118 Tietzel Schaubenrigk“ vom Herzoge dahin be- scbieden „ex parte der Münze“ und auf dem Landtage zu Botteistet waren Beide in gleicher Angelegenheit. „Tertia lamperti, 18. September, waren in Jena proconsul Gutbier mit dem Notar in der selben Sache, die Münze zu probiren.“ (Gesch. d. Farn. Gutbier, S. 96.) Auch wird in demselben Jahre, 26. October, bei einem Mahle der Salzaer Herren ein Beter Münzmeister erwähnt, wobei es freilich fraglich bleibt, ob das Wort Münzmeister hier den Titel (für den es der Verfasser der an geführten Familiengeschichte S. 312 zu nehmen scheint) oder bereits als Familienname aufzu fassen sei. Id77, am 25. Juli, Freitags Jacobi, wurden aus Salza 401) Gulden in die Münze zu Gotha geliehen und zu neuem Gel de umgeschmol zen. (A. a. 0. S. 111.) Die letzte Nachricht nun über die Thätigkeit der Salzaer Münze, kurz schon erwähnt von Klotzsch im Versuch einer Chur-Sächsischen Münz- geschicbte I. S. 217 und von v. Posern, S. 141, stammt aus dem Jahre 1490, einer Zeit also, wo Salza, das nach Herzog Wilhelm’s III. Tode 1482 den fürstlichen Brüdern Ernst und Albrecht ge huldigt hatte, in Folge der Erbt.heilung von 1485 bereits zum Meissner Theile au das Albertinische Haus gekommen war. Ein Rescript Herzog Georg’s, dat. Dresden am tage Thymotei 1490 (24. Januar) sagt nämlich : Da die gute Landesmünze sich vergriffen und fremde Münze, die meist von geringerem Gehalte sei, als die einheimische, sich eingeschlichen habe und zum grossen Schaden von Land und Leuten der eigenen Münze gleichgenommen werde, so habe der Herzog mit seinen Vettern, dem Kur fürsten Friedrich (dem Weisen) und dem Herzoge Johann (dem Beständigen) beschlossen, auf’s Neue unter vorigem Schrot und Korn eine merkliche Anzahl Silbers und zwar zu Zwickau und zu Salza vernninzen zu lassen.*) Das entsprechende Ausschreiben des Kur fürsten Friedrich und seines Bruders, des Herzogs Johann, dat. Weimar, Dienstag AVenzislai, findet ! sich abgedruckt in Hirsch’s März-Archiv, VIII. Theil, S. 23. In Folge dieser Kescripte, auf welche die Verhandlungen des Naumburger Münztages vom 22. Mai 1490 sich gründeten, beschlossen daun die beiderseitigen fürstlichen Käthe in der Zeitzer Conferenz am Montag S. Lorentzen Abend (9. August*): „Man sol munczen an czwien enden (Orten), nemlich zu czwigkau vnd zu salcza.“ Doch sollte diese neue Prägung nur ein Ver such sein, dessen Erfolg, vor weiterem Fort schreiten in der Münzverbesserung, die Fürsten erst abwarteu wollten. Zur Vermünzung in Salza wurden damals 1700 Mark bestimmt, von denen 1000 Mark zu Groschen, 550 Mark zu Pfennigen und 150 Mark zu Hellern ausgeprägt werden sollten.**) Diese neuen zu Salza entstandenen Gemein schaftsmünzen lassen sich aber aus den noch vor handenen derartigen Münzsorten jener Zeit, vor der Hand wenigstens, nicht mit Sicherheit her ausfinden. Der 1490 in Salza fungirende Münzmeister hiess Martin. Doch scheiut diese erneute Thätigkeit der Salzaer Münze eine nur ganz vorübergehende ge wesen zu sein. Noch finden wir Salza 1495 als Wechsel- Stiitte erwähnt (Miiuzmandat, dat. Torgau, Mittw. nach Judica 1495 in Hirsch’s Münz-Archiv, VIII, S. 26, Nr. XXVI), des Giirtleins in der Münze zu Salza aber, des Münzgärtleins am Seigerhause wird noch 1629 und 1636 gedacht. (Gesch. d. Farn. Gutbier, S. 512 u. 520.) Nachtrag zu dem Artikel über den Hofnarren Fröhlich in Nr. 2 u. 3, Eine Porzellanfigur (bunt) des Hofnarren Fröh lich in Lebensgrösse ward im J. 1878 zu London versteigert (s. oben Nr. 14 S. 11^. Ein anderes Exemplar besitzt Lady Schreiber in London. Zwei Porzellanbüsten der Hofnarren Schmiedel und Fröh lich, ganz wie die oben angegebenen (s. S. 12), *) S. auch Th. Erbstein’s angef. Uebersieht, S. 604, Amnkg. *) Hirsch, Münz-Archiv, I. Theil, S. 163. **) „Item, zu Saltza soll man siebenzehen hundert Marek Silber vormiintzen, nemlich von tawsent Marcken Groscln-n, von sechstehalb hundert Marcken Pfenniger vnd von anderthalb hundert Marcken Heller.“ Hirsch, Münz- Archiv, I. 163.