Unterrichts bis zu 208,845 Thlr. — 6 Pf. angestiegen und so viel auf die laufende Finanzperiode postulirt, folglich ein Mehr aufwand von 95,119 Thlr. 29 Ngr. 4 Pf. erwachsen ist! Sol chen Wunsch daher zu äußern und dessen Berücksichtigung in die Hande des hohen Ministern zu legen, glaube ich, in meiner jetzigen Stellung, berech tigt zu sein. Präsident v. Haase: Bewilligt die Kammer die in der 71. Posirion geforderten 2,200 Thlr.? — Einstimmig Ja. Staatsminister v. Wietersheim: Obwohl die Bemer kung des letzten Sprechers nicht weiter Gegenstand der Discussion sein kann, so halte ich mich doch verpflichtet, Einiges zu erwie- dern. Es ist unverkennbar, daß der Bedarf seit dem ersten Land tage beträchtlich zugenommen hat. Das Ministerium hat ge glaubt, daß es angemessen sein würde, selbst zur^eignen Beleh rung eine Vergleichung anzustellen, wieviel in andern konstitutio nellen Staaten für denselben Zweck verausgabt wird. Man hat die Landtagsacten von Baden, Württemberg, Bayern nur benu tzen können; aus ihnen ist eine vergleichende Zusammenstellung der Budjersansatze für Cultus und öffentlichen Unterricht gefer- tigt.worden. Es ist diese der Deputation mitgetheilt worden und sie gibt das überraschende Resultat, daß in Sachsen auf einen Kopf weniger als 3 Ngr. 6 Pf. verausgabt worden ist, in Baden etwas über 5 Ngr., in Bayern etwas über 9 Ngr. 1 Pf. und in Württemberg etwas über 10 Ngr. 6 Pf. Wenn man auch nicht verkennen will, daß die Verhältnisse dieser Staaten zum Lheil anderer Natur sein mögen, daß der Staat für die katholischen Kirchen sehr viel thut, wovon die Verpflichtung darin liegt, daß er die Kirchengüter an sich gezogen hat, so findet man doch, daß bei allen Positionen dort mehr bewilligt wird, als in Sachsen, und nur die einzige Position für das Laubstummeninstitut macht eine Ausnahme. Präsident!). Haase: Meine Herren, ich schließe nunmehr die Sitzung und beraume die nächste zum nächsten Donnerstag an, wo wir uns um 10 Uhr versammeln werden. Als Gegen stand der Tagesordnung bestimme ich: einen mündlichen Vor trag der vierten Deputation über die Beschwerde Frankens zu Chemnitz; zweitens einen Vortrag der dritten Deputation über die Petition der hiesigen israelitischen Gemeinde, und sodann dasAus- gabebudjet für das Ministerium des Innern. Die Sitzung ist aufgehoben. Schluß der Sitzung ^3 Uhr. Druck uud Basler lau B. N. Teubner in Dresden. Mir der Mdacttrm beauftragt! N. Grstschel.