzige» Aufatmen! Wir sind frei. „Glück muß man haben", ruft der Oberleutnant. „Unsere In strumente »eigen wieder an. Ran, Jungen»!" Zahlreiche Scheinwerferbünbel sind jetzt Steuerbord Vor au» zu sehen und dahinter eine einzige Feuerwand. Da» ist i unser Ziel! Unfehlbar London. Schnell find wir übe« ber! Stadt. Ganz klar können wir In dem gleißenden Monblicht die eistzelnen Straßen und Häuserreihen erkennen. Jetzt! Der < Aeukinß un-Almgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten om«,«M«n> rx« I^«s»«»^ I» »ni^f»-»«»« omttm«ni,iii« «1 oe «lluoqvivniom« und n« o»«fchkift«> M W«»«M M Maio» enmchii» »tgiHckm. sd>i » «v, »MlMch«» «NU «lo-INl*'»« » M M M - VE-, ». IN. «-»I-lr-l-n,, -Ns»»,«»«-». NN»- o-m, 0«-I« »«v Ich N Mch,ian«»a > der Bürgermeister zu Bijchoiswerda und Neukirch <Lausitz, Bijcho swrrda und anderer Behörden. Mittwoch -en SS. Oktober 1V40
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