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Schmidt's Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin
- Bandzählung
- 220.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- ZB.14-220.1888
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id401554635-188802209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id401554635-18880220
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-401554635-18880220
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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28 Y. Innere Medicin. kann man den Verlauf in den leichteren Fällen niemals mit Sicherheit bestimmen. Derselbe geht immer in Schüben vor sich, so dass sich der ganze Krankheitsverlauf über Monate hinziehen kann. Die Prognose ergiebt sich aus dem oben Ge sagten ohne Weiteres. Therapeutisch ist das Hauptgewicht auf eine möglichste Erhaltung der Kräfte zu legen. Aus der diesem Vorträge folgenden Diskussion sei Folgendes hervorgehoben: L e u h e betont die Schwierigkeiten der Differential diagnose zwischen kryptogenetischer Pyämie und Miliar tuberkulose, Typhus, Meningitis u. s. w. Ein beson dere wichtiges Moment für die Diagnose liege in der ophthalmoskopischen Untersuchung. Jürgensen hat namentlich in den ersten Jahren, als ihm das Krankheitsbild noch nicht geläufig war, ophthalmoskopirt. Es hat sich wunderbarer Weise so gut wie nichts dabei herausgestellt, so dass J. in den späteren Fällen gar nicht mehr ophthalmoskopirt hat. Dem gegenüber hobt Litten hervor, dass er in 42 wohl constatirten und sämmtlich durch die Sektion con- trolirten Fällen von schworor Sopsis 35mal, d. h. in 84°/ 0 Veränderungen im Augenhiutergrunde gefunden habe. Dioselben bestanden theils in Retinal- und Chorioideal- blutungen, theils in weissen Plaques, theils in bakteri- tischen Einlagerungen in die Chorioidoa, theils in ein- oder doppelseitiger Panophthalmitis. Wie auch immer dio 4 eränderungen beschaffen waren, Retinalblutungen waren stets gleichzeitig vorhanden. Auf Grund zahlloser, übor viele Jahre ausgedehnter Untersuchungen fand I,. unter allen akuten Infektionskrankheiten diese Retinalblutungen ausschliesslich bei den septischen und naho verwandten Krankheiten, niemals oder fast niemals bei typhösen Er krankungen. P. W agner (Leipzig). 65. Beitrag zur Lehre von der Contusions- pneumonie; von Dr. Demuth. (Münchn. mecl. Wchnschr. XXXV. 32. 33. 1888.) D., der in einer industriellen Gegend tliätig ist, hat seit dem J. 1882 bei einer Anzahl von 604 croupösen Pneumonien 10 Kranke beobachtet, die im Sinne Litten’s eine Contusionspneumonie durchmachten. Drei Krankengeschichten werden ausführlich mitgetheilt. Bei allen 10 Kranken trat im Anschluss an eine mehr oder weniger heftige Erschütterung des Thorax eine lobäre Lungenver dichtung auf, die aber bei genauerer Beobachtung doch unter Erscheinungen ablief, wie sie der wahren croupösen Pneumonie nicht zukommen. Bei allen 10 Kranken fehlte der initiale Schüttelfrost, über haupt war das Fieber gering, Appetit und Ernäh rung litten nicht besonders stark, heftige Schweisse, Albuminurie traten nicht auf. Die Milz war nicht vergrössert, niemals fand sich Herpes. Das Spu tum war in den ersten Tagen stark blutig, hörte dann bald vollständig auf. Bei der Untersuchung der Lunge fehlte das Knisterrasseln im Beginne, die Erscheinungen der Verdichtung traten schnell und frühzeitig auf, während der Lysis hörte man spärliches, kleinblasiges, trocknes Rasseln, oft ver bunden mit pleuritischem Reiben. D. glaubt nach seinen Beobachtungen, dass es sich bei der ,, Contusionspneumonie“ nicht um eine echte croupöse Pneumonie handle. Wahrscheinlich stellt sich im Anschluss an das Trauma eine lobäre Blutinfiltratuni der Lunge ein mit nachfolgender, zumeist leichter, entzündlicher Reaktion, wie sie auch nach anderen ausgedehnten Blutergüssen be obachtet wird. Unter den von Litten mitgetheil- ten Fällen sind mehrere, die den von D. beobach teten entschieden ähnlich sind, während bei anderen der Verdacht nicht ganz von der Hand zu weisen ist, die Pneumonie möchte bei Eintritt des Traumas bereits in der Entwicklung begriffen gewesen sein. Dippe. 66. Paralysies dans la pneumonie; par Car re. (Gaz. hebd. 2. S. XXV. 20. 30. 1888.) In der vorliegenden 2. Mittheilung über den gleichen Gegenstand (Jalirbb. CCXVIH. p. 147) bespricht C. in erschöpfender, die gesammte Lite ratur berücksichtigender Weise die im Verlaufe der Pneumonie auftretenden Lähmungen, die dif fusen Lähmungen, die Halbseitenlähmungen, sowie die umschriebenen motorischen und sensiblen Läh mungen. C. macht darauf aufmerksam, wie häufig im Allgemeinen diffuse Lähmungen als Complika- tionen der Pneumonie auftreten, dass dieselben zu- rückzufüliren seien auf Entzündungen der Menin gen des Gehirns und des Rückenmarks und dass eigentliche Läsionen der Gehirnsubstanz und deren Gefässe wohl nur in den seltensten Fällen beobachtet werden. Die Hemiplegien betreffen auf fallender Weise zumeist die rechte Körperhälfte und vergesellschaften sich gern mit Aphasie; als ihre Ursache sind hauptsächlich zu betrachten Atherom der Arterien, arterielle Ischämie oder eine tiefere Gehirnläsion, wie circumscripte Encephalitis oder kleine Erweichungsherde. In manchen Fällen heilt die Hemiplegie vollständig in kürzerer oder längerer Zeit und in diesen handelte es sich wohl nur um eine einfache vasomotorische Störung (einen hierher gehörigen Fall hat C. selbst beobachtet). Unter den umschriebenen motorischen Lähmun gen findet man vorwiegend solche beider Arme, so wie auch Lähmung der Zunge; letztere sind oft die Vorläufer schwerer nervöser Störungen, so von Hemiplegie oder von Periencephalitis, Erweichungs herden u. s. w. Unter den Lähmungen sensibler Nerven begegnet man besonders häufig Geschmacks lähmungen, Blindheit und Taubheit; C. theilt einen Fall mit, in dem ohne vorhergegangene cerebrale Erscheinungen die Sehstörungen plötzlich am 3. T. der Pneumonie auftraten und mit vollständiger Er blindung endeten. Der Fall betraf eine 64jähr. Frau, die stets gesund gewesen war, an einor Pneumonie von mittlerer Heftig keit erkrankte und im Verlaufe derselben am 3. Tage plötzlich einen Schleier vor dem rechten Auge beobach tete. Die Sehstörung nahm an diesem Auge stetig zu, am 8. Tage wurde auch das linke Auge befallen, der Zu stand verschlechterte sich beständig und nach Verlauf von einem Jahre war' das Sehvermögen vollständig er loschen. In einem 2. Falle, den Vf. selbst beobachtet hatte, handelte es sich während einer Pneumonie um nur vorübergehende Erblindung bei einem SOjähr. Manne, die
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