oft drei Ins vier ■ I age. Sonn- und Festtags und auch während der kalten .Jahreszeit zieht man über das Mieder das „Jüpchen" die Jacke, die hinten aniiegt und vorn offen ist: sie hat KeulenärmeL die um das Handgelenk eng zusammengeheftelt werden, und einen mit Band benähten Umlegekragen. Unter die Ärmei hefteJn Standes personen an festlichen Jagen die bis zu den Kuieen reichenden, un gefähr 12 cm breiten, stets schwarzen Jackenbänder. Rock, Schürze und .Tacke bilden das Kleid und sind immer aus gleichem Stoffe, je nach ihrer Bestimmung aus Kattun. Wolle, Leinwand oder Seide. Die Hauptfarben sind dunkelgrün, braun und dunkelblau. Dunkel blau gekleidet gingen die Frauen während der Fastenzeit vor ;>0 Jahren, wie auch jetzt noch zum heiligen Abendmahl. Im Alter und bei Trauer trägt mau Schwarz. Zu dem kurzen Rocke werden jetzt nur noch dunkle Strümpfe getragen: noch vor io Jahren aber trug man fast allgemein weisse. die oft reich verziert und durch brochen, gewirkt oder gestrickt waren. Die Strümpfe werden durch gestickte Strumpfenbänder festgehalten und es müssen die an der Seite befestigten Rosetten sichtbar sein. Die mit Perlen arabeskenartig bestickten Samt- und Seidenschuhe sind fast verschwunden, weit aus geschnittene lederne Halbschuhe zieht man vor. ln der Kopf bedeckung machen die Frauen keinen Unterschied. Das Hormet. dass nur 1 nverheiratete an hohen Festtagen und zum heiligen Abendmahl tragen durften (Schwangeren und denen, die unehelich geboren hatten, war dieser Kopfputz verboten), ist seit ungefähr 40 Jahren in Wegfall gekommen. Fs hatte oft einen Wert von mehreren Hundert Thalern und wird deshalb in vielen Familien noch „heilig- aufgehoben. Dieser Kopfputz hat die Gestalt einer ungefähr 30 cm hohen und 12 cm weiten Rühre, die in- und auswendig mit Samt oder Seide überzogen ist. Rund herum hängen an Henkeln silberne, oft stark vergoldete, wie Kirschblätter geformte Schildchen i „Flitterchen“). Hinten am Hormet sind zwei Zöpfe befestigt, die einst aus den Haaren der Trägerin geflochten, später aber durch solche aus AA erg' ersetzt wurden. Rote oder grüne Bänder um- schlingen die Zöpfe, zwischen denen ein Kränzchen von Silberlahn oder ein Zweig künstlicher Blumen angebracht ist. Durch zwei an der Hinterseite des Hormets unter einer Schleife befestigte Bänder, die unter dem Kinn zu einer Schleife gebunden wurden, bekam das Hormet seinen Halt. Zwei ebensolche Bänder fielen lose über den Rücken herab. An allen Tagen tragen jetzt die Frauen die eng anliegende, der Kopfform entsprechende und mit Stoff überzogene „Pappe (Kopfhülle), die den oberen Teil der Stirn verdeckt und nur die Ohrläppchen freilässt. Die fest zusammengedrehten Haare werden in die hinten an der Pappe befindliche Dute (Piepe, Nest) gesteckt, unter der das viereckige, ringsum mit breitem bunten Bande benähte Tuch (der „Schwanz"), das last die ganze Riicken- fiäche bedeckt, befestigt ist. Das Zeichen der jungeu Frau, die ttichtei förmige Haube, die auch ledige Mütter bei ihrer Trauung und zum heiligen Abendmahle tragen mussten, ist kaum noch bekannt. Gegen die Kälte schützten und schützen sich die Frauen durch weite