Jan Verkolje. Verzeichniss seiner Scliabkunstblätter. beschrieben von J. E. Wessely. Einleitung. Was über das Leben des J. Verkolje bekannt ist, habe ich am ausführlichsten, wenn auch noch immer sehr kurz, bei Descamps (III. Band pag. 259) gefunden, und es bleibt nichts übrig, als die daselbst mitgetheilten Data zu wiederholen. J. Verkolje erblickte am 9. Februar 1650 in Amsterdam das Licht der Welt. Der Sohn eines Schlossers, sollte er seinem Vater im Handwerke naclifolgen. Doch so war es nicht bestimmt, am Himmel der Kunst sollte er die Sterne vermehren. Der Stich einer Nadel in die Ferse war der Wendepunkt im Leben des zehnjährigen Jan. Da er die kleine Wunde der geringen Schmerzen wegen Anfangs nicht beachtete, wurde diese in drei Monaten so ernst, dass man um das Leben des Kindes zu fürchten begann. Drei Monate musste er das Bett hüten, und um sich die Langeweile des Krankenbettes zu verscheuchen, zeichnete er und copirte Kupferstiche. Ein mal gesund geworden, konnte man ihn der liebgewordenen Kunst nicht mehr abtrünnig machen. In einem Monat lernte er aus Büchern die Perspective und ohne bei einem Meister gewesen zu sein, malte er in Oel, wobei es sich freilich mehr um Copien nach ändern Meistern handelte. Besonders spra chen ihn die Werke des Ger. van Zyl an, dessen Manier er sich so meisterhaft aneignete, dass man oft die Copie fürs Oi’iginal nahm. Jan Lievens nahm ihn zu sich, nicht sq sehr als seinen Schüler, als um ihn zu beschäftigen. Da Ger. van Zyl ge storben war, so kaufte Lievens einige unvollendete Bilder aus der Verlassenschaft. Diese musste Verkolje vollenden. Dabei romponirte er selbst ein Bild im Gesclimacke Zyl’s und dieses scheint die Ursache gegeben zu haben, dass Verkolje den Lievens verliess. Archiv f. die zeiclni. Künste. XIV. 1868. ß