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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 4.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-4.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18810000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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29 steiler Herr Champfleury, Director des Musee ee- ramique zu Sevres, ein höchst interessantes Buch: Histoire des fayences patriotiques frangaises (Paris, 1875, IIP M.), worin er eine grosse Anzahl von Fayencen aus der ersten französischen Revolution von 1787 bis 1793, die er zumeist selbst besass, beschrieben hat. Sie sind historisch wichtig, weil es feststeht, dass durch die auf diesen Geschirren an gebrachten Mottos und Bilder die überspannten Ideen der französischen Demokratie, namentlich unter den niederen Ständen, verbreitet, und von diesen, so zu sagen, mit den auf und in ihnen aufgetragenen Speisen und Getränken, von ihnen eingesogen wurden und in ihr Fleisch und Blut übergingen. Man kann auch, wenn man sie in chronologischer Ordnung be trachtet, erkennen, wie jener Hass gegen Königthum, Adel, Geistlichkeit und bessere Stände mit den Jahren zunahm. Von künstlerischer Bedeutung sind sie natürlich nicht, sondern zumeist sehr primitiver Art, und erheben sich nicht über die schwächsten Produkte der holländischen gewöhnlichen keramischen Leistun gen. Gleichwohl ist jeder Beitrag zur Kenntniss dieser Art von Töpferwaare höchst interessant (siehe auch Jänicke, Handbuch der Keramik, Seite 558 fgg., der aber nur Champfleurys Werk benutzt hat), und deshalb gebe ich hier die Beschreibung von zwölf Ö o solchen Tellern, die Herr Anticpiitätenhändler Salomon in Dresden besitzt, welcher die Güte hatte, mir Fol gendes mitzutheilen. Nr. 1. Zwei decolletirten Frauen wird von einem Bürger, der an einer Leine einen Hund führt, auf die Schleppe getreten, so dass ein ganzer Theil des Körpers entblösst ist. Darüber steht: Ah sil y voyait 1787. Nr. 2. Ein Geistlicher, in der Mitte zwischen einem Bauer und einem an ersteren sich anklam mernden gelb gekleideten Adeligen oder Soldaten, halten gemeinschaftlich über ihre Häupter eine Decke mit Geldbeuteln; an den Seiten steht: Unissons nous il est temps 1789. Nr. 3. Eine Kanone, auf welcher ein den Schna bel aufthuender Halm mit Inschrift: Je Veille Pour la Nation 1790. Nr. 4. Zwei Hirsche, zwischen welchen ein ab gelegtes Geweih liegt, darüber: Les cerfs dolens 1790. Darunter: Je pleurs ce que les hommes vou- draient Avoir perdu. Nr. 5. Ein Bürger, der durch Fliegen gehindert wird, nach einem Hause zu gelangen, an welchem eine Fahne aushängt: Hotel de la paix. Darunter: Je desire y arriver 1790. Nr. 6. Ein bürgerlich gekleideter Herr (LouisXVI.) mit einem Grabscheit in der Hand, hat auf seinem Rücken einen Schild, worin die drei Lilien; an den Seiten wird dieser Schild unterstützt durch ein Schwert und eine Art Scepter, daneben steht: Je suis las de les porter 1791. Nr. 7. Amor hält in der einen Hand zwei brennende Herzen, in der ändern eine Fahne, worauf: W l’amour. Umschrift: C’est le moment de faire un petit enfant 1791. Nr. 8. In einer Kapelle, an welcher ein Firma schild Mr. Durand steht, kniet eine Frau im Beicht stuhl und ruft: Une toute petite seule fois mon paire. Der Beichtvater fragt darauf: Combien de fois mon enfant. Draussen im Hofe der Kapelle steht ein Mann, der, die Hände faltend, ruft: Cri pas si fort Jeanette il va tentendre 1791. Nr. 9. Eine Frau, mit Degen in der Hand, exercirt Soldaten ein, darunter: Femme Brunet bonne citoyenne 1793. Nr. 10. Ein Russe, ein Preusse und ein Eng länder sitzen gemeinschaftlich an einem Tisch, da neben: Le triple aceord 1793. Nr. 11. Ein Grenadier in strammer Haltung, an den Seiten die Inschriften: Ma vie est ma patrie l’an 4 de la libertd. — Mourir pour la patrie c’est un sort plein d’appas. Nr. 12. Ein Teller mit der Guillotine und Hin richtung, ein Henker hebt den blutigen Kopf, da runter: Execution de Louis Capet le 21 Janvier 1793. Vermischte Nachrichten. (Deutsches Reich.) Der Katalog des Königlichen Museums der Gypsabgüsse zu Dresden, verfasst vom Geh. Hofrath Professor Dr. Hettner, ist soeben in vierter Auf lage erschienen. Seit der letzten, 1872 erschienenen Auflage hat sich die Sammlung um beinahe 300 Abgüsse vermehrt; während 1872 nur 644 Abgüsse vorhanden waren, enthält die Samm lung gegenwärtig deren 940. Zur Aufstellung der neuen Er werbungen bedurfte es nicht nur einer Raumerweiterung, sondern auch bedeutender Veränderungen in der bisherigen Ordnung der Sammlungsgegenstände. Aus den Bildwerken des Mittelalters und der Renaissance, die von 71 auf 180 Nummern gestiegen sind, wurde im westlichen Flügel des Zwingers eine besondere Abtheilung gebildet. Die ägyptisch- assyrisch-etruriscbe Abtheilung vermehrte sich um 18 Objecte, die der griechischen und römischen Kunst erfuhr einen Zu wachs von 169 Abgüssen. — Die Besprechung der egyptischen Bildwerke geschah gestützt auf Unterlagen des Professors Georg Ebers, bei der der assyrischen wirkte Professor Friedrich Delitzsch mit. (—) Das Königliche zoologische Museum zu Dresden vermehrte sich im letzten Jahrzehnt um etwa 900 Säugetliiere und 6100 Vögel, um 1282 Amphibien, 2514 Fische, 6113 niedere Thiere und 70,000 Insecten. Seit dem Jahre 1874 sind mit der Sammlung auch in räumlicher Hinsicht vielfache Veränderungen vorgegangen, weshalb der von dem Director, Ilofrath Dr. Meyer, jetzt veröffentlichte Führer, dem 12 Tafeln mit Abbildungen beigegeben sind, den Besuchern der grossartigen Sammlung recht willkommen sein dürfte. In der Sammlung selbst ist die praktische Einrichtung durch geführt, dass die Etiquetten der Sammlungsgegenstände durch
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