Ein Madonnenkopf von Correggio. Mit Facsimile von H. Petersen in Nürnberg. Nach Vollendung meines Werkes der Facsimile von Hand zeichnungen grösser Meister, welche sich in meiner Privatsamm lung befinden, erwarb ich die hier vorgeführte Zeichnung eines Madonnenkopfes von Correggio, dessen Züge an die Madonna della Scala zu Parma und die des heil. Sebastian zu Dresden lebhaft erinnern. Herr Kupferstecher H. Petersen in Nürnberg hatte die Güte, mir das vorliegende Fac-simile davon zu machen, und zwar mit solcher Kunst und Treue, dass es von Allen, die es sahen, bewundert worden ist. Gewiss würde es auch den Beifall des leider kürzlich verstorbenen Herrn W. H. Carpenter in London, somit eines der in diesem Fache besonders ausge zeichneten und leicht verwöhnten Ausländers erhalten haben, wenn er es gesehen hätte, denn derselbe beglückwünschte mich einst über die gediegenen Arbeiten, welche mein eben gedachtes Werk enthält und welche meist von dem in Leipzig lebenden, leider aber durch schwere Krankheit an weiteren Arbeiten ver hinderten Herrn C. Lödel, Zeichner und Kupferstecher aus Göt tingen, ausgeführt worden sind. Bekanntlich gehören Zeichnungen von Correggio zu den wahren Seltenheiten; daher auch die Zahl von Facsimile im Verhältniss zu den ändern italienischen Mei stern nur klein ist, B,othstein war das bevorzugte Material, das er anwandte, wie uns unter ändern D’Argensville und Keveley berichten und wie man auch erkennen mag aus meinem Buche: „Die Werke der Maler in ihren Handzeichnungen.“ Die Nen nung dieses Buches bringt mich darauf, dankbar zu gedenken der Beurtheilung desselben in der Illustrirten Zeitung von J. J. We ber, Nr. 1188, April 1866; in dem neuen Anzeiger für Biblio graphie etc. von Dr. Jul. Petzholdt, Jahrg. 1866, Heft 1, Seite 21; in der Bevae critique d’histoire et de litterature, Paris, A. Franck, Nr. 49, 8. Decembre 1866 und den ausführlichen Auf satz in der Fine Art Quarterly Heview, June 1866, N. S. Nr. 1, von M. Woodward. Das wohlwollend gespendete Lob und die vielen Belehrungen besonders über die königl. Sammlung in Eng land, die ich daraus geschöpft, lässt mich vielleicht undankbar erscheinen, dass ich mir einige Gegenbemerkungen erlaube.^ Der Beurtheiler vermisst in der Literatur der Handzeichnungswissen-