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Der sächsische Erzähler : 12.12.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-12-12
- Sprache
- German
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-194012124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19401212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19401212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungDer sächsische Erzähler
- Jahr1940
- Monat1940-12
- Tag1940-12-12
- Monat1940-12
- Jahr1940
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 12.12.1940
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ch Pauls. -ff«? Gedichte >er Theologie »eit entlaufen ne des Thü. heft. Davon ne eine- solch üen zwischen sel auf viele einer dieser »och der, wel, rte, nachdeu, n seine kur. Der Nam« macht seinen schensleisch. ster Faweett it da- gelte» nn Gottfried ivauf wartete, wußte noch ihren würde, an den hessi- «nmann zur iS. Um den Klosters ge» l Kameraden sagt werden, s, fand einen mtmann ge» I Amte über samt seinem lauer nann» nen Haufen nmem wenn vierhundert Reede schau- wie ein ge- :s zu Buch« II auf, sehen ichen, treten efuhle. Di ne kurfürst- Prei». Und - auch den ut, und die Fahrt, weil :n vis nahe mften deut- rreiche Brie ieltr-ich für ern oder zu en nicht an. nte sowieso Seekrankheit, en hochkant ensgenossen xrtten, lom» -anq legten ffizieren — mnn Gott- Lmerikaner. ager, eines ien wurde, rde wie sie, «d da liefen rannt. Sie den Hals, ter Tränen. Washington rsen lumpi- >n nämlich, >t sicher ge- >er erkaufte mmen und 'ommandre- Deutschen. >en. Ueber s oder der runter der Bnftausend zendwo in sein woll- U skalpier- zuletzt als tte. Sieb- ick. Unter mit dieser m Unter- l Amerika. Und das Nr. 2SS Der Sächsisch« Erzähler ist d«w zur Derösientüchung -er amütchen Betarmtmachungen de» Landrate» -u Bautzen behördlicherseits destkumte Blatt und enthält fem« die Bekanntmachungen de» Fmanzann» j lll i lj i>>» l» Ils M, ' «'n « ! Do««ersta-, iden IS. Dezember 1940 Der SSGsHe Lrzähker TageklaüMAWLswerda Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Aleükirch unL Umgegend Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten vx »che»^»«»«» unia«i«n»a» » ps^ »» »s«ig«lp«nu>m r» p>. u«k« ««UMVÄIß, *>» «»scheftet-d^un^n. »i« dm ««torlstm »«< »«, »ml,»« Wikischast «l,pr»ch«. »nd O, «0« «iMltzMixArL-« m«»,,dm». «»U r»lch°l«v«-d» Xi 4«m»«« -.^>ostl»»«kn!« omd« M. «L »I. m - 0n>« m» »m A'I«»,I» M«, I» Aschof«»trd» und der Bürgermeister zu Bischofswerda und Neukirch (Lausitz) zu Bischofswerda und anderer Behörden. 05. Jahrgang ILt habe«. ' .1 s« au- da- KMgsverhienstkrruz 1. Klaffe verliehen. Am Tage des Berlin, 11. De; mu die besondere ( gro woeyen. nver em über ein oSdt , «»die versammelt«« berufenen Ber- cheter Wach der Führer der gesamten deutschen Rüstungsindu strie sttne« Dnnk für ihre hervorragende« Lei- stu « gex t«-. Die deutsche Rüstung, so erll-rte der Führer, sei Bleu ihr gestellte« Ausgaben im höchste« «u-maß gerecht gewar- tttr. Wie er gestern dem deutsche« RüstungSarbeiter seinen Dank an-gesprochen habe in der Erkenntnis, daß ohne da- Wirken und de« Weiß, da- Lönurn «nd die Fähigkeit de- Arbeiters die gra ste« Erfolge nicht denkbar gewesen wäre«, so möchte er heute der deutsche» Rüstu«g-inLystrie dafür danken, daß es durch die AW-keit ihrer Erfinder, Techniker und Chemiker, aber auch ihrer industrielle« Leiter und der Wirtschaftsführung möglich Wurde, ftrstörkstem Ausmaß den Anforderungen der Wehrmacht zu genüge«. In sei««« DaN» Na die »eutsche Rüstung bezog der Führer auch die Hzrtreter -er Wehrmacht und der Partei ein, die auf diesem Gebiete so erfolgreich tätig seien. Mr besondere Verdienste «m die deutsche Rüstung - Brtriebtzführer mit dem KriegSverdienstkreuz I Klaffe ausgezeichnet. Berlin, 11. Dezember. Der Führet hat in Anerkennung ihrer besonderen BeMenste um die deutsche Rüstung auf Bor- Mäg de» MMAiMM Drj T.o d L dey)Mxj?bSsühxern Ge» NeraldirekM: -Dr. e.ib .Dr. Keßl er E Mr- Wi 1 tz. EmpfanstsS der Mitatheiter des Reich-Ministers für Bewaff nung und Münftiptt. bürch den Führer überreichte Reichs- Minister'Dr. Tobt den anwesenden Herren Liese Auszeichnung. Er würdigte in - einer kurzen Ansprache ihre Leistungen. ....... - I ,M0NM^MWWW l I -7— . / / * Brauchitsch-Besuch bei den Truppen im Osten Besichtigung -er Standorte im Generalgouvernement und in Ostpreußen , . derlin, 11. Dezeiqber. Seit einigen Tagen weilt der/Ober» Lekebl-Haber deS Heeres, .Generalfeldmarchsäll von Brauchitsch, bei den Truppen im Osten. Die Reise führt zu einer großen Zahl von Standorten de» HeereS im Bereich de» Seneralgou- yernement» und Ostpreußen-. Sie verfolgt den Zweck einer Be- sichtigung ,der hier stehend«! zahlreichen Truppenteile, ihrer Unterkünfte und Wohlfahrtseinrichtungen. Der Oberbefehlshaber deS Heeres konnte sich bereits in den ersten Tage« seines Aufenthaltes davon überzeugen. Laß wäh rend des letzten halben Lahms hinsichtlich der Unterbringung der Truppen, der Exerzier» und UeoungSplätze und damit der Bedingungen für einen geregelten militärischen Dieustbetrteb, ebenso aber auch auf dem Gebiet der Fürsorge große gemacht worden stnd. Fast jeder Truppenteil verfü Soldaten» hzw. Kameradschaftsheim, nicht selten all Kino. Die Verbesserung der Eisenbahnen und Straßen gestattet di« Durchführung eines Urlaubsplanes. Die Ausbildung der Truppe ist im guten Fortschretten. Der Gesundheitszustand der Truppe ist ausgezeichnet. WW Mm - KE «MWkll NDZ. (PK.), 12. Dezember. Einige,Tage ngch dem, Waffen stillstand im Westen kam da- Jnfanterie-Regiment.näch. Osten Mit einigen Kameraden dieses Regiment gehen Wip in Len Abendstunden durch'die Stadt im Sübostxn L«S Generalgou vernement-. Beim Blick üb« die Staht bleibt da- Auge haften " ' Uchteten Fenstern Eine eigenartige Stimmung. ES t sehr .. ^Die Männer, die in ben ehemalS,polntschen liegen, haben sich auf einen bedeutsamen Tag vorhe» argen früh kommt der Oberbefehlshaber M HeereS, kmarschall von Brauchitsch, auf seiner BesuHreise zu en im Open zu ihnen. Es stnd die gleichen Soldaten, Vormarsch in diesem Vorfeld deii ' " - ' Schnitt die terkünsie für deutsche Soldaten geschaffen. Kammern, Küchen und Revierstuben haben ihren gebührenden Platz gefunden usw. Der Generalfeldmarschall sieht sich den größten Teil der Stuben an, spricht Worte der Anerkennung über die Ausgestaltung. Kompanieftihrer unh Hauptfeldwebel fragt er, ob es den Ein heiten an Nicht» mamelt. Wo etwas fehlt, da wird er persönlich dafür sorgen, daß Abhilfe geschaffen wirh. Draußen auf dem Kasernenhof üben die Panzerjäger- und Jnfanterie-Geschütz- Kompanie. Nach kurzer Besichtigung deS Exerzierens, läßt der Oberbefehlshaber die einzelnen Bedienungen im Halbkreis um sich herum antreren. Bon jedem erhält er klare und frische Ant worten. Weiter fährt der Generalfeldmarschall von Ort zu Ort, von Unterkunft zu Unterkunft. Er weiß, waS Offiziere und Män ner hier in den letzten Monaten geleistet haben, und so hält er mit seiner Anerkennung nicht zurück. Die Truppe in den wei- ten Mumen des Osten-, die ihren Oberbefehlshaber wahrend der Bormärsche im Osten und Westen so oft untex sich sah/ ist stolz auf seinen Besuch. Kriegsberichter Werner Schäfer. MMM MMMkll W« AW V-stchtigmigsfahrt de» NS.-Reichskriegerbundes durch die befehlen Vestgehleke Brüssel, 11. Dezember Auf Einladung de» Oberbefehlshabers des Heere» unternehmen zur Zeit führende Persönlichkeiten de. National sozialistischen Reichskriegervundes, an ihrer Spitze Reichrkriegerführer General d. Inf a D. Reinhard, in Begleitung einiger verdienter nicht Mehr Im aktiven Dienst stehender Generali «ine Besichtigungsfahrt durch di« besetzten Westgebiete Neben dem General nehmen die Gaukriegerführer der 20 Gau- kriegeroerbände Sroßdeutschlands sowie die Abteilungsleiter der Aetchstriegerführung an der Reise teil. Am Montag besichtigten die väst« da» Fort Eben Emael bei Lüttich, das al» erste groß« und für unbezwingbar gehaltene Schlüsselstellung de» Gegners bei den ersten Kämpfen in Belgien in deutsche Hande siel. I« Lüttich hieß der Kom mandierende General «Ines Armeekorps die Gäste willkommen und gab «inen kurzen Ueberbliik über den Siegesmarkch seiner Divisionen bet der B-estossensiv«. Am Montagabend gab der Militärbefehlshaber von Belgien und Nordfrankreich. General vo« Falkenhausen, der Reichskriegerführung und den Generalen der alten Arme« einen Empfang in Brüssel, bet dem er di« Gäste herzlich willkommen hieß Die Schlachtfeld,rrels« wird in ihrem weiteren Berlause zahlreiche Stätten berühren, die sowohl während der Operationen im Ma« und im Juni 1940 wie im Weltkrieg Schauplatz entscheidender Kämpfe ge- wesen sind. Englischer 80W,Lonner überfMig Reuvork, 11. Dezember. Der englische Frachter „Maidan" (79« ART.) ist fett Wochen überfällig. Er Hatte eine LSung amerikanischer Sawereien an Boro. Da- Schiff war nach Sout hampton unterwegs. eymg Le» st, erwewbea HWWWWWWWWWWM § . Reichsminister Dr. Todt stellte dem Führer die Rüstung-» inspekterwe der einzelnen Wehrkreise unter Führung deS EhefS de» Wehrwirtschaft»» und RüstungSämteS im OKS., Genna! per Infanterie L - 0 maS, die in den R üstungsbeirat bemrfenen WirtschastSführ« mit dem Vorsitzenden des Rüpung-b-irate-, Generaldirektor Keßler sowie die Wehrkreisbeauftragten de» Retch-ministers für Bewafstmng und Munition vor. und das Werk, dem sie angehüren, melde«. In einem ausführlichen Referat erstattete Toor dem Führ« Bericht über die bisher!, von ihm auf Befehl des Führ«- geschaffnen Leistungssteigerung der deutsche« WistungS dabei die GemeinschaftSleistung vön schäft, Wiffenschnst und Partei hervor mch ÄMrte, dj? deutsche Z?aeÄÄeK?^^i^ freMtü uno mir grvtzkm ihr ewbeir übnnotnmen rüst) dadurch -in- M Ml KM ter teilW AWMWlle Der Führer erklärt: Die deutsche Rüstung Men ihr gestellten Aufgaben im höch- fteuM^maß gerecht geworden , Berlin, 11, Dez. Der Führer enchfina «w v«ttwoch«itt»g A, seine? Ansprache an die versammelte« berufenen Ber- ' W^L^^ ^^S Reich-ka « —. - - be- Obertommaadr- der Wehn an Heller!-, weihnachtet Kasernen li reitet: Mr GenuÄ^L Lie^ vom^nbst EM zum^rmärsch in dLsem D Westwalles lagen und nn Juni in ihrem Frontabsc^ Maginot-Linie durchbrachen.. Da- Regiment. WM seinem Ober» beW-haverLeiarn, Latz «S auch hier tm Osten sein- soldatischen Pflichten erfüllt. Im Morgengrauen ziehen MustkkorpS Und Svielleute de» Regiment- mir klingendem Spiel Lurch dl« Adolf» Hitler-Stxaße in Mchtung Bcchnhof. Harter Gleichschritt hallt durch die erwachten Straßen. Die Ehrenkompanie zieht auf. Der Kommandeur hat diese Kompanie zusammengestellt au» allen Einheiten deS Regiment». Es sttü» die Männer, die sich besonder- au-gezeichnet haben. Auf dem Bahnhofsgebäude, vor dem Musikkorps und Ehrenkompanie aufmarschieren, weht die Reichs» kriegSflagge. In dem Augenblick, als Generalfeldmarschall von Brauchitsch den Sonderzug verläßt und ein Kommandierender General ihm meldet, ertönen vor dem Bahnhof Kommandos. Die Ehrenkompanie macht einen Griff, daß e» nur so knallt. Der Oberbefehlshaber schreitet die Front ab. Kurze Zeit darauf steht der Generalfeldmarschall vor der präsentierenden Wache an der Kaserne. Wa» ist an» der alten Polnischen Kaserne geworden! Auf Schritt und Tritt begegnet man der preußischen Auffassung von einer Kaserne. In den Nochen nach dem Waffenstillfidnd haben dit Einheiten d« Rtgi- merit» au» den Stuben bliHsanbere nnd würdig« Un» wurbe^«"Wt^en?LeEchaffen t^riell enttAÄg^?iügefkEen^n» dustrielle« auf der Frlnbseite.. Der „zähe" Engländer Eine Lharaklerlfttk aus der Geschichte — Sturheit und politische Blindheit al» Grundzüge — Die schon verlorene „letzte Schlacht" „Es ist noch lange nicht das gleiche, wenn zwei dasselbe tun/' Dieser Satz, den keineswegs ein Engländer prägte, kann jedoch mit gutem Recht als das eigentliche Leitmotiv der britischen Politik bezeichnet werden; denn seit Anbeginn haben m Bri tannien Volk und Regierung eigene Handlungen gebilligt, die sie bei jedem fremden Volk aufs schärfste verurteilt, angegriffen und bekämpft haben. Eben darum aber, nämlich weil dre Briten stets mit zweierleiMatz zu messen beliebten, eben darum müssen die Engländer selbst auch in besonderer Weise beurteilt werden. Das gilt natürlich auch für die viel gepriesene und nicht selten bewunderte englische Zähigkeit und Widerstandskraft. Wir Deutsche sind Wohl die letzten, die einem Gegner die Tapferkeit abzusprechen bestrebt wären. Aber für uns sind Tap ferkeit und Zähigkeit im Kriege mehr als sture Blindheit, als krasses Verleugnen der Wirklichkeit oder als Selbstbetrug aus religiös-nationaler Uederwertigkeit, welche Faktoren den engli schen Charakter bestimmen. Denn wir Deutsche stnd, im Gegen satz zu den Briten, nicht von dem finsteren Wahn befallen, als „Streiter Gottes" das Recht zu besitzen, unsere Umwelt grundlos zu unterjochen, auszurauben und zu beherrschen. Wir stehen an der Front und in der Heimat unseren Mann vielmehr in der Ueberzeugung, daß auch unser Volk auL dieser Welt ein Recht zum Leben in Freiheit nach seinem eigenen Willen hat. Die so gebrachten Blutopfer besitzen deshalb einen hohen Sinn. Unter dieser Voraussetzung werden stets Tapferkeit und Zähigkeit ein Anlaß der hohen Bewunderung sein. Ganz anders liegen die Dinge in England. Hier werben im Volke Zähigkeit und Beharrlichkeit Lurch eine tief singe- wurzelte politische Blindheit erzeugt. Englisches Kämpfen heißt, im Auftrage einer „höheren Instanz" die briti- We /,AuseVlvM»yeit" dokumentieren, heißt, taub sein gHenüber allen fremden Argumenten, heißt, nur vott der Ueber zeugung. erfüllt fein, daß Britannien am Ende doch der Sieger sein wird, und alle Beschwerlichkeiten und Opfer auf dem Wege '»um Sieg nicht als „Prüfungen" eben jener „höheren Macht" oarstellen, in deren Auftrag handelnd, die Briten die Völker der Welt immer wieder in blutigste Kriege stürzten und dort, wo es die britischen Machtmittel erlaubten, zur rücksichtslosen Vernich tung schritten. Kurz, es ist der ins Nationale übergeleitete blinde und unduldsame Fanatismus aus der Zeit der Religionskriege, der auch heute noch die Mentalität des Engländers beherrscht. Auf der im September 1938 in Sydney abgehaltenen Em- Wire-Konferenz bekannte sich auch der Führer der englischen Ab ordnung, Lord Lo t h i a n, zu jener Haltung, indem erjagte: «Ich glaube an eine Weltregierung, und ich bin fest über zeugt, baß sie eines Tages kommt. Lck alaube an eine wirkliche Regierung. Ich weih, daß sie eine Art göttlicher, heute noch weit entfernter Begebenheit sein wird. Aber wir werden sie — weUn auch noch nicht jetzt — erleben. Mein Traum ist, daß es jetzt schon Möglichkeiten gibt, um dahin zu kommen, und daß das Britische Weltreich alle Möglichkeiten zu diesem Ziele bietet." Das amtliche wie auch das nichtamtliche England glauben also auch noch im 20. Jahrhundert an die „göttliche Beru fung" Britanniens. Der Vater des kürzlich verstorbenen Neville Chamberlain faßte als britischer Kolonialminister sein Bekenntnis zu der Idee der englischen „Auserwähltheit" in dem Satz zusammen: ' „Ich glaube, daß die Briten die größte zum Herrschen geboreneRasse sind, die die Welt jemals gesehen hat." Alle englischen Historiker, Politiker Und Schriftsteller von Bedeutung bekannten und bekennen sich in ähnlicher Weise zu dem britischen Sendungsglauben. Dilke, Seeley, Rhodes usw. haben nie daran gezweifelt, daß England gewissermaßen ein „höheres Recht" auf die Beherrschung der Welt besitze, das ihm von niemandem aus die Dauer streitig gemacht werden könne. Später tritt überall der Wechsel vom religiösen Fanatismus zur nationalen Impertinenz und Verbohrtheit deutlich zutage. Aus allen Aeußerungen spricht der Wahn, dessen Grundlage die von den Engländern während der Reformations zeit übernommene und später gleichsam nationalisierte Aus- erwähltseinsidee bildet, dte, einmal zum geistigen Inhalt der Volksseele geworden, zu jedem Verbrechen nach innen wie nach außen berechtigt, da dann alles ,nut" und richtig ist, was Ur Vergrößerung und Festigung der britischen, also „göttlichen" Unter der Königin Elisabeth und unter Cromwell wurde das bis dahin sich im Inneren Englands austobende verhängnis volle religiöse Eiferertum über die Jnselgrenzen hinausgelenkt. Das war die eigentlich» Geburt des britischen Imperialismus. Das war der Anfang jener an Intrigen Ueberfällen, Morden. Ausraubungen, Unterjochungen und Versklavungen so überrei chen englischen Geschichte, in der selbstredend alles zu „höheren Ehren" geschah, und der „Erfolg als Beweis für die britische Sendung" eine verklärende, trunken machende und zugleich na tional fanatisierende Rechtfertigung lieferte. „Recht oder Unrecht, cs ist mein Vaterland!" DIeS Schlagwort bildete und bildet den Wablspruch jedes echten Engländers. Drei Jahrhunderte solcher Geschichte genügen vollauf, um die Briten von ihrer Unbesiegbarkeit — trotz der vielen Einzelnlederlagcn - zu überzeugen. So wurde der religiöse SendungSwahn zum Siegerwahn und schließlich zum nationalenUeberwer- tigkeitSkomplex. ' nationale Fanatismus ist nun beim eng lischen Volk mit einer politischen Blindheit gepaart, die es der dünnen plutokratischen Oberschicht erlaubt, die Masse deS Volkes zu allem und jedem zu mißbrauchen. Nur ein euro päischer FestlandSbewolmer kann sich cinbilden, der Engländer sei auch nur durchschnittlich politisch begabt, aufgeklärt und wirklichkeitsnah. Daß jene Eigenschaften den Briten tatsächlich
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