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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 8.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-7/8.1884/85
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188500006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18850000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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107 von ihnen getragenen Waffen bis auf Nicolaus I. reihen. Den Schluss der Abteilung bilden die kaiser lichen Staatswagen, darunter die der Kaiserinnen Anna und Elisabeth, und endlich eine Ausstellung von Effekten, Wäsche und Geschirr der einzelnen Glieder des Hauses Romanoff, welche sich in dem auf Befehl des Kaisers Alexander II. genau nach dem früheren Aussehen hergestellfen, jetzt zur Schatz kammer gehörigen Hause des Ahnherrn der Familie Nicolaus Romanowitsch, der Geburtsstätte des Czaren Michael Theodorowitsch, befindet. Was nun die Ge schichte der kaiserlich russischen Schatzkammer selbst angeht, so kann man nachweislich die erste sichere Existenz derselben bis auf Czar Johann III. zurückführen, der wahrscheinlich bei der von ihm bewerkstelligten Restauration des kaiserlichen Palais auch den bisherigen Aufbewahrungsort des Schatzes oder des Grossen Kazan (d. h. Kiste, Kasse) um- gestaltete. Derselbe erhielt nunmehr den Namen Kazen noi Door (Hof des Fiskus), den er auch bis zum Brande von 1737 behielt. Bestanden hatte freilich ein Gebäude dafür schon früher, denn Burcard, der Gesandte Kaiser Heinrichs IV., hatte den Schatz schon im Jahre 1075 , als er zu Moskau war, gesehen und bewundert. Sehr früh verband man mit demselben eine Waffenfabrik, aus der wunderbar schöne Angriffs- und Vertheidigungs- waffen hervorgingen, wie z. B. die im Jahre 1601 J dem Schah Abbas von Persien durch den Gesandten j des Czars Loris Godunoff überreichten zwei Flinten (arquebuses) und ein Kürass dort allgemeine Be wunderung erregten. Leider wurde im Jahre 1611 —1612 auf Anordnung des grossen Rates der Bojaren eine grosse Anzahl kostbarer Gegenstände eingeschmolzen, um die Truppen zu bezahlen. Bei dem Brande des Ivremel im Jahre 1737 wurden eine grosse Menge kostbarer "Waffen, besonders aber die schwedischen Trophäen, vernichtet und endlich verfiel das Gebäude selbst demselben Schicksal, als man für die Kaiserin Elisabeth auf dem Platze der alten Goldenen Kammer ein neues Palais erbaute. Der Schatz kam in das sogenannte Beran oder Belvedere. Bei der Verlegung der kaiserlichen Residenz nach Petersburg stellte Peter d. Gr. die Schatzkammer unter dem Namen „Kammer der Waffenschmiede werkstätten“ unter die Aufsicht des Senats und dieser verordnete im Jahre 1732 , alle in Schulen etc. zer streuten russischen Antiquitäten hierher abzuliefern, die im Jahre 1761 zu einer besonderen russischen Galerie vereinigt wurden. Im Jahre 1806 liess nun Kaiser Alexander I. ein neues Gebäude für die Schatzkammer erbauen, aber bei der französischen Invasion 1812 schaffte man den Inhalt derselben nach Nischnij-Nowgorod, von wo er erst 1814 zurück kam. Da jedoch dieses Gebäude nicht gewölbt war und feuergefährlich erschien, so ward ein neues gewölbtes Lokal für den Schätz hergestellt und im Jahre 1851 vollendet. Die ältesten deutschen Spielkarten des König!. Kupferstichkabinetts zu Dresden. Von Max Lehrs, Direktorialassistenteu des König]. Kupfer stichkabinetts. Mit 30 Tafeln in Lichtdruck. 4° (III u. 42 SS.), Mk. 50. (Kur in 100 Exemplaren gedruckt.) Druck und Ver lag von W. Iloffmnnn in Dresden 1885. Mit dem vorstehenden Prachtwerk hat der ge ehrte Herr Verfasser einen höchst wichtigen Bei trag für das Studium der Geschichte der Kupfer stecherkunst überhaupt und speziell für die Geschichte des deutschen Kupferstichs geliefert. Jene wunder bar vollendeten Spielkartenblätter des Dresdner Kupferstichkabinetts waren dem kunstsinnigen Publi kum bisher so gut wie unbekannt geblieben. Ich hatte zwar in meiner im ersten Jahrgang der Zeitschrift für Museologie enthaltenen Abhandlung über die Geschichte der Spielkarten dieselben er wähnt und kurz besprochen, allein selbstredend konnte von meinem, dem rein historischen Stand punkte aus in keiner Weise die grosse Bedeutung derselben für die Geschichte der Kupferstecherkunst in Deutschland hervorgehoben werden. Dies ist nun in der ausgezeichneten Texterklärung zu diesen Blättern von Seiten des Verfassers derselben ge schehen. Es ist demselben nämlich gelungen, die Stecher der zu den einzelnen Spielen gehörigen Blätter nachzuweisen und gleichzeitig auch über verschiedene andere sehr alte in verschiedenen öffent lichen Kupferstichsammlungen auf bewahrte Blätter Licht zu verbreiten. Es kommen nämlich hier sechs Meister und Schüler in Frage. Der erste derselben ist der so genannte Meister von 1462 , dem ein höchst kost barer Stich der Münchener Hofbibliothek, die hei lige Dreifaltigkeit, zugeschrieben wird, und von dem das Dresdner Kupferstichkabinett 18 Karten und 4 Fragmente besitzt. Das Spiel selbst besteht aus 6 Farben, nämlich Bären, Cyclamen, wilde Men schen, Vögel, Hirsche, sowie Bären und Löwen zu sammen. Der zweite Meister ist jener bisher immer noch nicht genau nachgewiesene Meister E. S., über dessen Heimat übrigens der Herr Verfasser höchst interessante Notizen initteilt. Von ihm befinden sich im Dresdner Kabinett Teile zweier Spiele, nämlich aus dem kleinen Kartenspiel, welches drei Farben hier vertreten hat (Tiere, Helme und Wappen), und aus dessen grösserem Spiele, aus welchem vier Farben (Menschen, Flunde, Vögel und Blumen) durch Blätter nachgewiesen sind.
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