Anregung folgt eine um so grössere Erschlaffung, die den Gebrauch der Muskeln und Sinne schwer beeinträchtigt. Nach dem Mittagsmahl ruhe man — besonders bei Hitze — i—2 Stunden. Da das Blut durch die an dauernde Arbeit des Fahrens erhitzt wird, so meide man besonders abends warme Mahlzeiten; kalter Auf schnitt , Obst, Milch sind als Abendbrot für den Körper weit zuträglicher. Mit dem Genuss kalter Ge tränke sei man vorsichtig. Wenn der Körper nicht bald wieder in Bewegung kommt, sind sie oft Veranlassung zu heftigen Magenkatarrhen. Laue Getränke, etwa Thee, Kaffee, Milch sind in solchen Fällen vorzuziehen, sie er frischen die Nerven auch in höherem Masse. Bei grösser Hitze ist Citronenwasser ohne Zusatz von Zucker ein vor zügliches durststillendes Mittel. Rauchen ist natürlich während der Fahrt zu unterlassen, da es bei beschleu nigtem Atmen noch nachteiliger wirkt als sonst. Ein grosses Gewicht lege man auf die Hautpflege. Die Haut mit ihren Millionen von Poren ist ein Organ, welches gerade bei Radfahrern besonders in Anspruch genommen wird. Der Schweiss und der Staub der Land strasse setzen der Haut arg zu, Grund genug, um ihr die sorgsamste Pflege zu teil werden zu lassen. Kalte Wasch ungen des ganzen Körpers mit nachfolgender Abreibung sind vorzügliche Erfrischungs- und Abhärtungsmittel. Zur Vervollständigung seines Reisegepäcks hat der Wanderfahrer natürlich mitzunehmen: Nachthemd, dünne Pantoffeln, Seife, Haar-, Zahn- und Kleiderbürste, Knöpfe, Nadel und Zwirn; eine sogenannte „eiserne Portion“, be stehend aus guter Chokolade und Obst und für den Fall eintretender Verletzungen oder Unglücksfälle Verband material, etwa das „Deutsche Samariter-Verbandpäckchen“, welches zum Preise von 20 Pfg. in allen Apotheken und Droguerien zu haben ist. Es besteht aus Kompresse mit Verbandwatteaufläge, wasserdichtem Umschlag und langer Rollbinde mit Sicherheitsnadel.