11 — In der Richtung von Süd nach Nord unterschei det man das obere und das niedere Erzgebirge; jenes reicht von dem zusammenhängenden Kamme, der eine durchschnittliche Höhe von 2500 Fuss hat, etwa bis Falkenstein, Schneeberg, Thum, Wolken stein, Frauonstein und Schmiedeberg; dieses von den genannten Orten bis in die Gegend von Zwickau, Lichtenstein, Chemnitz, Frankenberg, Hainichen, Siebenlehn und Tharandt. — Im Centralgebirge kommt der jähe Absturz des Kammes nach Süden und die sanfte Abdachung nach Norden am meisten zur Geltung. 3. Gebirgsarten. — Das Erzgebirge besteht vornehmlich aus Urgebirgsarten, d. h. aus Thon- und Glimmerschiefer, Gneis und Granit. Am verbreitetsten zeigt sich der G n e i s. Er ist nicht nur vorherrschend im ganzen östlichen Gebirge, son dern reicht auch weit in’s Centralgebirge hinein, und zwar bis Schlettau, Wolkenstein und Schellen berg. Ihm sind zugleich die wichtigsten Erzgänge*) eingelagert, welche von dem sächsischen Bergmanne abgebaut werden. Am mächtigsten ist darnach der Glimmer- und Thonschiefer. Diese Gebirgs arten bilden besonders den südwestlichen Theil des Gebirges und den Siidrand des Steinkohlenbeckens zwischen Zwickau und Chemnitz. Das dritte Ge stein, der Granit, tritt nur an mehreren Stellen aus dem Glimmer- und Thonscliiefer heraus und hat seine grösste Ausdehnung um Eibenstock und Kirch- berg. Ausser diesen Hauptgebirgsarten zeigt sich *) Die am häufigsten vorkommenden Metalle sind: Silber, Blei, Zinn und Eisen; sodann Kobalt, Antimon, Aj-senik, Mangan, Wolfram und Uran.