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556 Wochenberichte der Leipziger Monatschrift für Textil-Industrie. No. 47. Aus den über Lyon erhaltenen Berichten geht hervor, daß sich der Mailänder Markt vom ersten Schrecken über die neuesten Kriegsereignisse wieder etwas erholt hat. Für die künftige Preisgestaltung muß natürlich die Abschnürung der venezianischen Produktionszentren, die möglicherweise noch weiter westwärts greifen wird, stark ins Gewicht fallen. Asiatische Seiden halten sich stabil mit bescheidenen Umsätzen. Flachs, Hanf, Jute, Ramie, Garne und Waren. London, 30. Oktober. Jutemarkt. (Privatmeldung.) Erste Marken für Januar-Verschiffung werden £ 44.0.0. gehalten. Am 30. Oktober wurden keine Eingänge gemeldet, abgeliefert wurden 282 Tonnen, das vorrätige Lager belief sich auf 9254 gegenüber 20542 Tonnen im Vorjahre. Am 5. No vember wurden als eingegangen 42 Tonnen gemeldet, abgeliefert wurden 107 Tonnen, das Lager betrug 9189 gegenüber 18716 Tonnen in der gleichen Woche des Vorjahres. Kalkutta kabelte am 31. Oktober ruhige Lage, Verkäufer fordern Rs. 37. — für November-Verschiffung, stetige Stimmung. Unterm 1. November wird unveränderte Lage gekabelt. Dundee, 9. November. (Nachdruck verboten.) Wie nun schon seit einigen Wochen, lag auch in der verflossenen Berichtszeit Rohjute still. Es ist wohl hin und wieder zu Verkäufen gekommen, die jedoch einen bedeuten den Umfang nicht erreichten. Die Notierungen haben keine Veränderung erfahren, Januar-Verschiffung verblieb auf £ 44 per Tonne. Es hat dies aber der Aufwärtsbewegung für Garne und Stoffe keinen Eintrag getan, da die Nachfrage lebhaft blieb. Die Stoffhersteller wollen neue Aufträge oft garnicht mehr annehmen, da sie mit Bestellungen überhäuft sind und die Versorgung nicht sehr gesichert erscheint. Selbst bei höheren Geboten wer den Orders nicht immer angenommen. Wesentliche Steigerungen sind so zu verzeichnen. 10’/, Unzen 40 Zoll Hessians notierten: 8 24/48 bis 8 30/48 (7 43/48 bis 7 44/48), 8 Unzen 7 12/48 bis 7 18/48 (6 37/48 bis 6 38/48). Garne konnten ebenfalls wesentlich in die Höhe gehen, sodaß die Preise da für mehr in Einklang mit denen der Stoffe stehen. Gewöhnliche 8 Pfund Schuß bedingten 5 sh. 11 d. bis 6 sh. (5 sh. 2 1 /, d. bis 5 sh. 3 */, d.), mitt lere Kette 6 sh. bis 6 sh. 1 d. (5 sh. 4 d. bis 5 sh. 5 d.). Manche Spinner verlangten auch noch mehr. — Auf den Flachsmarkt sind die Vorgänge in Russland natürlich nicht ohne Einfluß geblieben, Zufuhren trafen fast gar nicht ein. Die Stimmung war daher auch wieder sehr erregt. Das Geschäft lag still bei sehr festen Preisen und das Gleiche ist bezüglich Flachs- und Werggarne zu sagen. Leinenwaren waren verlangt, die höheren Forderungen übten aber einen nachteiligen Einfluß auf das Geschäft. Nachtrag. " Todesfälle. Heldentod für da« Vaterland «tarbem Julius Kleinberger, Vertreter der Firma Jakob Solinger, Kleiderfabrik in Aschaffenburg. Wilhelm Lippe, Mitarbeiter der Firma Seidenbaus P. Brandt, Hamburg. Max Kaiser, Inhaber der Tuchfirma M. Kaiser & Geisler in Mannheim. Erwin Freudenthal, Leutnant d. L. und Komp.-Führer, Ritter des Eisernen Kreuzes 1. und 2. Klasse, Inhaber des Frieden,Ordens mit Schwertern und der Württemb. Verdienstmedaille, Prokurist der mech. Tri ko t w eb er ei Stuttgart, Ludwig Maier & Co., Inh.: L. und H. Sußmann in Stuttgart. Kurt Büttner und Heinrich Rohn, Mitarbeiter der Firma C. G. Weber & Feustel, Greiz. Albert Jan van Delden, Leutnant, Sohn des Herrn Kommerzienrats Willem van Delden in Gronau (Westf.)- Max Mähler, Mitarbeiter bei den Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer & Co., Leverkusen. Arthur Düsselberg', Leutnant, Sohn des Mitinhalers der Krawatten- stoffabrik G. A. Düsselberg Söhne, des Herrn Arthur Düsselberg Krefeld. Otto Louis Gebauer, Färbermeister aus Crimmitschau. Franz Eckhardt, Mitarbeiter der Wollwarenfirma Eduard Bösel in Greiz. * „ * * Plauen i. V. Vorige Woche ist in Pläuen i. V. Herr Kommerzien rat Otto Erbert, Mitglied der 1. Sächsischen Kammer, im 76. Lebensjahre gestorben. Er war Inhaber der Deutschen Gardinen-Fabri k Otto Erbert in Plauen und Vorsitzender des Aufsichtsrates der Vogtländischen Bank. Burgstädt i. Sa. Fabrikbesitzer Gustav Friedrich Großer, ein hervorragender Textilindustrieller und Gründer der Weltfirma G F. Großer in Markersdorf bei Burgstädt, ist nach längerer Krankheit gestorben. Krefeld. Der Inhaber der Seidenwarenfabrik G. Hol len der Söhne, K refeld, Herr Wal ter Hollender, starb im Alter von 63 Jahren in Baden-Baden, wo er zur Erholung weilte. Jahnsdorf i. Erzg. Nach arbeitsreichem Leben verschied am 11. Ds. im 70. Lebensjahre der Strumpffabrikaut Herr Ernst Robert Eckert. Stiftungen, Schenkungen usw. Zwickau i. Sa. Die Kammgarnspinnerei Schedewitz A.-G. hat 20000 für den nach dem Kriege geplanten Neubau des Kindergartens in Schedewitz gestiftet. . Fabrikverkäufe. Linz. Die A.-G. der Klein münchner Baum wo 11 - Spin n e reien und mechanischen Weberei in Linz, die der Österreu h sehen Union bank nahesteht, erwarb die Spinnerei und Weberei F. O. Hermann in Reutte. ' Lohnbewegung, Arbeiterausstände. Tilburg (Holland). In der Tuchindustrie von Tilburg in Holland ist wegen Lohndifferenzen die Aussperrung von 6000 Textilarbeitern erfolgt. Beilage. Der Gesamtanflage unserer heutigen Nummer ist beigefügt: Ein Prospekt der Firma C. H. Weisbach in Chemnitz, betreffend: „Sämtliche für die Ausrüstung von Papier-Gewebe nötigen Maschinen.“ Unsere geehrten Leser werden auf die vorstehend angeführte Beilage hiermit noch besonders aufmerksam gemacht. Bekanntmachung. Die Äwischenscheine für die 5°/ o Schuld Verschreibungen der VI. Kriegsanleihe können vom 26. November d. Js, ab in die endgültigen Stücke mit Zinsscheinen umgetauscht werden. Der Umtausch findet bei der „Umtauschstelle für die Kriegsanleihen“, Berlin W 8, Behrenstrasse 32, statt. Außerdem übernehmen sämtliche Reichsbankanstalten mit Kasseneinrichtung bis zum 15. Juli 1918 die kostenfreie Vermittlung des Umtausches. Nach diesem Zeitpunkt können die Zwischenscheine nur noch unmittelbar bei der „Umtauschstelle für die Kriegs anleihen“ in Berlin umgetauscht werden. Die Zwischenscheine sind mit Verzeichnissen, in die sie nach den Beträgen und innerhalb dieser nach der Nummernfolge ge ordnet einzutragen sind, während der Vormittagsdienststunden bei den genannten Stellen einzureichen; Formulare zu den Verzeichnissen sind bei allen Reichsbankanstalten erhältlich. Firmen und Kassen haben die von ihnen eingereichten Zwischenscheine rechts oberhalb der Stücknummer mit ihrem Firmen stempel zu versehen. Mit dem Umtausch der Zwischenscheine für die JU.V/o Schatzanweisungen der VI. Kriegsanleihe in die end gültigen Stücke mit,Zinsscheinen kann nicht vor dem 10. Dezember begonnen werden; eine besondere Bekanntmachung hierüber folgt Anfang Dezember. Berlin, im November 1917. [43218 ReicKsbank-DireKtorium. Havenstein. v. Grimm. Papier-Spinnröllchen in 6, 7, 8 und 9 nun Breite, in Waggon-Ladungen fortlaufend abzugeben. J". Srunaor, Hocbneukircb (Rbld.), [4153a Telegr.-Adr.: Brunner, Hochneukireh • Fernruf Amt Rheydt 112. JPeter* 71itejr*oja Sohes, Eujj&xi, Rh Id-