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Großenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt : 16.12.1862
- Erscheinungsdatum
- 1862-12-16
- Sprache
- German
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id38343789X-186212164
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id38343789X-18621216
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-38343789X-18621216
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungGroßenhainer Unterhaltungs- & Anzeigeblatt
- Jahr1862
- Monat1862-12
- Tag1862-12-16
- Monat1862-12
- Jahr1862
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'l, uch Großenhainer AütkkhMW- M AytiMM. Amtsblatt des Kömgl. Gerichtsamts und Stadtraths zu Großenhain. Gedruckt, verlegt und redigirt von Herrmann Starke in Großenhain. X°. 1-5. Dienstag, den 16. December 1882. 18 k« netter >en- hen ton- t. Ul ren uge, owie tuiä und IM er) Et »Ter der. Never -ie Levensgefahr durch ^ohkendampfe. In jedem Winter kommen Betäubungsfälle, nicht selten mit tödtlichem Ausgange vor, welche durch gehörige Vor sicht bei der Behandlung der Stuben- und Backöfen hät- ren verhütet werden können und allein dadurch herbeigeführt werden, daß die bei dem Verglimmen der Kohlen entstehen den schädlichen Dämpfe sich in die bewohnten Räüme ver breiten. Diese Dämpfe, Kohlendunft oder Kohlen dampf genannt, sind unsichtbar und meistens auch für den Geruch nicht bemerklich, aber eben deßhalb um so ge fährlicher, während der gewöhnliche Rauch sehr bald durch den Geruch und durch die beißende Empfindung in den Augen bemerkt wird. Der Koblendunst oder Kohlendampf ist ein Gemenge sehr verschiedener Luftarten und entsteht, wo Brennmate rialien unvollständig verbrennen (glimmen, schwülen ), daher bei ungenügendem Luftzuge und bei zu geringer Erhitzung der Brennstoffe. Dies geschieht 1) bei Kohlenbecken, weil durch den langsamen Ab zug des Rauches und durch die über den glimmenden Kohlen sich bildende Aschendecke der Zutritt von frischer Luft sehr behindert wird; 2) in Stuben- und Backöfen, wenn durch das Schließen der Klappen oder durch Verstopfung der Züge mit Ruß das Abziehen der schädlichen Luft verhindert, oder durch festes Schließen der Einfcuerungsthüren und der Lhüren des Aschenfalles der Zutritt kalter Luft wäh rend des Brennens abgehalten wird; 3) bei Anwendung von Brennmaterial, welches feucht ist oder zu viel Asche hinterläßt, wie nasses Holz, Abgänge vcn Flachs, feuchte oder erdige Stein kohlen, wie Staubkohlen, Sandkohlen, Kohlengruß und dergleichen; 4) im Anfänge des Einfeu erns oder bei neuem Aufschütten der Brennstoffe, indem in beiden Fällen Letztere noch nicht die erforderliche Hitze erlangt haben. Die von innen geheizten Stubenöfen, die eine Klappe im Rauchrohre haben, sind am sorgfältigsten zu überwachen, weil die Kohlendämpfe, welche sich nach dem Schlißen der Klappe noch erzeugen, nicht abziehen können und so durch die ELnfeuerungs - und Aschenfall öffnung in die Stube treten. Aber auch die von außen geheizten Stubenöfen bringen Gefahr, wenn alle Oeff- gungen gut geschlossen werden, während noch Kohlen darin glimmen; die eingesperrten Kohlendämpfe treten dann durch die Fugen des Ofens in die Stube, wie namentlich bei den sogenannten Berliner Oefen. Dasselbe findet bei den in bewohnte Räume eingebauten Backöfen Satt. Man wird daher am besten sich schützen, wenn man den Abzug aus dem Ofen nach außen so lange nicht hin dert, als noch etwas im Ofen glimmt; daher schließe man die Klappe im Rauchrohre gar nicht und verhüte das Zufallen derselben. Die Wärme, die dadurch verloren gehen könnte, ist namentlich bei eisernen Oefen nicht-so beträchtlich, als man zu glaubeu pflegt. Da überdieß ein guter Schluß der Einfeuerungs - und Aschenfallsthüren ebenso die Wärme in der Stube erhält, als die geschlossene Klappe des Rauchrohres, so sorge man für ersteren und lasse letztere, die so gefährliche Klappe, ganz weg. Kohlenbecken sind in geschlossenen Räumen immer schädlich, da sich alle von ihnen aufsteigenden Dämpfe in die Stube oder Kammer selbst verbreiten müssen; man vermeide sie daher gänzlich. Während der Rauch Husten und Augenbrennen erzeugt und den Athem beengt, bringt das Einathmen einer Luft, welche Kohlendunft oder Kohlendampf enthält, Eingenom menheit des Kopfes, Schwindel, Kopfweh, Umnebelung der Augen, Schlafsucht, ein Gefühl von Beängstigung und allgemeinem Unwohlsein, wohl auch Uebelkeit und Erbrechen hervor. Bei längerem Verweilen in solcher Luft tritt Betäubung, Ohnmacht, Scheintod, auch der Tod selbst ein. Besonders gefährlich wird eine solche Luft den Schlafenden. Fühlt man sich ohne sonstige Krankheit in einem ge heizten Zimmer unwohl, so verlasse man es sogleich oder öffne die Fenster, untersuche den Ofen, ob die Klappe geschlossen ist, ob noch glimmende Kohlen unter der Asche sind u. s. w. Erkrankte oder Scheintodte bringe man sogleich in die freie Luft oder wenigstens in ein anderes Zimmer, oder öffne, wenn dies nicht schnell genug ge schehen kann, Fenster und Lhüren, um einen Luftzug zu erzeugen; lüfte Halsbinden, Gürtel, Mieder und alle fest anliegende Kleidungsstücke, bringe den Körper wo mög lich in eine sitzende Stellung mit herabhängenden Beinen, spritze kaltes Wasser auf Gesicht und Brust, bürste oder reibe Füße und Hände und rufe schleunigst einen Arzt herbei. Bis dieser ankommt, trinke der Erkrankte etwas starken, schwarzen Kaffee; dem Ohnmächtigen oder Schein todten lasse man den Dunst oder Brodem von heißem starken Kaffeeaufguß einathmen. Großenhain, den 12. December 1862. Die Polizeibehörde. SchickerL. Erstatteter Anzeige zu Folge ist am 6. d. M. vor dem Gasthofe zum goldenen Löwen ein Säckchen mit Geld gefunden worden, was zur Ermittelung des Eigenthümers hiermit öffentlich bekannt gemacht wird. Mit Rücksicht auf das bevorstehende Christfest machen wir hier- durch Diejenigen, welche sogenannte Christbaume zum Verkauf hier einbringen, darauf aufmerksam, daß sie sich auf Erfordern über den rechtlichen Erwerb der genannten Baume auszuweisen haben. Die Polireibebörde. Großenhain, den 12. December 1862. Schickert.
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