— 22 - Die Ritter von Laucha sind aber auch die nachweislich ältesten Bewohner des Tennebergs. Als Burgmänuer im alten (hinteren) Schlosse und landgräfliche Richter hatten sie die beste Ge legenheit und Macht, sich immer neue Güter zu erwerben und so legten sie denn auch vorn auf der Spitze des Berges ein Gut an, welches von ihnen das Burggut genannt und zum Gauerbschloss er hoben wurde. Dies war und blieb ihr Eigentum bis a. 1391, während sie, die Kriegsobersten und Richter im Gau, zugleich in einem Abhängigkeits verhältnis standen auch zu den jeweiligen Lehns herren jenes alten palatium. Erst 1391 haben sie, Heintze (Heinrich) und Lutze (Ludwig) von Laucha, als Lehnsleute des thüringischen Landgrafen Baltha sar diesem ihr Schloss verkauft, welcher hierauf das alte abbrechen und das Lauchaische zu seiner heu tigen Hufeisengestalt umbauen liess. Zur Zeit Ludwigs des Eisernen hatte nun die Lehnshoheit über Tenneberg bereits die hessische Abtei Hersfeld und ihre Tenneberger Burgmänner waren immer zugleich die Schutzvögte über ihre umliegenden Besitzungen. Dass diese Burgmänner, mit solchen Machtbefugnissen ausgestattet, auch die Herren Raubritter gebührend in Schach zu halten wussten, versteht sich wohl von selbst. Und vom Wachkopf am Nonnenberge brauchte ja nur ein Wink hinüber gegeben zu werden nach dem Tenneberg, da war binnen einer Stunde eine ge nügende Streitmacht zur Stelle. Nichtsdestoweniger mag manches feiste Stück des Mastviehs auf dem Mönchhof der lüsternen und „etwas übermütigen Noblesse,“ gleichwie den räuberischen Bären und