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Zeitschrift für Museologie und Antiquitätenkunde sowie verwandte Wissenschaften
- Bandzählung
- 4.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Eph.art.88-4.1881
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id407977015-188100006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id407977015-18810000
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-407977015-18810000
- Sammlungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Der aufgerichtete, ungekrönte Löwe (von linker Seite) mit dem quadrierten Schilde von Pfalz-Bayern auf der Brust. Rückseite: * SBORETÄ : ROV7S : FOTi' SISKERE' Im Felde das Kreuz, umstellt von vier rosetten artig durchbrochenen seclisstrahligen Sternen. Durchmesser: 26 mm. Gewicht: 2,3 g. Diese höchst interessante Münze befindet sich im Königlichen Münzkabinett zu Dresden, dem sie mit der berühmten von Römer’schen Sammlung zugekom men ist. Pfalzgraf Stephan war bekanntlich einer der jün geren Söhne des Pfalzgrafen Ruprecht III., des nach- herigen Kurfürsten und römischen Königs, und 1385 geboren. Nach seines Vaters Tode (1410) erhielt er in der Tlieilung Simmern und Zweibrücken. Er resignierte 1453 und starb 1459. Sein Länder besitz kam zwischen seinen Söhnen Friedrich und Ludwig dem Schwarzen, welche in den von ihrer Mutter Anna, des letzten Grafen von Veldenz und Spanheim Tochter, ihnen überkommenen Landen 1444 bereits die Regierung angetreten hatten, in der Weise zur Vertlieilung, dass der ältere, Friedrich, Simmern, der jüngere, Ludwig, Zweibrücken erhielt. Das oben erwähnte Wachen heim kam erst 1417 nach dem Tode der Witwe Pfalzgraf Ruprechts, des ältesten Bruders des Pfalzgrafen Stephan, der es zum Witwensitze gedient hatte, an Pfalzgraf Stephan, nach dessen Tode aber infolge einer von ihm und seinem Schwiegervater Friedrich, letzten Grafen von Veldenz und Spanheim, 1444 getroffenen Verord nung an den ältesten Sohn Pfalzgraf Friedrich, der es indess 1464 an seinen Bruder Pfalzgraf Ludwig zu Zweibrücken abtrat. Es gehört jetzt zur bayeri schen Rheinpfalz. S immer n, die ehemalige Hauptstadt des Ftirsten- thuras gleichen Namens, südlich von Coblenz, auf dem Hundsrück, gehört jetzt zum preussisclien Re gierungsbezirke Coblenz. Friedrich Exter, dessen verdienstvolles Werk „Versuch einer Sammlung von Pfältzisclien Münzen und Medaillen“ für Alle, die sich mit der Münz kunde der Pfalz beschäftigen, noch heute ein unent behrliches Buch ist, kannte von Münzen, die Pfalz graf Stephan zu Simmern geschlagen, nur einen Goldgulden mit dem Bilde des stehenden Pfalz grafen und dem in einen Dreipass gestellten qua drierten Schilde von Pfalz-Bayern (Theil I., Seite 50; vergleiche auch Köhlers Ducaten-Kabinett, Nr. 2550), Leitzmann gedenkt in den Nachträgen zu seinem „Wegweiser auf dem Gebiete der deutschen Münz kunde“ Seite 747 ausser diesem Goldgulden noch breiter Groschen, die angeblich die Umschrift „Mo- neta nova Sunerensis“ führen sollen. Aus der Münze zu Wachenheim konnte Exter Ge präge Pfalzgraf Stephans selbst zwar noch nicht bei- bringen, indess auf Grund einer Vorgefundenen Ur kunde doch bereits darlegen, dass auch Pfalzgraf Stephan schon, wie nachher sein Sohn Ludwig, von dem Wachenheimer Goldgulden und ein Räder-Albus bereits bekannt waren (Exter, II. Band, Seite 10 und 17), zu Wachenheim gemünzt habe. In der fraglichen Urkunde, einem Bestallungs briefe für Pfalzgraf Stephans Münzmeister zu Wachen heim, Bartholomäus Martins, ausgestellt am Diens tag vor Pliilippi et Jacobi 1439 (28. April) ') werden diesem Münzmeister, der noch 1446 in des Pfalz grafen Diensten stand, folgende Münzen zu schlagen befohlen: 1. Gulden von Gold oder Goldgulden, so schwer als die Gulden der Churfürsten am Rhein, sollen haben auf einer Seite den quadrirten Pfalz-Bayerischen Wapenschild, in einem Compass oder Bogenförmigen Einfassung, mit der Umschrift: Moneta nova avrea Wachenhein. Auf der ändern Seite des Herzogs Bild, mit einem Schwert in der Hand, und der Um schrift: Steffanvs Dvx Bavarie. 2. Weiss-Pfennig, auf einer Seite des Herzogs Wapenschild, in einem Dry-Compass oder Einfassung mit drei Spitzen. Oben in dem Ecke des Com- passes zur Rechten des Schildes soll stehen ein Löwe, zur Linken die Pfalz (worunter hier das Weckenschild gemeint ist), und unten ein Lindwurm. Die Umschrift soll seyn: Moneta nova Wachenheim. Auf der ändern Seite soll stehen Sanct. Peters Bild, in einer Hand einen Schlüssel, in der ändern ein Creuz haltend, mit der Umschrift: Steffanvs Dvx Bavarie. Dieser Weisspfennige sollen 107 auf die Mark gehen, achthalb Pfennige fein Silber halten und 24 einen Gulden gelten. 3. Weckpfennige, darauf soll stehen die Pfalz, und oben drauf ein rund S, unten an dem Schild ein Kleeblatt. Deren 40 sollen auf ein Lotli gehen, O 7 und Sechsthalbpfennig fein Silber halten. 4. Heller, deren 10 einen Weisspfennig gelten. Auf demselben soll stehen ein Löwe, darneben die Pfalz. 5. Heller, deren 12 einen Weisspfennig gelten, und 54 auf ein Loth gehen. Auf diesem soll stehen ein Löwe. 6: Streben, deren eine 5 Pfennige gelten, 98 auf die Mark Cöllnisch gehen, und 33 vor einen Gulden gegeben werden sollen. Auf einer Seite soll stehen Pfalz und Bayern gequartieret, mit einem Helm, darum geschrieben: Steffanvs Dvx Bavarie, auf der ändern Seite ein lang Creuz, darinn ein ') Exter, II. Theil, SuppL, S. 539, Anmkg. *.
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