— 71 — nicht ausgenommen, welcher berichtet, dass in den Ämtern Reinhardsbrunn und Georgenthal 1000 von 1700 zur Schule tüchtigen Kindern niemals in die Schule gekommen auch noch nicht in die Schule kämen und nimmer lernten lesen, recht beten, etwas von Gott etc. recht verstehen, wie auch unter 10.000 Erwachsenen nicht der 3. Teil gefunden würde, die lesen könnten und demnach auch sonst vom Gebet und ihrem Christentume viel verständen. In den Filialdörfern zumal gab es fast lauter gänzlich Un geschulte, weil sie eben überhaupt keinen Schulmeister hatten, und die Kinder in das Pfarrdorf oder in die Stadt zum Küster in den Unterricht zu schicken, wird unsern Altvordern schwerlich in den Sinn gekommen sein. Auch die Reformation hatte vorerst darin keinen durchgreifenden Wandel zu schaffen vermocht, doch ist sie es gewesen, welche wenigstens einen heilsamen Anfang gesetzt und, wie wir gesehen, a 153G in der Cabarzer Kapelle einen alle 14 Tage stattfindenden Katechismusunterricht mit Kinderpredigt eingerichtet hat. Dabei verblieb es bis Ende des Jahrhunderts, als Cabarz durch Herzog Johann Casimir seinen ersten Lehrer erhielt und zwar in der Person eines Johann Eschner oder Essner, welcher — dies die einzige Kunde über ihn —■ a. 1602 nach Laucha versetzt ward. Derselbe hatte, nach Vorschrift der Casimiri- schen Kirchenordnung, »der Schule täglich mit allem Fleisse abzuwarten, darinnen die Knaben lesen, schrei ben und christliche Gesänge, so in der Kirche ge braucht werden sollen, zu lehren, darauf der Pfarrer fleissiges Aufsehen haben und das Volk mit Ernst dazu vermahnen solle«, Aber es gab damals immer