1(51 eine sondere neigung gehabt, uff die Papistische grewell oder andere Irtlmmb abge wandt unnd beredt möchten werdenn, welches dann nicht allein irer L. ahn dero Seelen seligkeitt hochschedlich, sondern auch unns selbst die Zeitt unnsers lebenns bekümmerlich, hochermeltem Hernn Lantgraven, als deme blutsverwandten beschwer lich unnd bey vielen Leuthenn ein vast ergerlich Exempel sein würde. Zum vierdten, were auch disz nicht ein geringe beschwerung, so ausz irer L. ab- reysenn ervolgen würde, das nach enthbundener irer weiblicher bürde das kindt nach Abgöttischem herbrachtem Gebrauch der Papistischen Kirchen würde müszen getäufft werden, wölches dann uns die Zeitt unsers lebens zu nicht geringer beschwerung unsers gewiszens würde gereichen. Uber das alles hettenn ire L. (welches doch wir bey unns vor die geringste beschwerung hieltten) bey sich selbst vernunfftiglich und freundtlich zuerachtten, wie beschwerlich esz unnsz yetziger Zeitt sein wölte, zwo underschiedliche Hauszhaltungen antzustellen. Wiewol nhun diese hieoben ertzellte bedennckken unsers erachtenns in sich selbst wichtig und erheblich so fielenn doch hergegen auch allerhandt motiven und uhrsa- chen fuur, derhalbenn gantzs bedencklich sein soltt I. L. wider iren willenn hie uffzuhaltenn. Sonderlich aber were, unsers erachtens, nicht wenig zubesorgenn, da sie wider irenn willen alhie verbleiben soltt, das leichtlich allerhanndt gefhaar unnd unrath, so woll an irer L. selbst Person, als auch an der verborgenen fruchtt sich zutragen unnd begeben möchte, wie dann Ire L. selbst sich ettlich mhaal mit vielen unbe scheidenen unnd hochgefharlichen reden hett vernehmen laszen. Dieweil wir nhun diesze obertzelte beyderlay bedennckhenn bey unns vast wichtig und dermassen geschaffen befunden! das wir uns darin nicht resolviren noch ettwas gewiszes bey unns schlieszen möchten, auch ohne das unsere auch irer L. höchste Notturfft (allenn künfftigen verweysen unnd andere beschwerden zuverhueten) er fordern und sich in allerwege gebären wölte unsere gelegenheitt zeitlich zubedencken unnd gutes rhatts hierunder zupflegenn. feo were demnach an I. L. als zu wölcher wir uns sonderlicher freundtschafft unnd alles guten willens unnd vetterlicher Zuneigung vertrösten, unsere gantsz freuntliche bitt, sie wollen unbeschwert sein, unns ires getrewen rhats und wolmeinenden be- denckens in dieszer sachenn vertreulich und wa möglich in schrifften, auch durch sonder dartzu verordente Personen, zuverstendigen, wesz I. L. vermeinen das uns uff die obangeregte beide motiven und bedencken zuthun oder zulaszen sein möchte, wie wir dann diesze sachen an den durchleuchtigen hochgebornen u. gn. hernn den Churfürsten zu Sachssen gleychergestalt zugelangen unnd irer G. rhattsamb guttach- ten zubegeren gemeintt weren. Solches irer L. getrewen raths wollen wir unns zu derselbenn ohntzweyffelich ver- tröstenn, unnd diesze unnd alle andere unsz biszanhero ertzeigte vetterliehe freundt schafft unnd gutthaten die Zeitt unsers lebenns, unserrn eusserstenn vermögen nahe gernn und williglich verdhienen. Unnd wyewol wier als der jenige so ohne dasz yetziger Zeitt mit vielen anndern fest wichtigen unnd hohanligenden Sachen beladenn weren, Ire L. hiermit gern unbe- muehet gelassen , wye wier dann derselben bisz anhero auch sovil möglich verscho net hetten, so wolten wir doch verhoffenn S. L. würden unns dieses unnsres freundt- lichen ansuchens sovil esto weniger in ungutem verdenckhen , dyeweyl nicht allein unserer Gemaheün und unsz, sondern auch S. L. unnd ändern unser Gemaheliri blutsverwandten mercklich unnd viel hierann gelegen were, wye wier dann in solcher ansuchung auch sovil esto mehr bewegt weren worden, dyeweyl wier nicht allein verhoffenn das durch mittheyling S. L. getrewen wolmeynenden vatterlichcu rathe , diese unsere anlägende Bekhumernus und Schwermut ettlicher massen gelindert U