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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 8.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-7/8.1884/85
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188500006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18850000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18850000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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welche bisher in diesem Kanton zum Vorschein kam, während man ihrer schon drei ans dem Kanton Tessin besitzt. Ober halb des Dorfes entdeckte man, ebenfalls bei Reinigung eines Ackers, an der alten Bergstrasse mehrere aus Feldsteinen gebaute und mit Platten zugedeckte Gräber, in deren jedem ein Thougefäss sich befand, wovon vier mit engem Hals und enger Mündung, mit Henkel und einem zum Ausgiessen be stimmten Schnabel, ihrer borm nach unzweifelhaft römischen Ursprunges sind. Sie sind aus gelblichem und röthlicliem Thon, übrigens glatt und ohne Verzierung, doch vollkommen erhalten. Verschieden von diesen Gelassen ist ein fünftes mit weiter Rundung, ohne Henkel und ohne Schnabel, eben falls ohneVerzierung, jedenfalls eine Aschenurne. Diese gleicht vollkommen zwei Aschenurnen aus Sesto Calende, worin noch Knochenreste menschlicher Leichen vorgefunden wurden. Dies Gefäss scheint älteren Ursprungs zu sein, als die übrigen. Es fanden sich ferner in diesen Gräbern: Sechs wohlerhaltene bronzene Fibeln, die mit Ausnahme eines sehr primitiven Paares fast genau mit etruskischen Funden übereinstimmen und selbst als etruskisch gelten dürfen; ferner ein' paar ein fache und unverzierte bronzene Ringe und ein paar kleine, zum Anhängen bestimmte bronzene Ringe, wie solche in etruskischen Gräbern Vorkommen; eine Bernsteinperle; schliess lich an eisernen Geräten eine Lanzenspitze, eine Pfeilspitze, eine Spießspitze, eine Messerklinge und endlich fünf römische Kupfermünzen, deren Umschrift jedoch nur auf zweien lesbar ist, nämlich Faustina und Hadrian. Da sich die bronzenen Schmucksachen in allen Gräbern zerstreut fanden, so ist an zunehmen, dass wenigstens in dieser Gegend noch in römischer Zeit etruskische Zierraten im Gebrauch waren und auch noch gefertigt wurden. (Anz. f. Schweiz. Altert.-K.) (Wallis) Christliche Grabmitgahen wurden in der Nähe der Kirche von St. Gingolph in zwei Gräbern ge funden, nämlich eine gro.sse Anzahl von Münzen, Obolen Kaiser Ludwigs des Frommen, die auf der einen Seite das Kreuz mit der Umschrift Ludovicus Imp., auf der anderen einen Altar mit der Legende Xristiana religio zeigen. Sammlungen und Ausstellungen. (Aachen.) Das Suermondt-Museum hat auch in neuester Zeit wieder eine Reihe interessanter Bilder von Herrn Suer- mondt geschenkt erhalten: Eine holl. Flusslandschaft von A. van der Venne; Bildnis einer jungen Dame als Diana von Eglon van der Neer: Brustbild einer jungen Frau in der Art des älteren F. Pourbus; eine kleine Marine von H. Storclc und ein E. Boursse bezeichnetes Bild „Zwei Knaben, welche Seifenblasen machen, vor einem Backsteinhaus'. Durch das letzterwähnte Bild wird diesem Meister auch ein bisher dem Vermeer zugeschriebenes Werk gesichert, welches ganz ähn lich dasselbe Motiv behandelt (Scenerie dieselbe, Modell für den Knaben dasselbe, dieselbe tiefe Farbenstimmung und fette malerische Behandlung) und mit der alten Suermondtgalerie in das Berliner Museum gewandert is‘. (Amsterdam.) Von den ca. 400 Bildern der Stadt sind nur ungefähr 60 in das neue Museum gelangt. So bleiben also auch ferner 300 holländische Gemälde des 16- und 17. Jahrb. in den alten, dunklen, schlecht oder gar nicht zugäng lichen Räumen. Unter den ausgeschlossenen Werken sollen aber bedeutende, gute und interessante Stücke sein. Das Kupferstichkabinett ist mit der Gemäldegalerie zugleich er öffnet worden. Das niederländische Museum der Altertümer und kunstgewerblichen Gegenstände wird erst im nächsten Jahre fertig. (Berlin.) Über die vier Bilder, welclie die königliche Gemäldegalerie bei dem Verkauf der Gemäldesammlung des Herzogs von Marlborough in Bienheim erworben hat, schreibt der bekannte Kunsthistoriker Dr. Ad. Rosenberg: „Die Ver waltung des Museums ist bei diesem Ankauf mit grossem Geschick zu Werke gegangen. Wenn auch das populäre Familienbild von Rubens mit seiner Frau und seinem Kinde und das Bildnis seiner Frau Helene Fourment in den Besitz der Rothschilds übergegangen ist, so muss dabei gesagt werden, dass eine öffentliche Sammlung den dafür geforderten Preis von 57 000 Pfd. nicht zahlen konnte und auch nicht zahlen durfte, weil das erstere Bild, für welches allein 35 000 Pfd. verlangt wurden, durch Übermalung namentlich in den Köpfen stark gelitten hat. Die vier Bilder, welche in den Besitz der königlichen Galerie übergegangeu sind, zeichnen sich dagegen durch eine fast tadellose Erhaltung aus. Von wunderbarem Farbenglanze ist das herrliche Brustbild der sogenannten I „Fornarina“, einer römischen Schönheit, von Sebastiano del Piombo, welches eine empfindliche Lücke unserer Galerie aus füllt. Zwei grosse Gemälde von Rubens vervollständigen das grandiose Gesamtbild, welches unsere Galerie schon jetzt von der Thätigkeit des Grossmeisters der flämischen Schule zu bieten vermag. Das eine stellt ein grosses Bacchanal von zwölf Figuren mit der grotesken Figur des trunkenen Silen im Mittelpunkte dar, ein Bild von überquellender genialischer Lebensfülle und von ausserordentlicher Kraft des Kolorits. Es gehört der mittleren Periode des Meisters an und ist, wenn nicht ganz von vornherein von ihm gemalt, so doch von ihm so vollständig übergangen, dass man die Mitwirkung fremder Hände nicht zu erkennen vermag. Noch höher steht die Überlebensgrosse Figur einer an den Felsen geschmiede ten Andromeda, welche eine reife Frucht aus den letzten Jahren seiner Thätigkeit und ganz von seiner Hand gemalt ist. Er selbst schätzte dieses Bild so hoch, dass er es als Schmuck seiner Wohnung benutzte Es wurde nach seinem Tode mit seinem Nachlass versteigert. Wir können nur wenige Gemälde von Rubens nennen, welche sich in der Vollendung der malerischen Durchführung mit diesem messen dürfen. Auch das vierte Bild steht mit Rubens insofern im Zusammenhang, als es wahrscheinlich im Besitze des Meisters gewesen ist. Es ist das Brustbild eines schwarzgekleideten jungen Mannes von Joost van Cleef, einem um 1500 in Ant werpen geborenen Maler, welcher seine Studien vermutlich in Italien vollendete. Rubens hat dieses Bild kopiert, wobei er es nach seiner Weise in die ihm geläufige Formensprache übersetzte, und diese merkwürdige Kopie befindet sich gegen wärtig in der Münchener Pinakothek. Der englische Gemälde- Expert Smith hat die beiden Rubensbilder im Jahre 1830 auf 7500 Pfd. Sterling geschätzt. Trotz der inzwischen erfolgten enormen Steigerung der Gemäldepreise darf man sagen, dass unsere Galerie eine keineswegs übertriebene Summe für die Gemälde bezahlt hat, zumal wenn man in betracht zieht, dass das Bildnis Sebastiano del Piombos künstlerische Vor züge besitzt, die dicht an Tizian und Raffael streifen. (Dresden.) Das in Hühners Katalog ohne Provenienz angabe unter den Bildern Fed. Baroccio’s aufgeführte Ge mäkle No. 100 „Vision des li. Franeiscus und des h. Domi nions“ wird von Karl Woermann als ein unzweifelhaftes Werk Dionisio Calvaert’s erklärt. S. Kunstfreund I, 15. (—) j m kgl. Kupferstichkabinett ist ein neuer Saal er öffnet worden. Damit ist der Anfang gemacht, dem Publikum in systematischer Weise eine Reihe ausgezeichneter Werke des Kupferstichs und Holzschnitts, sowie Zeichnungen vor zuführen. Ausgestellt wurden zunächst das Holzschnittwerk A. Dürer’s und einige neue Erwerbungen, unter denen ein
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