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Mittheilungen über die Verhandlungen des Landtags. n. Kammer. -IF6S. Dresden, den 26. Januar 184«. Sechs und sechszigste öffentliche Sitzung der zweiten Kammer am 16.Januar 1846. Inhalt: Vortrag aus der Registrande. — Fortsetzung der Berathung des Berichts der in Betreff der kirchlichen Angelegenheiten ge wählten außerordentlichen Deputation der zweiten Kam mer, enthaltend die Begutachtung des Allerhöchsten Decrets, die sichDeutsch-Kath-liken nennenden Dissiden- ten betr. (Besondere Berathung, 2. Abschnitt, die Amtshandlungen der deutsch-katholischen Geistlichen betr.) Die Sitzung beginnt ä 11 Uhr in Gegenwart der Staats minister v. Wietersheim und v. Könneritz und vonsie- benzig Kammermitgliedern mit Verlesen des Protokolls über die letzte Sitzung, welches auf Anfrage des Präsidenten von der Kammer genehmigt und von den Abgeordneten ausdem Winckel und Sörnitz mit vollzogen wird. Hierauf schrei tet man zu dem Bortrage aus der Regi strande, und zwar zu: 1. (Nr. 858.) Petition Christian Friedrich Weck's, August Friedrich Seifert's und Johann Gottfried Eichler's zu Lengen feld um nachträgliche Steuerfreiheitsentschädigung. (Hierzu 2 Beilagen.) Präsident Braun: Zur dritten Deputation. 2. (Nr. 859.) Petition I. G. Naumann's und 29 Gen. zu Großschirma, denselben Gegenstand betr. Präsident Braun: Ebenfalls zur dritten Deputation. 3. (Nr. 860.) Abgeordneter v. Zezschwitz überreicht die ihm vom Pastor Wildenhahn in Bautzen zugesendeten 76 Exemplare der Schrift: „Der christliche Glaube, von C. A. Wildenhahn rc." Abg. v. Zezschwitz:.Herr Pastor Wildenhahn in Bautzen, welchen ich das Glück habe persönlich zu kennen, hat mir 76 Exemplare seiner neuesten Schrift: „Der christliche Glaube u. s. w." mit dem Ersuchen zugesendet, die Verthei- lung derselben an die fämmtlichen geehrten Mitglieder dieser hohen Kammer zu bewirken. Der Herr Verfasser ist als theo logisch er Schriftsteller rühmlichst bekannt, z. B. durch feine schätzbaren Werke über Speyer und Paul Gerhard. II. 65. Seine Absicht bei der gegenwärtig vorliegenden Schrift giebt er in seinem diesfallstgen Briefe an mich als dahin gerichtet zu erkennen, daß er die Hoffnung hege, diese Schrift, in welcher er die Grundlehren des Bekenntnisses unserer evange lisch-lutherischen Kirche für das allgemeine Verständniß darzustellen gesucht habe, werde zur friedlichen Lösung der ob schwebenden kirchlichen Fragen beitragen. Mich dieser Hoffnung anschließend, habe ich die fraglichen Exemplare, dem Wunsche des Herrn Verfassers gemäß, an die hohe Kammer eingereicht. 4. (Nr. 861.) Petition der Schneiderinnungen zu Anna- berg und Marienberg, Christian Gottlieb Zschiesche und Gen., um Aufhebung des Mandats vom 3. Januar 1831. Secretair S cheibner: Die Schneiderinnung zu Anna- berg hat mich ersucht, diese Petition in der Kammer ein zuführen. Db die Aufhebung des Mandats von 1831, die Fertigung weiblicher Kleidungsstücke betreffend, zur Ausfüh rung zu bringen sein wird, ist zunächst dem Gutachten der ge ehrten Kammer zu überlassen; so viel aber scheint gewiß, daß die Vorschriften des Mandats so beschaffen sind, daß sie auf alle Weise umgangen werden können und daß in dieser oder jener Beziehung bindendere Vorschriften zu wünschen wären. Etwas Weiteres hinzuzufügen, oder meine eigne Ansicht über diePetition auszusprechen, würde jetzt zu nichts führen, undich beschränke mich deswegen darauf, diese Petition der geneig ten Berücksichtigung der dritten Deputation angelegentlichst zu empfehlen. Präsident Braun: Diese Petition gehört zum Geschäfts kreise der dritten Deputation. 5. (Nr. 862.) Anschluß Christian Friedrich Helbig's und 46 Gen. zu Voigtsberg an die wegen nachträglicher Steuer- fteiheitsentschädigung eingegangenen Petitionen. Präsident Braun: Ist ebenfalls zum Ressort der drit ten Deputation gehörig. 6. (Nr. 863.) Fortgesetzter Bericht der zweiten Deputa tion der zweitenKammer über das Budjetder jährlichen Staats ausgaben auf die Finanzperiode 1846 —-1848, und zwarr sub L, Departement des Auswärtigen und sub Beiträge zu den Ausgaben für den deutschen Bund. 1