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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 4.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-4.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18810000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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98 rechtstehenden Affen in chinesischer Menschentracht gleichsam vorwärts geschoben. Eine mythologische Erklärung lässt sich für diese Gruppe nicht finden, dass sie ein Phantasiestück ist, kann noch weniger angenommen werden, sie muss also ebenso wie die eben angeführten ägyptischen Bilder einen für uns wenigstens jetzt unverständlichen geheimen Sinn haben und irgend eine Episode der Buddhareligion persiflieren. Die griechischen Künstler haben nun aber dieses Genre der Malerei und Skulptur am Meisten gepflegt. So soll der griechische Maler Ktesilaus, ein Schüler des Apelles, die Fabel von der Wiedergeburt des Bacchus aus der Hüfte des Zeus zu einem Spott bilde, Zeus in der Wochenstube, benutzt haben. Er liess nämlich den bärtigen Vater der Götter und Menschen, eine Weiberhaube auf dem Kopfe, unter Stöhnen und Aechzen mitten unter heftigen Geburts wehen von den Tuoien entbinden (Plin. H. Nat. XXXV. 40, 33). Eine Caricatur ist auch die Dar stellung, welche sich auf einer früher R. Mengs ange- hörigen, jetzt in Petersburg befindlichen Vase, wo Jupiter, der aber hier mehr dem Fratzenbilde Mac- cus in dem römischen Atellinum als dem Donner gott gleich, unter Begleitung des Merkur, der ihm mit einem Diebeslämpchen vorleuchtet, in das Fen ster der Alkmene einsteigt (bei Winkelmann, Monum. Ined. Nr. 109, d’Hancarville, Antiq. Etrusq. Grecq. etc. T. IV, pag. 105, und bei Ebeling, Geschichte der Groteske, Tafel H). Ein anderes Caricatur- bild, allerdings schlimmerer Art, ist das zu Hercula- num entdeckte Wandgemälde, auf welchem Aeneas, begleitet von seinem Sohne Ascanius, seinen Vater Anchises aus dem brennenden Troja fortträgt. Alle drei Figuren haben Hundsköpfe, werden also als Kynokeplialen vorgestellt, dabei aber zeigen sie ver hältnismässig grosse Zeugungsglieder (nach den Pitture d’Ercolani T. IV. pag. 368, ohne die ob- scönen Beigaben bei Champfleury pag. 66, der gleich daneben dasselbe Sujet nach einem zu Florenz be findlichen geschnittenen Steine abgebildet hat). Eine antike Schale aus Terracotta bei Millin, Peintures de vases antiques, T. II pl. X., stellt den Hercules dar, wie er den Jupiter auf seinen Schultern fort trägt, und Böttiger, Kleine Schriften, Band I, Seite 371 ist überzeugt, auch diese Scene sei Caricatur, der Künster habe nämlich damit zeigen wollen, wie der trunkene Donnergott lediglich auf diese Weise von einer Schmauserei habe fortgebracht werden können. Ein von Tischbein publiciertes Vasenge mälde, welches den Arion darstellt, wie er auf einer ungeheueren Forelle reitet, kann auch weiter nichts als eine Caricatur sein. In gleicher Weise ist auch eine jetzt leider durch die Feuchtigkeit zerstörte Freske in Pompeji zu erklären, die auch noch aus einem ändern Grunde interessant ist. Dieselbe stellt nämlich ein antikes Maleratelier dar. In der Mitte sitzt ein Maler vor einer Staffelei und zeichnet eine männliche Person, die ihm gegenüber sitzt, ab, links befinden sich zwei Tauben, einige nnissige Zuschauer sind vorhanden und einer rechts beschäftigt sich mit einem Hunde. Auffallender Weise sind aber sämmtliche menschliche Figuren winzig klein. Dies beweist, dass wir es hier mit einer Caricatur zu thun haben, denn offenbar sind unter den hier ge zeichneten Figuren Pygmäen zu verstehen, jene fabel haften Wesen, die wir auf verschiedenen Pompeja- nischen Wandgemälden in ihren Kämpfen mit den Kranichen dargestellt finden (siehe die Abbild, bei Champfleury, pag. 168, 174, 175). Allerdings kom men sie auch in anderer Beziehung vor, so auf Kro kodilen reitend auf einer Pompejanischen Freske (ebenda Seite 177) und in häuslichen Beschäftigungen (ebenda Seite 179, 182, 186). (Fortsetzung folgt.) Die Hof-Silberkammer und die Hof-Kellerei zu Dresden. Dresden, Wilhelm Baensch, 1880. Kl.--8°. (206 Seiten.) Diese hochinteressante historische Untersuchung über den Ursprung und die Geschichte der Hof- Silberkammer und der Hof-Kellerei des Königlichen Hauses Sachsen ist die Arbeit des Herrn Kammer herrn von 6 Byrn hierselbst, dessen Studien über die Geschichte des sächsischen Hofes bekannt genug sind. Dieselbe ist nach den besten archivalischen Dokumenten mit peinlicher Sorgfalt gemacht, und giebt zuerst über einen in jeder Beziehung hochwichti gen Theil des Familienschatzes des Hauses Wettin Aus kunft. Wer je Gelegenheit gehabt hat, die Schätze der Dresdener Hof-Silberkammer, welche eine Art Fortsetzung des Königlichen Grünen Gewölbes aus macht und von sehr vielen Fremden besucht zu werden pflegt, in Augenschein zu nehmen, wird ge wiss die Mittheilungen über die Geschichte derselben, die hier zum ersten Male nach den sichersten Quellen gemacht worden, mit grossem Danke entgegenneh men. Allerdings muss im allgemeinen bemerkt wer den, dass die Hof-Silberkammer, so reich sie an goldnem, silbernem und Porzellangeschirr ist, im Ganzen doch in ihrem gegenwärtigen Bestände nur dem vorigen und gegenwärtigen Jahrhundert ange hört und arm an älteren Gegenständen ist. Wie dies gekommen ist, ergiebt sich aus dem Buche selbst. Ebenso steht es mit der Hof-Kellerei. Diese enthält zwar heute noch eine grosse Anzahl interessanter emaillierter gläserner Trinkgeschirre, die, wenn sie heute unter den Hammer kämen, eine sehr be deutende Summe Geld einbrinjren würden, allein o "
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