1881. Ende August. Nr. 16. Zeitschrift für Museologie und Antiquitatenkunde sowie für verwandte Wissenschaften. Erscheint monatlich zwei Mal. Redacteur: Hofrath Dr. J. G. Th. Graesse, Director des K. Grünen Gewölbes, der K. Porzellan- und Gelass-Sammlung und des K. Münzkabinetts zu Dresden, K. Bibliothekar, wirkl. Mitglied der K. Russ. Archäolog. Gesellschaft zu Moscau, ord. Mitglied des Gelehrten-Ausschusses des Germanischen Museum zu Nürnberg, Ehrenmitglied des Museum Francisco- Carolinum des Landes Oesterreich ob der Enns, corre3pondirendes Mitglied der Academia Araldico-Genealogica Italiana zu Pisa und der Soci6t6 des bibliophiles zu Antwerpen, Ritter des K. Sachs. Verdienstordens 1. Classe und des K. K. Oesterr. Ordens der Eisernen Krone, des K. Russ. St. Annen-Ordens und des K. Preuss. Kronenordens 3. Classe, Inhaber der Medaille S. H. des Papstes Pius IX.: Causa laetitiae nostrae, etc. und der Medaille 8. H. des Papstes Leo XIII.: Thomae Aquin. Doctrina in pristinum decus restituta. Erscheint Mitte und Ende jeden Monats. — Abonncmentspreis pro Jahr 20 Mark. Einzelne Nummern 1 Mark. — Insertionspreis für die durchlaufende Petitzeile oder deren Raum 40 Pf., zweimal gespalten 20 Pf.. viermal gespalten 10 Pf. Bei zwölfraaliger, monatlich wiederholter Aufnahme wird von diesen Preisen 25%, bei vierundzwanzismaliger, alle halbe Monate erfolgter Aufnahme 40% Rabatt gewährt. Inhalt: Die Hof-Silberkammer und die Hof-Kellerei zu Dresden. (Schluss.) — Ein merkwürdiges Elfenbeinsehnitzwerk im Königlichen Grünen Gewölbe zu Dresden. — Beiträge zur Geschichte der Caricatur. (Fortsetzung.) — Haupt preise der Kunstsammlung Disch, versteigert zu Köln im Mai 1881. — Vermischte Nachrichten. — Inseratentheil. Die Ilol'-Silberkaminer und die Hof-Kellerei zu Dresden. Dresden,Wilhelm Baenscli, 1880. Ivl. -8°. (206 Seiten.) (Schluss.) Cap. III. An Silber: 1. An silbernen Epargnen: Eine grosse Epargne nach französischer Fagon von fünfzehnlöthiger Probe, in Dresden von dem Hofsilber arbeiter Christian Gottlob Irminger (C. G. I. [SM]) gearbeitet und am 31. October 1747 abgeliefert. Im Monat Dezember 1752 hat der Silberarbeiter Inger- mann diese Epargne verändert und statt unterschie dener Blumen die vier Jahreszeiten darauf angebracht. In der ursprünglichen Anlage hat das Kunstwerk 123 Mark 5 Loth gewogen, durch die Umarbeitung erhielt es 126 Mark 12 Loth, wurde aber durch eine Reparatur am 30. Juni 1795 auf 125 Mark 10 Loth, (circa 29 ‘/ 2 kg) reduziert. Zu derselben gehören Entwürfe in einem Gypsmodell und in Zeichnungen, angefertigt vom Hofsilberarbeiter A. Fickert, Rococo- styl, welche zur Zeit unausgeführt sind. Diese Epargne ist wohl das schönste Kunstwerk der Sammlung. Ein Löwe hält das kursächsische, ein Adler das pol nische Wappen, umgeben von Genien, Blumenwerk und Cascadellen. Die Arbeit von 1795 ist von weit geringerem Wertlie. 2. Das Silber-Service mit [FA] und Kurliut, das „Familiensilber“, gefertigt von Sclirödel [SM]. 1 ) 3. Das Silber-Service mit [FA] im Schilde. Mono gramm: C. D. S. 4. Das Service F. A. mit Krone. Monogramm: C. G I., dreizeliulöthig, dabei auch Stücke, H. L. S. [SM] bezeichnet. 5. Das Service, mit F. A. gezeichnet. Monogramme: Rossbach, Sclirödel und C. D. S. abwechselnd. 6. Das Service, mit [AR3] gezeichnet, mit sechs dazu gehörigen Giessbecken und sechs Giesskannen, sämtlich gezeichnet [AR3]. Monogramm: O. M. Augsburg, als Zeichen eine Eule. 7. Das Service, gezeichnet [AR3] im Schilde, dreizehnlöthig, mit Monogramm: P.*I. (Paul Inger- mann), wohl das älteste der Silber-Service. 8. An silbernen Leuchtern: a. Tafelleuchter: 36 Girandolen, fagonniert, mit [AR3] bezeichnet. Monogramm: C. H. I. 2 ) 100 Tafelleuchter desgleichen C. H. J. | 80 hohe Tafelleuchter, [FA] im Schilde, drei zehnlöthig. Monogramm: C. D. Sclirödel. *) Zu diesem Service lieferte der Hofsilberarbeiter Fickert Ergänzungen mit geplagter Krone und Wappen, und mit gra vierter Krone und Wappen. J ) Vielleicht der Hof-Gold- und Silberarbeiter Christian Heinrich Ingermann. Sie wurden, wie die nächstfolgenden, 1747 angeschaflt und zusammen mit 12 750 ßthlr. 14 Gr. I 3 , Pf. bezahlt.