Der Münchener Jagdmaler und Kupferstecher Joseph Georg Wintter. Von Dr. ph. A. Andresen. Joseph Georg Wintter, nächst Ridinger der tüchtigste deutsche Jagdmaler seines Jahrhunderts, wurde den 30. Mai 1751 *) zu München geboren. Er war der Sohn des aus Gro ningen gebürtigtcn Malers Johann Georg Wintter, der in Do nauwörth und München seine Ausbildung erhalten hatte, zu Augsburg und am kölnischen Hofe eine Zeitlang arbeitete und 1744 als Hofmaler in kurfürstl. bayerische Dienste trat. — Unser junger Wintter genoss anfangs im Zeichnen und Malen den Unterricht seines Vaters, er machte erfreuliche Fort schritte und schon 1760 erhielt er in der kurfürstl. Hautlice- Manulactur zu München eine Anstellung, er zeichnete hier für Weber Muster zu den Bordüren der Teppiche, die er mit Laubwerk und Thieren schmückte. Im Jahr 1783 ver- liess er diese Anstalt, um sich ganz der Malerei zu widmen und eine selbstständige Lebensstellung zu begründen. Er nahm sich den unübertrefflichen Ridinger zum Vorbild und begann wilde und zahme Thiere, Jagdstücke und Landschaften zu zeichnen und zu malen, besonders aber den Hirsch, seine Lebensweise und seine Jagd. Seine Werke, die jedoch mehr in Zeichnungen und Radirungen bestehen als in Gemälden, erregten Aufsehen und Bewunderung, nächst Hollar und Ri- dinger hatte kein deutscher Maler verstanden, auf die Eigen- thümlichkeiten der Wald- und Jagdthiere so einzugehen und ) Die Angaben seines Geburtsjahres schwanken, ürulliot sagt 1720. wo jedoch sein Vater (geb. 1707) eben erst das 16. Jahr überschritten hatte,JNagier 1730, was ebenfalls nicht richtig sein kann, da Wintter erst 1789 noch 111 bester Manneskraft und mit Hinterlassung von kleinen Kindern starb,