Leipzig, eine der wichtigsten Handels- und Industriestädte Deutschlands, liegt in einer Ebene am Zusammenfluß der Pleiße, Parthe und Weißen Elster. Es ist Sitz des Reichs gerichts. Seine Universität zählt zu den berühmtesten der Welt, der Buchhandel, ebenso der Rauchwarenhandel, erkennt Leipzig noch immer als seinen Zentralpunkt an. Als Musik stadt aber genießt Leipzig geradezu Weltruf, und es ist, als ob der Geist Bachs, Mendelssohns und Wagners in dieser Be ziehung der Stadt seinen unauslöschlichen Stempel auf gedrückt habe. Aber auch den bildenden Künsten ist in Leipzig rege Förderung zuteil geworden. Ist doch im Städtischen Museum eine Kunstsammlung geschaffen, die ganz hervorragende Werke enthält, darunter Klingers „Beethoven“. Dabei ist zu beachten, daß das Leipziger Museum, ebenso wie das Grassi- Museum, ohne jede staatliche Unterstützung entstanden ist. Im Hinblick auf die architektonische Ausgestaltung Leip zigs besitzt es neben Denkmälern alter Baukunst, wie z. B. dem erneuerten Alten Rathaus, auch zahlreiche neue monumen tale Bauwerke, so das Reichsgericht, das Neue Rathaus mit dem Verwaltungsgebäude und viele andere. Mit dem neuen Hauptbahnhof besitzt Leipzig einen der größten Bahnhöfe der Welt. Die Mustermessen, die den Ruhm Leipzigs als Handelsstadt seit Jahrhunderten begründen, haben eine noch höhere Be deutung gewonnen als früher. Eine derartige Uebersicht, insbesondere auch der Neuheiten auf den verschiedensten Gebieten der Industrie, vorzüglich des Kunstgewerbes, wie zur Zeit der Engros-Messe, wird in der ganzen Welt nicht geboten. Leipzig ist in den Tagen der Messe der Mittelpunkt des Großhandels. Um die Altstadt lagern sich die Vororte, in denen große Fabrikanlagen entstanden sind, besonders im Westen der Stadt, während im Osten die Fabrikbetriebe für das Buch gewerbe vorherrschend sind. 5