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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 4.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-4.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18810000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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101 Königs von England, mit solcher Fertigkeit und Kunst, dass er die Aufmerksamkeit verschiedener Kunstgenossen auf sich zog. Auch im königlichen Lustschloss „auf dem Loo“ hat er von Allem, was dort ist, das Ansprechendste geschaffen. Seme Arbeiten überraschen durch ihre Leichtigkeit, so dass mau kaum begreifen kann, wie diese in die Augen fallenden Werke in so kurzer Zeit vollendet werden konnten.“ Ebenso be richtet Ch. Kramm (de Levens en Werken u. s. w. 1856), der Künstler habe seine Studien bei Jakob Jordaens in Antwerpen vollendet und geschichtliche und allegorische Scenen gemalt; auch habe er den zu Ehren des Statthalters Wilhelm III., Königs von England, im Haag 1691 errichteten Triumphbogen bemalt. Ferner findet sich Pieter van Ruyven im Register der Meister und Mitglieder der Lukasgilde zu Delft von 1672 1714 fünf Mal als Hauptmann. Aus diesen Notizen geht wohl zur Genüge hervor, dass unser Künstler gerade kein unbedeutender Schüler von Jakob Jordaens gewesen sein kann; und es fragt sich, ob nicht das Berliner Bild vielleicht von seiner Hand, und zwar ein Theil jenes Triumphbogens sei, der zum Empfang Wilhelms III. und zur Feier der durch ihn bewirkten Einigung der beiden Seemächte England und Holland aufgestellt wurde. Aus dieser Annahme liesse sich auch die Wiederholung des Bildes, welche sich in Gotha be findet, erklären, denn an einem Triumphbogen pflegt man beide Seiten, Front- wie Rückseite, zu decorieren. Auch der Streit, der sich um die sogenannte afrikanische Kompagnie von 1663—1674 gedreht hatte, war damals erledigt, und auch hieran konnte durch die Anbringung von afrikanischen Bestien, Nilpferd und Rhinoceros, erinnert werden. Es kommt hinzu, dass der Friede zwischen beiden Staaten durch eine Hochzeit, diejenige Wilhelms III. mit Maria von England 1688, ver mittelt worden war, sodass also in einem Bilde, welches die Hochzeit Neptuns mit Amphitrite darstellte, nicht allein auf die Allianz der Länder, sondern auch der regierenden Häuser angespielt werden konnte. Leider ist von der Hand des P. van Ruyven wenig mehr aufzufinden. Ein allegorisches Staffeleigemälde von ihm, vollständig bezeichnet (P. Ruyven 1680), aber nur stellenweise erhalten, befand sich in Düssel dorf. Sollte aber nicht irgendwo eine Beschreibung des Ein zugs von Wilhelm III. in den Haag mit Illustrationen, sollten nicht irgendwo die Entwürfe zu dem ihm errichteten Triumph bogen noch existieren? Und darf man zu ihrer Auffindung auf die guten Dienste der Direktoren von Kunstsammlungen rechnen? Ich glaube, ja! Denn mit der völligen Klarlegung der ganzen Sache wäre der gehässige Streit beendet. (—) Die „Nat.-Ztg.“ erhält von Herrn Dr. Schliemann folgende interessante Erklärung: In dem in Nr. 6013 der Wiener „Neuen Freien Presse“ gegen mich erschienenen Artikel wird erstens behauptet, meine Forschungen in Orcho- menos haben fehlgeschlagen. Wie man aber aus meiner dem nächst im Verlage von F. A. Brockhaus in Leipzig erscheinenden Schrift, mit Abbildungen, ersehen wird, habe ich dort zwar nicht wie früher in Mykenae, riesige Goldschätze entdeckt, aber es ist mir das Glück zu Theil geworden, diesmal Griechenland durch Kunstschätze unermesslichen Werthes zu bereichern, die wahrscheinlich viel älter sind, als alle von mir in der Atriden- stadt gefundene Sachen, und welche jedenfalls die gelehrte Welt jahrelang beschäftigen werden. Der Verfasser sagt weiter, dass ich beabsichtige, die Ausgrabungen des deutschen Reiches in Pergamon fortzusetzen und darauf inMykenae weiter zu arbeiten, wo ich das Grab der Klytaemnestra zu finden hoffe. Ich habe noch keinen Plan für fernere Forschungen gemacht, werde jedoch nie an Orten graben, wo schon ein Anderer gearbeitet hat. ln Mykenae ist mir das Glück zu günstig gewesen, als dass ich es dort nochmals auf die Probe stellen möchte. Wie wäre es, wenn jener Schmähschreiber dort das Grab der Klytaemnestra aufsuchte? Vielleicht fände er daneben auch das Grab des Aegisthos! Was die weitere Beschuldigung be trifft: „dass ich das Meiste und Wertbvollste meiner trojani schen Sachen für meine Privatsammlung, in meinem neuen Palais in Athen, behalten und nur Doubletten und dergleichen nach Berlin gesandt habe“, so ist es durchaus überflüssig, darauf zu antworten, da es allgemein bekannt ist, dass ich dem deutschen Volke den ganzen, seit Anfang Dezember 1877 im South Kensington Museum in London aufgestellt gewesenen Theil meiner trojanischen Sammlungen zum Geschenk ge macht habe, nur dass darin nicht nur der Ende 1873 von mir gefundene, Seite 505—540 meines „Ilios“ beschriebene und äbgebildete, daher leicht zu controlierende grosse trojani sche Schatz, sondern auch der mir in der Theilung mit der Türkei, aus den später von mir aufgedeckten Schätzen zuge fallene Theil begriffen ist. Uebrigens hoffe ich am 17. d. M. in Berlin mit der Aufstellung der geschenkten Sammlung, die schon seit 6'/i Monaten dort angekommen ist, anzufangen. Ich hatte dem deutschen Volke schon längst alle meine Samm lungen testamentarisch vermacht; wenn ich nun aber schon bei Lebzeiten dazu geschritten bin, demselben den werth vollsten Theil derselben, und darunter meine sämmtlichen Goldsachen, zu schenken, so geschah es, weil die Sachen einen unermesslichen Werth für mich haben, und ich befürchte, dass bei dem bei meinem Ableben unvermeidlichen Wirrwarr so Manches verloren gehen möchte, wogegen ich jetzt gewiss bin, dass die Früchte meiner langjährigen, mühevollen Arbeiten gut aufgehoben und von der gegenwärtigen und allen künftigen Generationen meines lieben Vaterlandes bewundert und studiert werden. (—) Im Dorfe Rantrum im Schleswigschen ist einen Fuss unter der Oberfläche ein Silberfund gemacht worden. Derselbe besteht aus 34 kleinen Silberbarren, 6 Bruchstücken antiken Silberschmuckes und 8 Silbermünzen; letztere tragen aller Wahrscheinlichkeit nach arabische Inschriften und dürften Dirhems (Denare) des abasidischen Kalifen von Bagdad aus dem 8. Jahrhundert nach Christi Geburt sein. Die kleinen Silberbarren wurden in älterer Zeit, ehe die Münzen noch einen conventionellen Werth hatten, dem Gewicht nach als Zahlungsmittel verwendet; auch die Schmuckgegenstände und Münzen wurden in gleicher Weise benutzt; konnte das er forderliche Gewicht nicht anders hergestellt werden, so wurde einfach ein Stück abgeschlagen. Alles befand sich in einem Topfe. (_) in Mainz wurden am 13. resp. 19. April d. J. zwei aus weissem Sandstein gearbeitete Grabsteine römischer Sol daten ausgegraben, beide leider ziemlich verstümmelt. Der erste zeigt ausser einer leider verstümmelten Kriegergestalt folgende Inschrift: MEM ORIA FL PVSINNIONIS OPTI LEG. II PANNONICE QVI VIXIT ANNOS XXXX STVPENDI A XVIII JVTINVS ERES P ROPIETATE POSVIT MIINAM d. h. Memoria Fl(avii) Pusinnionis, opti(onis) leg(ionis) secundae Pannonic(a)e, qui vixit annos quadraginta, stupendia duode- viginti; Iutinius (h)eres pro pietate posuit. Die in den da runter stehenden Buchstaben enthaltene Formel eines frommen Spruches ist zur Zeit noch nicht errathen. Der zweite Stein war ein Grabstein für einen Soldaten der Legio I. adjutrix und 6 andere Personen, die darauf befindlichen Skulpturen, als ein Giebel mit eingehauenen Büsten, ein Adler etc. und die Inschrift sind aber bis zur Unkenntlichkeit zertrümmert.
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