verstanden wurde — zeitlebens behalten solle, ihre Erben aber nur die Titel der Länder führen dürften, die sie wirklich besäfsen. Nach Karls Tode übertru« Maria I heresia das Grofsmeisterthum ihrem Gemahl Franz I. Hiergegen protestirle Philipp 17.i1 bei dem Wahlcon vente zu Wien und zu Frankfurt, und verlangte, dafs das Haus Österreich keinen Anspruch darauf machen, sondern es der Krone Spanien gänzlich abtreten solle. Bei den Friedenstractaten zu Achen 1748, trugen Frankreich, England und Holland darauf an, den Streit über diese Grofsmeisterstelle beizulegen. König Fer dinand VI. von Spanien liefs aber durch seinen Ge sandten erklären: dafs es keines Beilegens bedürfe und dals jene Stelle mit der Krone Spaniens unzertrennlich verknüpft sei. Maria Theresia protestirte aber hierge gen und erklärte, dafs ihrem Gemahle die Grofsmeister- slelle allein zukäine. Da nun kein Theil nachgab, so blieb der Streit unentschieden, und die Regenten bei der Staaten ernennen seitdem und bis jetzt noch, unter Ertheilung fast gleicher Ordenszeichen , Ritter des goldenen Vliefses, zu deren Unterscheidung nur der Zusatz, des österreichischen oder spanischen Vliefsor- dens, kommt. Durch diese Schicksale hat der Orden eine mehr als gewöhnliche historische Bedeutsamkeit erhalten, die nur wenigen ändern Orden noch zu Theil ward. Sein Ansehn zu erhalten und zu befestigen, war man zwar immer bemüht gewesen, und schon iin Jahre i 433 ertheilte der Papst Eugen IV. dem Orden eine förmliche Bestätigung, vorzüglich aber geschah diefs seit Maxmilian I. Regierung. Theils erfolgte i 5 i 6