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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 221.1889
- Erscheinungsdatum
- 1889
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-221.1889
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188902218
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18890221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18890221
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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280 Berichte der med. Gesellschaft zu Leipzig. maniakalisclien Symptome schwanden bei Sch.’s Patientin gleichzeitig mit dem Fieber und waren auch 1 / 3 Jahr später nicht wiedergekehrt. Die Thatsache des Einflusses akuter fieberhafter Krank heiten auf die Heilung von Psychosen ist seit Hippokrates bekannt. Man suchte die Be freiung des Gehirns lediglich durch Vermittelung der Unterleibsorgane zu erklären. Dagegen mach ten Nasse und Fiedler den günstigen Einfluss des Fiebers von den veränderten Cirkulations-, bez. Ernährungsverhältnissen des Gehirns abhängig. Sch. führt nun die dieser Theorie widersprechen den Thatsachen an und glaubt mitBirch-Hirsch- f e 1 d und Emmingliaus, das Hauptgewicht auf den erhöhten Stoffumsatz im Fieber legen zu müssen. Die Frage, ob ein specifischer Einfluss der Mikroorganismen auf die Nervenmasse des Gehirns vorhanden sei, lässt Sch. unentschieden. Am günstigsten werden vom Fieber solche Psychosen beeinflusst, welche bei jugendlichen Individuen auftreten, an sich eine gute Prognose geben und eine noch nicht zu lange Dauer haben. Hoven (Schlebusch b. Cöln). 414. Zwei Fälle von Einwirkung eines Ge sichtserysipels auf bestehende Melancholie; von Dr. J o h. D i n t e r in Hildburghausen. (Centr.- Bl. f. Nervenlikde. XII. 4. 1889.) D. hat auf Ganser’s Abtheilung folgende Beobachtungen gemacht. I. 52jähr. Frau aus gesunder Familie. Viel Kummer. Im März 1888 Angst und Unruhe. Im Krankenhaus: Schlechter Ernährungszustand, grosse Angst undUnruhe, Gohörshallucinationen und VerstindigimgsVorstellungen. Am 23. März auffallende Ruhe und Klarheit. Am 24. Gesichtserysipel, welches 5Tage anhielt. Während dieser 5 T. keine Angst, gleichgültiges Wesen. Nach der Ent fieberung wieder der frühere Zustand mitruhigen Zwischen zeiten. Vom 5. April an vollkommene Ruhe u. Krankheits einsicht, guter Schlaf und guter Appetit. Geheilt entlassen. II. 49jähr. Frau, Tochter schwermüthiger Mutter. "Wiederholte geistige Krankheit. Seit Januar 1888 gleich gültig und träge. Bald danach Angst und Unruhe. Selbstmordversuch am 5. März. Im Krankenhaus: Schlechter Ernährungszustand. Angst. Vorstellungen von Verarmung und Verschuldung. Nach 5 Wochen Gesichtserysipel, während dessen der seelische Zustand nicht wesentlich verändert war. Nach der Entfieberung war die Kr. während einiger Stunden angstfrei und klar, gestand, viele Stimmen gehört zu haben, besass aber eigentlich keine Krankheitseinsicht. Schon am Nachmittag wieder Angst und Nahrungsverweigerung. Am 25. April Ueberführung nach dem Sonnenstein. Möbius. 415. L’ivresse emotionnelle; par C h. F e r e. (Revue de Med. VHI. 12. p. 937. 1888.) F. versteht unter „Trunkenheit durch Gemütha bewegungen“ kurzdauernde maniakalische Zustände mit nachfolgender stupor - artiger Erschöpfung, welche bei beanlagten Leuten durch irgend eine erschütternde Vorstellung bewirkt werden können, und erzälilt einige Beispiele, in welchen eine un erwartete Freude die ivresse emotionnelle her vorrief. Möbius. Berichte der medicinischen Gesellschaft zu Leipzig. Sitzung am 18. Deeember 1888. Vorsitzender: B. Schmidt. Schriftführer: It. Graefe. Herr Länderer sprach über: Neuere Erfah rungen hei Tuberkulose. Der Vortragende kam zunächst auf seine früheren Mittheilungen zurück und fügte dann weiter hinzu, dass er seit diesen circa 20 neue Kranke mit Perubalsam behandelt habe. Diese Fälle waren meist chirurgischer Natur; nur 1 Lun genfall und 3 Darmfälle. In keinem Falle hat die Methode versagt. In den meisten Fällen ist Besse rung eingetreten; in einigen kann man von tem porärer Heilung sprechen. Eine Kranke zum Bei spiel, bei welcher allerdings keine Bacillenbefunde vorhanden sind, bei welcher aber Naunyn, Leyden und Gerhardt Darm- und Lungentuberkulose dia- gnosticirt haben, hat seit der Einspritzungskur (innerlich hat der Balsam nichts genützt) 10 Pfund zugenommen; statt täglich ca. 12 nur noch 3 bis 4 Stühle, ferner kein Blut mehr im Stuhle und kein Oedem der Füsse mehr. Im Ganzen sind jetzt 70 Kr. behandelt wor den. Da bei den intravenösen Injektionen ein Mal Ohnmacht vorgekommen war, werden jetzt die Einspritzungen der Emulsion in die Glutäalmusku- latur gemacht, ähnlich wie die Calomelinjektionen bei Lues. Einige Kranke sind schon seit Jahren besser, bei den chirurgischen hat sich nur einmal eine Fistel gebildet. Demonstration von 1 Kind mit Knie- und 1 Erwachsenen mit Fusswurzelfungus. Während dem ersteren nur örtlich, ist dem letzteren lokal und in die Glutäen eingespritzt worden. Die Injektion in die Nates wird jeden 2. Tag gemacht, übt keine Reizung aus. Das Verhältniss ist 1:300. An der Diskussion betheihgten sich die Herren Ileubner, B. Schmidt und Graefe. — Hierauf stellte Herr Lenhartz 3Kranke mit Magendilatation vor. Im 1. Fall handelt es sich zweifellos um eine Narbenstriktur, im 2. um eine carcinomatöse Verengerung des Pylorus. Im 3. end lich ist die Diagnose zweifelhaft. Herr Lenhartz will derartige Fälle den Chir urgen womöglich frühzeitig überwiesen wissen; da hier die neueren Darm Operationen (Redner weist besonders auf LücJce hin) die einzig l'ationelle Maassnahme seien. -—
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