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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 5.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-5.1882
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188200006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18820000
- Sammlungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Inh.-Verz. hinter S. 8 eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Links
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Vermischte Nachrichten. Deutsches Reich. (Dresden.) Die k. Gemäldegalerie hat jüngst einen höchst wertvollen Zuwachs durch eine sehr anerkennenswerte patrio tische Gabe des Herrn Professors Maurice Bertram! von hier erhalten. Und zwar sind es, wie Professor Julius Hübner dem „Dr. J.“ schreibt, fünf meisterhafte Bildnisse von der Iland des mit Recht als Porträtmaler so berühmten Anton Graff, welche bisher in einer Leipziger Familie dauernd auf bewahrt und schon dadurch vor aller Beeinträchtigung und Beschädigung in glücklichster Weise geschützt und wohler halten blieben. Drei derselben sind in dem Treppensaal Nr. 22 b des zweiten Stockwerkes auf der rechten Seite der grossen Wand, die beiden anderen links placiert worden. Die drei erstgenannten zeigen die Bildnisse des Professors Böhme, k. polnischen und kurfürstlich sächsischen Hofhistoriographen an der Universität zu Leipzig, und seine Frau in Halb- ligur mit Händen, sowie ein zweites kleineres Brustbild desselben Mannes in vorgerückterem Alter. Auf der linken Seite der Wand befinden sich die Bildnisse des Hofrats Hetzer, damals Amtmann in Delitzsch, und seiner Frau, geb. Funkler. Die erstgenannte Gruppe übertrifft an künstlerischem Werte j und an liebevollster Durchführung die zweitgenannte und bietet j ausserdem das ganz besondere Interesse, dass beide Darge- j stellte mit dem jungen Goethe, während dessen Studentenzeit j in Leipzig, in nahe Beziehung traten, da er bei ihnen Woh nung genommen hatte und ihrer aufs Ausführlichste im ersten Bande von Dichtung und Wahrheit erwähnt, insbesondere aber den bildenden Einfluss eingesteht, welchen die Frau Profes sorin auf ihn ausgeübt habe. (Dr. Anzgr. Nr. 169.) (Friedrichshagen.) Ein von Goethe selbst verschenktes Goethebild hat ein Mitarbeiter des „Berl. T.“ entdeckt, und zwar bei dem Besitzer des Müggelseklösscliens, Herrn Schäfer. Es ist das ein lebensgrosses Brustbild in Oel, den alten Ge heimrat im Schmucke seiner Orden und Grosskreuze darstel lend; unten links steht: H. Kolbe 1828. Da bereits ein Ivolbe’- sches Goethebild existiert — von H. Kolbe aus dem Jahre 1822 — ein Bild, das dem Friedrichshagener in allen Details gleicht, so ist es höchst wahrscheinlich, dass wir es hier mit einer späteren Kopie des Kolbe’schen Bildes — ob von Heinrich Kolbes eigener Hand, mag dahin gestellt bleiben — zu tliun haben. (Schwerin.) Das neue Museum, dessen Bau am 19. März 1877 begann und nach den Plänen sowie unter Leitung des grossherzoglichen Hofbaurats Willebrand aus geführt war, wurde am 26. Mai von dem als grossherzoglirhen Kommissarius fun gierenden Baurat Daniel zu Schwerin abgenommen. Die gross herzogliche Gemäldegalerie wurde bereits in den Räumen des neuen prächtigen Gebäudes nach Anordnung des Museumsdirek tors Dr. Schlie untergebracht. (Dr. Anzgr. Nr. 158.) (Alfter, Kreis Bonn.) Zwischen Alfter und Dransdorf wurden im Februar dieses Jahres in 2 m Tiefe ein Bleisarg mit Skeletresten, Mitbrassymbolen, einer Glasphiole mit Trinkbecher von schwarzgefärbtem Thon, eine kleine Büchse von Knochen und 19 römische Kaisermünzen gefunden. Die Gegenstände sind fast alle ins Bonner Provinzialmuseum ge kommen. (Jahrb. d. Yer. v. Altertumsfr. H. 72.) (Andernach.) Uber Ausgrabungen und Funde aus römi scher Zeit berichten E. aus’m Weerth und F. v. Vleuten in den Jahrbüchern des Vereins von Altertumsfreunden 11.72. (Bendorf.) Uber römische Gräber, gefunden im vorigen Jahre bei Anlage der Westerwaldbahn und Beigaben berichtet Schaaffhausen in den Jahrbüchern des Vereins von Altertums freunden H. 72. (Bertrich, Kreis Kochern.) Ein römisches Massenbad wurde entdeckt. (Jahrb. d. Ver. v. Altertumsfr. 11.72.) (Bonn.) In der Hospitalgasse fand man in 3 m Tiefe 9 rö mische Steinsärge mit gewöhnlichen Beigaben. Später fand man in der Wenzelsgasse noch 10 römische Särge mit Aschen urnen, Münzen und Thongefässen. Auch 2 Fragmente von Grabsteinen wurden zu Tage gefördert. (Ebenda.) (Bonn.) Am 18. April bewilligte die hier tagende Kom mission für die rheinischen Provinzialmuseen zu Bonn und Trier einen ausserordentlichen Zuschuss von 4000 Mark für die Forsetzung der Ausgrabung der römischen Thermen in St. Barbara bei Trier. (Westd. Ztschr., lvorrspdz.-Bl. Nr. 6.) (Brohl.) Ober römische Befestigung auf dem Thalrande bei Brohl schreibt von Veith in den Jahrbüchern des Vereins von Altertumsfreunden II. 72. (Bubenheim, Kreis Koblenz.) Im Frühjahr wurden die Baderäume einer römischen Villa aufgedeckt; hervorznheben ist ein unter derselben liegender kreisrunder heizbarer Saal. (Jahrb. d. Ver. v. Altertumsfr. H. 72.) (Eisenberg, Pfalz.) Ein römischer 28 Fuss tiefer Brunnen wurde entdeckt, auf dessen Boden sich zwei ineinander passende Kasserole aus versilberter Bronze fanden; eines enthält ein feines Sieb. (Westd. Ztschr., Ivorrspdz.-Bl. Nr. 6.) (Herborn.) In der Nachbarschaft ist ein zertrümmerter, zehn Farben in schönen Mustern zeigender Mosaikfussboden gefunden worden. (Ebenda.) (Lautenbach, Kreis Üttweiler.) Im April wurden in einem Steinhaufen (römischer Tumulus?) gefunden und dem Trierer Museum einverleibt: zwei Armringe, an jedem Ende in eine Spiralscheibe auslaufend, ein Haarpfeil mit Radverzierung und eine 18 cm lange Nadel mit Öse, sämtlich aus Bronze. (Ebenda.) (Oureu hei Malmedy.) Reste eines römischen Gebäudes sind gefunden worden. (Ebenda.) (Pachten bei Dillingen.) Ein römischer Brunnen wurde entdeckt, in welchem mehrere römische Kleinerze und ein Ballen von mehreren Hundert kleinen Nägeln, mit Ziegeln und Erde zusammengerostet, sich fanden. (Ebenda.) (Perscheid bei Oberwesel.) Man ist auf eine römische Villa gestossen und hat dabei einen mit Trauben ornamen tierten Stein, einen Stein, welcher einen den Kopf unter den Flügel steckenden Vogel darstellt, einen kugelförmigen stei nernen Krug und eine grosse Anzahl lconstantinischer Münzen gefunden. (Ebenda.) (Schlosseck, Pfalz.) Im April sind auf dieser Ruine Funda mente alter Bauten blossgelegt worden. Dabei sind Eisen stücke von einfach konstruierten Lanzen, steinerne Kugeln, Reste frühmittelalterlichen schwärzlichen Geschirres und zahl reiche aufgeschlagene Tierknochen gefunden worden. An ein em Eckquader eines Turmes ist eingehauen: | t H1RGAK1A | . (Ebenda.) (Trier.) Auf dem römischen Begräbnisplatze in Maar- Paulin sind von Januar bis April gefunden worden unter anderen ein 7 cm langer Grift' aus Gagat mit Figur eines Löwen, ein zweihenkeliger Bronzekrug, eine einfache Bronzelampe mit Henkel, ein rundes Btichschen mit Deckel, zwei Schalen aus Bronze, Fläschchen aus gelbem Glas mit Medusengesichtern, eine doppelhenkelige Flasche aus hellgrünem, leinem Glase, eine Schale aus smaragdgrünem, durchscheinendem Glase, ein Fingerring aus gelbem Glase, eine Terrakottabüste einer Frau, ein sitzender Hund, ein Thongefäss in Form eines kauernden Schweines, Lampen mit Darstellungen, eine Schale aus Terra sigillata mit eingepressten Ranken und Hasen, Fragmente einer solchen, eine Urne mit ungeschickt dargestelltem Ge sicht, Terra-sigillata-Teller vorzüglichster Technik mit den Stempeln VAPUSU, CRESTIO, OFPRM • SC, FORTIS, und
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