ORDEN VOM GOLDENEN VLIESS. Der Orden vom goldenen Vliefs nimmt unter allen Rilteiorden Deutschlands den ersten, und, nach einem angenommenen Herkommen, den zweiten Rang unter allen weltlichen Ritterorden ein. Sein Alter und das Ansehn, in welchem er stets erhalten worden ist, be rechtigen ihn auch hierzu. Philipp, Herzog von Burgund, einer der mächtig sten Fürsten seiner Zeit, welcher den schönen Bei namen: des Gütigen fuhrt, stiftete ihn, zur Ehre der Jungfrau Maria und des Apostels Andreas, am 10 , Jan. i43o, an welchem Tage er sich zu Brügge in Flandern mit seiner dritten Gemahlin, der Prinzessin Isabelle von Portugall, vermählte. Die Beweggründe und die Absichten, welche Philipp bei Stiftung dieses Ordens hatte enthält der Einnan" J O O der Statuten, wo es heifst: „dafs er wegen seiner be- „sondern Liebe und Neigung für das Rilterlhnm, dessen „Ehre und Wachsthum er eifrig wünsche, damit der „wahre katholische Glaube, die Kirche, die Ruhe und „das Wohl des Staats, so viel als möglich vertheidigt,