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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.12.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-12-21
- Sprache
- Deutsch
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>i: 296, 21. Dezember 1922. Redaktioneller Teil. vörl-nri-ti I. d. »llcha. vuUand-r deutenden Buchwertes zu fördern. Darauf kommt es an, dieses i Bewußtsein zu Wecken, das billig genug ist, das nicht mehr kostet ! als die gleichgültige neue Subskription. Vielleicht ist das auch ; ein Weg, dem Auslanddcutschen zu weisen, wo das Buchwesen : seiner Heimat von ihm eine kräftige Unterstützung verlangt. Im ! Reich« Pflegt man sich gemeinhin selten daran zu erinnern, daß ! der größere Teil der Deutschen im Ausland« lebt. Mau betrach- ^ tet, anders als in den englisch sprechenden Ländern, den Ausge- ' wanderten oder nicht innerhalb der Landesgrenzen Lebenden als einen Fremden. Und man verschließt sich, der partikularistisch« politischen Trennung wegen, der kulturellen Verwandtschaft. Der Deutschschweizer etwa steht dem Reichsdeutschen nach Sprache und Wesensart so nahe, daß über dieser engen geistigen Gemein schaft der Reichsdeutsche allzu gern vergißt, wie auch der Deutsch schweizer seine Eigenart wahre» will, nicht bloß als der kleinere Bruder gelten möchte, der sich in allem Nachahmungswiirdigen nach dem größeren zu richten hat. Darauf sich zu besinnen, der Deutschschweizer Sondertum zu respektieren und es als ein Gan zes, in sich geschlossenes Stammesleben, das seiner Landschaft verbunden bleibt, sich zu vergegenwärtigen, ladet eine Schriften reihe «in, die gerade unter einem solchen Gesichtspunkte betrach tet eine reiche Wirkung haben könnte. Ihr Herausgeber, Pro fessor vr. Harrh Mahne, nennt in dem von ihm wohlbe gründeten Plane die Sammlung eine Enzyklopädie des deutsch- schweizerischen Geistes. Als eine Anthologie des alemannischen Schrifttums wird sie sich beweisen, wenn die den erstcrschiencnen Bändchen (I. O. v. Greyerz, Historische Volkslieder der deutschen Schweiz; II. Solomon Geßner, Dichtungen ; m. C. F. Meyer, Gedichte; IV. A. Frey, Lieder und Gedichte; V. C. A. Bernoulli, Nietzsche und di« Schweiz; VI. I. Boßhart, Zwei Erzäh lungen. Leipzig, H. Ha essel, 1922) folgenden eine gleich gute Auswahl zu treffen wissen. Sollte der Beginn dieser Reihe zu anderen ähnlichen ermuntern, die in ebenso bequemem Format und in ebensolcher Billigkeit sich aneinanderschließen würden, so ergäbe sich daraus eine neue Bibliothek der deutschen Ratioualliteratur im Sinne der von Nadler vertretenen Anschau ung eines nach Stämmen und Landschaften eingeteilten Literatur- gebietes. Das hätte jedenfalls den einen Vorzug, daß in dieser Bibliothek auch die Volksdichtung zu einer ganz anderen Geltung kommen müßte, als das bisher in derartige» Sammluugeu der Fall war, und mit ihr auch die Vorgeschichte der Literatur. Damit wäre eine engere Verbindung zwischen Schrifttumsgeschichte und Volkskunde hergestellt, die allzuoft noch einander lediglich als Hilfswissenschaften ergänzen. Aber die Volksdichtung ist von ihrem Schrifttum nicht zu trennen, es gibt auch europäische Lite raturen, die als solche noch so jung sind, daß man zu ihnen nur über ihre Volksdichtung gelangt. Zu ihnen gehört die finnische, deren Hauptwerk in der verbesserten Neubearbeitung ihrer klas sischen Übersetzung von Poeschel L Trepte in der Weitzfraktur vorzüglich gedruckt wurde: Kalewala, das National- Epos der Finnen. Übertragung von Anton Schiefner. Bearbeitet und durch Anmerkungen und eine Einführung ergänzt von Martin Bu be r. München, Meyer L Jessen, 1 922. Dieser guten und schönen Ausgabe kommt als dem ersten Repräsentanten der finnischen Nationalliteratur der gebührende Platz in einer jeden deutschen Weltliteraturbibliothek zu, sie gehört zu den unentbehr lichen Übersetzungen, weil das Original nur den wenigsten ver ständlich sein wird. Die besten Leistungen der Literaturen aller Völker und Zeiten zu bergen und beherbergen, ist der Ehrgeiz einer Biblio- philen-Bibliothek. Deshalb kann sie ebensowenig die Übersetzun gen entbehren — der Bibliophile hat ja auch den Ehrgeiz, seine Bücher zu lesen —, wie sie überall die Faksimileeditionen entbeh ren kann, wenn sie die besten und schönsten Ausgaben vereinen will. Ein« Faksimileedition ist einer Lücke immer noch vorzu ziehen, deren Ergänzung der Vuchfreund aller Voraussicht nach niemals erleben wird. Bietet dazu die Faksimileedition — und sie sollte es — den bibliographisch-historischen Apparat, der sie zu einer kritischen Neuausgabe ergänzt, dann darf sie neben dem Original um ihres Eigenwertes willen stehen. Gerade auch in dieser Hinsicht mustergültig sind die Flugschriften aus der R e f o r mat i o n s z e i t in Faksimiledrücken. H c r au s g e g e b e n von Otto El einen. Leipzig, Otto Harrassowitz, von denen bisher sechs Hefte veröffent-, licht wurden. Die Seltenheit der Vorlagen, Ihr geschichtlicher Wert rechtfertigen ohne weiteres ihre Wiedergabe. Damit hat es sich der Herausgeber jedoch nicht genügen lassen. In den Anhängen liefert er, exakt und prägnant, Ausschnitte aus der Re- formationsgeschichte, deren Mittelpunkt der saksimilierte Druck bil det, bibliographische Kapitel, die lehren, was es heißt, angewandte Bücherkunde in wissenschaftlicher Art zu treiben. Die Begegnung der Buchdoppelgänger, des Faksimiles mit dem Original, hat Julius R. Haarhaus in seinem wunderhübschen Bllchermärchcn vergessen, zu dessen deutschen Neuauflagen nun auch eine dänische Liebhaberausgabe hinzukommt: I u l. R. H a a r h a u s Ick o c»- Lxel «ygaaick. Kopenhagen, Lev in LMuuksgaard, 1922. Die ergötzlichen und geistreichen Illustrationen haben die nicht leichte Aufgabe, Buchgestalten zu vermenschlichen, ge schickt gelöst, sie passen sich als Buchbildfolge ihrem Werke ein heitlicher ein als die Bilderreihe des Hyperiondrucks. (Nach tragend sei zu den bibliographischen Notizen des Vorworts noch angemerkt, daß der -Erstdruck- der »Maculaturalia« in »Lite rarische Festgaben — Ein Weihnachtskatalog, herausgegeben von Rudolf Heinrich Grein z. Leipzig, H. Haessel, 1895- steht, und daß »ids 6»»- veniionokNoolis- auch in dem Aufsatzbande ihres Verfassers: Bostonu. New Jork, HoughtonMifslinCompany, I 9 1 1- zu finden ist.) Auf ihrer Weihnachtsfeier 1895 brauchten die Bücher noch nicht die Einbandnöte zu einem Verhandlungs- gegenstande zu machen, Weihnachten 1922 hätten sie »die Bücher kleidung und die Teuerung- gründlich durchgesprochen. Es bleibt dem Buchfreunde aber doch der Trost, daß, wenn er schon seinen Schützlingen keine Kleider machen lassen kann, er sich wenigstens in den Schriften über die Buchkleidmode unterrichten darf, welchen Schnitt und Stoff er zu wählen hat, wenn er wieder den Buchbinder Matz nehmen läßt. Amüsant leitet ihn dazu an: Der Preß b eng« l. Gesprächs Küchlein zwischen dem ästhetischen Bücherfreund und seinem in allen Sätteln gerechten Buchbinder. Von Ern st CoIlin. B e rli n, Euph or i o n Verlag, 1 9 2 2. Ja, es wäre sine Bücherlust zu leben, Ivenn die Valuta nicht wäre! Zwei Bücher-Ausftellungen. Von Ludwig Schönrock. Augenblicklich finden in Leipzig zwei Bücher-Ausstellungen statt, die sich in erster Linie an die breite Masse wenden. Die eine, Reinere Schau beansprucht historisches Fnteresse, während die andere, größere der Gegenwart dient. Nicht nur für den Laien, sondern auch für den Buchhändler ist eine Besichtigung lohnend und fördernd. Wir ersehen aus beiden Ausstellungen, daß cs kaum ein wirksameres Mittel gibt, für das Buch zu werben, als wenn es, öffentlich ausgelegt, durch sein Außeres auf den Beschauer wirken kann. Auch der Sortimenter oder Versandbuchihändler wird ans derartigem Znrschaustellcn des Buches vielerlei Nutzen ziehen können, mehr als ihm Inserate und schriftliche Angebote zu bieten vermögen, wie auch der Verleger die Erzeugnisse anderer Firmen zum Vergleich mit seiuen eigenen Verlags-Produkten heranzichen wird, woraus er unter Umständen manches lernen kann. Fm Deutschen B u ch g e w e r b e h a u s, Leipzig, Dolzstr. 1, ist die bedeutende größere Blicherschau als Weihnachts-Buch- a u s st e l l u n g ins Werk gesetzt. Ter Gesamteindruck, den diese Propa gandaveranstaltung auf uns macht, ist ein überaus günstiger. Es ist daher kein- Wunder, daß der Besuch der Ausstellung anhaltend ein reger ist, zumal da die Beschickung von bedeutenden Verlegern mit zum Teil hochwertigen Erzeugnissen über alles Erwarten gut zu nennen ist. Jedes Buch trägt eine Preisauszeichnung, wobei überwiegend Grundzahlen zur Anwendung kommen. Es wird also der Gedanke verbreitet, daß das Buch noch immer den billigsten Geschenkartikcl darstellt. Da die Bücher offen auf langen Tafeln ausgelegt und aus gestellt sind, kann jeder Besucher die ausgestellten Schauobjekte in die Hand nehmen und eingehend prüfen. Es handelt sich um eine reine Schau-Ausstellung; es findet in den Ausstellungsräumen kein Verkauf 1773
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