umfassend das Königreich Sachsen nebst den angrenzenden Teilen der preußischen Provinzen Schlesien und Sachsen, der thüringischen Staaten, sowie der Königreiche Bayern und Böhmen
1 . Leipzig— Wurzen — Oschatz—Meissen— Dresden. 112,0 km guter, grösstenteils ebener Strasse. 0,0. 0,0 Leipzig. 111. P. T. B. GrössteHandelsst. Sachsens. UniversitätS9t. Ursprüngl. slav. Fischerdorf am Zu sammenfluss v. PJeisse u. Parthe; dann deutsche befest. Niederlassung um die Nikolaikirche. 1015 v. Thietmar v. Merseburg zuerst erwähnt als „urbs Libzi“; L. wurde v. Otto dem Reichen, Markgrafen v. Meissen, zur Stadt er hoben; die von diesem der Stadt erteilten Privilegien bestätigte nach vielen Fehden Markgraf Dietrich der Bedrängte 1210. Die Stadt erwarb Gerichtsbarkeit, Mttnz- reoht, Durchgangszoll u. Marktzoll. Der Handel hob sich mächtig durch das Stapelreoht und die Messen. 1409 Gründung der Universität durch Friedrich den Streit baren. 1519 Disputation zwischen Luther u. Eok in der Pleissenburg. L. hatte im Schmalkaldisohen, dreissig- jährigeD, siebenjährigen Kriege u. in den napoleonischen Kriegen viel zu leiden, aber der Handel, jetzt namentl. der Buchhandel u. der Handel mit Rauchwaren, sowie in neuester Zeit die bedeutende Industrie brachten die Stadt immer wieder zur Blüte. Sehenswürdigk.: a) Welt liche Bauten: Am Markte das Rath., auf d. Grundo d. alt. Rath. v. J. 1240 i. J. 1556 v. Bürgerm. Hieronymus Lotter geb.; das Königsh., v. Ulrich Wolsoh für Aug. d. Starken geb.; Auerbachs Hof mit Auerbachs Keller. Am Augustuspl. das Augusteum, nach Schinkels Entwurf 1831—36 v. Geutebrück err.; das Neue Theater 1864—67 n. Plänen v. Langhans geb.; das Hauptpostgebäude, 1836—38 v. Geutebrück erb.; das Museum, 1856—58 err., ein Renaissancebau n. Plänen v. Lange, 1883—86 v. Lioht erweitert. Am Rosspl. die Markthalle u. das Panorama; am Königspl. das Grassimuseum; auf d. Hospitalstr. das Buchhändlerhaus, ein Rohbau in niederl. Stil, 1886—88 v.Kayser u.Grossheim aufgef. Im Westviertel das Reichs gericht, das Neue Konzerthaus, 1882—84 durch Gropius u. Schneider err., u. die Universitätsbibliothek Albertina, n. Plänen v. Arwed RoBsbach. b) Kirchen: An der Promenade die Thomaekirche, alte Klosterk., 1222 voll endet, 1496 neu geb.; 1885—89 umgestaltet u. erweitert v. Lipsius. Auf der Nikolaistr. die Nikolaikirche, 1170 aus einer Kapelle zu einer Kirche erw., 1525 umgebaut, L85—96 ern. Den Turm baute H. Lotter 1555. — Die Matthäi-, früher Neukirche, steht auf den Grundmauern eines Barfüsserklosters, das an d. Stelle einer v. Dietrich d. Bedrängten v. Landsberg err. Zwingburg getreten war. An der Albertstr. die Petexskirche, got. Hailenk, n. Plänen v. Härtel u. Lipsius erb. u. 1885 geweiht. Auf dom Augustuspl. die 1240 erbaute Paulinerkirche, am 12. Aug. 1545 v. Luther aus ein. Klosterk. d. Domini kaner zum protest. Gottesh. gew., in ihr Tetzels Gräbst, u. d. Standbild des 1073 i. d. Thoraask. erm. Markgr. Diez- 1