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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 1.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-1.1878
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-187800007
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18780000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18780000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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91 lieh klar. Die 1U Bilder entsprechen den 10 In- carnationen oder Avatars des Wischnu, die des Bfarbigen Spieles aber ist weniger klar, es wäre j denn, dass das Parallelogramm, Schwert, Blume 1 (das Zeichen der gelben Farbe) und Vase (das Oval) dem Carreau, Pique, Trefle und Coeur der französischen Karte entspräche, sodass wir sonach Embleme des Wischnuismus noch heute auf un- sern Karten hätten. Ueber das Alter dieser Spiel karten erfährt man nichts Gewisses, man behaup tet jedoch, dass die oben beschriebenen über 1000 Jahre hinter sich hätten. Wie die Spiele selbst beschaffen sind, wissen wir nicht, allein sicher dienten zu verschiedenen Spielen auch verschie dene Karten, sodass man nicht alle Nationalspiele wie bei uns mit einer und derselben Karte spielen konnte. Indess muss man von den eigentlichen indischen Karten diejenigen unterscheiden, welche von Persischen und Mohammedanischen Secteu in Indien gebraucht werden. Dieselben sind zwar auch zirkelrund (mit Ausnahme der von Teheran, welche die europäische Form haben), haben aber andere Farben: Krone, Vollmond, Säbel, Sclave, Harfe, Sonne, Brief oder Ferman, Kissen. Sie haben auch zuweilen andere Figurenblätter, näm lich König (schah), Königin (bibi), Tänzer (couli), Löwe (As) und Soldat (serbas), allein die ge wöhnlichen Spiele stimmen hierin mit den national indischen überein. Ihre drei Hauptspiele heissen Tsehaturanga, mehr dem Trictrac oder Puff ähnelnd als einem Kartenspiel, Ghendgifeh, das europäische L’Hombre ä trois, und As Nas, nur in Teheran üblich, unser Trente et un. (Fortsetzung folgt.) Louis de Silvestre, Königl. Polnischer und Churfiirstl. Sächsischer Hofmaler. Von G. 0. Müller, Inspector a. d. K. S. Gemäldegalerie zu Dresden. (Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) Da nun nirgends Kunde ist, dass dem Bilde ein Unfall auf der Reise passirte, das erstgemalte in Dresden gebliebene Original aber höchst wahr scheinlich jenes grosse Bild mit der K. Familie ist, dessen Hasche bei seiner Beschreibung des japanischen Palais als ehemals dort hängend er wähnt und welches während des siebenjährigen Krieges zu Grunde ging, so lässt sich mit grösster Wahrscheinlichkeit behaupten, dass das Galerie bild jenes Vermäclitniss sei. Eine Copie dieses Bildes in kleinerem Maass stabe hängt im Palais Sr. K. K. Hoheit des Erz herzogs Albrecht in Wien. Dieselbe stammt aus der Verlassenschaft des Herzogs Albrecht von Sachsen-Tesclien, eines Sohnes August III. Zum Zeichen, wie sehr der König Silvestre schätzte, erhob er ihn und seinen Neffen Nicolas Charles während des Keichsvicariats von 1741 in den Reichsadelstand und licss ihm laut Verord- I nung vom 25. September 1742 9000 Tlialer Hil das grosse Werk auszahlen, welches man als j höchst gelungen bezeichnen kann. ! Zieht man in Betrachtung, wie sehr bei einem solchen Ceremonie- und Portraitstiick der Künstler ! den Bestimmungen des Auftraggebers sich unter zuordnen geuöthigt ist, so muss man gestehen, dass Silvestre seine Aufgabe glänzend gelöst hat. | Alle Figuren haben Platz zum Stehen und nirgends kommen Perspectivfehler vor, an welchen manches grossräumige Werk der Neuzeit, welches gleiche | Summe kostete, empfindlich leidet, j Am 23. April 1742 ging Silvestre den Grafen Brühl bittschriftlich an, ihm die Stelle eines Di- | rectors der K. Galerie zu verleihen, doch trug I Letzterer Bedenken, seinem Wunsche zu willfahren, ! da er die Kraft des Malers nicht in dieser Sine- | eure begraben wissen wollte. Die abschlägige | Antwort Brülifs vom 27. April 1742 enthielt zu- , gleich eine weitere Erhöhung des Gehaltes Sil- vestre’s um 200 Thaler. Höchst wahrscheinlich fällt auch um diese Zeit das Malen des Decken bildes im Balisaale des Brühl’sckeu Palais. Es stellt dasselbe den Belleroplion dar, welcher aut dem Pegasus reitend die Chimaira bekämpft; den l übrigen Raum füllen die Götter aus, welche dem Kampfe Zusehen, am Rande des Bildes sind die i stürzenden Laster. Lange war das Bild übel zuge- j richtet, fehlende Ziegel hatten den Regen eindringen lassen. Endlich im Jahre 1855 wurde das schmählich | vernachlässigte Kunstwerk einer Restauration uuter- j zogen und diese durch den geschickten Maler j Sattler glücklich zu Ende geführt. ; Im Jahre 1743 am 17.0ctober traf den Kiinst- i 1er das harte Geschick, seine Gattin Maria Catha- rina nach 39jähriger glücklicher Ehe zu verlieren ; j sie starb im 63. Lebensjahre. Tief beugte dieser | Schicksalsschlag den wackeren 68jährigen Künst- | 1er, der jedoch als wahrer Christ aus der Reli- 12 *
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