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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 5.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-5.1882
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188200006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18820000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18820000
- Sammlungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Inh.-Verz. hinter S. 8 eingebunden
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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30 Jahrhundert, eine Truhe, die Figurenreste des alten Altar werkes, ein Kruzifix mit zu öffnendem Brustteil und eine Reihe schmiedeeiserner Grabkreuze. Professor Steche besprach das in der Thomaskirche zu Leipzig befindliche Epitaphium des kurfürstlichen Rates Professor Dr. Sebastian Hilliger, dem selben von seinem Bruder, dem Glockengiesser Wolf Hilliger, zu Freiberg errichtet. Hofapotheker Caro legte zwei an bronzener Kette befindliche eiserne Schlüssel vor, ausgegraben bei dem Kloster Bosau bei Zeitz, ferner ein im Besitz des Herrn von Kiel auf Schieritz befindliches Bildnis des Clauss- Narr, und zwei Krüge nebst einem böhmischen Groschen, in Dresden am Ende der kleinen Brüdergasse auf dem Boden des ehemaligen Minoritenklosters gefunden. Archivrat Ermisch teilte mit, dass die Grabdenkmäler zu Döhlen wieder in der dortigen Kirche würdige Aufstellung gefunden haben. End lich hielt P. em. Fraustadt den Hauptvortrag über die Be deutung der mittelalterlichen Baudenkmäler für die Geschichte Sachsens. (—) Ueber das neue bei Gutbier in Dresden erscheinende Werk „Kupferstiche nach Werken neuerer Meister in der k. Ge mäldegalerie zu Dresden, mit biographischem Texte von Wilhelm Rossmann“, schreibt W. Lübke in der Allg. Ztg.: „Unter allen deutschen Mittelstaaten hat keiner sich einer so durchgreifenden, umsichtigen und vielseitigen Kunstpflege zu rühmen wie das Königreich Sachsen. Dort begnügt man sich nicht mit dem reichen Bestände einer der schönsten Gemäldegalerien der Welt, sondern man ist unablässig bemüht, die Lücken der selben auszufüllen, zugleich aber auch der modernen Kunst eine Stätte zu bereiten. In früheren Decennien waltete freilich dort, ähnlich wie in Stuttgart und an anderen Orten, über diesen Ankäufen der kleinliche Geist eines engen Nativismus: einheimische Künstler, und mochten sie die schwächsten sein, erfreuten sich ausschliesslicher Berücksichtigung, wodurch freilich den Besuchern dieser Sammlungen keine besondere Freude zu teil wurde. In neuerer Zeit aber hat man in : Dresden (wie in Stuttgart) mit Recht sich zu einem höheren Standpunkte aufgeschwungen und nach einer möglichst viel seitigen Vertretung aller lebensfähigen Richtungen der mo dernen Kunst gestrebt. Hat dadurch die moderne Gemälde sammlung in Dresden ein völlig neues und erfreuliches Gepräge erhalten, so zeugt es nunmehr von einer besonderen Sorgfalt für das gesamte künstlerische Leben, dass die Generaldirektion der Sammlungen für Kunst und Wissenschaft mit Unterstützung des Ministeriums des Innern nun auch eine Anzahl moderner Bilder durch Kupferstich und Radierung in würdiger Weise nachzubilden und zum Gemeingut aller Kunstfreunde zu machen bestrebt ist. Trotz kleiner Mängel können wir nur mit warmer Sympathie ein Unternehmen begrüssen, welches einen neuen Beweis von der Sorgfalt ablegt, mit w'elcher die sächsische Regierung sich die Pflege der Kunst angelegen sein lässt. Dass sie nun nach Allem, was sonst schon dort für die Kunst geschehen ist und noch geschieht, auch die reproduzierenden Künste zu fördern sucht, muss mit besonderer Anerkennung aufgenommen werden. Wenn der erste Versuch noch nicht zu einem vollen Gelingen geführt hat, so liegt dies einfach darin, dass in Dresden, ähnlich wie in Berlin, die Arbeit des Grabstichels und der Radiernadel niemals diejenige durch greifende Förderung gefunden hat, welche ihr in Paris von jeher zu teil geworden ist. Nur Wien hat neuerdings diesen edelsten Gattungen der vervielfältigenden Künste eine glänzende und höchst erfolgreiche Pflege angedeihen lassen und München hat eben angefangen, der Donaustadt darin nachzueifern. Wir freuen uns, nun auch Dresden auf derselben Bahn zu begegnen und glauben dem schönen Unternehmen am besten zu dienen, wenn wir die demselben noch anhaftenden Mängel freimüthig besprechen. Der begleitende biographische Text von Rossmann bringt willkommene Nachrichten über die bei dem Werke be teiligten Künstler, sowohl Maler als Stecher, und hat als authentischer Beitrag zur neueren Kunstgeschichte ganz be sonderen Wert. So wünschen wir denn dem löblich unter nommenen und würdig ausgestatteten Unternehmen den besten B'ortgang.“ (—) Der prächtige Trophäenfries der pergamenischen Funde ist am 2. Februar in dem grossen Saale der Skulpturen abteilung des BerlinerMuseums aufgestellt worden. Dieser Fries bildete die Brüstung einer Art Plattform, welche von Säulen getragen war und über der sich wiederum auf Säulen der weitere Bau erhob. So ist nun auch im Museum zwischen zwei abgebrochenen Säulen der den Zwischenraum füllende Fries, bis auf geringe abgebröckelte Teilchen fast vollständig mit Untersatz und Sims erhalten, in seiner ursprünglichen Form zusammengestellt. Auch diese Reliefs sind von grösser Schönheit, die bei den vorzüglich erhaltenen Kunstwerken noch voll und ganz zur Geltung kommt. Der Fries enthält u. a. Streitwagen, Waffen, Pferde, Schilder, Rüstungen und Masken sterbender Krieger, deren charakteristische Auffassung und vollendet schöne Durchführung besonders hervorgehoben zu werden verdienen. Ausser diesem zusammenhängenden Teile des Frieses sind noch kleinere Teile desselben an drei verschiedenen Orten, soweit sie sich aus den vorhandenen Bruchstücken zusammenstellen Hessen, aufgestellt worden. (—) In dem gräflich Erbach-Erbach’schen Walde oberhalb Steinbach (bei Michelstadt) ist im März vorigen Jahres, wie Oberbibliothekar Zangenmeister in Heidelberg im Korr.-Bl. des Ges.-Vereins No. 10 mitteilt, ein vollständig erhaltener römischer Inschriftstein aufgefunden und im Hofe eines Förster hauses untergebracht worden. Zangenmeister bezweifelt, dass dort der geeignete Aufbewahrungsort sei, und ergreift die Gelegenheit, zu zeigen, wie traurig gedankenlos noch im 19. Jahrhundert mit Altertumsfunden umgegangen wird. (—) Festgabe zur Eröffnung des Paulus-Museums zu Worms, 9. Oktober 1881. Die St. Pauluskirche zu Worms, ihr Bau und ihre Geschichte von Fr. Schneider. So betitelt sich das Werk, welches zwar nicht die im Paulus-Museum aufbewahrten Sammlungsgegenstände, dagegen aber ausführ lich und mit zahlreichen Illustrationen die Behausung der Sammlung uns schildert. Und in der That ist diese alte Kirche einer Monographie ganz für sich wert. Gebaut im zwölften und dreizehnten Jahrhundert, durch Krieg und Brände beschädigt, ist sie im achtzehnten Jahrhundert in der nur zu bekannten Manier umgebaut, uralter Dekorationen beraubt und mit modernen versehen worden. Bis zur französischen Revolution diente sie noch kirchlichen Zwecken, von 1806 ab aber findet man in ihr nach einander ein Heumagazin, ein Tabaks- und endlich ein Holzlager. „Die Sakristei ward ab- j gebrochen, der Bodenbelag in der Kirche herausgenommen und , die Verglasung fehlte schliesslich ganz.“ Aus diesem un würdigen Zustande wurde das altehrwürdige Bauwerk durch Herrn Max Heyl in Verbindung mit dem soeben gegründeten Altertumsverein zu Worms gerissen. Die Kirche wurde auf 30 Jahre der Umwandlung in ein Museum für Geschichte und Altertumskunde überlassen und zu diesem Zwecke mit Scho nung aller Eigentümlichkeiten und Altertümer vom Baurat Heim in Stand gesetzt. Es ward der Boden tiefer gelegt, verschiedene bauliche Veränderungen, Ausbesserungen und Reinigungen der Wand- und Deckengemälde mussten vor genommen werden und endlich wurden Fenster und Portal neugeschaffen. Se. Kgl. Hoheit der Grossherzog Ludwig IV. hat dem Paulus-Museum seinen Schutz zugesichert. (Österreich ■ Ungarn.) Die von den Zeitungen gebrachte Notiz betreffs der in Wien am 28. v. Mts. und folgende Tage verauktionierten Gemäldesammlung des Barons Schey ist nicht
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