Zweites im Saale des Gewandhauses zu Leipzig, Donnerstag, den 12. October 1871. Erster Theil. Symphonie (Esdur) von W. A. Mozart. Arie aus „Fidelio“ von Beethoven, gesungen von Frau Peschka-Leutner. Abscheulicher! wo eilst du hin? Was hast du vor in wildem Grimme? Des Mi tleids Ruf, der Menschheit Stimme — Rührt nichts mehr deinen Tigersinn ? Doch toben auch wie Meereswogen Dir in der Seele'Zorn und Wuth, So leuchtet mir ein Farbenbogen, Der hell auf dunkeln Wolken ruht; Der blickt so still, so friedlich nieder, Der spiegelt alte Zeiten wieder, Und neu besänftigt wallt mein Blut. Komm, Hoffnung, lass den letzten Stern Der Müden nicht erbleichen, Erhell’ mein Ziel, sei’s noch so fern, Concert (Adagio und Allegro) für Violoncell von J. Haydn, vorgetragen von Herrn Ernst Demunck aus Weimar. Zweiter Theil. Die Liebe wird’s erreichen ! Ich folg’ dem innern Triebe, Ich wanke nicht, Mich stärkt die Pflicht Der treuen Gattenliebe. O du, für den ich Alles trug, Könnt’ ich zur Stelle dringen, Wo Bosheit dich in Fesseln schlug, Und süssen Trost dir bringen ! Ich folg’ dem innern Triebe, Ich wanke nicht, Mich stärkt die Pflicht Der treuen Gattenliebe. Zwei Märsche von Joseph Joachim (zum ersten Male). Solostücke für Violoncell, vorgetragen von Herrn Demunck. a) Reverie von Vieuxtemps. b) Tarantelle von Piatti. j