Sprache ein leiser, freilich nicht einmal den Be wohnern selbst recht bewusster Unterschied gehört wird? Lauter Fragen, die mit anderen bis auf weiteres offen bleiben .müssen. 14. Noch eine Sage. »In alten Zeiten sollen Venetianer, welche das Volk auch Walen oder Erzmännchen nennt, Gold und Silber aus den Bergen gegraben und kostbare Edelsteine in den Waldbächen gesammelt haben. Einst hielt sich ein solcher Venetianer auch lange im Thal der Laucha auf, schöpfte aus dem Bach vielen Sand und wusch ihn so sauber, dass alle Leute sich darob verwunderten und lachten. Ein junger Bursche aus Tabarz diente ihm als Weg weiser in den Schluchten und Klüften, bis der Sommer vorbei war und der Venetianer verschwand. Nun kam’s, dass jeuer Bursche ein Frachtfubrmann wurde, der weit in der Welt umher und auch einmal nach Venedig kam. Dort, als er die Stadt ansah, blieb er auch vor oinem Gold- und Juwelen-Warenladen stehen und betrachtete die Herrlichkeiten; indem kam der Kaufherr hinzu und redete ihn in deutscher Sprache an. Es war derselbe Venetianer, welchen er einst im Thüringer Wald geführt hatte. »Dies alles sind Schätze deiner Heimat«, sagte er zu dem staunenden Burschen, bewirtete und beschenkte ihn reichlich, so dass dieser zum wohlhabenden Mann ward«. Aus Moyer’s Reisebuch »Thüringen«, S. 508. Solche Venetianer, geheimnisvolle fremde Männer mit dunklen Gewändern und spitzen Hüten, sollen noch im vorigen Jahrhundert, Erze suchend und unser Gebirge »wie ein kleines Kalifornien durch-