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Mitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im Königreiche Sachsen / 2. Kammer
- Bandzählung
- 1845/46,4
- Erscheinungsdatum
- 1846
- Sprache
- Deutsch
- Signatur
- Hist.Sax.I.118-V,1846,2.K.,4
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id20028056Z7
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id20028056Z
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-20028056Z
- Sammlungen
- Sächsische Landtagsprotokolle
- Saxonica
- Strukturtyp
- Band
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1845/46
- Titel
- 121. Sitzung
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Strukturtyp
- Protokoll
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
- Datum - Sitzung
- 1846-04-26
Inhaltsverzeichnis
- ZeitschriftMitteilungen über die Verhandlungen des Ordentlichen Landtags im ...
- BandBand 1845/46,4 -
- TitelblattTitelblatt -
- InhaltsverzeichnisInhaltsverzeichnis V
- Protokoll111. Sitzung 3035
- Protokoll112. Sitzung 3063
- Protokoll113. Sitzung 3093
- Protokoll114. Sitzung 3125
- Protokoll115. Sitzung 3147
- Protokoll116. Sitzung 3189
- Protokoll117. Sitzung 3221
- Protokoll118. Sitzung 3259
- Protokoll119. Sitzung 3285
- Protokoll120. Sitzung 3341
- Protokoll121. Sitzung 3367
- Protokoll122. Sitzung 3395
- Protokoll123. Sitzung 3427
- Protokoll124. Sitzung 3457
- Protokoll125. Sitzung 3485
- Protokoll126. Sitzung 3509
- Protokoll127. Sitzung 3541
- Protokoll128. Sitzung 3577
- Protokoll129. Sitzung 3611
- Protokoll130. Sitzung 3643
- BandBand 1845/46,4 -
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bat, hatte noch Niemand den so eben von dem Abgeordneten Klien angedeuteten wirklich auffallenden und nicht wegzuleug nenden Widerspruch berührt, in den die Kammer, namentlich diejenigen Mitglieder, die gegen Punkt 4 stimmen wollen, mit sich selbst gerath en würden, wenn sie jetzt den Grundsatz , Liber den wir berathen, verwerfen wollten. Dieser vierte, das Auf hören der hiesigen Academie als Lehranstalt aussprechende Grundsatz ist ein so nothwendiger Folgesatz des von der Kam mer bereits- gegen nur zwölf Stimmen angenommen ersten, daß die Kammer in keinem Falle, ohne mit sich selbst in Wider spruch zu gerathen, diesen vierten Lheil abwerfen kann. Dies sei namentlich allen denen gesagt, welchejetzterstund nichtbei dem Punkte 1 gegen das Aufhören der chirurgisch-medicinischen Academie Gründe aufführen. Sie kommen jedenfalls mit ihren Einwendungen und Gründen post fssium. In jenem ersten Grundsätze, den wir angenommen haben, heißt cs, daß jeder Arzt Gymnasial- und Un-iverfitätsbildung erlangt haben muß. Mithin würde Jeder, der auf der chirurgifch-me- dicinischen Academie gebildet wird, vorher auf dem Gymna sium gewesen sein müssen, dort das Maturitätscxamen bestan den- haben und noch die Universität beziehen müssen. Das würde aber eben eine gänzliche Aufhebung der chirurgisch-me dicinischen Academie, wie sie bis jetzt bestanden hat, sein. Ent weder sie müßte zur Universität erhoben werden-, wenigstens zu einer medicinischen, oder sic müßte aufhören. Das Fortbe stehen ist in keinem Falle mehr-möglich, nachdem wir den ersten Grundsatz angenommen haben. Selbst nicht einmal eine me- dicinische Universität kann sie nur umso weniger sein, als zur rrMyinlschen Umvevfitätsbildrmg nicht Llos die Bildung- ge hört, die man bisher hier erlangte, sondern cs müßten auch eben so Professoren der Geschichte, der Philosophie und dergl. an- gestellr werden. Denn wer Medirin studirt auf Universitäten, muß auch-Philosophie studiren, Geschichte und alle andern Hülfswiffenschaften, die uatürlichhier nicht so vollständig ge lehrt werden können, weil das Lehrerpersonal nicht ausreicht-. Sie würden gerade eine neue Universität bilden-müssen,' wenn Sie nicht den bereits genehmigten ersten Punkt wieder aufhe ben wollten. , Wenn gesagt worden ist, auf der hiesigen Aca demie seien gute Aerztc oder noch bessere, als auf der Univer sität Leipzig gebildet worden- was ich sehr'in Zweifel ziehe, so ist das noch nicht ein-Grund , die hiesige Academie fortbestehen zu lassen. Deswegen, weil eine Anstalt gute Zöglinge zieht, muß man sie nicht, wenn sie nicht in das wissenschaftliche System paßt, fortbestehen lassen, sondern etwas Anderes ebenso gut einrichten, d. h. die Universität besser dotiren, und ihr in practischer Be ziehung mehr Mittel gewähren, als sie bisher gehabt hat; dann wird sie eben so gute und praktische Aerzte oder noch bessere ziehen; wenn sie nicht, was ich allerdings behaupte, jetzt schon es gethan hat. Auch das ist nicht ein Beweis, daß einmal ein auf hiesiger Academie gezogener Arzt besser, als ein einzel ner zufällig auf der Universität zu Leipzig gebildeter gewesen ist. Das kommt sehr oft vor. Hier müssen Sie einen Unter schied zwischen einem gebvrnen Arzte oder zwischen einem Genie, II. 121. einem Talent von Natur und zwischen einem mittelmäßig be gabten, was die Regel ist, machen. Das Genie, das Talent wird überall seine Wissenschaft tüchtig erlernen, mag es sie er lernen, wo es will. Das Genie, das Talent muß man nicht zu dem Werthe einer Anstalt rechnen, und da behaupte ich, daß, wenn man gleich befähigte, mit gleicher Bor- und- Durchbildung versehene nimmt, die hierher kommen, und die- auf der Universität zu Leipzig gebildet werden, letztere nicht schlechter, sondern besser gebildet sind. Indessen hierauf kommt nichts an; das Verdienst, einzelne- große Männer gezogen zu haben, ist nicht immer das Verdienst der Anstalt, sondern der Natur, welche die Individuen- außerordentlich gut begabt hat. Die gegen das Deputationsgutachten angeführten Gründe hat der Abgeordnete Todt bereits so ausführlich-widerlegt, daß ich, um die lange Debatte nicht noch weiter aufzuhalten, nur noch einen Punkt erwähnen will, nämlich den sinänzjellen, in welchem ich mit dem Abgeordneten Todt nicht übereinstimme. Das- Finanzielle ist hier entweder ganz zu übergehen oder doch nicht sehr in Anschlag zu bringen. Es fragt sich nur: Sind die- Grundsätze über die Bildung der Aerzte, über die wir verhan- deln, richtig? Sind sie richtig, so müssen wir sie annehmen, mag bei ihrer Ausführung etwas erspart oder eine größere- Ausgabe erfordert werden-. Darüber bin ich im Klaren: Wird etwas erspart, so wird es nicht viel sein, und werden größere' Kosten erforderlich, so werden sie nicht so groß sein,- daß sie ein Gewicht in die Wiaagschaale legen. So viel bleibt auch- gewiss, daß die gegen die Universität vorgebrachten Beschuldigungen wegfallen, wenn wir das auf dic hiesige Academie vcnvendete Geld dahin vorwenden. Dann werden die Bedenkm von dem Abgeordneten Meiscl Wegfällen, und die Universität wird un-S solche Aerzte- liefern, wie wir sie für das ganze Land brauchen können. Daß-das Studium der Mcdicin theurer werde, wenn man in Leipzig studiren müsse, ist kein Grund, wenn man nut. über die Nothwendigkeit hiervon im Reinen ist; denn wir 'müßten dann auch eine zweite Classr von Geistlichen undAd- ivocaten einrichten, d. h. minder unterrichtete, damit ganz Arme studiren können. Aber ich glaube, die Wissenschaft dürfen wir nicht nach pecuniären Mitteln- einrichten, sondern inan muss- ssch nach den Anforderungen- der Wissenschaft richten. Auch ist mit Recht eingehalten worden, daß bei uns-so-viele Stipen dien existircn, wie nicht bald in einem andern L'ande, und dass, wenn sie wirklich an Arme gegeben werden, so Viele studiren können, wie fast nur immer wollen. Das muß-ich gleichfalls- sagen, daß mittellose Studenten stets unterstützt werden , und-' deshalb noch nicht haben aufhören müssen zu studiren ; weil sie' keine Mittel mehr haben. In' so fern sind Leipzigs Bewohner außerordentlich wohlthätig gegen Studenten. Dies sind meine Gründe, warum ich der Kammer anrathen muß, gegen diesen Theil des Deputationsgutachtens irgend wie nicht zu stimmens besonders weil wir mit uns selbst'in Widerspruch kömmen würden. Abg. 0. Haase: Ich muss dem letzten Sprecher ganz Recht geben, wenn er sagt, dassdurch-die Beschlüsse, welche die 2*
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