Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer

über die Verhandlungen des Landtags, n. Kammer. ^4^ 131. Dresden, den 9. Mai 1846. Einhundert und zwei und dreißigste öffentliche Sitzung der zweiten Kammer am4. Mai 1846. (Vormittagssitzung.) Inhalt: Vortrag aus derRegistrande. >— Die ständische Schrift auf das Allerhöchste Decret, das Abtreten der Minister und Regierungscommifsarien bei den Abstimmungen betr. — Entschuldigungen.— Berathung des Berichts der ersten Deputation, den Entwurf eines Gesetzes zur weitern Ausführung des Bundesbeschlusses über den Schutz musicalischer oder dramatischer Werke gegen unbefugte Aufführung vom 22. April184I betr. (AllgemeineBerathung.— BesondereBerathung 1, 1b., 1c., 16., le. und 1k.) Die Sitzung beginnt um 10Vs Uhr in Gegenwart der Re- gierungscommissarien 0. Krug und v. Lang enn und von vier und sechszig Kammermktgliedern mit Verlesung des über die vorige Sitzung aufgenommenen Protokolls durch Secretair Hensel. Präsident Braun: Wenn Niemand gegen dieses Proto koll eine Bemerkung zu machen hat, weshalb ich die anwesen- denHerren frage, so ersuche ichdieHerrenAbgeordnetenKlirr st er und Ludwig, das Protokoll mit mir zum Zeichen der Ge nehmigung zu unterzeichnen. — Wir kommen nunmehr zum Vorträge aus der Registrande. Secretair Hensel: Sie beginnt mit: 1. (Nr. 1576.) Protocollextract der ersten Kammer vom 28. April 1846, die Berathung über die Petitionen, die Jagd befugnisse betreffend. Präsident Braun: Es wird dieser Gegenstand an die vierte Deputation vorläufig zurückgehen. 2. (Nr. 1577.). Desgleichen von demselben Lage, die Berathung über den Gesetzentwurf, das Recht der mitWechsel Bezogenen an den ihnen anvertrauten Maaren betreffend. Präsident Braun: Gelangt an die außerordent liche, wegen der Wechselordnung niedergesetzte Deputation. tt. I3l. 3. (Nr. 1578.) Desgleichen von demselben Lage, be treffend die Abgabe einer Petition Friedrich August Haupt's und 359 Genossen zu Lichtenstein rc. um unveränderte Bei behaltung des Religionseides, Ablegung desselben in der Kirche vor versammelter Gemeinde und ausschließlichen Gebrauch des lutherischen Katechismus zum Religionsunterrichte. Präsident Braun: Will die Kammer diese Eingabe an die au ßerordentli cheKirchendeputationabgeben?— Ein stimmig Ja. 4. (Nr. 1579.) Desgleichen von demselben Tage, be treffend die Abgabe einer Petition des ehemaligen Pfarrers Christian Friedrich Wilhelm Thamm um Wiederanstellung bei einer Dorfgemeinde, oder Zutheilung eines Wartegeldes. (Mit 2 Beilagen.) Präsident Braun: Will die Kammer diese Eingabe an die vierte Deputation verweisen? — Einstimmig Ja. 5. (Nr. 1580.) Petition der Mitglieder des Freiberger Candidatenvereins, Johann Gottlieb Köhler und Genossen, um Vermittelung einer Erweiterung des dermaligen Wirkungs kreises der sächsischen theologischen Candidaten durch Ein führung des Prediger- und Pfarrvicariats und eines von Zeit zu Zeit zu veröffentlichenden Candidatenverzeichnisses. Präsident Braun: Wünscht der Abgeordnete Sachße etwa darüber das Wort? Abg. Sachße: Diese Petition ist mir zur Bevorwortung übergeben worden. Nach dem Wunsche der geehrten Kammer enthalte ich mich einer weitläuftigen Bevorwortung, mache aber darauf aufmerksam, wie sich die Petenten, die Mitglieder des Freiberger Candidatenvereins, selbst bescheiden, daß sie, da sie so nahe vor dem Schluffe des Landtags wohl fast zu spätgekom men seien, nur wünschen können, es möchte diese Petition an die für die Kirchenangelegenheiten niedcrgesetzte Deputation abgegeben werden. Die Petition ist allerdings von Wichtig keit. Die Petenten beklagen sich besonders darüber, daß sie im Gegensatz der Rechtscandidaten, statt sich für ihren eigentlichen Lebenszweck praktisch vorbereiten zu können, lediglich auf das Schulfach, sei es als Privat- oder bei Instituten angestellte Lehrer, beschränkt seien, Beides aber gleichwohlindemElemen tarunterrichte von dem Berufe des Predigers und dem pfarramt lichen Wirken zu weit entfernt sei. Sie wünschen daher, es 1