8 8Uhr ab Reunion der Fremden im Kurbade. Sommertheater in der Regel im Schützenhause. Ausflüge in die Umgebung, veranstaltet von der Sektion Schandau des Gebirgsvereins unter Führung der Mitglieder des Wanderausschusses, jede Mittwoch von Ende Mai bis Mitte September. Geschichtliches. Die ersten Bewohner der hiesigen Geg-end mögen die Hermunduren gewesen sein; ihnen iolgten wahrscheinlich die Sueven*) und diesen nach der Völker wanderung die slavischen Sorben-Wenden, auf welche die Entstehung der meisten Ortschalten im Elbthale zurückzuführen ist; auch Schandau (ursprüngl. Schandow später Schandaw und SchandaJ wurde von ihnen gegründet. Der Name dieser Stadt kommt (nach Götzinger) her von „Zschand“ (zwei ins Kirnitzschthal mün dende * elsenthäler heissen heute noch der „Grosse und Kleine Zschand“), und dies Wort bedeutet den „Bergbacli“; möglich, dass früher das ganze Kirnitzsch- • d»u geheissen hat. Mit dem 13. oder 14. Jahrhundert gehörte Schandau den in Böhmen reich begüterten Berken von derDuba, die in der Sachs. Schweiz die beiden Herrschaften Hohnstein und Wildenstein besassen. Es ist wahrscheinlich dass sie den hiesigen Schlossberg befestigt haben. * ... 4 , uo ] wl n r, | Schandau bereits als Stadt mit Marktgerechiigkeit bezeichnet. 1443 kaufte Friedrich der Sanftmütige den Berken von der Duba die genannten 5 r 5ü52 ab ’ und somit wurde Schandau kurfürstlich. 1467 hat es Stadtgericht und 1479 erhalt es durch Kurfürst Ernst und Herzog Albrecht das Recht, Bürger meister und Ratsherren zu wählen. 1524 finden wir als Eigentümer der Sladt°die Herren von Schönburg zu Glauchau und Waldenburg (Ernst von Schönburg der- selbe, der im Bauernkriege den Thomas Münzer gefangen nahm). Von Bedeutung die Entwickelung Schandaus Ut der Streit, den es 200 Jahre lang mit Pirna um die Schiffahrts- und Handelsgerechtigkeiten geführt hat; es handelte sich um die Ausschiffung von Malz und Getreide, welche Pirna, das ältere Stapelrechte besass. für Schandau nicht gestatten wollte (erster Vergleich 1452 unter Kurfürst friedlich dem Sanftmütigen). Die Reformation, welche seit dem Tode Georgs des Bärtigen 1539 im Herzog tum Sachsen eingeführt worden war, brachte Schandau, das seit 1543 wieder den sächsischen Fürsten gehörte, auch die kirchliche Selbständigkeit; es erhielt 1545 ein eigenes Kirchspiel, während es bis dahin nur eine Filialkirche von Lichten- hain gehabt hatte. 1617 weilten hier der Kaiser Mathias und sein Sohn Ferdi nand, die sich auf der Durchreise nach Dresden zum Besuche des Kurfürsten Johann Georg I. befanden. Während des 30jährigen Krieges hatte Schandau be sonders i. J. 1639 zu leiden, als die Schweden Pirna belagerten und die ganze Umgegend brandschatzten. 1678 und 1704 wurde die Stadt durch Feuersbrünste {äOA^ Äl u Z e i n §r e ®schert. Der letztgenannte Brand verschonte wenigstens das i. J 1680 erbaute Brauhaus und das jetzt -lern Stadlrat Hermann gehörige Haus Ecke der Markt- und Poslstrasse. Im Jahre 1810 schrieb Theodor Körner seine Reise nach Schandau, eine Erzählung in Briefen“, in der er Schandau einen „Kraft- und Prachtplatz der Natur“ nennt. Wer sich über die Geschichte der Stadt noch näher unterrichten will, dem empfehlen wir das von Herrn Diakonus Glootz verfasste Schriftchen: Kultur- geschichtliche Bilder aus Schandaus Vergangenheit (in Eissners Buchladen zu haben; Preis 25 Pf.). *) Anmerkung. Reste altgermanischer Befestigungsanlagen entdeckte der Generalarzt Dr. Leo im und am Bielathale bei Raum.