Die Danziger Kupferstecher Samuel und Johann Donnet. Zu den zahlreichen Kupferstechern des 17. und 18. Jahr hunderts, deren Arbeiten künstlerisch von geringer Bedeu tung, in historischer Beziehung aber doch von mannigfachem Interesse sind, gehört auch der Danziger Samuel Donnet. Seine Arbeiten wurden, weil ohne grossen Werth, nie beson ders geachtet, und sind daher jetzt selten geworden. Ueber die Provinz Preussen hinaus sind sie wohl nur ausnahmsweise gekommen. Der Künstler ist jetzt fast ganz unbekannt. In älteren Büchern wird er nur gelegentlich genannt; in den neuesten, so umfassenden Sammel-Werken Naglers herrscht in Betreff seiner Verwirrung. Die einzige, freilich nur kurze, Nachricht über ihn von W. Seidel und A. Hagen findet sich in den Preuss. Provinzial-Blättern 1847 Bd. III. Seite 174 und 178. Nagler hat diesen Aufsatz jedoch nicht gekannt, denn in seinem Künstler-Lexicon nennt er unsern Künstler gar nicht und in seinen „Monogrammisten“ führt er ihn nur unter den Nachträgen und Berichtigungen des II. Bd. (Nr. 3133) an, indem er das Bd. II. Nr. 1358 abgebildete, aus den Buch staben S. D. zusammengesetzte Monogramm nicht, wie dort geschehen, auf Daniel Schültz, sondern richtig auf Samuel Donnet deutet. Ueber die Lebensverhältnisse Donnets habe ich nichts erfahren können; auch hat der Archivar, Herr Dr. Besamely, welcher auf meine Bitte Nachforschungen im hiesigen Stadt- Archiv anstellte, keine Nachrichten über ihn gefunden. Aus seinen Kupferstichen, welche er fast immer mit seinem vollen Namen bezeichnet hat, geht hervor, dass er etwa von 1700—1734 in Danzig arbeitete. Er wurde besonders von Buchhändlern beschäftigt. Wahrscheinlich war er auch Stem pelschneider. — Von seinen Werken*) sind mir folgende be kannt geworden: 1) Portrait des Prediger Sostmann in ovaler Form. Um *) Weil die Blätter meist sehr selten sind, habe ich in dem nach folgenden Verzeichniss stets angegeben, in wessen Besitz die mir vor liegenden Exemplare sich befinden, damit ein künftiger Forscher einen sichern Anhalt zum Aufänden derselben habe. Die Kenntniss eines grossen Theils der hier verzeichneten Kupferstiche verdanke ich der besonderen Freundlichkeit des Bibliothekars, Herrn Prediger Bertling, hierselbst. Archiv f. die zeichn. Künste. XIII. 1867. 10