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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 7.1884
- Erscheinungsdatum
- 1884
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-7/8.1884/85
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188400006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18840000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18840000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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101 hier obwaltenden lokalen Hindernissen, doch gerade von dieser neuen hier notwendig werdenden Beschäf tigung zu weit abliegt, als dass ihm eine hieraus fol gende Uberbürdung zuzumuten wäre. Auf alle Fälle ist jedoch eine Erwägung des von uns hier ausgespro chenen Wunsches an geeigneter Stelle zeitgemäss, wäre es auch nur, um nicht in dieser Beziehung hinter anderen Staaten zurückzubleiben. Vermischte Nachrichten. Redigiert von Ernst Boetticher, Hauptmann a. D. der Kgl. preussischen Artillerie. Deutsches Reich. (Berlin.) Archäologische Gesellschaft. Sitzung vom 10. Juni. Eingegangen sind u. a.: Koscher, Mythol. Lexikon, Lief. 3; Foerster, Physiognomik der Griechen; Tren delenburg, Die Laokoongruppe und der pergamenische Giganten fries ; Curtius, Eleusinion und Pelargikon; Lange, Die Königs hallen in Athen; Dümichen, Der Grabpalast des Patuamenap; Bartsch, Beiträge zur Klimatologie Griechenlands; Bericht des Amerikanischen Instituts; Bulletin de correspondance Hel- lenique VIII. 4, 5 (darin: altertümlicher Marmorkopf aus Kliodus, topographisch wichtige Inschrift aus Evythrä). — Herr Robert legte zuerst einen Aufsatz von Morvat über eine Bronzebüste des Merkur vor, an welcher sieben Glocken als Apotropäa befestigt sind, und besprach dann zwei Hand- j Zeichnungen des Berliner Kupferstichkabinetts, von denen die erste den tabulae iliacae verwandt erscheint und eine Dar- . Stellung der Lehre von der Seelenwanderung enthält, die zweite eine vor den Ergänzungen genommene Abbildung des | Pariser Pasiphae-Sarkophages ist und die Zugehörigkeit ge- J wisser im Louvre und in der Villa Borghese befindlicher Re- I liefs zu diesem Sarkophage beweist. Herr Trendelenburg unterzog die rätselhafte Figur der Schlangentopfwerferin des pergamenischen Altares einer eingehenden Besprechung und kam durch eine Prüfung ihrer Attribute zu dem Resultate, dass dieselbe dem Kreise der Heilgötter angehören müsse, ! welche gerade in Pergamon eine besonders feierliche Yer- j ehrung genossen. Einen Hinweis auf letztere fand er in den heiligen Binden, welche das Haupt der Göttin schmücken und stets das Zeichen eines weihevollen Kultus sind. Die Heil göttin aber wird charakterisiert durch den Steinmörser, welchen j sie als Waffe in ihrer Rechten führt, durch die grosse Schlange, j welche ihr im Kampfe beisteht, und vor allem durch die kleinere Schlange, die sich um den Mörser ringelt und sich durch ihre Kleinheit als eine dem Asklepios heilige zu er- , kennen gibt, wie sie in den Heiligtümern dieses Gottes ge halten zu werden pflegten. In der Schilderung des Asklepi- ' eions, welche Aristophanes im Plutos gibt, werden alle diese Attribute der Reihe nach erwähnt: die heiligen Binden, die , grosse und die kleine Schlange und selbst der Möiser, in ! welchem im Heiligtum Salben bereitet werden. An die jung fräuliche Hygieia bei dieser Figur zu denken verbietet die matronale Gewandung (Kopfschleier) und die ungewöhnlich vollen und kräftigen Arme derselben, deshalb bleibt nur die Deutung auf Asklepios Gemahlin Epione übrig, welche zwar die bildende Kunst nur selten beschäftigt hat, im Friese aber ihre genauen Gegenbilder an den ähnlich wesenlosen Ge stalten einer Dione, Asteria, Enyo und Themis findet. Zum Schluss sprach Herr Curtius über eine zu Olympia gefundene Inschrift mit dem argivischen Künstlerpaare Andreas und Aristomachos, in welcher er ein Zeugnis des Wiederauflebens des Erzgusses erkannte, von dem Plinius 34, 8 spricht. | (Archäol. Ztg.) | (Dresden.) Die Abteilung von Werken neuerer Künstler in der Dresdner Gemäldegalerie hat sich bekanntlich während der letzten Jahre zu einer höchst bemerkenswerten Bedeutung entwickelt, und die Direktion ist nach wie vor auf das eif rigste bemüht, diese Abteilung durch Ankäufe hervorragender Schöpfungen zu vermehren. So sind in jüngster Zeit zwei Werke ersten Ranges, „die Auswanderer“ von Bokelmann und Defreggers Episode aus dem Tiroler Aufstande von 1809, „Vor dem Sturm“, erworben worden. (Trier.) In Neumagen haben die Ausgrabungen der letzten vierzehn Tage glänzende Ergebnisse gehabt. Massen haft sind Skulpturen und Gesimsstücke aus den Fundamenten der mittelalterlichen Burg hervorgezogen worden; und was das Erfreulichste ist: von einem Teil der aufgefundenen Skulp turen ergibt sich, der Tr. Ztg. zufolge, dass sie zu einem und demselben Denkmal gehörten und unmittelbar an einander passen; andere bringen Vervollständigung zu schon im Mu seum befindlichen Reliefstücken. Es ist die begründete Hoff nung vorhanden, dass wir das eine oder andere dieser Grab, denkmäler, von denen einige in ihrer Grösse und ihrem Umfang der Igeler Säule nicht wesentlich nachgestanden haben, grösstenteils werden zusammensetzen können. (Köln. Ztg.) Griechenland. (Tiryns.) Dr. Schliemaun hat über die von ihm einge stellten Ausgrabungen, welche indessen von der griechischen Regierung fortgesetzt werden, in drei Briefen an Professor Virchow berichtet. Was wir erfahren, bestätigt unsere schon in No. 10 unserer Ztsclir. ausgedrückte Ansicht von einer neuen Verwechselung von Grabstätten mit Wohnplätzen. Dr. Schliemaun hat den von ihm aufgenommenen Grundriss seiner Akropolis von Tiryns dem Londoner Architekt J. Fer guson vorgelegt. Wir können nicht mit diesem Herrn in der „Übereinstimmung des Grundrisses von Hissarhk und Tiryns“ den Beweis für die Richtigkeit der Behauptungen Schliemanns erkennen, um so weniger, als Schliemann uns in Tiryns einen Palast (das uralte Haus der Odyssee;, in Troja aber Tempel zeigt. Einen Palast des Priamos gibt es ja in Schliemanns jetzigem Troja (2. Stadt) nicht mehr; der liegt ja in der de- possedierten 3. Stadt! Uns scheint, aus der Übereinstimmung des Grundrisses schon an und für sich „einerlei“ Bestimmung, der fraglichen Gebäude zu folgen, überdies aber eine derartige, die für Mannigfaltigkeit wenig oder keinen Spielraum lässt, also eher eine hieratische, als eine profane Bestimmung. Unter voller Zustimmung hervorragender Fachgelehrten und unwiderlegt von Gegnern haben wir Hissarlik und Hanai (die mittlere Schicht hier) als Nekropolen für Feuerbestattung er klärt und glauben nun auch Tiryns ihnen anreihen zu müssen. Seine Reste würden etwa dem entsprechen, was nach Abtra gung des Hügels Hissarlik als unterste Schicht (t. Stadt) bleibt. Damit stimmt es überein, dass wie in letzterer auch in Tiryns gewisse Urnen gefunden worden sind. Ob in Tiryns auch menschliche Brandreste Vorkommen, werden wir ja noch erfahren. Übrigens sind dergleichen häutig in ganz zweifel losen Toten-Brandstätten nicht mehr vorgefunden worden. Wie in allen Schichten von Hissarlik und in der mittleren von Hanai spielt auch in Tiryns das Feuer eine grosse Rolle, und zwar eine häufig wiederholte; denn die uns berichteten erstaunlichen Brandwirkungen, die auffälligen Veränderungen der Lehmziegel und des Kalksteins können auch hier un möglich einem zufälligen Palastbrande zugeschrieben werden, erinnern übrigens auch hier an die sogenannten „Glasburgen“. Auch in Tiryns sind wie zu Hissarlik und Hanai verkohlte Cerealien (Totenopfer) gefunden, auch Bronze, Gold und Silber, nicht aber Eisen, das ja auch am schnellsten und voll ständigsten oxydiert. Neben jenen Metallen fand man in
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