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Die Uhrmacherkunst
- Bandzählung
- 41.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V.
- Lizenz-/Rechtehinweis
- CC BY-SA 4.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id318594536-191601006
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id318594536-19160100
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-318594536-19160100
- Sammlungen
- Uhrmacher-Zeitschriften
- Technikgeschichte
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Bandzählung
- Nr. 7 (1. April 1916)
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Das Eindrehen des Zylinders
- Autor
- Jarck, Carl
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Titel
- Lehrlingsfragen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Artikel
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftDie Uhrmacherkunst
- BandBand 41.1916 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis III
- AusgabeAusgabe -
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- AusgabeAusgabe -
- AusgabeAusgabe -
- AusgabeAusgabe -
- AusgabeAusgabe -
- AusgabeAusgabe -
- ArtikelAnzeigen -
- ArtikelDie Sperre der Munition liefernden Schweizer Uhrenfabriken 61
- ArtikelBekanntmachung des Sperr-Ausschusses der Fachverbände 61
- ArtikelBekanntmachungen der Verbandsleitung 62
- ArtikelDer Uhrmacher als Kaufmann 63
- ArtikelDas Eindrehen des Zylinders 64
- ArtikelLehrlingsfragen 65
- ArtikelSprechsaal 67
- ArtikelInnungs- und Vereinsnachrichten des Zentralverbandes der ... 67
- ArtikelVerschiedenes 69
- ArtikelVom Büchertisch 70
- ArtikelFrage- und Antwortkasten 70
- ArtikelAnzeigen 70
- AusgabeAusgabe -
- AusgabeAusgabe -
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- BandBand 41.1916 -
- Titel
- Die Uhrmacherkunst
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Die Uhrmacherknnst. 65 Ansatz also jetzt soweit zurück und zum Unruhloche passend, bis man die entsprechende Entfernung erreicht hat; dreht den Ansatz für die Spiralrolle und macht die Unterdrehung für die Vernietung. Jetzt dreht man die Wellen, dreht die Zapfen an, rolliert sie zur passenden Dicke auf dem Zapfenrollierstuhl, poliert sie so dass sie eben durch die Steinlager reichen, arrondiert die beiden äussersten Spitzen weg, kocht den Zylinder in Sprit aus, nietet die Unruh so auf, dass, wenn man den wirkenden Teil des Zylinders an eine Backe der Kornzange und die andere Backe an die Rückseite des Zylinders legt, der gesenkte Punkt der Unruh genau zwischen den beiden Holmen der Zange steht. Hat man richtig gemessen, so ist dann ohne jede weitere Nachhilfe der neue Zylinder fertig; kein Durchrichten der Unruh, keine Abkürzung der Zapfen, keine Einrichtung der Passage und Prellung wird mehr nötig sein, und zwar wird selbst ein mittel- massig geübter Arbeiter innerhalb einer Stunde die Uhr fertig abgeben können. Das jetzt übliche Benutzen der halbfertigen Zylinderspunde hat seine grossen Schattenseiten. Einesteils wird sehr oft der Spund noch auf dem Steckholz etwas dünner gefeilt, um das Ende desselben bis zum Anfang des wirkenden Teiles des Zylinders bezw. des Durchgangseinschnittes treiben zu können, oder es werden Rillen mit der A Polierfeile aufgerauht, damit er strammer sitzt. Durch beide Verfahren kommt der Zapfen mehr oder weniger aus der Mitte. Zum anderen Teil sind die Zapfen nicht dünn genug gedreht und man erzielt beim Rollieren ovale Zapfen. Mit einem platten Zapfen kann man aber keine Regulierung erzielen. Man versuche einmal, mit einem hundertteiligen Mikromillimeter fertige Zapfen auf ihre Rundung zu prüfen, und man wird selbst bei feinen Ankeruhren abgeplattete Zapfen finden, und zwar mit unter derart, dass beim Abgleichen der Unruhe auf den Schneiden der Ünruhwage sich zwei einander gegenüberliegende Schwer punkte bemerkbar machen. Der Schwerpunkt unseres Strebens, die beste Regulierfähigkeit zu liefern, lässt sich nur dadurch er zielen, dass man auch nicht den kleinsten Schwerpunkt der Unruh duldet; aber wenige wissen, wieviel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiss. Carl jarck. Lehrlingsfragen. In den nächsten Wochen stehen wiederum viele tausende junger Menschenkinder vor der Entscheidung über die zukünftige Gestaltung ihrer Lebensbahn, vor der Wahl eines Berufes. Aber nicht nur für sie hat dieser Zeitpunkt Wichtigkeit, sondern auch für viele selbständige Meister, die des fachlichen Nachwuchses benötigen, und schliesslich für die Gewerbe im ganzen, die der frischen Blutzufuhr bedürfen, wenn sie nicht aussterben sollen. Für den, der sich zu entscheiden hat, ist selbstredend das Mass von Bedeutung, was ihr innewohnt, das höchste, und es ist leicht verständlich, dass jeder einzelne das Bestreben hat, diesen Schritt so zu gestalten, dass er für ihn ein Vorwärts- und Aufwärts gehen bedeutet. Es ist keinem übelzunehmen, dass er sich für einen Beruf entscheidet, der seiner Meinung nach der angenehmste, der vornehmste oder der lohnendste ist. Glücklicherweise sind alle drei Eigenschaften selten vereint, denn wenn das der Fall wäre, so würden die anderen Berufe vergeblich nach geeignetem Nachwuchs ausschauen. Ausserdem sind auch in diesem Punkte die Geschmäcker verschieden, und es kommt noch ein anderer Faktor in Frage: die Neigung zu einem Berufe. Während der jung in das Leben hinaustretende Mensch gerade nach Neigung 'seinen Beruf wählen wird, beraten ihn seine Angehörigen ledig lich nach den drei anderen Gesichtspunkten, und so kommt meistens ein Kompromiss zustande, wobei alle Teile die Ueber- zeugung haben, das Beste gewählt oder wenigstens empfohlen zu haben. Wie irrtümlich das gerade bei der Berufswahl ist, weiss jeder aus Erfahrung, die er, wenn auch nicht gerade an eigener Person, so doch in den Bekanntenkreisen machen kann. Wie oft möchte einer etwas anderes sein, als er geworden ist; der Gewerbetreibende beneidet den Beamten um dessen gesichertes Alter, und letzterer beneidet den Gewerbetreibenden um das höhere Einkommen oder um sonst einen Vorteil, den er nicht zu haben glaubt. Das ist ein Beweis, dass sich mit der Zeit und mit der grösseren Erfahrung im Leben die Ansichten auch über den Wert der Berufe verändern. Zu den Gewerben, die schon seit längeren Jahren von der heranwachsenden Jugend ungünstig behandelt werden, gehört auch das des Uhrmachers. Wir wissendes geschieht meist mit Unrecht, denn trotz aller Schattenseiten, die übrigens auch anderen Berufen nicht erspart sind, findet der wahre Uhrmacher doch so viel Freude in seiner Arbeit, dass sie alles andere vergessen lässt — und leider geht dieses Vertiefen in die Arbeit oft so weit, • dass sogar die Sicherung der wirtschaftlichen Existenz ausser acht gelassen wird. . Bezüglich der Arbeit selbst ist also der Uhrmacherberuf ein dankbarer. Vielleicht hängt es damit zusammen, dass der Uhr macher toten Gegenständen durch das Geschick seiner Hände Leben verleiht und weil er somit das Glücksgefühl eines Neu schöpfers mit geniesst. — Der Fernstehende kennt das freilich nicht, weshalb dieser innere Grund, der für die Wahl des Uhr macherberufes sprechen müsste, wegfällt. „Angenehm“ kann man die Art, zu arbeiten, auf den ersten Blick”nicht nennen. Sie erfordert im wesentlichen stilles Sitzen oder Stehen, fortgesetztes Hinsehen auf den Arbeitsgegenstand und zusammengenommene Gedanken. Allein, das sieht schlimmer aus, als es wirklich ist, und wer sich einmal daran gewöhnt hat, dem fällt es auch nicht schwer, sich so zu halten, wie es der Beruf einmal erfordert. Dafür ist er keine „schwere“ Arbeit im Sinne des Meterzentners. „Vornehm“? Ja, es kommt darauf an, was man unter vor nehm” versteht. Wer darunter ein Auftreten in Zylinder und Lackschuhen versteht, hat davon den kindlich naiven — oder meinethalben auch den femininen — Begriff, und vermag nicht zwischen „vornehm aussehen“ und „vornehm sein“ zu unter scheiden. Jede Arbeit ist vornehm, ja, das Vornehmste ist die Arbeit. Das wird — ich gebe es unumwunden zu — heute noch sehr vielfach nicht eingesehen und anerkannt, aber auch die weniger begriffsschnellen Teile unseres Volkskörpers werden es mit der Zeit einsehen müssen, dass nicht das Aussehen und Auftreten vornehm macht, sondern das nützliche Betätigen an der Schaffung und Erhaltung des eigenen und damit des Volkswohlstandes. Wer arbeitet, dem haften auch die Spuren davon an, womit nicht gesagt sein soll, dass er immer so schmutzig wie ein Schorn steinfegerlehrling herumlaufen muss. Aber Lack und Claque ver tragen sich nicht mit der Arbeit, was natürlich einen durch Arbeit schon vornehmen Zeitgenossen nicht abhalten darf, bei gelegent licher Notwendigkeit sich auch mit dieser Art Bekleidung aus zustatten. Vornehmheit des Charakters ist natürlich eine Eigen schaft, die jeder besitzen kann, sowohl der Mann im Arbeitskleide, als der im Gesellschaftsanzuge — obgleich sie im allgemeinen selten ist. Vorstehende Ausführungen betrafen auch nur die „Vornehmheit des Berufes“, und danach ist es deutlich, dass auch bezüglich „Vornehmheit“ der Uhrmacherberuf nicht zurück- steht. . Schwieriger liegt der Fall schon mit dem „lohnend sein. Es wäre verkehrt, wollte man diese Frage einfach damit abtun, indem man sagt, der Uhrmacher sei selbst daran schuld, dass sein Beruf — allgemein gesprochen — nicht in rechtem Masse lohnend ist. Es sprechen hier eine Menge Umstände mit, die sich gar nicht mit einer Generalformel abtun lassen, weshalb man am besten tut, jeden an seinem Platze sich der Eigenart der Verhältnisse, unter denen er leben muss, anpassen zu lassen. Wer sich trotz dem dabei nicht der Aussen weit verschliessen, sondern jede An regung hören, prüfen und davon für sich das Beste herausnehmen wird, der kann wohl seinen Platz mit Erfolg behaupten und sich eine Selbständigkeit sichern, die, an denjenigen seiner Umwelt gemessen, zufriedenstellt.
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